Testläufer berichten von der Premiere des König Ludwig Marathons in Füssen (400 Teilnehmer am Start)

1. König Ludwig Marathon

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen.
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BERICHT VON RUNNING RALF über den 1. König Ludwig Marathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Running Ralf ][ Michael Weber ][ HaJo Riehl ][


Hier der Laufbericht vom 1. Füssen Marathon von Ralf Becker, LT Waldalgesheim:
Gelungene Premiere in Füssen: Ich war dabei bei einem tollen Landschaftslauf:

1. Vorgeplänkel:
Nachmeiner erfolgreichen Teilnahme am Comrades-Marathon war klar, dass ein Lauf inFüssen am oberen Leistungslimit nicht möglich war. Also fuhr ich ohne Druck und Nervosität mit meiner Freundin Astrid am Samstagmorgen los, um 2 Tage im Allgäu mit einem lockeren 4-Stundenmarathon zu geniessen. Ein Bilderbuchwetter empfing uns und so wanderten wir kurzentschlossen vom Schloß Neuschwanstein über die Marienbrücke hoch zum Tegelberg, von wo aus wir eine tolle Aussicht genossen.Weit unten im Tal waren die wesentlichen Bestandteile der Laufstrecke am nächsten Tag auszumachen: Hopfensee, Weissensee, Alatsee, Lech und als markanten Fixpunkt das Musicaltheater direkt am Forggensee. Den Abstieg ersparten wir uns, denn bekanntermaßen strapaziert dies die Muskeln ja wesentlich stärker, als ein Aufstieg. Die Seilbahn brachte uns sicher ins Tal zurück und nach 2 Stunden Bettruhe machten wir uns auf zur Startnummernausgabe.

2. Startnummernausgabe:
Diese befand sich direkt beim Sportstudio Hiemer am Ortsrand von Füssen, wo auchStart und Ziel sein sollte. Ein Festzelt neben dem Fitnessstudio war aufgebaut,wo die Startnummernausgabe und die Pastaparty statt fanden. Um 19.30 Uhr hatte ich schon eine große Läuferschar angesammelt, die darauf wartete, dass es endlich losging mit der Ausgabe der Nummern. Dies war ab 20.00 Uhr terminiert, was doch bei einigen Läufern für Unverständnis sorgte. Da ein Großteil doch vor dem Lauf etwas früher zu Bett geht, sollte die Ausgabe der Nummern wesentlich früher beginnen. Das würde auch zur Folge haben, dass sich direkt um 20.00 Uhr nicht die Massen am Ausgabetisch drängeln und der ein oder andere nach Erhalt der Nummer noch etwas länger im später doch recht leeren Festzelt verweilt. Ich erfuhr, dass sich bis zum Samstagabend 423 Teilnehmer gemeldet hatten, was den Veranstalter sehr freute, hatte man doch mit wesentlich geringerer Zahl von Premierengästen gerechnet. Auch ich fand dies erstaunlich, hatte ich doch wegen dem geringen Werbeaufkommen mit weniger als 200 Startern gerechnet. Die Zeitmessung erfolgte mit Transpondern, für die ein Pfand von 40 DM zu zahlen war. Im Startgeld inbegriffen war einGutschein für eine Portion Nudeln und ein blaues T-Shirt mit dem Brustemblemdes Marathon. Bei dem Essen hatte man die Wahl zwischen 3 verschiedenen, leckeren Gerichten und auch ein Nachschlag war erlaubt.

3. Marathon:
Schon bei der Anfahrt zum Start strahlte die Sonne mit 20C vom Himmel und es war klar, dass es ein Hitzelauf werden sollte. Auf der Strasse vor dem Sportstudiotraf man an der Startlinie dann auch alte Bekannte, Josef Schäfer, Horst Preissler, Peter Mann, um nur einige zu nennen. Fürs letzte Geschäft konnte man die Toiletten des Studios oder einen WC-Wagen nebenan benutzen. Um 08.00 Uhr der Startschuss durch den Bürgermeister von Füssen. Gut gelaunt geht es im Pulk von letztlich 390 Gestarteten zunächst durch ein kleines Gewerbegebiet, wo einige kleine Tücken in Form von Begrenzungssteinen auf uns warten. Man warnt sich gegenseitig und es kommt so zu keinen schwerwiegenden Stürzen. Nach 1 km beginnt der Radweg nach Hopfen. Hier befindet sich auch die erste kleinere Steigung, die aber von allen noch sehr locker genommen wird. Herrlich dann die Passage entlang derStrandpromenade von Hopfen, die bei km 5 und der ersten Verpflegungsstelle endet. Diese ist, wie auch alle anderen, in 5km-Abständen stehenden, sehr gut mit Wasser, Elektrolyt, Cola, Bananen und Energieriegeln bestückt. Die folgendeUmrundung des Hopfensees durch Schilffelder auf sehr gut zu laufendemWirtschaftsweg mit herrlichem Panoramablick über die Berge endet bei km 10, von wo es dann über Wiesen, Felder und schattigen Wald in Richtung Weissensee geht. Auch dort ist das Belaufen des Uferweges eine Augenweide. Ständig weckt der Blick in das glasklare Seewasser Wünsche nach einer Laufpause und einem erfrischenden Bad. Erst recht beim Passieren des Strandbades, wo sich bei km 19 die Liegewiesen schon mit reichlich Badegästen gefüllt haben, die nicht mit Anfeuerungsrufen geizen. Nach Verpflegungspunkt bei km 20 geht es auf der anderen Seeseite zurück in Richtung Füssen. Vom Veranstalter eindrücklich gewarnt, weiß man, dass hier Vorsicht geboten ist. Auf dieser Seeseite gibt es nur einen sehr schmalen Pfad, der sich auf eine Länge von ca. 1 km als sehr gefährlich erweist. Ein ständiges Auf und Ab auf mit Wurzeln, Steinen und hervorstehenden Uferbefestigungen versehenem Weg erfordert höchste Konzentration. Am Ende dieses Teilstückes die zweite erwähnenswerte Steigungspassage. Hier ist der Weg allerdings wieder besser zu belaufen und erscheint im Gegensatz zu dem Wurzelweg fast als Wohltat. Dann führt leichtes Gefälle und flacher Weg hinein nach Füssen, wo man kurz vor km 26 durch einenFelsdurchbruch nach Bad Faulenbach hinein läuft. Kurze Zeit später beginnt der härteste Teil des Laufes. Der 3 km lange Anstieg zum Alatsee. Hier steheneinige fachkundige Zuschauer, ähnlich der Tour de France an den steilsten Bereichen und feuern uns an. Oben angekommen hält die Umrundung des Alatseesein weiteres Highlight bereit. Viele Zuschauer unterbrechen ihren Badespass und unterstützen uns. Es hat den Anschein, als sei hier das Wasser noch klarer, als bei den Seen zuvor. Viel zu schnell wird dieser See bei km 30 wieder verlassen und es folgt die Gefällstrecke zurück nach Füssen. Doch immer wieder sind auch hier kleine Buckel bergauf zu laufen; kein leichtes Spiel für die Muskulatur. Wieder zurück in Bad Faulenbach geht es nun von km 35 an auf asphaltiertem Radweg am Lech entlang in Richtung Forggensee. Dort lassen wir kurz vor km 40 das direkt am See thronende Musicaltheater rechts liegen und laufen auf das Ziel zu. Kurz vor dem Sportstudio ist allerdings noch eine kleine Schleife um dasGewerbegebiet herum zu laufen, um die 42,195 km auch voll zu bekommen. Die letzten 100 m laufe ich durch ein Spalier von Zuschauern ins Ziel. Die Zeit bei meinem 57. Marathon, eigentlich für mich total nebensächlich, ist 4:02. Viel wichtiger ist, dass ich einen wundervollen Landschaftslauf erlebt habe, der so hörte man im Ziel, allen sehr viel Freude bereitet hat.

4. Im Ziel:
Gleich nach dem Finish Tische mit Getränken. Es gibt Isogetränk, Wasser, Cola und solange der Vorrat reicht auch Bier. Bei der Rückgabe des Transponders erhält man 35 DM zurück und als Zugabe ein Stück Kuchen gratis. Die Duschen sind im Sportstudio. Diszipliniert ertragen die Läufer hier auch kleine Wartezeiten. Ergebnislisten kann man gegen 4 DM Gebühr bestellen. Urkunden soll es für alle bei der Siegerehrung geben. Die Siegerehrung kann ich nicht mehr verfolgen. Ich ziehe es vor, mit Astrid noch 2 Stunden im Strandbad Hopfensee zu entspannen, bevor wir mit einem kräftigen Sonnenbrand die lange Heimfahrt antreten.

5. Fazit:
Wer seine Bestzeit angreifen will, an Kleinigkeiten gerne rumnörgelt oder auf eine volle Sponsorentüte aus ist, sollte den Füssen-Marathon meiden. Den Läufer erwartet hier ein nicht ganz einfacher Landschaftslauf mit herrlichen Ausblicken auf die Berge, toller Landschaft, klaren Bergseen und einem Team aus sehr freundlichen, hilfsbereiten Helfern. Dem persönlichen Engagement der Macher Hiemer/Zacherl ist es überhaupt zu verdanken, dass es diesen Marathon gibt. Sponsorenunterstützung hält sich in Grenzen. Es ist zu hoffen, dass diese sehr gelungene Premiere und das positive Echo der Läufer bei den beiden Mut zu einer weiteren Auflage macht. Dann kannman sicher auch ein paar Kleinigkeiten ändern, wie z.B. die späte Ausgabe der Nummern oder die gefährliche Passage zu Beginn. Zur Begeisterung der Läufer trug natürlich das Bilderbuchwetter seinen Teil bei. Doch auch bei schlechteren Bedingungen wird Füssen auf jeden Fall für mich wieder eine Reise wert sein. Sollte ein Boom auf den Lauf entstehen, ist bei unveränderter Streckenführung jetzt schon eine Limitierung des Feldes abzusehen, denn einige Wege sind für einen großen Läuferansturm einfach zu eng. Einen Ratschlag kann man für alle Interessenten jetzt schon geben: Rechtzeitig das Quartier sichern, denn nicht nur Marathonläufer befinden sich in diesen Tagen in Füssen. Es ist touristische Hochsaison.


BERICHT VON MICHAEL WEBER über den 1. König Ludwig Marathon
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Liebe running-pur Redaktion,
Anfang des Jahres hatte ich gehört, Füssen würde erstmalig einen Marathon austragen. Über die Homepage der Stadtverwaltung Füssen wurde auch auf den Marathon hingewiesen, der Anfang Mai stattfinden und König Ludwig Marathon heißen sollte. Mehr Informationen hatte ich zunächst nicht, war aber an einer Teilnahme interessiert. Doch irgendwann, als ich hoffte, nähere Informationen zu erhalten, war der Hinweis auf den Marathon aus dem Internet verschwunden. Ein Anruf bei der Stadtverwaltung brachte die Gewißheit: der Marathon ist mangels Sponsoren abgesagt. Schade, dachte ich, aber da kann man halt nichts machen. Einige Zeit später war es dann running-pur, die im Internet den Hinweis gebracht hat, der König Ludwig Marathon findet doch statt. Der Link zu Radsport Zacherl ermöglichte zugleich, die Auschreibung zu lesen und sich online anzumelden. Zu verdanken haben wir diesen Marathon Radsport Zacherl und dem Sportstudio Füssen. Sie haben die Veranstaltung übernommen, nachdem die Stadt nach Rücktritt eines Sponsors abgesprungen war. Und es war wahrlich keine Notlösung, wie in einer Laufzeitschrift zu lesen war, sondern einer der schönsten Landschaftsmarathonläufe, die ich je gelaufen bin.

Doch der Reihe nach: Zusammen mit der Meldebestätigung wurde jedem Teilnehmer bereits ein Gutschein für die Nudelparty und die Ausschreibung zugeschickt. Zwar gab es in den letzten Ausgaben einiger Laufmagazine Anzeigen für den König Ludwig Marathon, eine Ausschreibung zu diesem Lauf habe ich jedoch vorher bei keiner Laufveranstaltung, wie zum Beispiel dem Würzburg Marathon, ausliegen sehen. Dennoch haben sich 436 Teilnehmer angemeldet, alle zum Marathon, der einzigen Distanz. Ab 18:00 Uhr begann am Samstag die Nudelparty. Dies gab mir die Gelegenheit, bereits frühzeitig in Füssen eingetroffen, bei herrlichem
Sommerwetter das Schloß Neuschwanstein zu besuchen, welches auch die Ausschreibung ziert. Die Nudelparty war es Wert mitgemacht zu haben. Mehrere Gerichte standen zur Auswahl, z.B. auch Schupfnudeln mit einer lecker schmeckenden Soße. Und die Frage nach Nachschlag: selbstverständlich hieß es da und schon war der Teller wieder gefüllt. Daran können sich viele Veranstalter ein Beispiel nehmen. Übrigens konnten diejenigen, die erst am Sonntag Morgen angereist waren, ihren Gutschein für die Pasta Party auch noch nach dem Marathon einlösen, wo gibt es das sonst? Einziger Kritikpunkt: Die Startnummernausgabe war mit 20:00 Uhr doch etwas spät angesetzt und verzögerte sich leider um einige Minuten. Da hieß es dann Geduld aufzubringen und in der Schlange zu warten.

Bereits um 8:00 Uhr am Sonntag Morgen der Start und dies war gut so, den der wolkenlose Himmel ließ erahnen, daß es ein heißer Tag werden würde. Nach den ersten beiden Kilometern auf einer Nebenstraße und auf breitem Gehweg entlang der Straße bog die Strecke in die pure Landschaft ein. Schotterwege und asphaltierte Wege wechselten sich nun ab. Zahlreiche Passagen durch bewaldete Bereiche spendeten etwas kühlenden Schatten. Außerhalb dieser Passagen schien die Sonne schon sehr stark. Aber man wurde belohnt durch eine Landschaft, die einfach traumhaft war. Immer wieder ging es an Seen vorbei, teilweise richtig idyllisch, aber auch vorbei an Badegästen, die hier schon vor 10 Uhr ihr Sonnenbad nahmen und nebenbei die Läufer anfeuerten. So um die 500 Meter vor und nach der Halbmarathonmarke war der tückischste Teil der Strecke. Direkt am Wasser entlang ging es auf schmalem Pfad über Wurzeln und Steine, vergleichbar
mit Passagen auf dem Rennsteig. Unmöglich, hier zu überholen. Aber hier galt es vor allem genau auf den Boden zu achten um sich nicht zu verletzen. Bei Regenwetter wäre dieser Abschnitt aus meiner Sicht sehr riskant. Die Gefahr auszurutschen, ins Wasser zu fallen oder sich gar zu verletzten sollte der Veranstalter zum Anlaß nehmen, über eine Alternative dieses Abschnittes für den Fall von Regenwetter nachzudenken. Landschaftlich war dieser Streckenteil jedoch äußerst reizvoll. Wer bis dahin an eine einigermaßen flache Strecke geglaubt hatte, wurde spätestens nach dieser Passage, auf der man zwangsläufig
Zeit verliert, enttäuscht. Es folgte ein erster steiler Anstieg. Bei km 25 Verpflegungsstation in Füssen, etwa einen Kilometer vom Zentrum entfernt. Einige fielen bereits hier zurück. Dies lag jedoch am Wetter, nicht an der vorbildlichen Verpflegung mit Wasser, Iso, Cola, Bananen und Energieriegeln, in mundgerechte Portionen zerkleinert. Doch der härteste Teil stand uns noch bevor. Kurz vor dem Stadtzentrum biegt die Strecke nach rechts in ein Waldstück. Bis km 30 folgen immer wieder zum Teil kräftige Steigungen. Danach wird man wieder durch den Blick auf einen herrlichen See für die Strapazen belohnt. Der härteste Teil war nun geschafft. Nach einigen Bergabpassagen zur Erholung hieß es dann auf den letzten Kilometern den inneren Schweinehund zu besiegen und sich bis ins Ziel (wie der Start am Sportstudio Füssen) durchzubeißen. Bei der Rückgabe des Zeitnahme-Transponders, vergleichbar mit dem Championchip-System, gab‚s außer der Rückgabe des Pfandgelds auch noch ein Stück Kuchen. Eine nette Geste des Veranstalters.

Der Etat für diese liebevoll organisierte Veranstaltung reichte aus den genannten Gründen natürlich für umfangreiche Auszeichnungen nicht aus. So gab es zwar
keine Medaille, jedoch ein T-Shirt für alle Teilnehmer. Die ersten 5 Damen und Herren wurden mit Preisgeldern geehrt, die jeweils ersten drei zusätzlich mit schönen Vasen. Bei den Altersklassen reichte es leider nur zu einer Flasche Prosecco für die Altersklassensieger. Kurios und ein weiterer netter Einfall des Veranstalters: Die 5 durchschnittlichsten Läufer (festgelegt anhand der Zeiten, die in der Mitte zwischen der besten 2:37:39 und der schlechtesten 5:29:17 lagen, d.h. so um die 4:03) wurden auch geehrt.

Als Fazit ein großes Lob für die Veranstalter Radsport Zacherl und Sportstudio Füssen, die sich für den Marathon eingesetzt und ihn zu einer wirklich tollen Veranstaltung gemacht haben.

Michael Weber
Stuttgart


BERICHT VON JAJO RIEHL über den 1. König Ludwig Marathon
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Hallo Running-Pur-Team.

Ich war heute bei der Premiere des König-Ludwig-Marathons. Was ich dort erlebt habe, könnt Ihr in den nächsten Zeilen lesen. Einfach genial!

1. Anmeldung: Beim Halbmarathon in Kempten erfuhr ich von dem geplantem 1.König-Ludwig-Marathon. Ca Anfang Juni habe ich mir einen Flyer schicken lassen den ich wie immer ausfüllte und mit dem Überweisungsnachweis danach an den Veranstalter zusendete. Ca. 2 Wochen vor dem Marathon-Termin erhielt ich meine Anmeldebestätigung mit näheren Informationen zum notwendigen Ablauf (Wann kann ich meine Startunterlagen abholen? Benötige ich Pfand für den Chip? Wo sind Umkleiden/Duschen zu finden?) zugeschickt.

Die Anmeldung über das Internet zum 1. König-Ludwig-Marathon ist noch recht mager gestaltet. Ich hoffe, dass man spätestens im nächsten Jahr eine eigene Seite ins Netz stellt mit allem was eine Laufseite so bietet und nicht über ein Sportgeschäft reinklicken muss. Trotzdem - schaut mal rein. Die wenigen Bilder der Strecke sind Anregung pur im nächsten Jahr dabei zu sein!

2. Orientierung : Wie finde ich hin? Als "Einheimischer" weiß man natürlich wo Füssen liegt, bzw. man war bereits des öfteren schon mal dort. Trotzdem, die Anfahrtsskizze auf dem Flyer ist mit sicherheit auch für jeden anderen Läufer, der einen weiteren Weg hatte, ausreichend!

Die Ausschilderung zum Sportstudio Füssen (Start/Ziel) war in Ordnung. Von jeder Richtung waren Hinweisschilder angebracht.

Parkmöglichkeiten waren bedingt vorhanden. Trotz der Lage im Industriegebiet mit größeren Geschäften waren die Parkmöglickeiten vor Ort ziemlich dürftig. Wer nicht rechtzeitig vor dem Start ankam hatte Pech und mußte schon ein paar Meter marschieren.

3. Abholung der Startnummer: Die Ausgabe der Startnummer am Samstag lief noch recht schleppend. Leider hatte sie sich um ca. 1 Stunde verzögert, da laut Veranstalter, die Transponder-Chips erst mittags gekommen sind, weil sie noch bei einer anderen Veranstaltung gebraucht wurden. Ich holte mir also ersteinmal meine Nudeln, da ich einen Gutschein erhalten hatte. Als die Startnummerausgabe dann losging, stand ich ca. 15 Minuten an und erhielt gespannt meinen Umschlag größe DIN A4. Inhalt: 1 Transponder-Chip, 1 Startnummer, 1 Prospekt der Firma PowerBar, und - Nichts.... das wars! Naja, das T-Shirt bekam ich schon mal in die Hand. Ein Sprecher hatte die Läufer auch informiert, dass es morgen beim Zieleinlauf keine medaillie geben wird wie geplant. Schade! :-(( Ich hatte mich schon so darauf gefreut! Leider ist ein Sponsor abgesprungen! Für mich ein großes Fragezeichen. Für ein Betrag von 50 .- DM hätte ich in der Tüte ein bisschen mehr erwartet. Meine "Mäuse" bekamen eine Woche zuvor, als sie beim Fun-lauf mitmachten (die Kyddy´s sind 12 und 11 Jahre alt) für 9.- in Ihrem Beutel, 1 Waschbeutel, 1 Energieriegel, 1 Gutschein bei McDonald, 1 Gutschein für eine Wurst, und am Ende vom Laufen, außer der Urkunde noch eine Medaillie! Meine "Mäuse" waren über ihren Beutel überglücklich.

4. Umkleidemöglichkeiten:Die Umkleidemöglichkeiten vor dem Start waren gut bis befriedigend. Die Umkleidemöglichkeiten des Sportstudios allein reichen für die große Anzahl der Teilnehmer nicht aus. Viele weichten gleich in das Festzelt aus das nebendran stand, oder machten sich gleich am Parkplatz fertig.

5. Die Zeit vor dem Start: Vor dem Start habe ich mich ausnahmsweise mal warmgelaufen. Schließlich wollte ich von vornherein ein höheres Tempo gehen, da ja nach 42,195 km "leider" schon wieder alles vorbei sein wird. Platz dazu hatte ich ausreichend, da nur wenige Läufer die angrenzende Nebenstraße nutzten, um auf etwas Betriebstemperatur zu kommen.

Trotzdem dachte ich:"Heute möchte ich einfach ´mal nur Spaß haben." Schauen wir doch mal was rauskommt.

6. Start: Dieses Mal habe ich mir die erste Reihe in der Startaufstellung ausgesucht. Ich dachte mir, bei diesem Lauf musst Du einfach vorne stehen. Logischer Weise hatte ich auch dieses Mal meine Maus an der Startnummer befestigt, und wieder waren die Sprüche meiner Laufkameraden dieselben wie beim Rennsteig-Lauf. Egal, dachte ich. Ich habe Spaß und Ihr wollt gewinnen.

Startschuss - und Gas! Der Auslauf auf die Strecke war problemlos. Ich hatte gleich am Anfang soviel Speed im Turnschuh, dass ich als Startsieger bis zum 1 Kilometer als Erster lief und die Blicke der Zuschauer schon mal für mich gesichert hatte.

7. Die Strecke: Die Strecke verlief um die schönsten Seen bzw. Schlösser Deutschlands herum. Das allein war für mich schon der Reiz diesen Marathon zu laufen. Das Profil ist für diese Gegend recht "flach" (Meiner Meinung nach - oder bist Du anderer Meinung). Wer aber mal etwas anderes sehen möchte als nur öde Straßen und Hochhäuser, wie bei einem, hier nicht genannten Stadt-Marathon, der sollte hier ein Mal starten und diesen Lauf genießen.

Ich lief also als "Startsieger" über den ersten Kilometer, dann kam doch schon der Erste Laufkamerad und - ich dachte ich traue meinen Augen nicht. "Dich kenne ich doch" hechelte ich zu ihm rüber, "Du bist doch schon beim Rennsteiglauf gelaufen. Er sah mich an und wir kamen ins Gespräch. Ich hatte Recht. Es war Dr. Thomas Miksch aus Kempten. Er hatte schon den Rennsteiglauf gewonnen und - auch den 1.König-Ludwig-Marathon. Nun ja. Als ich merkte dass er ein höheres Tempo ging, verabschiedete ich mich freundlich "Man sieht sich beim Duschen!" Blöder Spruch, aber passt meistens bei jedem Lauf.

So bei Kilometer 5 kamen doch dann so allmählich das erste Grüppchen an und lief wie erwartet an mir vorbei. So ging es eigentlich dann weiter. Eine Gruppe, noch eine Gruppe, ein Läufer. Sozusagen haben Sie mich jetzt nach hinten durchgereicht. Was soll´s! Ich will heut nur Spass haben!

Jetzt aber zur Strecke. Kompliment an denjenigen, der sich diese phantastische Streckenführung ausgesucht hat! Die Bilder von der Strecke sind zwar toll, doch hier einmal vor Ort gelaufen zu sein ist wirklich ein Erlebnis. Ein wahnsinniges Panorama, eine gigantisches Landschaftsbild. Natur pur!!!

Das Wetter war herrlich. Der Himmel war bayrisch weißblau, der Planet brannte richtig runter. Die Hitze hatte mir schon ein bißchen zu schaffen gemacht. Trotzdem gab es immer mal wieder Passagen durch Waldstücke die den notwendigen Schatten und somit Abkühlung spendeten. Ein Marathon Ende Juli, kann das von der Temperatur gut gehen. Mit Temperaturen von ca. 25 bis 28°C war es für jeden Läufer eine schweißtreibende Angelegenheit.

Die Kilometer-Markierungen mir zu klein. Es waren kleine Schilder, die ca. 30 - 40 cm am Seitenrand im Boden steckten. Teilweise habe ich welche übersehen. Entweder sie waren zu klein, oder ich blickte mal wieder in die Gegend und genoss die Aussicht.

Die Streckenmarkierung war vorbildlich. An entscheidenden Punkten waren rote Pfeile aufgesprüht und ab und zu auch das "König-Ludwig-Läufermännchen" (Logo). Bei Straßenüberquerungen halfen die Ordnungshüter kräftig mit und auch viele Ehrenamtliche Helfer waren als Streckenposten eingesetzt. Leider musste ich bei ca. Kilometer 12 einem Zug die Vorfahrt lassen. An dieser Stelle wurde ein unbeschrankter Bahnübergang passiert. Egal, ich habe ja Zeit.

Bei der Umrundung des Weissensees war ca 1 km eine schwierige Passage zu meistern. Man lief auf einem kleinen Trampelpfad direkt am See entlang. Dieser Pfad war sehr stark verwurzelt bzw. sehr felsig. An dieser Stelle sollte jeder aufpassen, dass er nicht umknickt und somit das Rennen vorbei ist.

Dann war ich wieder in meiner Welt. Es ging nämlich bergauf. Klasse! Weitere Kommentare dazu spare ich mir. :-)

8. Die Verpflegung: Verpflegung gab es in ausreichender Menge auf der gesamten Strecke in ausreichender Menge. Hier sollte man ebenfalls über eine Ausschilderung nachdenken (Tee - Iso - Wasser) damit jeder den richtigen Tisch anläuft bzw. das richtige Getränk zu sich nehmen kann. Ich glaube, dass jeder auf seine Kosten kam und das fand, was er brauchte. Die Helfer standen hir mit den Bechern in der Hand und schrien "Wasser, Iso, Cola!" Die Becher, 0,2l waren teilweise nur zur Hälfte gefüllt, wenn überhaupt. Ich nahm mir meistens zwei bis drei davon und trank ausnahmsweise mal im gehen. da für mich bei den temperaturen jeder Tropfen Gold wert war. Die Möglichkeit seine Eigenverpflegung abzugeben war nicht vorhanden. Vielleicht sollte man hier drüber nachdenken.

9. Die Stimmung / Atmosphäre: Die Stimmung auf diesem einmaligen Kurs war recht gut. Die Anteilnahme der "Einheimischen" oder sonstigen Sportbegeisterten war toll. Kein Wunder - bei dem Wetter! Normalerweise geht man bei strahlend weiß-blauem Himmel mit einer Lufttemperatur von 28° C ins Schwimmbad. Trotzdem, die Zahl der begeisterten Zuschauer war nicht wenig. Besonders im Zieleinlauf war doch einiges los!

10. Der Zieleinlauf: Nach einer Zeit von 3h 13Min 39sec war ich "schon" wieder drin! Kurz vor dem Ziel ließ ich mir wieder mal meine zwei Fähnchen geben. Mit der deutschen und bayrischen Fahne in der Hand, legte ich nochmal einen Moonwalk hin und durchlief die Ziellinie. Ein besonderen Applaus der Zuschauer war mir besonders gegönnt.

11. Duschmöglichkeiten: Die Duschmöglichkeiten waren im angrenzenden Sportstudio vorhanden. Ein Chaos blieb, als ich duschte, aus. Nach dem Motto von Jan Ullrich "Wenn ich schnell laufe, bin ich früher drin, habe warmes Wasser zum Duschen und habe früher Feierabend!"

12. Siegerehrung: Die Siegerehrung wurde ca. gegen 1500 Uhr durchgeführt. Für mich und meine "Mäuse" (Familie) leider bei diesem Wetter zu spät. Wir zogen es vor ins Schwimmbad zu gehen und sich zu erfrischen. Meine "Mäuse" hatten sich das verdient und ich - ich glaube ich auch.

Ich beschriftete also einen Umschlag mit meiner Adresse. Der Veranstalter hatte diese Möglichkeit angeboten, gegen ein Entgeld von 4.- DM die Ergebnislisten, bzw. seine Urkunde nachschicken zu lassen.

Fazit:
Der Sonntagnachmittag hat sich heute besonders gelohnt! :-) Die "Premiere" ist gut durchorganisiert. Das Rahmenprogramm hat gepasst. Die Atmosphäre hat gestimmt. Trotz einiger Kleinigkeiten, Ansichtssache, ist dieser Marathon ein ganz besonderes Erlebnis! Ich kann diese Strecke in diesem Panorama jedem Laufbegeisterten ans Herz legen.

"Premiere" geglückt!
Nächstes Jahr komme auch ich wieder und werde wieder das heimische Publikum erfreuen!

Ach ja - ich vergaß meine Ergebnis:

Zeit 3:13,39 h - Platz Gesamt 49 - Platz AK M40 12er


Viele Grüße aus Bayern

HaJo Riehl