Testläufer berichten vom König Ludwig Marathon in Füssen am 27. 7. 2003

König Ludwig Marathon 2003

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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Bericht von Harald Drescher über den König Ludwig Marathon 2003
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Harald Drescher ][Peter Dekant ][Astrid Trappen ][Martin Linek ][

Ein Marathon mit „königlichem Ambiente“


Ein Blick in die Wettervorhersage für den Sonntag, vom Fernsehsender SFDRS, ließ einiges an Hitze erwarten.
Bei der Abfahrt von Wangen, Sonntagmorgen um 5:45, waren es bereits 20 Grad. Dem Hitzelauf stand somit nichts mehr im Wege!!! Die Anmeldebestätigung vom Sportstudio Füssen kam sehr schnell und beinhaltete alle wichtigen Informationen. Dadurch, daß ich nur eine Autostunde von Füssen entfernt wohne, nahm ich nicht an der Pastaparty teil, habe mir aber sagen lassen, daß es gut und ausreichend war. Die Startunterlagen gingen rasch über die Theke. Das Marathon-T-Shirt gab es gleich mit. Das Kuvert mit den Startunterlagen war mit den notwendigen Unterlagen und Informationen gefüllt. Zum Duschen lag noch eine Portion Gel mit dabei, gleichzeitig ein Gutschein für das Freibad in Füssen. Meiner Ansicht nach absolut ausreichend. Warum sollen die "Gabentüten" so prall gefüllt sein, zieht nur die Anmeldegebühr unnötigerweise hoch.

Im ganzen war es eine angenehme, ruhige und professionelle Atmosphäre ohne jegliche Hektik. Die Läufer/innen wurden eingehend vom Organisator auf den Lauf eingestimmt. Insbesondere auf rechtzeitiges und ausreichendes Trinken. Dem geänderten Streckenlauf und sonstige organisatorische Dinge konnten alle in ihrer Laufvorbereitung nebenher mitbekommen. Eine Zug- und Bremsläuferin für 3:30 wurde erstmals eingesetzt (diese überholte mich bei km 32 ohne jeglichen Läuferanhang, aber dazu später mehr).

Pünktlich um 8:00 Uhr wurde der 3.König-Ludwig-Marathon, von König-Ludwig höchstpersönlich, mit einem lauten Startschuß gestartet. Selten war wohl ein durchlauchter (oder doch eher durchschwitzter) König den Marathonläufern so nahe wie heute. Mit dieser hohen königlichen Ehre ging es auf die Strecke. Die Temperatur lag bereits jetzt schon bei 23 Grad. Der erste km lief im schattigen Waldrand entlang. Danach der einzigste unattraktive km an einer Schnellstraße entlang. Der Weg oder besser die Läufer/innen staubten, wie bei einem großen Treck der amerikanischen Besiedlung des Wilden Westens. Nase zu, flach atmen und durch. Da ich im vorderen Läuferfeld war, war es noch einigermaßen erträglich. Dann ging es links, flankiert von den ersten applaudierenden Zuschauern Richtung Hopfensee. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an das tolle Publikum und die immer vereinzelt stehenden Zuschauern, die uns alle angefeuert haben. Da es sich um einen Voralpen-Landschaftslauf handelte, ist es zwangsläufig nicht möglich, daß an jeder Stelle Zuschauer stehen, die einen antreiben. Am oberen Ende des Hopfensees erschien das Panorama des Schloß Neuschwanstein. Das Schilfgras, der See, die Berge und dann dieses Schloß Neuschwanstein. Fast hätte ich mich an das Ufer gelegt und nur noch das Panorama genossen. Aber nur fast. Jetzt ging es um den unteren Teil des Hopfensees. Im Schatten der Uferbewaldung lies es sich sehr angenehm laufen. Selbst die Gerüche des Schilfes waren ungemein beeindruckend. Selten habe ich einen Landschaftslauf so wahrgenommen. Der weiche Uferweg war ebenfalls ein Genuß für die Knie- und Gelenke. Am Ende des Hopfenseeweges ging es dann rechts in ein längeres Waldstück (jeder Schatten war sehr, sehr willkommen). Sonnen- und Schattenspiel wechselten sich immer wieder ab. Am Ende des Weges wurde die zu querende Straße von der Polizei gesperrt. Wohl dem, der den anschließenden Bahnübergang ohne Zugverkehr überqueren konnte (vorbildlich abgesichert durch einen Streckenposten). Wieder verschluckte uns der wohlige Schatten des Waldes. Es ging diesmal entlang eines Moorgebiets. Die Temperatur lag bereits bei geschätzten 26 Grad im Schatten. Die Anfeuerungen der Zuschauern taten wirklich gut. Überall waren sie zugegen, auch in der prallen Sonne (Leidensgenossen in jeglicher Hinsicht). Dann ging es durch ein Kieswerk auf die andere Straßenseite. Wildes Hupen des Urlaubertrosses, welcher in Richtung Süden unterwegs war, begleitete uns.

Die Streckenmarkierungen waren Läufergerecht, auf dem Boden als Richtungspfeil und mit dem König-Ludwig-Symbol in der Farbe Pink. Also nicht zu übersehen. Ebenso die Kilometerbeschilderung. Ich habe zwar nicht jeden km ein weißes Schild gesehen, aber auch nicht immer darauf geachtet. Der Weißensee wurde jetzt anvisiert. Die Badegäste hießen uns mit viel Applaus willkommen (mancher schüttelte auch verständnislos den Kopf; irgendwas war dran - Temperatur jetzt wohl um die 27 Grad). So ein erfrischendes Bad wäre jetzt genau das Richtige gewesen. Der Uferweg am Weißensee erforderte nun alle Aufmerksamkeit. Die Wurzeln und der unebene Untergrund, waren mit Vorsicht zu genießen. Also hier darf man keine Risiken eingehen, sonst endet es im umgeknicktem Fußgelenk oder ähnlichem. Es waren zwar Sanitäter in ausreichender Anzahl an diesem Streckenabschnitt vorhanden, aber diese können einem auch nicht über einen abgebrochenen Marathon hinweghelfen. Bei km 23 ging es nun drei mal eine kleine Anhöhe rauf und wieder runter. Der Schweiß floß in Strömen, und das, obwohl der Schatten uns noch ³wohlgesonnen„ war. Der Weg führte uns nun schon zurück nach Füssen.

Nach einer scharfen Rechstkurve, ging es den Anstieg zum Alatsee hinauf. Die Temperatur hatte jetzt ihre 31 Grad erreicht!!! Das Gaspedal hatte ich schon ab km 21 zurückgenommen. Die Zielankunft wurde auf ³Ankommen mit erhobenen Hauptes„ geändert (ursprünglich wollte ich um die 3:23 laufen). Dem ersten, kurzen, knackigen Anstieg folgten Wellenweise weitere kleinere Anstiege bis zum Alatsee hinauf. Das Landschaftsprofil hat sich nun auf hohe Bäume geändert. Zumal wir uns am Fuße einer Gebirgskette befanden. In der Mitte des Anstieges überholte mich nun die erwähnte Zug- und Bremsläuferin. Kein Läufer/in hing an ihren Fersen. Der Grund war wohl die hohe Temperatur. Die Ergebnislisten spiegelten dies eindeutig wider. Am Alatsee angekommen, wird der See umrundet und es geht halbwegs bergab Richtung Füssen zurück. Das Bedürfnis in den See zu springen war enorm. Nur nicht abweichen vom Ziel, sagte ich mir immer wieder. Der Schatten der Uferbewaldung tat wohl jedem Läufer/in gut. Der Forggensee lag nun auf unserer rechten Seite, und es ging im Beifall der Zuschauer Richtung Nordwesten. Das Läuferfeld war sehr gestreckt und lies einem immer wieder die Strecke im Vorblick erkennen. Das Panorama hatte bereits auf die nun abgewandte Seite der Voralpen gewechselt. Der Uferweg des Forggensees schlängelte sich gemächlich dahin, flankiert von grünen Wiesen und schicken Einfamilienhäusern. Die Zuschauer trieben uns begeistert an (wir sahen wohl etwas mitgenommen aus). Besonders die Kinder waren lautstark mit Tröten und Ratschen dabei. Das Musical Theater erschien nun auf der rechten Seite und ließ das Ende des Marathons erwarten. Ein kurzer Anstieg und wir bogen auf die Zielkurve ein. Eine frenetisch applaudierende Menge erwartete uns. Durch
das Spalier der Zuschauer ging es zur roten Matte der geheiligten Zeitnahme. Gleich nach der Zielankunft bekam man liebesvoll seine Medaillie umgehängt und konnte sich ausreichend erfrischen. Kuchen, Vitaminriegel, Bananen und verschiedene Getränke ließen die Läufer/innen sehr schnell wieder zu Kräften kommen. Die anschließende Dusche im Sportstudio brachte die restlichen Lebensgeister endgültig wieder zurück.

Fazit: Ein Landschaftslauf der ersten Güte. Professionelle Organisation des Laufes. Familiärer Rahmen der seinesgleichen suchen dürfte. Wer solch einen Rahmen eines Marathons sucht, der kommt hier absolut auf seine Kosten. Der Zieleinlauf direkt am Sportstudio und das Festzelt erzeugten eine heimelige Stimmung. Dies spiegelte sich auch in der ganzen Stimmung wieder. Ein Marathon mit „königlichem Ambiente“. Besonders hervorzuheben ist, daß bereits nach "2 Stunden" die Strecken- und die Zielfotos zum Verkauf anstanden. Die Qualität der Bilder ist hervorragend. Der Preis gerechtfertigt, eine Nachsendung anscheinend auch möglich. Eine Urkunde incl. der Ergebnislisten wird für einen Unkostenbeitrag von 2 Euro ebenfalls nachgesandt.

Ein Ohr an der Organisation ließ mich mithören, daß selbst der Besen-Mountainbiker mit Handy ausgestattet war. Nachdenken sollte man über die Anzahl der Verpflegungsstationen. Bei dieser Hitze wären zusätzliche Stationen angebracht gewesen. Ansonsten waren die Verpflegungsstellen sehr gut und reichlich ausgestattet.

Ergebnis:
Männer 1.Platz Jocher Christian M40 2:38:52
Frauen 1.Platz Schöffmann Gaby W40 3:10:18
Finisher 623 (angemeldet ca. 830)
Meine Platzierung 95.Platz M40 3:37:36, Verbrauch auf 42,2 km - 2 Liter
Flüssigkeit während des Laufes und 3 Liter Flüssigkeit am Ende des Laufes.

Vielen Dank an das Runnigpur-Team für den Zuschlag als Marathon-Tester.
Harald Drescher


Bericht von Peter Dekant über den König Ludwig Marathon 2003
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Jeder noch so kleine Anstieg wird zum Hindernis


Hallo Team von running pur,
zum dritten Mal bin ich jetzt beim König-Ludwig-Marathon in Füssen gestartet, habe damit an allen Läufen teilgenommen. Es war 2001 und 2002 jeweils schönes, warmes Sommerwetter. Diesmal war es backofenwarm, um die 30 bis 32 ° im Schatten. Und Schatten gibt es leider nicht entlang der ganzen Strecke. Aber von Anfang an: die Veranstalter haben die ersten beiden Kilometer der Strecke gegenüber den Vorjahren geändert: musste man bisher am Ende der Strecke noch zwei Kilometer um den Start/Zielbereich herum laufen -psychologisch sehr ungünstig, da man, das Ziel greifbar nahe, noch eine relativ weite Schleife laufen musste - hat man jetzt diesen "lästigen Teil" gleich an den Beginn gelegt. Dadurch rückt aber auch der spätere Anstieg hoch zum Alatsee zwei Kilometer weiter nach hinten, nämlich von bisher 30 Km auf rd. 32 Km. Ansonsten ist der Streckenverlauf völlig identisch. Landschaftlich sehr reizvoll, abwechslungsreich. Nicht nur die Panoramalandschaft ändert sich ständig; auch den Füßen wird`s nicht so schnell langweilig, da Asphaltstraßen, Schotter- und Waldwege zu laufen sind. Der Weg führt an insgesamt drei Seeen vorbei. Der kleinste, der Alatsee, liegt, wie gesagt, am Höhenpunkt der Strecke. Bis ca . Kilometer 25 geht es einigermaßen eben dahin, die kleineren "Buckel" nicht gerechnet. Dann sind rd. 80 Höhenmeter zu überwinden. Glücklicherweise ist dieser Teil des König-Ludwig-Marathon überwiegend im Schatten. Die direkte Sonne ist an diesem Tag nämlich kaum mehr zu ertragen. Getränkestationen sind regelmäßig, so etwa alle vier Kilometer, aufgebaut. Viele Helfer bemühen sich, die Läufer mit Getränken zu versorgen. Leider stehen die Becher z.T. schon lange in der prallen Sonne, sind entsprechend aufgeheizt. Besonders das brühwarme Iso ist nicht gerade erfrischend. Bei der Hitze wäre zwischendurch - zumindest an diesem Tag - der eine oder andere Stand oder ein Wasserbottich mehr wünschenswert gewesen. (Wo waren eigentlich die Anwohner mit Gartenschläuchen???) Ich habe etliche Läufer gehört, die sich bei Helfern oder Zuschauern erkundigten, wann die nächste Verpflegung kommt. Ein Radfahrer des Veranstalters fuhr in der zweiten Hälfte öfters den Läufern entgegen und kündigte die nächste Wasserstation an. Vielen Dank!

An einem Brunnen beim Anstieg zum Alatsee standen die Läufer Schlange, um ihre Arme in das kalte Brunnenwasser zu tauchen. Leider kam nur ein Rinnsal aus dem dünnen Rohr. ich wartete eine halbe Minute, um zu trinken, dann hat`s mir zu lange gedauert und ich bin weitergetrabt. Ab Km 25 wurden sehr viele Mitleidende zu Gehern. Jeder noch so kleine Anstieg wird zum Hindernis. Ab km 33 fällt der Weg überwiegend ab Richtung Füssen, welche Wohltat. Dann in Füssen noch ein paar Kilometer relativ flach, mit schließlich direktem Weg ins Ziel. Die Verpflegung nach dem Zieleinlauf mit Nahrung und Getränken ist sehr gut. Es gibt verschiedenen - Gesundheits - Kuchen, Bananen, Apfelstücke, Riegel. Als Getränke Verschiedenes: Apfelschorle, Saft, Cola und Bier. Das Schöne: keine Wartezeiten, alles geht schnell und zuvorkommend. Bei der Abgabe des Zeit-Transponders erhält jeder noch ein T-Shirt einer Supermatktkette(neben dem schön gestalteten König-Ludwig-Marathon T-shirt, welches ,man bei der Abholung der Startunterlagen bekommt. Ein besonderer Service für die Läufer: die an einer Stelle unterwegs und beim Zieleinlauf aufgenommenen Fotos hängen bereits aus. Sie sind für 6 Euro pro Stück, 10 Euro für zwei Fotos erhältlich. Neben dem Start- und Zielbereich ist ein Zelt aufgebaut, in dem Speisen und Getränke erhältlich sind und nachmittags die Siegerehrung stattfindet. Ich verkrieche mich mit einem Getränk erst einmal unter einen Busch, bleibe dort ca. eine Viertelstunde etwas benommen liegen. Danach entschließe ich mich, an den Forggensee zum Baden zu fahren. Das Wasser ist gigantisch erfrischend. Um 14 Uhr fahre ich nach München zurück. Das angekündigte Gewitter liegt bereits in der Ferne. Die spätere Abkühlung kommt, leider etwas zu spät für den Lauf.

Als Fazit kann ich der Veranstaltung nur ein volles Lob aussprechen. Ein toller Landschaftslauf mit hervoragender Organisation und reibungslosem Ablauf. Na ja, und für meine persönlichen Unzulänglichkeiten, die mich sowohl Hitze, Tempo, Getränkeaufnahme etc. wieder einmal völlig falsch einschätzen ließen, kann schließlich, außer mir, niemand was.
Peter Dekant


Bericht von Astrid Trappen über den König Ludwig Marathon 2003
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Es fehlte nur noch das Eis mit frischen Erdbeeren


Am letzten Sonntag im Juli fand nun schon die 3. Austragung des König-Ludwig-Marathons rund um Füssen statt. Vom Veranstalterduo, dem Sportstudio Füssen und Radsport Zacherl, wird in der Ausschreibung ein Lauf in herrlicher Landschaft versprochen. Dass dem wirklich so ist, davon konnten wir uns schon 5 Tage vor dem Lauf überzeugen, denn wir reisten bereits am Dienstag nach Füssen und konnten so laufend und fahrradfahrend schon einen Großteil der Laufstrecke erkunden.
Die steigenden Teilnehmerzahlen des Laufes zeigen, dass man sich in Füssen auf dem richtigen Weg befindet. Die Zahl der Anmeldungen stieg zwar auch diesmal nicht über die 1000er-Marke, was aber aus meiner Sicht auch den Logistikrahmen sprengen würde. Im Start- und Zielbereich, der sich direkt vor dem veranstaltenden Sportstudio auf der Straße befindet, ist es doch recht eng und auch auf der Strecke selbst können sehr schnell Engpässe auf schmalen Wegpassagen entstehen. War bei der 1. Austragung das Duschen noch ausschließlich in den begrenzten Räumen des Sportstudios möglich, so konnte man unter Vorlage der Startnummer auch das 500m entfernte Hallenbad von Füssen nutzen. Allerdings gab es noch eine 3. Option, wovon auch wir Gebrauch machten. Am nahen Forggensee bot sich nämlich eine Liegewiese und ein flach in den See abfallender Uferbereich gerade zu für eine Erfrischung nach den Strapazen des Laufes an. Unter den Badegästen konnte man dann schnell die Läufer erkennen, die im „Muskelkater-kommt-schon-Schritt“ ins Wasser stolperten.

Die Startnummernausgabe wurde über 3 Tage gestreckt, wobei der Großteil der Läufer aber erst am Samstagabend kam, weil hier auch die Pastaparty stattfand. Man musste zwar ein paar Minuten in der Schlange stehen, dafür hatte man für seinen Gutschein aber auch die Wahl zwischen 3 Nudelsorten und 3 Sorten Soße. Wer höflich fragte, bekam sogar noch einen Gratisnachschlag. Als Räumlichkeit für das Pastaessen und auch die am Spätabend stattfindende Kabarettveranstaltung, war neben dem Sportstudio ein Zelt aufgestellt. Hier sollten dann nach dem Lauf auch die Sieger geehrt werden.
Neben der Startnummer bekam jeder Teilnehmer ein T-Shirt und auch ein Gratisriegel befand sich in dem braunen Umschlag. Für einenTransponder für die Zeitmessung mussten 20 Euro Pfand hinterlegt werden, von denen man nach dem Lauf 17,50 Euro zurückerhielt. Urkunde und Ergebnisliste konnte extra gegen Zahlung von 2 Euro bestellt werden.
Am Sonntag um 8 Uhr ging es dann los. Die Sonne zeigte hier schon mit über 20 Grad ihre Kraft und die Quecksilbersäule sollte sich bis zu den Mittagsstunden noch über die 30 Grad-Marke schrauben, was dem ein oder anderen sehr zu schaffen machte. Aber ein Lauf zu dieser Jahreszeit birgt immer das Risiko, dass er zu einem Hitzelauf werden könnte. Nach dem Start wurde zunächst eine veränderte Strecke belaufen, so dass man erst nach 4 km auf den Radweg zum Hopfensee und damit auf die alte Strecke stieß. Dies hatte den positiven Effekt, dass die Schleife zum Schluss des Rennens, die die Läufer noch einmal vom Ziel weggeführt hatte, diesmal entfiel. Eine sinnvolle Änderung, die beibehalten werden sollte. Nach der Umrundung des Hopfensees gelangten wir über gut zu laufende Wirtschaftswege zum Weissensee, wo man, wenn man denn einen Blick nach links durchs Schilf ins klare Wasser warf, eine große Anzahl Fische schwimmen sehen konnte. Am Strandbad Weissensee begrüßten viele Badeurlauber die Läufer mit großem Applaus. Man hatte hier und auch an den anderen Strandbadpassagen um die anderen Seen eigentlich immer den Eindruck, dass die Badegäste die Läufer mit viel Respekt beäugten und auch bemüht waren, ihre Anerkennung in Anfeuerung umzusetzen.
Auf der anderen Uferseite des Weissensees führt nur ein schmaler, welliger Weg durch die Wurzeln und Steine des Ufers zurück in Richtung Füssen. Dieser Abschnitt musste mit viel Vorsicht belaufen werden und der Veranstalter hat gut daran getan, hier in kleinen Abständen Sanitätspersonal zu positionieren.
Zurück in Füssen biegt die Strecke dann ab ins Faulenbachtal, wo auf 4 km ein Höhenunterschied von über 80m zu bewältigen ist. Angesichts der Tatsache, dass hier schon 30 km gelaufen sind, fiel dies den meisten doch sehr schwer und man konnte, soweit man hier sein Tempo noch halten konnte, einige Plazierungen gut machen.
Oben angekommen wartete (meiner Meinung nach) der schönste See auf die Läufer. Der mitten im Wald gelegene Alatsee, der durch sein kristallklares Wasser besticht. Was viele nicht wissen: Nur 20 Meter vom Rand des Alatsees entfernt befindet sich mitten im Wald ein Grenzübergang nach Vils in Österreich.
Nach der Umrundung des Altsee werden die 80 Höhenmeter wieder bergab in Richtung Füssen überwunden. Auf dieser Gefällstrecke passieren wir noch 3 kleinere Seen, bevor wir am Ufer des smaragdgrünen Lech angelangen. Von hier führt die Strecke über den Radweg entlang bis kurz vor das Musicaltheater. Als gerade der zuvor schon erwähnte Badestrand am Forggensee passiert wird, biegt die Strecke nach links ab und nach einen kurzen letzten Anstieg erreichen die 623 Finisher das Ziel vor dem Sportstudio, wo nicht nur eine Medaille zur Belohnung warten, sondern auch ein selten bei einem Lauf gesehenes Verpflegungsbuffet. Hier wurde (von links nach rechts) folgendes geboten: Bier, Isogetränk, Obstsaft, Apfelsaftschorle, Wasser, Cola, Äpfel, Bananen, Riegel, 3 Sorten Kuchen und 2 Sorten Eisgetränk aus einer Coolermaschine. Ob von diesen Köstlichkeiten auch für die letzten Läufer genug vorhanden war, ist zweifelhaft. Die Bierreserven gingen auf jeden Fall schnell zur Neige.
Auch die Verpflegung auf der Strecke ließ keine Wünsche offen. Es wurde im Vorfeld erklärt, dass etwa alle 5 km eine Verpflegungsstation vorhanden sei, tatsächlich waren aber die Abstände sogar geringer. Schon von der 1. Station an gab es Wasser und Isogetränk. Später kamen dann noch Cola, Obst und Energieriegel dazu.
Schon wenige Minuten nach dem Zieleinlauf konnte man an einer Bretterwand ein Streckenfoto und ein Zielfoto von sich bewundern und auch käuflich erwerben. Ein schöner Service, den man sich oft auch bei anderenVeranstaltungen wünschen würde.

Insgesamt fällt das Fazit für diesen Marathon eindeutig positiv aus. Alle eingesetzten Helfer waren überaus herzlich und immer bemüht, die individuellen Wünsche der Läufer zu erfüllen. Die Streckenführung wird ihrem Ruf als „herrlicher Landschaftslauf“ vollauf gerecht und auch die Logistik, von der Dusche bis zum Parkplatz, ist nicht zu beanstanden. Ein besonderes Lob gebührt der Zielverpflegung.
Es fehlte nur noch das Eis mit frischen Erdbeeren! Aber vielleicht wird das ja nächstes Jahr mit ins Programm genommen. Wir kommen auf jeden Fall wieder!


Bericht von Martin Linek über den König Ludwig Marathon 2003
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Es fehlte nur noch das Eis mit frischen Erdbeeren

Zur Nudelparty und zum Kabarett am Vorabend hab ich es anreisetechnisch leider nicht mehr geschaftt. Einer alten Tradition folgend übernachte ich auf der Wiese und genieße den Sternenhimmel bis spät in die Nacht. Am näschten Morgen Umziehen und Startvorbereitungen in der Umkleidekabine des Sportstudios. Bis kurz vorm Start ist es noch bewölkt, aber pünklich mit dem Startschuß durch König Ludwig haben die Wolken keine Chance mehr und die Sonne fängt an die Laufbedingungen zu erschweren. Das erste Mal laufe ich Marathon mit einem Transponder und um es vorweg zu nehmen, meine Lektion habe ich gelernt: Trage nie das Trasponderband auf nackter Haut. (Dort, am linken Knöchel, ziert mich jetzt ein blutig geriebens Band. Die Musik von Antenne Bayern im Ohr
(war an diesem Sonntag morgen nicht so dolle) mache ich mich auf den Weg. Bei km 10 läuft die Gruppe mit der Zugläuferin 3:30 auf mich auf und in mir steigt der sportliche Ehrgeiz und ich entscheide mich mitzugehen. Das erste Mal für mich ein Marathon bei dem alle 42 km makiert sind, und ich genieße es. Bei km 20 erinnere ich mich an mein fast debakel beim Hornisgrindelauf und entscheide mich wegen der stetig steigenden Tempertaturen die 3:30er Gruppe ziehen zu lassen und gemütlich weiter zu laufen. Die Strecke ist bis auf wenige fast zu vernachlässigende Abschnitte wunderschön, wo es geht verläuft die Streckenführuing im Wald oder im Schatten.Der Hopfensee und der Weißensee werden umrundet, es geht nach Füssen hinein und kurz darauf Richtung Alatsee wieder hinaus und hinauf. Die Steigung hält sich in Grenzen.

Ich habe den Einddruck, das weit mehr Verpflegungs und Getränkestände vorhanden sind als vom Veranstalter angegeben. Wegen der Hitze noch umdisponiert? Auf jeden Fall positiv in Erinnerung. Die
Getränke werden gereicht, wer nicht möchte muß an den Verpflegungsstationen die Geschwindigkeit nicht reduzieren. Es gibt reichlich Wasser, Iso, Cola, Brot, Energieriegel und Bananen.
Permanente Streckenbetreuung durch aufmerksame Fahrradbegleitung geben mir das Gefühl, gut betreut zu sein. Toll der ungebrochene Applaus der Badegäste am Alatsee und der anderen Gäste an der Strecke, Beifall macht die Beine schneller. Ich genieße den Lauf bis ins Ziel und laufe den schnellsten Marathon meiner noch sehr jungen Läuferkarriere. Im Ziel, direkt nach der Zeitnahme, ein frisches Bier. So wenig braucht man um nach 42,195 km glücklich zu sein. Kuchen, Obst, Getränke reichlich. Meine Skepsis ist Respekt gewichen. Super gemacht. Den fehlenden Blick auf die Königsschlößer hole ich beim Baden im Forggensee nach. Das Warten auf die Massage hat sich geloht, ich fühl mich danach wie neu geboren. Jetzt hab ich eine Köni-Ludwig Medaille,bin ich jetzt
ein Monachist?

Kritik: fällt schwer, aber wenns unbedingt sein muß: die Startzeit des Marathons hab ich auf der Homepage nicht gefunden und das Motiv auf dem Erinnerungs T-Shirt ist etwas dürftig.Ein Funktionsshirt, zumindest alternativ wäre auch nicht schlecht.

Fazit: Wunderschöne, kurzweilig Strecke, nicht zu schwer. Optimale Rahmenbedingungen.