Testläufer berichten vom Fulda-Marathon

Fulda-Marathon (1. 9. 2002)

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen.
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Bericht von Matthias Mühlich über den Fulda Marathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Martin Schrode ][ Willi Sauer ][ Armin Dees ][ Matthias Mühlich ][


Ein schöner, ruhiger Landschaftsmarathon...

Zunächst einmal gehört es sich, "Danke" zu sagen an die beiden, die meinen unerwartet erfolgreichen Start (siehe unten) beim Fulda-Marathon
2002 ermöglicht haben: zum einen an running-pur für die kostenlose Teilnahme und zum anderen an die Familie Freidinger aus Fulda-Trätzhof, bei der ich vom Samstag auf Sonntag übernachten konnte. Auch an dieser Stelle: Danke für die Gastfreundschaft!
Kommen wir zum Marathon: ich wollte sowieso starten in Fulda, und da kam es mir natürlich sehr gelegen, daß running-pur mir den Start sponsorte, auch wenn der außergewöhnlich günstige Startpreis von 13 EUR die eine oder andere Lästerei provozierte ("Hättest Du Dir nicht einen teureren Start bezahlen lassen können?", "13 EUR für einen Bericht -- lohnt sich das?"). Frankfurter lästern halt gerne. Aber so ein Bericht ist ja nicht wirklich Arbeit, und vielleicht wählt mich ja running-pur wieder mal als Testläufer aus...
Bereits am Samstag (31. August), einen Tag vor dem Marathon, reiste ich aus meinem Wohnort Kriftel (bei Frankfurt) in die schöne osthessische Barock Stadt Fulda; es gab zwar auch noch am Sonntag einen Termin für die Startnummernausgabe, aber der war so früh (offiziell 6:00 - 7:30; Marathonstart 9:00), daß alle Läufer, die nicht direkt aus der Umgebung von Fulda kamen, praktisch zu einer Anreise am Samstag gezwungen waren. Vielleicht wollte man das lokale Hotelgewerbe stärken, denn sonst fällt mir kein Grund ein, warum man nicht bis 8:30 die Startnummern herausgeben kann. Bei den Vorangemeldeten, die ja alle schon bezahlt haben, könnte es den Veranstaltern doch eigentlich herzlich egal sein, ob diese Läufer mitlaufen oder auch nicht. Das muß man nicht unbedingt 90 Minuten früher exakt wissen.
Mit einem kleinen Kritikpunkt anzufangen, ist vielleicht etwas unfair, weil ein falscher Eindruck entstehen könnte; eigentlich hat mir der Marathon sehr gut gefallen, und ich kann ihn problemlos weiterempfehlen. Einen preiswerteren Marathon (im wahrsten Sinne des Wortes) wird man schwerlich finden können. Ich bin es immer mehr leid, daß die großen, etablierten Marathons die Normal-Läufer immer mehr abkassieren und dafür bezahlen lassen, daß Spitzenläufer aus Afrika "importiert" werden. 95% der Läufer (und so auch mir) dürfte es völlig egal sein, ob der Sieger in 2:10:00 oder 2:30:00 gewinnt -- beides ist gleichermaßen unerreichbar für mich. Und auch für den Rest der Läuferschaft, will heißen: für die lokale Elite, dürfte es auch nicht immer angenehm sein, wenn man ihnen von Veranstalterseite Spitzenläufer aus "Weitfortistan" vor die Nase setzt und ihnen so jede Siegchance nimmt. Alles in allem: die Grundkonzeption des Fulda-Marathons (ähnliches gilt für den etwas professionelleren und größeren Mainz-Marathon, wo (offiziell) auch keine Antrittsgelder gezahlt werden) liegt genau auf meiner Wellenlänge, und ich möchte auch alle anderen Läufer auffordern, nicht nur nach Berlin, Hamburg und Frankfurt zu schauen, sondern auch die kleineren Marathons in ihrer Region zu unterstützen, die meist mit viel Idealismus von Läufern für Läufer gemacht werden. Fulda beweist, daß man auch für wenig Startgeld einen sehr ordentlichen Marathon auf die Beine stellen kann.
Der Fulda-Marathon 2002 konnte wie die meisten Laufveranstaltungen in letzter Zeit mit einem neuen Teilnehmer-Rekord aufwarten: knapp 2000 Anmeldungen konnten gezählt werden für Marathon, Halbmarathon und Team-Halbmarathon (Mannschaften mit 10-15 Teilnehmern, mindestens 10 müssen gemeinsam ins Ziel kommen). Allerdings recht ungleich verteilt: es gab nur etwa 200 Marathonläufer, während sich der Rest mit der Halbmarathondistanz begnügte (etwa halbe-halbe Team und Einzelkämpfer). Gelaufen wurde auf einer Halbmarathonstrecke, Ziel im Fuldaer Stadion (Stadioneinlauf ist immer wieder schön!), Start davor. Für die Marathonläufer hatte die erste Runde exakt 21 Kilometer: so konnten die Kilometerschilder (jeder Kilometer war beschildert) doppelt beschriftet werden, also z.B. km 5/26. Clever gemacht! Deutlich einfacher als z.B. die Mainzer Variante, wo immer im Abstand von 97,5 m zwei Schilder positioniert werden müssen.
Entsprechend der Starterzahl war es auf der ersten Runde auch noch voll, während die Marathonläufer anschließend relativ einsam auf der schönen und anspruchsvollen Strecke liefen. Die Zuschauerunterstützung war auf der ersten Runde schwach, auf der zweiten Runde leider kaum mehr vorhanden. Dafür, daß das immerhin die neunte Durchführung des Fulda-Marathons war, hätte man sich etwas mehr Zuschauer wünschen können. Hoffen wir, daß die Organisatoren für ihre gute Arbeit 2003 mit einem etwas dankbareren Publikum belohnt werden! Wenigstens bemühten sich auf der zweiten Runde viele der ehrenamtlichen Helfer und auch der Polizisten, die den Verkehr absperrten, dies zu kompensieren und feuerten die Läufer an. Getränke- und Verpflegungsversorgung (Leitungswasser, Mineralwasser, Isogetränk; Bananen) hat reibungslos funktioniert. Auch so Kleinigkeiten, wie daß die Becher nie randvoll (und damit zu voll) waren, fielen positiv auf.
Da meine Gastfamilie seit Jahren auch zu den freiwilligen Helfern gehört, habe ich auch ein paar Kleinigkeiten mitbekommen, die nicht perfekt gewesen sein sollen (Becher wurden an einem Stand gegen Ende knapp; ein Spitzenläufer beschwerte sich über die Art und Weise, wie ihm das Wasser gereicht wurde; Diskussionen, wie dicht man die Wasserbecher an den Ständen zusammenstellen soll, damit der Läufer sie im Laufen gut greifen kann, ohne Becher umzuwerfen), aber wenn solche Kleinigkeiten unter den Machern angesprochen und optimiert werden, dann zeigt dies nur, daß die Veranstaltung schon ein recht hohes Organisationsniveau erreicht hat und die Ansprüche der Läufer gut bekannt sind. Fulda war mein vierter Marathon; vorher bin ich in Frankfurt (Okt. 2001 / 4:18), Hamburg (Apr. 2002 / 3:44) und Mainz (Mai 2002 / 3:52) gelaufen. Im Vergleich zu diesen Strecken ist Fulda deutlich anspruchsvoller: mehr Höhenmeter (auch wenn es in der hügeligen Gegend [Nähe Rhön!] noch deutlich härter hätte sein können) und gemischter Untergrund (Asphalt, Lehmweg, Schotterweg, Kopfsteinpflaster). Ich persönlich finde solche Strecken schöner zu laufen als die flachen Rennstrecken der Großstädte, auch wenn es natürlich nicht gerade optimal für Bestzeiten ist.
Dennoch war ich auf eine neue Bestzeit aus; nachdem ich den recht hügeligen Brüder-Grimm-Lauf (sehr empfehlenswert!) im Juni mit einem 5-Minuten Schnitt geschafft hatte, sollten jetzt im Herbst die 3:30 fallen. Ich bin sehr schnell angegangen (Danke für die extrem konstante Tempovorgabe an Werner vom MT Melsungen [3. Platz M50], an den ich mich von km 1 bis km 27 drangehängt habe, bevor ich ihn ziehen lassen mußte). Ich wußte zwar relativ bald, daß ich einen 4:30er-Schnitt nicht auf Dauer durchhalten würde, aber nachdem ich bei der bisherigen Bestzeit in Hamburg auf der zweiten Hälfte deutlich schneller war als auf der ersten (Mainz ähnlich), wollte ich auch durchaus mal das Gefühl erleben, wie es anders herum ist. Motto: dran bleiben so lange wie möglich, dann würden es soviele Minuten im Plus sein, daß man, getragen durch den fast sicheren Erfolg, die Bestzeit nur noch 'gemütlich' nach Hause bringen müßte. Hat auch wunderbar geklappt. Nachdem ich Werner ziehen lassen mußte, war ich zwar zunächst zwei Kilometer lang in einem ziemlichen Loch, habe mich dann aber wieder aufgerappelt und eine vorher nie für möglich gehaltene Zeit von 3:22:50 erreicht. (offiziell 3:22:49,7 - aber was soll der Quatsch mit Zehnteln, speziell beim einem Marathon mit Massenstart und ohne Chip-Zeitmessung?). Platz 54 gesamt, Platz 50 unter allen Männern, Platz 7 in der MHK. Hätte ich für die hessischen Meisterschaften gemeldet (wofür ich natürlich erst mal in einem dem HLV zugehörigen Leichtathletik Verein Mitglied werden müßte), wäre ich mit meiner Zeit sogar 25. der hessischen Meisterschaften im Marathon (wurde bei diesem Marathon ausgetragen) geworden! Unglaublich!
Positiv hervorzuheben ist noch, daß bereits kurz nach meinem Zieleinlauf schon offizielle Gesamt-Ergebnislisten des Halbmarathons und Urkunden
für die Läufer abzuholen waren. Der Marathon war noch längst nicht beendet, aber die Ergebnislisten wurden ausgehängt und ständig ergänzt, und ich habe noch im Stadion meine Urkunde erhalten. Sehr fix auch die Internet-Ergebnislisten. Das war vorbildlich. Ein kleiner Minuspunkt ist, daß die Duschen in der Umkleide im Stadion nicht funktioniert haben und man sich mit kaltem Wasser am Waschbecken waschen mußte. Offiziell wegen eines Wasserrohrbruches in der Zuleitung. Gut, dafür kann der Veranstalter nicht viel (aber warum hat dann das Waschbecken funktioniert?). Es gab wohl auch noch funktionierende Duschen in einem anderen Gebäude, das auch in dem offiziellen Plan verzeichnet war. Aber insgesamt wäre es leicht gewesen, statt Minuspunkten ein paar Pluspunkte zu sammeln (für gelungenes Krisenmanagement): ein Schild am Eingang der Stadion-Umkleide mit dem Text "Duschen wegen eines Wasserrohrbruches leider nicht benutzbar. Bitte benutzen Sie die Duschen im Funktionsgebäude" mit Wegbeschreibung dorthin, und es hätte etwas weniger Frust unter den schon entkleideten Marathonis gegeben, wenn sie denn feststellen müssen, daß duschen nicht möglich ist.
Ein paar mehr Wegweiser-Schilder könnte man sich auch wünschen (Kleiderbeutelabgabe habe ich auch eher zufällig entdeckt; in der Ausschreibung und in den Läufer-Infos stand dazu garnichts), aber bei 13 EUR Startgeld sollte man nicht zuviel meckern. Trotzdem gilt für die Veranstalter, daß man mit knapp 2000 Teilnehmern wohl langsam an Kapazitätsgrenzen stößt. Wenn der Marathon noch größer wird, sollte man darüber nachdenken, einige Veränderungen in Richtung höherer Professionalität einzuführen, so z.B. Ziehen einer "blue line" (erspart auf der einsamen, zweiten Runde den "wo geht's lang?"-Ruf zu den ganz wenigen Streckenposten, die nicht von sich aus winken), stärkere Absperrung vom Straßenverkehr (evtl. Straßensperrungen), organisierte Nudelparty am Vorabend, Nettozeitmessung mit Chip statt Massenstart, härteres Durchsetzen des Zielschlusses (etwas Toleranz muß immer drin sein, aber die drei Gestalten, die sich in knapp 6 Stunden ins Ziel gequält haben, konnte ich auf den letzten Kilometern mehrfach beobachten: sie haben ihrer Gesundheit sicher keinen Gefallen getan und die Helfer (und Polizisten) an den hinteren Ständen waren -- bei aller Sympathie für den Durchhaltewillen der drei -- auch nicht unbedingt glücklich über die Verlängerung ihrer Arbeitszeit). Wenn das (bisher ausgesprochen niedrige) Startgeld dann ein paar Euro teurer sein müßte, wäre das, zumindest für mich, auch kein Hinderungsgrund, wieder in Fulda zu starten. Etwas mehr Service für eine maßvolle Preiserhöhung, und aus einem guten Marathon würde ein sehr guter.
Fazit: viel Positives und nur einzelne kleinere Kritikpunkte, die sich alle relativ einfach beheben ließen (bis auf die leider sehr enttäuschende Zuschauerresonanz auf der zweiten Marathonrunde). Und das alles für nur 13 EUR. Im Vergleich zu den "großen" Marathonläufen nur geringe Abstriche bei den Leistungen, aber für ein Drittel (bis Viertel) des Preises. Für Halbmarathonläufer uneingeschränkt empfehlenswert, bei Marathonis mit der Einschränkung, daß man sich Motivation und Durchhaltewillen auf den letzten Kilometern allein aus dem Wettkampf-Charakter holen können muß, ohne auf klatschende Zuschauermassen angewiesen zu sein. Für mich ist dies der Fall, und daher gilt: wenn es in den Zeitplan paßt, werde ich wieder in Fulda starten.
Matthias Mühlich, Kriftel


Bericht von Armin Dees über den Fulda Marathon
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Eine schöne Strecke und guten Streckenverhälnisse...

Hallo running-pur Leser,
ich habe am vergangenen Sonntag in Fulda am Halbmarathon teilgenommen und möchte Euch jetzt ein wenig von meinen Eindrücken erzählen.
Der Fulda Marathon besteht aus zwei Runden. Da ich die Halbmarathonstrecke gelaufen bin, war es für mich logischerweise nur eine Runde.
Der Sonntag morgen war recht frisch und ich war mir anfangs nicht recht klar welche Kleidung ich wählen sollte. Da um halb neun, eine halbe Stunde vor dem Start, die Sonne versuchte sich durch die Wolken zu schlagen, entschied ich mich für kurze Hose und Kurzarmshirt.
Der Himmel war dann während des Laufes bedeckt und die Temperaturen bei ca. 15-17 Grad, also ideale Temperaturen.
Mein Ziel war es, diesen Lauf als Vorbereitung auf den Frankfurt Marathon zu sehen, und zum zweiten meine persönliche Bestzeti von 1:34 zu knacken.
Da in Fulda die Messung nicht mit dem Champion Chip erfolgt, sondern per Handmessung gestoppt wird, war es am Start zwar etwas eng, das hat sich aber sehr schnell aufgelöst, da es auch ein relativer kleiner Marathonlauf (ca. 1100 Einzelstarter) ist. Der Start erfolgte am Rande des Stadions von Fulda und nach ein paar Kilometern erreicht man dann die Stadt Fulda. Der Lauf führt dann auch vorbei am Schloss und den wunderschönen Park durch die Altstadt von Fulda. Ab Kilometer 13 geht es dann weiter über zum Teil nicht asphaltierte, aber gut befestigte Wiesen- und Waldwege die richtig toll zum Laufen geeinget sind. Dann führt die Strecke auch durch ein kurzes Waldstück und dann geht es langsam wieder Richtung Stadion. Entlang der Strecke sorgen Polizei und Helfer für einen wirklich reibungslosen Ablauf. Auch die Versorgungstellen sind alle 3 Kilometer mit Wasser, Isogetränken und Bananen bestens auf die Läufer eingestellt.
Das Stadion von Fulda ist schliesslich das Ziel meines Vorbereitungsalufes und ich denke aufgrund der wirklich schönen Strecke und guten Streckenverhälnisse, der Temperaturen, aber der nicht ganz anspruchslosen Strecke habe ich meine Bestzeit verbessert und wurde mit 1:32 gestoppt.
Man muss den Organisatoren wirklich ein grosses Lob aussprechen, denn es hat eigentlich alles gepasst und ich war mit der Strecke, mit meinem Ergebniss und dem Ablauf rundum zufrieden, obwohl ich anfangs etwas skeptisch war aufgrund der Handmessung und des gemeinsamen Startens aller Einzelläufer.
Einziges Manko war vielleicht, dass leider nicht soviel Zuschauer am Strassenrand standen wie beim Hamburg oder Berlin Marathon, aber das ist ja auch verständlich, und mich persönlich haben natürlich meine guten Zwischenweiten am meisten motiviert.
Mein Fazit: Für alle, die einen Marathon / Halbmarathon laufen wollen, der nicht nur über Asphalt führt bzw. Läufer die einen guten Vorbereitungslauf auf einen großen Marathon suchen ist der Fulda Marathon ideal.
Ich denke ich werde den Termin für nächstes Jahr wieder einplanen, vielleicht sogar den ganzen Marathon laufen.
Viele Grüße und beste Grüße an das Running-pur Team,
Armin Dees


Bericht von Willi Sauer über den Fulda Marathon
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Ein schöner, ruhiger Landschaftsmarathon...

Hallo ihr vom Running Pur Team. Zuerst mal vielen Dank, dass ich durch euch die Möglichkeit hatte, in Fulda am 9. Hochstift Marathon teilzunehmen. Gleich zu Beginn vornweg gesagt. Die beiden 21km-Runden haben es in sich. Für mich persönlich war es der anspruchvollste Marathonlauf den ich bisher absolviert habe. Der "Anstieg" bei km 9 bzw. 30 war nur ein Beispiel für die vielen kleinen, bissigen Up`s and Down`s bei diesem Lauf. Auch die Streckenführung durch teilweise Wälder und Felder war gewöhnungsbedürftig. Ca. 1/3 des Laufs wurde in Fulda bzw. Stadtteilen absolviert. Der Rest war auf Rad-, Feld- und Waldwegen zurückzulegen. Ein Publikumsmagnet scheint dieser Lauf auch nicht zu sein. Bei der ersten Runde, als die Halbmarathonis noch mit auf der Strecke waren, war die Resonanz bei den Zuschauern noch leicht zu verspüren. Bei der 2. Runde aber lief man ziemlich einsam seines Weges. Nichts desto trotz. Der Fulda Marathon ist aus der Vielzahl der Langstreckenläufe nicht mehr wegzudenken. Die Kombination der Halb- und Marathondistanz, gekoppelt mit den Süddeutschen Meisterschaften der Mannschaften ist schon eine reizvolle Herausforderung für die vielen Läufer. Ich vermute, dass dieses Jahr sicher ein Teilnehmerrekord erreicht wurde. Das Abholen der Startunterlagen am Sonntagmorgen war in Windeseile erledigt. Im Stadion wurden die letzten Vorbereitungen des Veranstalters getroffen. Die übliche Hektik und Anspannung bei allen Beteiligten war auch hier zu spüren und vollkommen normal. Der Wettergott hatte ein Einsehen. Bis auf den doch manchmal recht starken Wind war das Wetter einfach super. 17° C, trocken und wenig Sonne waren ziemlich optimal. Die Verpflegung auf der Strecke, alle 3km Wasser und Isogetränke, war sehr gut und auch ausreichend. Die Helfer an den Verpflegungsstellen hatten auch immer ein aufmunterndes Wort für die Läufer parat. Der Einlauf im Stadion nach 3:17 war dann wie üblich wieder ein erhebendes Gefühl. Die Qualität bzg. der Laufzeiten bei der Marathondistanz war schon recht gut. Ca. 3/4 der Läuferinnen und Läufer konnte die 4 Std.-Marke unterschreiten und ca. 10 % blieben sogar unter drei Stunden. Hut ab, kommt nicht oft vor. Als kleines Manko bleibt anzumerken, dass durch ein technisches Problem. für dass der Veranstalter aber nicht verantwortlich war, die Duschen bei den Männern nicht funktionierten. So war man irgendwie auf eine Katzenwäsche nach dem Lauf angewiesen. Als Fazit kann ich ruhigen Gewissens niederschreiben. Ein schöner, ruhiger Landschaftsmarathon durch die landschaftlich reizvolle Umgebung Fuldas. Nicht vergleichbar mit Läufen wie Hamburg, Berlin, Köln usw. Man hat seine Ruhe. Der Anspruch ist recht hoch. Für Anfänger meiner Ansicht nach nicht zu empfehlen. Die Organisation war perfekt. Verpflegung, Gepäckaufbewahrung, Ausschilderung auf der Strecke, Betreuung usw. waren vorbildlich. Ein Lob an den Veranstalter. Weiter so.
Willi Sauer


Bericht von Martin Schrode über den Fulda Marathon
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Die Strecke ist etwas kompliziert, war aber sehr gut ausgeschildert...

Am gestrigen Sonntag, 1. September 2002 lief ich in Fulda den Marathon in 03:28:10 und belegte damit Platz 72. Eigentlich hatte ich mir eine Zeit von 03:10:00, also 4 Min 30/km vorgenommen, aber meine Kräfte verließen mich auf der zweiten Runde. Doch der Reihe nach.
Die Anreise nach Fulda verlief problemlos und um ca. 7:50 Uhr kam ich mit der Bahn in Fulda an. Zusammen mit zwei weiteren Läufern nahm ich ein Taxi zum ca. 2,5 km entfernten Stadion. Meine Startunterlagen bekam ich ohne warten zu müssen. In der Marathontüte befanden sich neben der Startnummer, vier Sicherheitsnadeln und Schwamm auch eine 250(!) ml Flasche Shampoo und ein Compeed Blasenpflaster, das ich zum Glück nicht benötigte.
Die Umkleiden im Stadion lagen direkt gegenüber der Startnummernausgabe. Im Stadion konnte ich mich warmlaufen und die Kuchentheke bewundern. Der Start war etwas außerhalb des Stadions. Pünktlich um 9 Uhr fiel der Startschuss und über eintausend Läuferinnen und Läufer setzten sich in Bewegung.
Die Hauptveranstaltung in Fulda ist übrigens nicht der Marathon sondern der Halbmarathon. Als Besonderheit gibt es noch einen Team-Halbmarathon (startet 30 Minuten später) und Walker auf der Halbmarathonstrecke. Die Marathonläufer müssen die Strecke zweimal durchlaufen.
Auf den ersten Kilometern war es noch recht eng und man musste aufpassen, wo man hintrat. Nach ein bis zwei Kilometern konnte man aber frei laufen. Jeder Kilometer war markiert. Getränke (Wasser, Iso) gab es alle drei Kilometer; an jeder zweiten Verpflegungsstelle gab es auch Bananen (z. T. auch Äpfel). Die Verpflegungsstellen waren fast immer auf beiden Straßenseiten und dadurch sehr gut zugänglich. Den Becher musste man sich zwar selbst greifen und die Bananen waren nicht geschält (und manchmal nicht einmal halbiert/portioniert).
Die Strecke war sehr abwechslungsreich. Man lief auf geteerten Straßen, Kies- und Waldboden und in der Innenstadt ging's auch über Kopfsteinpflaster. Streckenverlauf, -profil und Ausschreibung sowie weitere Informationen fand man übrigens im Internet. Die Strecke ist nicht flach, aber die Steigungen halten sich in Grenzen. Die höchste Erhebung bei Km 9 hat 30 m Höhenunterschied. Die Strecke verläuft im Prinzip auf Rad- und Wanderwegen entlang der Fulda. Man läuft sowohl durch Wald wie auch durch die Innenstadt.
Die Strecke ist etwas kompliziert, war aber sehr gut ausgeschildert und von Polizei und Helfern gesperrt. An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer und die Polizei. Leider fanden sich kaum Zuschauer an der Strecke. Gegen Ende der ersten Runde muss man als Marathonläufer aufpassen, dass man das Tempo nicht erhöht, wenn die Halbmarathoni zum "Schlussspurt" ansetzen.
Insgesamt waren knapp 1.100 Läuferinnen und Läufer am Start. An der Halbmarathonmarke bogen aber fast alle (ca. 873) ins Stadion ab, sodass nur noch ein kleiner Rest von ca. 180 die zweite Runde lief. So war ich dann zunächst auch sehr einsam und allein auf weiter Flur. Einiges vor mir sah ich noch einen Läufer und versuchte aufzuschließen, was mir aber nicht gelang. Leider ließ auch das Zuschauerinteresse offensichtlich noch mehr nach und außer den vielen Polizisten und Helfern sah man lediglich in der Innenstadt ein paar Zuschauer. Das lag aber wahrscheinlich auch am Wetter, das mit 16 - 18 °C relativ kühl war. Stellenweise nieselte es sogar.
An den Getränkestellen hatte ich z. T. den Eindruck, dass Becher wiederverwertet wurden, was ich aus hygienischen Gründen bedenklich finde, aber vielleicht irre ich mich auch. Die zweite Runde war für mich sehr anstrengend, da ich Schmerzen an der Achillessehne bekam. Die aufmunternden Worte der Helfer und Mitläufer motivierten mich aber immer wieder und so kam ich doch noch in unter 3,5 Stunden im Ziel im Stadion an und bekam meine Medaille umgehängt.
Im Ziel gab's Wasser und isotonische Getränke sowie Bananen und Äpfel. Leider waren aufgrund eines Rohrbruchs die Duschen in der Umkleide, in der ich mich befand defekt. Da das nirgends stand zogen sich viele Läufer umsonst aus und wieder an und mussten Duschen auf der anderen Seite des Stadions aufsuchen. Ärgerlich, aber nicht vorhersehbar (bis auf die fehlenden Schilder).
Im Stadion kaufte ich mir noch zwei Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee. Außerdem bekam jeder (Halb-)Marathonläufer ein Hochstift-Marathon Bierglas mit einer Füllung. Vor dem Stadion gab's noch gegrillte Würstchen und einen Bierstand. Jetzt ließ sich auch die Sonne ab und zu sehen und es wurde wärmer. Während ich noch mit essen und trinken beschäftigt war, fand die Halbmarathonsiegererhung statt. Die Ergebnisse und Urkunden für den Halbmarathonlauf lagen auch schon aus.
Nachdem ich etwas Kraft getankt hatte, machte ich mich auf den Heimweg. Zum Bahnhof ging ich und hatte so noch einmal Gelegenheit in Ruhe die Fuldaer Innenstadt zu sehen. Auf der Internetseite des Fulda-Marathons konnte man abends bereits die Ergebnisliste für den Marathon abrufen.
Fazit: Die Halbmarathonveranstaltung in Fulda ist jedem zu empfehlen. Der Marathonläufer fühlt sich auf der zweiten Runde doch etwas einsam. Die Organisation war sehr gut.