Bericht von Matthias Mühlich über
den Fulda Marathon
][
zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
][ Martin Schrode ][ Willi
Sauer ][ Armin Dees ][ Matthias
Mühlich ][
Ein schöner, ruhiger Landschaftsmarathon...
Zunächst einmal gehört es sich, "Danke" zu sagen
an die beiden, die meinen unerwartet erfolgreichen Start (siehe unten)
beim Fulda-Marathon
2002 ermöglicht haben: zum einen an running-pur für die kostenlose
Teilnahme und zum anderen an die Familie Freidinger aus Fulda-Trätzhof,
bei der ich vom Samstag auf Sonntag übernachten konnte. Auch an dieser
Stelle: Danke für die Gastfreundschaft!
Kommen wir zum Marathon: ich wollte sowieso starten in Fulda, und da kam
es mir natürlich sehr gelegen, daß running-pur mir den Start
sponsorte, auch wenn der außergewöhnlich günstige Startpreis
von 13 EUR die eine oder andere Lästerei provozierte ("Hättest
Du Dir nicht einen teureren Start bezahlen lassen können?",
"13 EUR für einen Bericht -- lohnt sich das?"). Frankfurter
lästern halt gerne. Aber so ein Bericht ist ja nicht wirklich Arbeit,
und vielleicht wählt mich ja running-pur wieder mal als Testläufer
aus...
Bereits am Samstag (31. August), einen Tag vor dem Marathon, reiste ich
aus meinem Wohnort Kriftel (bei Frankfurt) in die schöne osthessische
Barock Stadt Fulda; es gab zwar auch noch am Sonntag einen Termin für
die Startnummernausgabe, aber der war so früh (offiziell 6:00 - 7:30;
Marathonstart 9:00), daß alle Läufer, die nicht direkt aus
der Umgebung von Fulda kamen, praktisch zu einer Anreise am Samstag gezwungen
waren. Vielleicht wollte man das lokale Hotelgewerbe stärken, denn
sonst fällt mir kein Grund ein, warum man nicht bis 8:30 die Startnummern
herausgeben kann. Bei den Vorangemeldeten, die ja alle schon bezahlt haben,
könnte es den Veranstaltern doch eigentlich herzlich egal sein, ob
diese Läufer mitlaufen oder auch nicht. Das muß man nicht unbedingt
90 Minuten früher exakt wissen.
Mit einem kleinen Kritikpunkt anzufangen, ist vielleicht etwas unfair,
weil ein falscher Eindruck entstehen könnte; eigentlich hat mir der
Marathon sehr gut gefallen, und ich kann ihn problemlos weiterempfehlen.
Einen preiswerteren Marathon (im wahrsten Sinne des Wortes) wird man schwerlich
finden können. Ich bin es immer mehr leid, daß die großen,
etablierten Marathons die Normal-Läufer immer mehr abkassieren und
dafür bezahlen lassen, daß Spitzenläufer aus Afrika "importiert"
werden. 95% der Läufer (und so auch mir) dürfte es völlig
egal sein, ob der Sieger in 2:10:00 oder 2:30:00 gewinnt -- beides ist
gleichermaßen unerreichbar für mich. Und auch für den
Rest der Läuferschaft, will heißen: für die lokale Elite,
dürfte es auch nicht immer angenehm sein, wenn man ihnen von Veranstalterseite
Spitzenläufer aus "Weitfortistan" vor die Nase setzt und
ihnen so jede Siegchance nimmt. Alles in allem: die Grundkonzeption des
Fulda-Marathons (ähnliches gilt für den etwas professionelleren
und größeren Mainz-Marathon, wo (offiziell) auch keine Antrittsgelder
gezahlt werden) liegt genau auf meiner Wellenlänge, und ich möchte
auch alle anderen Läufer auffordern, nicht nur nach Berlin, Hamburg
und Frankfurt zu schauen, sondern auch die kleineren Marathons in ihrer
Region zu unterstützen, die meist mit viel Idealismus von Läufern
für Läufer gemacht werden. Fulda beweist, daß man auch
für wenig Startgeld einen sehr ordentlichen Marathon auf die Beine
stellen kann.
Der Fulda-Marathon 2002 konnte wie die meisten Laufveranstaltungen in
letzter Zeit mit einem neuen Teilnehmer-Rekord aufwarten: knapp 2000 Anmeldungen
konnten gezählt werden für Marathon, Halbmarathon und Team-Halbmarathon
(Mannschaften mit 10-15 Teilnehmern, mindestens 10 müssen gemeinsam
ins Ziel kommen). Allerdings recht ungleich verteilt: es gab nur etwa
200 Marathonläufer, während sich der Rest mit der Halbmarathondistanz
begnügte (etwa halbe-halbe Team und Einzelkämpfer). Gelaufen
wurde auf einer Halbmarathonstrecke, Ziel im Fuldaer Stadion (Stadioneinlauf
ist immer wieder schön!), Start davor. Für die Marathonläufer
hatte die erste Runde exakt 21 Kilometer: so konnten die Kilometerschilder
(jeder Kilometer war beschildert) doppelt beschriftet werden, also z.B.
km 5/26. Clever gemacht! Deutlich einfacher als z.B. die Mainzer Variante,
wo immer im Abstand von 97,5 m zwei Schilder positioniert werden müssen.
Entsprechend der Starterzahl war es auf der ersten Runde auch noch voll,
während die Marathonläufer anschließend relativ einsam
auf der schönen und anspruchsvollen Strecke liefen. Die Zuschauerunterstützung
war auf der ersten Runde schwach, auf der zweiten Runde leider kaum mehr
vorhanden. Dafür, daß das immerhin die neunte Durchführung
des Fulda-Marathons war, hätte man sich etwas mehr Zuschauer wünschen
können. Hoffen wir, daß die Organisatoren für ihre gute
Arbeit 2003 mit einem etwas dankbareren Publikum belohnt werden! Wenigstens
bemühten sich auf der zweiten Runde viele der ehrenamtlichen Helfer
und auch der Polizisten, die den Verkehr absperrten, dies zu kompensieren
und feuerten die Läufer an. Getränke- und Verpflegungsversorgung
(Leitungswasser, Mineralwasser, Isogetränk; Bananen) hat reibungslos
funktioniert. Auch so Kleinigkeiten, wie daß die Becher nie randvoll
(und damit zu voll) waren, fielen positiv auf.
Da meine Gastfamilie seit Jahren auch zu den freiwilligen Helfern gehört,
habe ich auch ein paar Kleinigkeiten mitbekommen, die nicht perfekt gewesen
sein sollen (Becher wurden an einem Stand gegen Ende knapp; ein Spitzenläufer
beschwerte sich über die Art und Weise, wie ihm das Wasser gereicht
wurde; Diskussionen, wie dicht man die Wasserbecher an den Ständen
zusammenstellen soll, damit der Läufer sie im Laufen gut greifen
kann, ohne Becher umzuwerfen), aber wenn solche Kleinigkeiten unter den
Machern angesprochen und optimiert werden, dann zeigt dies nur, daß
die Veranstaltung schon ein recht hohes Organisationsniveau erreicht hat
und die Ansprüche der Läufer gut bekannt sind. Fulda war mein
vierter Marathon; vorher bin ich in Frankfurt (Okt. 2001 / 4:18), Hamburg
(Apr. 2002 / 3:44) und Mainz (Mai 2002 / 3:52) gelaufen. Im Vergleich
zu diesen Strecken ist Fulda deutlich anspruchsvoller: mehr Höhenmeter
(auch wenn es in der hügeligen Gegend [Nähe Rhön!] noch
deutlich härter hätte sein können) und gemischter Untergrund
(Asphalt, Lehmweg, Schotterweg, Kopfsteinpflaster). Ich persönlich
finde solche Strecken schöner zu laufen als die flachen Rennstrecken
der Großstädte, auch wenn es natürlich nicht gerade optimal
für Bestzeiten ist.
Dennoch war ich auf eine neue Bestzeit aus; nachdem ich den recht hügeligen
Brüder-Grimm-Lauf (sehr empfehlenswert!) im Juni mit einem 5-Minuten
Schnitt geschafft hatte, sollten jetzt im Herbst die 3:30 fallen. Ich
bin sehr schnell angegangen (Danke für die extrem konstante Tempovorgabe
an Werner vom MT Melsungen [3. Platz M50], an den ich mich von km 1 bis
km 27 drangehängt habe, bevor ich ihn ziehen lassen mußte).
Ich wußte zwar relativ bald, daß ich einen 4:30er-Schnitt
nicht auf Dauer durchhalten würde, aber nachdem ich bei der bisherigen
Bestzeit in Hamburg auf der zweiten Hälfte deutlich schneller war
als auf der ersten (Mainz ähnlich), wollte ich auch durchaus mal
das Gefühl erleben, wie es anders herum ist. Motto: dran bleiben
so lange wie möglich, dann würden es soviele Minuten im Plus
sein, daß man, getragen durch den fast sicheren Erfolg, die Bestzeit
nur noch 'gemütlich' nach Hause bringen müßte. Hat auch
wunderbar geklappt. Nachdem ich Werner ziehen lassen mußte, war
ich zwar zunächst zwei Kilometer lang in einem ziemlichen Loch, habe
mich dann aber wieder aufgerappelt und eine vorher nie für möglich
gehaltene Zeit von 3:22:50 erreicht. (offiziell 3:22:49,7 - aber was soll
der Quatsch mit Zehnteln, speziell beim einem Marathon mit Massenstart
und ohne Chip-Zeitmessung?). Platz 54 gesamt, Platz 50 unter allen Männern,
Platz 7 in der MHK. Hätte ich für die hessischen Meisterschaften
gemeldet (wofür ich natürlich erst mal in einem dem HLV zugehörigen
Leichtathletik Verein Mitglied werden müßte), wäre ich
mit meiner Zeit sogar 25. der hessischen Meisterschaften im Marathon (wurde
bei diesem Marathon ausgetragen) geworden! Unglaublich!
Positiv hervorzuheben ist noch, daß bereits kurz nach meinem Zieleinlauf
schon offizielle Gesamt-Ergebnislisten des Halbmarathons und Urkunden
für die Läufer abzuholen waren. Der Marathon war noch längst
nicht beendet, aber die Ergebnislisten wurden ausgehängt und ständig
ergänzt, und ich habe noch im Stadion meine Urkunde erhalten. Sehr
fix auch die Internet-Ergebnislisten. Das war vorbildlich. Ein kleiner
Minuspunkt ist, daß die Duschen in der Umkleide im Stadion nicht
funktioniert haben und man sich mit kaltem Wasser am Waschbecken waschen
mußte. Offiziell wegen eines Wasserrohrbruches in der Zuleitung.
Gut, dafür kann der Veranstalter nicht viel (aber warum hat dann
das Waschbecken funktioniert?). Es gab wohl auch noch funktionierende
Duschen in einem anderen Gebäude, das auch in dem offiziellen Plan
verzeichnet war. Aber insgesamt wäre es leicht gewesen, statt Minuspunkten
ein paar Pluspunkte zu sammeln (für gelungenes Krisenmanagement):
ein Schild am Eingang der Stadion-Umkleide mit dem Text "Duschen
wegen eines Wasserrohrbruches leider nicht benutzbar. Bitte benutzen Sie
die Duschen im Funktionsgebäude" mit Wegbeschreibung dorthin,
und es hätte etwas weniger Frust unter den schon entkleideten Marathonis
gegeben, wenn sie denn feststellen müssen, daß duschen nicht
möglich ist.
Ein paar mehr Wegweiser-Schilder könnte man sich auch wünschen
(Kleiderbeutelabgabe habe ich auch eher zufällig entdeckt; in der
Ausschreibung und in den Läufer-Infos stand dazu garnichts), aber
bei 13 EUR Startgeld sollte man nicht zuviel meckern. Trotzdem gilt für
die Veranstalter, daß man mit knapp 2000 Teilnehmern wohl langsam
an Kapazitätsgrenzen stößt. Wenn der Marathon noch größer
wird, sollte man darüber nachdenken, einige Veränderungen in
Richtung höherer Professionalität einzuführen, so z.B.
Ziehen einer "blue line" (erspart auf der einsamen, zweiten
Runde den "wo geht's lang?"-Ruf zu den ganz wenigen Streckenposten,
die nicht von sich aus winken), stärkere Absperrung vom Straßenverkehr
(evtl. Straßensperrungen), organisierte Nudelparty am Vorabend,
Nettozeitmessung mit Chip statt Massenstart, härteres Durchsetzen
des Zielschlusses (etwas Toleranz muß immer drin sein, aber die
drei Gestalten, die sich in knapp 6 Stunden ins Ziel gequält haben,
konnte ich auf den letzten Kilometern mehrfach beobachten: sie haben ihrer
Gesundheit sicher keinen Gefallen getan und die Helfer (und Polizisten)
an den hinteren Ständen waren -- bei aller Sympathie für den
Durchhaltewillen der drei -- auch nicht unbedingt glücklich über
die Verlängerung ihrer Arbeitszeit). Wenn das (bisher ausgesprochen
niedrige) Startgeld dann ein paar Euro teurer sein müßte, wäre
das, zumindest für mich, auch kein Hinderungsgrund, wieder in Fulda
zu starten. Etwas mehr Service für eine maßvolle Preiserhöhung,
und aus einem guten Marathon würde ein sehr guter.
Fazit: viel Positives und nur einzelne kleinere Kritikpunkte, die sich
alle relativ einfach beheben ließen (bis auf die leider sehr enttäuschende
Zuschauerresonanz auf der zweiten Marathonrunde). Und das alles für
nur 13 EUR. Im Vergleich zu den "großen" Marathonläufen
nur geringe Abstriche bei den Leistungen, aber für ein Drittel (bis
Viertel) des Preises. Für Halbmarathonläufer uneingeschränkt
empfehlenswert, bei Marathonis mit der Einschränkung, daß man
sich Motivation und Durchhaltewillen auf den letzten Kilometern allein
aus dem Wettkampf-Charakter holen können muß, ohne auf klatschende
Zuschauermassen angewiesen zu sein. Für mich ist dies der Fall, und
daher gilt: wenn es in den Zeitplan paßt, werde ich wieder in Fulda
starten.
Matthias Mühlich, Kriftel
Bericht von Armin Dees über den Fulda
Marathon
][
zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
][ Martin Schrode ][ Willi
Sauer ][ Armin Dees ][ Matthias
Mühlich ][
Eine schöne Strecke und guten Streckenverhälnisse...
Hallo running-pur Leser,
ich habe am vergangenen Sonntag in Fulda am Halbmarathon teilgenommen
und möchte Euch jetzt ein wenig von meinen Eindrücken erzählen.
Der Fulda Marathon besteht aus zwei Runden. Da ich die Halbmarathonstrecke
gelaufen bin, war es für mich logischerweise nur eine Runde.
Der Sonntag morgen war recht frisch und ich war mir anfangs nicht recht
klar welche Kleidung ich wählen sollte. Da um halb neun, eine halbe
Stunde vor dem Start, die Sonne versuchte sich durch die Wolken zu schlagen,
entschied ich mich für kurze Hose und Kurzarmshirt.
Der Himmel war dann während des Laufes bedeckt und die Temperaturen
bei ca. 15-17 Grad, also ideale Temperaturen.
Mein Ziel war es, diesen Lauf als Vorbereitung auf den Frankfurt Marathon
zu sehen, und zum zweiten meine persönliche Bestzeti von 1:34 zu
knacken.
Da in Fulda die Messung nicht mit dem Champion Chip erfolgt, sondern per
Handmessung gestoppt wird, war es am Start zwar etwas eng, das hat sich
aber sehr schnell aufgelöst, da es auch ein relativer kleiner Marathonlauf
(ca. 1100 Einzelstarter) ist. Der Start erfolgte am Rande des Stadions
von Fulda und nach ein paar Kilometern erreicht man dann die Stadt Fulda.
Der Lauf führt dann auch vorbei am Schloss und den wunderschönen
Park durch die Altstadt von Fulda. Ab Kilometer 13 geht es dann weiter
über zum Teil nicht asphaltierte, aber gut befestigte Wiesen- und
Waldwege die richtig toll zum Laufen geeinget sind. Dann führt die
Strecke auch durch ein kurzes Waldstück und dann geht es langsam
wieder Richtung Stadion. Entlang der Strecke sorgen Polizei und Helfer
für einen wirklich reibungslosen Ablauf. Auch die Versorgungstellen
sind alle 3 Kilometer mit Wasser, Isogetränken und Bananen bestens
auf die Läufer eingestellt.
Das Stadion von Fulda ist schliesslich das Ziel meines Vorbereitungsalufes
und ich denke aufgrund der wirklich schönen Strecke und guten Streckenverhälnisse,
der Temperaturen, aber der nicht ganz anspruchslosen Strecke habe ich
meine Bestzeit verbessert und wurde mit 1:32 gestoppt.
Man muss den Organisatoren wirklich ein grosses Lob aussprechen, denn
es hat eigentlich alles gepasst und ich war mit der Strecke, mit meinem
Ergebniss und dem Ablauf rundum zufrieden, obwohl ich anfangs etwas skeptisch
war aufgrund der Handmessung und des gemeinsamen Startens aller Einzelläufer.
Einziges Manko war vielleicht, dass leider nicht soviel Zuschauer am Strassenrand
standen wie beim Hamburg oder Berlin Marathon, aber das ist ja auch verständlich,
und mich persönlich haben natürlich meine guten Zwischenweiten
am meisten motiviert.
Mein Fazit: Für alle, die einen Marathon / Halbmarathon laufen wollen,
der nicht nur über Asphalt führt bzw. Läufer die einen
guten Vorbereitungslauf auf einen großen Marathon suchen ist der
Fulda Marathon ideal.
Ich denke ich werde den Termin für nächstes Jahr wieder einplanen,
vielleicht sogar den ganzen Marathon laufen.
Viele Grüße und beste Grüße an das Running-pur Team,
Armin Dees
Bericht von Willi Sauer über den
Fulda Marathon
][
zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
][ Martin Schrode ][ Willi
Sauer ][ Armin Dees ][ Matthias
Mühlich ][
Ein schöner, ruhiger Landschaftsmarathon...
Hallo ihr vom Running Pur Team. Zuerst mal vielen Dank, dass ich durch
euch die Möglichkeit hatte, in Fulda am 9. Hochstift Marathon teilzunehmen.
Gleich zu Beginn vornweg gesagt. Die beiden 21km-Runden haben es in sich.
Für mich persönlich war es der anspruchvollste Marathonlauf
den ich bisher absolviert habe. Der "Anstieg" bei km 9 bzw.
30 war nur ein Beispiel für die vielen kleinen, bissigen Up`s and
Down`s bei diesem Lauf. Auch die Streckenführung durch teilweise
Wälder und Felder war gewöhnungsbedürftig. Ca. 1/3 des
Laufs wurde in Fulda bzw. Stadtteilen absolviert. Der Rest war auf Rad-,
Feld- und Waldwegen zurückzulegen. Ein Publikumsmagnet scheint dieser
Lauf auch nicht zu sein. Bei der ersten Runde, als die Halbmarathonis
noch mit auf der Strecke waren, war die Resonanz bei den Zuschauern noch
leicht zu verspüren. Bei der 2. Runde aber lief man ziemlich einsam
seines Weges. Nichts desto trotz. Der Fulda Marathon ist aus der Vielzahl
der Langstreckenläufe nicht mehr wegzudenken. Die Kombination der
Halb- und Marathondistanz, gekoppelt mit den Süddeutschen Meisterschaften
der Mannschaften ist schon eine reizvolle Herausforderung für die
vielen Läufer. Ich vermute, dass dieses Jahr sicher ein Teilnehmerrekord
erreicht wurde. Das Abholen der Startunterlagen am Sonntagmorgen war in
Windeseile erledigt. Im Stadion wurden die letzten Vorbereitungen des
Veranstalters getroffen. Die übliche Hektik und Anspannung bei allen
Beteiligten war auch hier zu spüren und vollkommen normal. Der Wettergott
hatte ein Einsehen. Bis auf den doch manchmal recht starken Wind war das
Wetter einfach super. 17° C, trocken und wenig Sonne waren ziemlich
optimal. Die Verpflegung auf der Strecke, alle 3km Wasser und Isogetränke,
war sehr gut und auch ausreichend. Die Helfer an den Verpflegungsstellen
hatten auch immer ein aufmunterndes Wort für die Läufer parat.
Der Einlauf im Stadion nach 3:17 war dann wie üblich wieder ein erhebendes
Gefühl. Die Qualität bzg. der Laufzeiten bei der Marathondistanz
war schon recht gut. Ca. 3/4 der Läuferinnen und Läufer konnte
die 4 Std.-Marke unterschreiten und ca. 10 % blieben sogar unter drei
Stunden. Hut ab, kommt nicht oft vor. Als kleines Manko bleibt anzumerken,
dass durch ein technisches Problem. für dass der Veranstalter aber
nicht verantwortlich war, die Duschen bei den Männern nicht funktionierten.
So war man irgendwie auf eine Katzenwäsche nach dem Lauf angewiesen.
Als Fazit kann ich ruhigen Gewissens niederschreiben. Ein schöner,
ruhiger Landschaftsmarathon durch die landschaftlich reizvolle Umgebung
Fuldas. Nicht vergleichbar mit Läufen wie Hamburg, Berlin, Köln
usw. Man hat seine Ruhe. Der Anspruch ist recht hoch. Für Anfänger
meiner Ansicht nach nicht zu empfehlen. Die Organisation war perfekt.
Verpflegung, Gepäckaufbewahrung, Ausschilderung auf der Strecke,
Betreuung usw. waren vorbildlich. Ein Lob an den Veranstalter. Weiter
so.
Willi Sauer
Bericht von Martin Schrode über den
Fulda Marathon
][
zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
][ Martin Schrode ][ Willi
Sauer ][ Armin Dees ][ Matthias
Mühlich ][
Die Strecke ist etwas kompliziert, war aber sehr gut ausgeschildert...
Am gestrigen Sonntag, 1. September 2002 lief ich in Fulda den Marathon
in 03:28:10 und belegte damit Platz 72. Eigentlich hatte ich mir eine
Zeit von 03:10:00, also 4 Min 30/km vorgenommen, aber meine Kräfte
verließen mich auf der zweiten Runde. Doch der Reihe nach.
Die Anreise nach Fulda verlief problemlos und um ca. 7:50 Uhr kam ich
mit der Bahn in Fulda an. Zusammen mit zwei weiteren Läufern nahm
ich ein Taxi zum ca. 2,5 km entfernten Stadion. Meine Startunterlagen
bekam ich ohne warten zu müssen. In der Marathontüte befanden
sich neben der Startnummer, vier Sicherheitsnadeln und Schwamm auch eine
250(!) ml Flasche Shampoo und ein Compeed Blasenpflaster, das ich zum
Glück nicht benötigte.
Die Umkleiden im Stadion lagen direkt gegenüber der Startnummernausgabe.
Im Stadion konnte ich mich warmlaufen und die Kuchentheke bewundern. Der
Start war etwas außerhalb des Stadions. Pünktlich um 9 Uhr
fiel der Startschuss und über eintausend Läuferinnen und Läufer
setzten sich in Bewegung.
Die Hauptveranstaltung in Fulda ist übrigens nicht der Marathon sondern
der Halbmarathon. Als Besonderheit gibt es noch einen Team-Halbmarathon
(startet 30 Minuten später) und Walker auf der Halbmarathonstrecke.
Die Marathonläufer müssen die Strecke zweimal durchlaufen.
Auf den ersten Kilometern war es noch recht eng und man musste aufpassen,
wo man hintrat. Nach ein bis zwei Kilometern konnte man aber frei laufen.
Jeder Kilometer war markiert. Getränke (Wasser, Iso) gab es alle
drei Kilometer; an jeder zweiten Verpflegungsstelle gab es auch Bananen
(z. T. auch Äpfel). Die Verpflegungsstellen waren fast immer auf
beiden Straßenseiten und dadurch sehr gut zugänglich. Den Becher
musste man sich zwar selbst greifen und die Bananen waren nicht geschält
(und manchmal nicht einmal halbiert/portioniert).
Die Strecke war sehr abwechslungsreich. Man lief auf geteerten Straßen,
Kies- und Waldboden und in der Innenstadt ging's auch über Kopfsteinpflaster.
Streckenverlauf, -profil und Ausschreibung sowie weitere Informationen
fand man übrigens im Internet. Die Strecke ist nicht flach, aber
die Steigungen halten sich in Grenzen. Die höchste Erhebung bei Km
9 hat 30 m Höhenunterschied. Die Strecke verläuft im Prinzip
auf Rad- und Wanderwegen entlang der Fulda. Man läuft sowohl durch
Wald wie auch durch die Innenstadt.
Die Strecke ist etwas kompliziert, war aber sehr gut ausgeschildert und
von Polizei und Helfern gesperrt. An dieser Stelle meinen herzlichen Dank
an die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer und die Polizei. Leider
fanden sich kaum Zuschauer an der Strecke. Gegen Ende der ersten Runde
muss man als Marathonläufer aufpassen, dass man das Tempo nicht erhöht,
wenn die Halbmarathoni zum "Schlussspurt" ansetzen.
Insgesamt waren knapp 1.100 Läuferinnen und Läufer am Start.
An der Halbmarathonmarke bogen aber fast alle (ca. 873) ins Stadion ab,
sodass nur noch ein kleiner Rest von ca. 180 die zweite Runde lief. So
war ich dann zunächst auch sehr einsam und allein auf weiter Flur.
Einiges vor mir sah ich noch einen Läufer und versuchte aufzuschließen,
was mir aber nicht gelang. Leider ließ auch das Zuschauerinteresse
offensichtlich noch mehr nach und außer den vielen Polizisten und
Helfern sah man lediglich in der Innenstadt ein paar Zuschauer. Das lag
aber wahrscheinlich auch am Wetter, das mit 16 - 18 °C relativ kühl
war. Stellenweise nieselte es sogar.
An den Getränkestellen hatte ich z. T. den Eindruck, dass Becher
wiederverwertet wurden, was ich aus hygienischen Gründen bedenklich
finde, aber vielleicht irre ich mich auch. Die zweite Runde war für
mich sehr anstrengend, da ich Schmerzen an der Achillessehne bekam. Die
aufmunternden Worte der Helfer und Mitläufer motivierten mich aber
immer wieder und so kam ich doch noch in unter 3,5 Stunden im Ziel im
Stadion an und bekam meine Medaille umgehängt.
Im Ziel gab's Wasser und isotonische Getränke sowie Bananen und Äpfel.
Leider waren aufgrund eines Rohrbruchs die Duschen in der Umkleide, in
der ich mich befand defekt. Da das nirgends stand zogen sich viele Läufer
umsonst aus und wieder an und mussten Duschen auf der anderen Seite des
Stadions aufsuchen. Ärgerlich, aber nicht vorhersehbar (bis auf die
fehlenden Schilder).
Im Stadion kaufte ich mir noch zwei Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee.
Außerdem bekam jeder (Halb-)Marathonläufer ein Hochstift-Marathon
Bierglas mit einer Füllung. Vor dem Stadion gab's noch gegrillte
Würstchen und einen Bierstand. Jetzt ließ sich auch die Sonne
ab und zu sehen und es wurde wärmer. Während ich noch mit essen
und trinken beschäftigt war, fand die Halbmarathonsiegererhung statt.
Die Ergebnisse und Urkunden für den Halbmarathonlauf lagen auch schon
aus.
Nachdem ich etwas Kraft getankt hatte, machte ich mich auf den Heimweg.
Zum Bahnhof ging ich und hatte so noch einmal Gelegenheit in Ruhe die
Fuldaer Innenstadt zu sehen. Auf der Internetseite des Fulda-Marathons
konnte man abends bereits die Ergebnisliste für den Marathon abrufen.
Fazit: Die Halbmarathonveranstaltung in Fulda ist jedem zu empfehlen.
Der Marathonläufer fühlt sich auf der zweiten Runde doch etwas
einsam. Die Organisation war sehr gut.
|