Bericht von Martin Nestle über den
4. König Ludwig Marathon
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"Hitzeschlacht unterm Säuling"
700 Teilnehmer schwitzen beim König Ludwig Marathon
Nachdem ich letztes Jahr in Füssen mein Marathondebüt feiern
durfte und dabei von Lauf und Landschaft sehr angetan gewesen bin, konnte
ich dieses Jahr meinen Schwager für eine "Wiederholungstat"
gewinnen. Wir machten uns also Samstag nachmittag auf die Reise und kamen
- trotz teilweise heftigem Reiseverkehr gegen 17.15 Uhr in Füssen
an. Beim Sportstudio Füssen war alles bestens gerichtet und so waren
wir in wenigen Minuten im Besitz der Startunterlagen, des Erinnerungs-T-Shirts
und eines Erfrischungsschwammes. Draußen waren etliche Teilnehmer
schon heftig damit beschäftigt etwas für ihren Kohlehydrathaushalt
zu tun. Wir schenkten uns jedoch die Teilnahme an der Nudelparty und fuhren
zu unserm Übernachtungsort , um beim dortigen Italiener dann Gleiches
zu tun.
Am nächsten Morgen klingelte dann um 10 Minuten vor 6 Uhr der Wecker,
da wir ja, nach ausgiebigem Frühstück, noch ca. eine 3/4 Stunde
nach Füssen fahren mußten. Dort suchten und fanden wir direkt
beim Hallenbad einen Parkplatz und waren von dort aus in wenigen MInuten
beim Startpunkt in der Fußgängerzone. Es tummelten sich schon
eine ganze Menge Gleichgesinnter und die 20 Minuten bis zum Start vergingen
dann beim Dehnen und Stretchen wie im Flug. Punkt 8 Uhr schickte uns der
Startschuß des Bürgermeisters auf die Reise. Die Strecke führte
uns dann, anders als noch im letzten Jahr, wo der Start und Zielbereich
direkt beim Sportstudio lagen, zunächst in Richtung Schwangau. Schon
nach wenigen Kilometern wurden die Läufer mit einem traumhaften Blick
auf Neuschwanstein und Hohenschwangau belohnt. Was wäre auch ein
Marathonlauf mit der Bezeichnung "König-Ludwig-Marathon, wenn
er nicht diesen beiden Sehenswürdigkeiten seine Referenz erweisen
würde? Ich vermute mal,daß dies auch ein Grund für die
Streckenänderung gegenüber dem Vorjahr gewesen sein mag - die
Homepage schweigt sich ja darüber (leider) aus. Ein anderer könnte
natürlich auch die etwas "knifflige" Laufstrecke direkt
am Ufer des Weissensees gewesen sein, die im letzten Jahr über einige
Kilometer als "Single-Track" über "Stock und Stein"
um den See herum führte. Überholen war da kaum möglich.
Seis drum - die jetzige Streckenführung ist in diesem Bereich meiner
Meinung nach ein absoluter Gewinn, zumal sich nach dem "Vorbeimarsch"
an den Schlössern dann ein landschaftlich traumhafter Abschnitt um
den Schwansee herum anschloß. Genuß pur in der Morgenstunde
- die Wege teilweise noch etwas feucht vom vorabendlichen Gewitterrregen,
aber ohne Schwierigkeiten zu bewältigen. Bei Kilometer 10 erreichten
wir dann wieder Füssen und es ging am Ufer des Forggensees entlang
in Richtung Musicaltheater und weiter zum Hopfensee. Hier wurde das Gelände
erstmals etwas wellig, was aber noch ohne größere Anstrengung
gut zu bewältigen war. Das sollte später anders werden! Es ging
weiter, komplett um den Hopfensee mit seinen schilfbestandenen Ufern herum.
Das Läuferfeld hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon stark auseinandergezogen
- jeder hatte anscheinend seinen Rhythmus gefunden. Allerdings machte
sich nun schon die am stahlend blauen Himmel stehende Sonne stärker
bemerkbar und ich nahm dankbar jede Verpflegungsstelle in Anspruch (was
ich sonst nicht immer tue - im Hinblick auf einen flüssigen Laufrhythmus).
Überhaupt die Verpflegungsstellen: Hier gilt es den Veranstaltern
ein dickes Lob auszusprechen. Wie das abgewickelt wurde, war absolut profesionell.
Schon von weitem bekam man zugerufen, was "im Angebot ist" (Wasser,
Iso- später auch Cola) Am Ende jeder Verpflegungsstelle, dann auch
"feste Nahrung" (Bananen, Apfestücke usw.) Das alles von
äußerst freundlichen Helfern dargereicht. Klasse!!
Bis dahin lief die Angelegenheit bei mir ebenfalls sehr rund - Kilometerschnitte
knapp über 5 Minuten - absolut im Limit im Hinblick auf die von mir
angestrebten 3 Stunden 45 Minuten - vielleicht konnte ja auch meine "Traumgrenze"
von 3 Stunden 30 Minuten erreicht werden? Weiter ging es Richtung Weissensee,
zunächst durch das landschaftlich ödeste Stück an der großen
Kreuzung vor dem Tunnel nach Reute - aber für diese Landschaftsverschandlung
können ja die Veranstalter schließlich nichts. Der See wird
in diesem Jahr nur gestreift und dann geht es am Bergrücken entlang
zurück nach Füssen. Ab Kilometer 30 lief ich fast ganz allein
und erstmalig in meiner Läuferkarriere war ich auch über die
Richtungspfeile am Boden dankbar, denn sonst hätte man sich an diesem
einsamen Stück schon mal verlaufen können. Aber auch hier war
alles sehr gut gerichtet - schon von weitem konnte man die roten Richtungshinweise
erkennen.
So langsam spürte ich dann auch meine Beine und war bemüht einen
runden Laufstil beizubehalten - ich wußte ja, was noch kommen sollte:
der berücktigte Anstieg zum Alatsee! Zum Glück war im Faulenbachtal
dann wieder Schatten, denn nun drückte die schwüle Hitze schon
mächtig. Meine gedankliche Hochrechnung bei Kilometer 32 führte
mich dann auch zu der Überlegung nicht aufs Ganze zu gehen , um unbedingt
die 3.30 zu erreichen. Die war auch absolut notwendig, denn bei der folgenden
Steigung waren dann schon einige Läufer nur "gehend" unterwegs.
Nachdem ich mich also den Berg hinauf gekämpft hatte, wartete oben,
wie für diese Veranstaltung hingestellt, ein Trogbrunnen mit klarem,
kalten Quellwasser. Geniale Erfrischung - sollte sich jeder KLM-Apirant
unbedingt merken! Am Alatsee wird mann dann wieder mit "Landschaft
pur" belohnt. Traumhaft schön liegt dieser Bergsee im Wald,
eingebettet zwischen hohen Bergflanken. Fast wäre man versucht ein
kurzes Bad einzuwerfen. Zurück geht es dann nach der Seeumrundung
die letzten 6 Kilometer meist bergab, was für mich nicht unbedingt
abgenehm ablief. Ausgepowert vom Anstieg "merkern " meine Oberschenkelmuskeln
nun über die völlig andere Laufrichtung. Von einem Tempoaufholen
kann nun keine Rede mehr sein und ich "wackele" nun die teilweise
recht steilen Abstiege wie auf Eiern hinab. Aber auch andern Läufern
geht es wohl ähnlich - ich komme an mehrern Mitstreitern vorbei,
deren Laufstil auch eher dem des früheren Essener Fußballspielers
Ente Lippens ähnelt, als nach ökonomischem Laufen aussieht!
In Füssen wird es dann noch mal har t- vom Ufer der Lech gilt es
nochmals einen kurzen aber ziemlich steilen Anstieg zu bewältigen
- dann erreiche ich die Fußgängerzone. Vorbei an Straßencaffees
geht es die letzten Meter zum Ziel. Geschafft - immerhin kam eine 3:37er
Zeit heraus - gar nicht schlecht für diese heiße Witterung.
Ich gestehe aber gerne zu, dass dies auch meine letzten Reserven gefodert
hat - 2 Kilometer weiter hätte ich sicher nicht noch laufen mögen/können.
Mit einem Tag Abstand und schon wieder entspannten Muskeln bleiben mir
aber dann doch die "Highlights" dieser Veranstaltung und nicht
die Schmerzen im Gedächtnis - ein traumhaft schöner Landschaftslauf,
perfekt organisiert, harmonisch und stressfrei abgewickelt (so zumindest
mein Eindruck). Für das Wetter können die Veranstalter ja schließlich
nichts - wenn man mal von der Terminwahl absieht.
Martin Nestle
Bericht von Olaf Zeyen über den 4.
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Wenn der König Ludwig zweimal lacht
Es ist nur wenige Stunden her, da war die Vorstellung, nachmittags vor
dem PC zu sitzen und diesen Bericht für running-pur zu schreiben
sehr abstrakt. Heute Morgen, am 18.Juli, startete pünktlich um 8:00
Uhr der 4. Füssener König-Ludwig-Marathon.
Beim Start aus der schönen Füssener Altstadt habe ich den Ludwig,
und er war wirklich beim Start, das erste mal lachen gehört. Warum?
Weil er allen Grund zur Freude hatte. Erstens, ist am Vortag der Sommer
nach Bayern zurückgekehrt und brachte neben den dazugehörigen
Temperaturen auch ein nächtliches Sommergewitter mit. Dieses war
dann auch für die morgendlichen noch angenehmen und erfrischenden
Wetterbedingungen verantwortlich. Zweitens, haben sich etliche hundert
Marathonläufer in seinem Reich versammelt, um eine wohl einmalige
Strecke vorbei an Schlössern, Seen und Bergen zu laufen. Und drittens,
stand der König in seinem Prachtanzug schön im Schatten
und brauchte selber nicht mitlaufen.
Also liefen wir los. Die schattige Altstadt ließen wir schnell hinter
uns, um uns auch schon von dieser herrlichen Natur einfangen zu lassen.
Der Weg am so idyllisch gelegenen Schwansee bot sogar noch Schutz, vor
der sich langsam in Angriffsposition bringenden Sonne. Doch schon beim
Lauf unterhalb der Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau hörte
ich den König ein zweites mal lachen. Ich glaube, es war noch lauter
als beim Start. Da saß er wahrscheinlich, hoch oben in seinem Schloss,
die Kühle der Steinmauern genießend und mit Wein und Braten
versorgt. Den Blick auf die allmählich auseinander gezogene Karawane
von schwitzenden Untertanen und Zugereisten. Diese mussten sich aber von
dem königlichen Panorama losreißen und sich vorbei am Forggensee
zur Umrundung des Hopfensees aufmachen. Mit dabei, unser ab jetzt ständiger
Begleiter, die Allgäuer Sonne. Spätestens nach dem Hopfensee
beglückte sie jeden Läufer, die meisten hatten in den vergangenen
Wochen doch bestimmt auch über unser Sommerwetter geschimpft. Nach
einigen Kilometern über freie Fläche mit ebenso freiem Blick
auf die Berge, liefen wir über die Öffnung des Grenztunnels,
der zu unseren österreichischen Nachbarn führt. Beneidenswerte
Fahrzeuginsassen, die vielleicht im klimatisierten Auto über den
Fernpass zum Urlaub nach Italien fahren. Nicht wenige werden aber einfach
nur zum Tanken an die Tankstelle direkt hinter dem Tunnel gefahren sein.
Egal, weiter geht es Richtung Bad Faulenbach. Dieser direkt an Füssen
angrenzende Ortsteil eröffnet, trotz seiner lieblich bayrischen Atmosphäre,
für viele Läufer die Leidensstrecke. Hier geht es
hoch zum Alatsee, und die Läufer wissen was damit gemeint ist. Zwar
keine extreme Steigung, aber anstrengend genug, denn bei dieser Hitze
und den schon gelaufenen über 30 Kilometern ist alles relativ. Schön
schlängelt sich ein Weg durch den Wald und entlang mehrerer kleiner
Seen. Natürlich immer ein bisschen mehr bergauf als bergab. Ziel
ist der Alatsee, ein wunderschöner Badesee und auch mein persönlicher
Favorit. Doch keine Zeit für solche Gedanken, ich kämpfe.
Ein wenig hilft mir die Abkühlung meiner Arme und meines Oberkörpers
in einer Trinkwassertränke (tolle Erfindung und toller Standort)
kurz vor dem See. Der Alatsee, höchster Punkt, jetzt noch am Ufer
entlang schleppen und fast nur noch abwärts dem Ziel entgegen. Aber
auch diese letzten 6 Kilometer werden schwer. Fast geschafft, bei Kilometer
40 wollte ich nicht mehr stoppen, einfach nur noch weiter. Dann aber das
Angebot einer kalten Dusche an der letzten Verpflegungsstation. Egal,
Kilometer 40, Körper am Ende und die Zeit im Ziel eh nicht so wichtig.
Ah, das tat gut. Und es reicht tatsächlich für die Strecke bis
in die Altstadt. Hier auf dem Weg ins Ziel, viele Menschen, gute Stimmung
und viel Sonne, ist das schön, der Sommer ist da. Im Ziel nehme ich
mir gleich vor, intensiv für den 5. Füssener König-Ludwig-Marathon
2005 zu trainieren. Dann stecke ich die Hitze locker weg, und dann lache
ich, König. Ob der das Sprichwort kennt,wer zuletzt lacht...?
Ein großes Lob an das Team vom Sport Studio Füssen.
Es hat einfach alles geklappt. Von der Anmeldung bis zur Startnummernausgabe
sowie die Verpflegung und Versorgung mit verschiedenen Getränken
entlang der Strecke und im Zielbereich. Doch am meisten freut es mich,
dass anscheinend alle diese Veranstaltung unterstützen. Überall
war eine super Stimmung an der Strecke. Es wurde für jeden einzelnen
Läufer gejubelt und geklatscht. Die Moderation im Start-/Zielbereich
war spitzenklasse. Jeder Läufer wurde von dem Moderator verbal bis
in das Ziel geleitet. Dieser Funke sprang natürlich auch auf die
Zuschauer über und die ließen ihrer Begeisterung freien Lauf.
So feiert Füssen und so lacht der Sommer.
Eine tolle Idee ist auch das Angebot, am Tag vor dem Marathon neben der
obligatorischen Nudelparty etwas für die Kultur zu tun. Als Extra
wurde für Marathonläufer ein Kabarett-Programm angeboten, einfach
stark.
Ich habe im Ziel eine Zeit von 3:38:37 h gestoppt. Welcher Platz das ist,
und wer gewonnen hat, dass weiß ich noch nicht. Aber ich weiß,
dass ich nächstes Jahr wieder mit dabei sein will. Egal wie schnell,
mitmachen ist alles.
Bericht von Franz Streichle über den
4. König Ludwig Marathon
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Es war wieder ein sehr schöner Lauf.
Ich war um 7.00 Uhr in Füssen im Sportstudio und habe die Startnummer
abgeholt. Der Start war dieses Jahr neu, in der Fußgängerzone
der Innenstadt. Es war bereits sehr warm, bei strahlend blauem Himmel
und Sonnenschein. Es wurde zuerst eine Schleife gelaufen nach Schwangau,
unterhalb der Königsschlösser und am Schwanensee entlang, auf
einem schönen Wanderweg hin, auf einem Radeweg gings zurück
nach Füssen, wo uns einige Zuschauer anfeuerten. Am Forgensee vorbei
ging es dann nach Fischerbichel und Hopfen. Es wurde schnell immer wärmer
und es war drückend schwül. Wenigstens wurde uns an den Verpflegungsstellen
genügend zu trinken gegeben, es gab Wasser, Iso-Star, dazu Bananen,
Apfelschnitten und Müsliriegel. Auf einem schönen Wanderweg
gings rund um den Hopfensee, vorbei an Badestränden und Schilfflächen
und schönen Seerosen im Wasser.
Die Hälfte war nun geschafft, aber das schwüle Wetter machte
sich bei mir bemerkbar, das laufen wurde immer beschwerlicher und das
Tempo ließ rapide nach. Vorbei an Viehweiden der Schatten
tat sehr gut wieder Richtung Füssen, vorbei am Weißensee.
Immer wieder standen Zuschauer an der Strecke und feuerten uns Läufer
an, das tat sehr gut, denn die Kondition lies nun schon gewaltig nach.
Noch ein kurzes Stück durch die Stadt, dann führte der Weg 4
km fast nur bergauf, vorbei an 2 kleinen Badeseen, zu Alatsee. Hier hatte
ich schwer zu kämpfen, nur die Anfeuerung der Zuschauer ließ
mich weiterlaufen. Auf einem herrlichen Wanderweg rund um den See, danach
gottlob meist bergab durch den schattigen Wald nach Füssen. Kurz
am Lech entlang in die stadt, nun lag
der letzte schwere Anstieg vor uns der uns kräftig bergauf hoch in
die Innenstadt führte. Ich musste meine letzten Reserven mobilisieren.
Noch ein schwacher Schlussspurt zum Ziel. Nach 4 Stunden 19 Minuten und
41 Sekunden hatte ich das Ziel endlich erreicht. Es war ein landschaftlich
sehr schöner, anspruchsvoller, empfehlenswerter Marathon. Insgesamt
kamen 628 Läufer und Läuferinnen ins Ziel. Ich belegt Platz
391. Heuer war ich 12 Minuten langsamer als letztes Jahr, trotzdem hat
es Spaß gemacht mitzulaufen. Duschen konnten wir im Sportstudio,
wo wir auch einen Teller sehr gut zubereiteter, verschiedenartiger Nudeln
bekamen. Die Siegerehrung fand um 15Uhr 15 in einem kleinen Zelt statt,
anschließend trat ich die Heimfahrt an.
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