Testläufer berichten vom 2. Freiburger Marathon

2. Freiburger Marathon

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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running-pur ONLINE
Ein Beitrag von running-pur ONLINE

 


Bericht von Thomas Härtel über den 2. Freiburger Marathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Thomas Härtel][Michi][Johannes Winkler][Martin Linek][

Strecke, Stimmung, Verpflegung. Alles stimmt.

In Freiburg ist die Welt noch in Ordnung: ´ne lange Wurst im Brötchen mit Zwiebeln und Senf vorm Münster kostet 2.- Euro, eine schicke Postkarte mit Stadtansichten nur 30 Cent und die Teilnahme am Freiburg Marathon ist sogar umsonst. Zumindest für 5 Läufer die sich bei running-pur.de für einen Freilauf beworben haben. Hier nun mein kleiner Frondienst für Euren sehr netten Zug: Da ich mich erst vor ca. 2 Wochen beworben hatte war die Vorbereitung dementsprechend. Da ich im Juli 2005 am Ironman Frankfurt teilnehmen werde ist mein Training dieses Jahr etwas umgestellt. So mussten diesmal, auch durch Krankheit, 2 lange Läufe ausreichen um die 42,2 KM zu überstehen. Da dies mein 14. Marathon werden sollte, würde mich meine Erfahrung und Grunlagen-Ausdauer in Ziel führen müssen. Leider schien das Wetter bei einem Kurztrip mit meiner Family nicht mitspielen zu wollen. Nach den letzten, schon sehr frühlingshaften Tagen, ging es nun in den kühlen Breisgau. Das Herz des Freiburg Marathons ist an der Messe gelegen und von den Autobahnen sowie in der ganzen Stadt perfekt ausgeschildert. Ebenso stressfrei die Parkplatzsuche vor der großen und wohl recht neuen Messehalle. Die Marathonmesse bietet wie fast überall altbekanntes, beim Stand von Pearl Izumi entdecke ich allerdings sehr stylische, farblich überraschende Laufschuhe, der Verkäufer weist mich allerdings darauf hin das ich gerade die neue Damenkollektion bewundere. Typisch für mich. Die Herrenschuhe sind aber auch sehr adrett. Bald verlassen wir die Messe in Richtung Innenstadt, wo wir vor der Kälte ins Münster fliehen und in ein Rosenkranzgebet für den soeben verstorbenen Papst geraten. Nach der Übernachtung auf dem leicht umschneiten Parkplatz der Schauinsland-Seilbahn fuhren wir gegen 8.00 Uhr wieder zum noch relativ ruhigem Start/Zielgelände. Nach einem kleinen Frühstück mit Kuchen und Bananen war nun die Zeit sich dem Wetter entsprechend anzukleiden. Eine sehr schwierige Angelegenheit bei nur ein paar Grad über Null, also lange Hose über eine kurze, Pulli über T-Shirt, Jacke drüber, Buff und Handschuhe an und raus ins feindliche „Kalt“. Jetzt brodelte der weiträumige Messevorplatz. Knapp 9000 Läuferinnen und Läufer (zumindest im Ziel) wollen ihr Plätzchen finden, die Schuhe schnüren und alle möglichen marathontypischen Verrenkungen vollführen. Je näher der späte Start um 11.05 Uhr rückte, besserte sich das Wetter zusehends, so dass mich ich schon mal meiner Jacke und langen Hose entledigte. Kaum 5 Minuten bevor es losging ließ sich die Sonne blicken und im Startgewühl stieg die Temperatur ins sehr angenehme. Dann ging’s endlich los und ich warf meinen Pulli mit Handschuhe und Buff ins Gesicht meiner Frau die leider gerade in eine andere Richtung schaute (sorry dafür, is aber nix passiert). An den Füßen meine Nike Free, als Selbsttest ob meine Fußstabilität für 42 KM ausreichen. Also raus auf die 21,1 KM lange Runde die die ca. 2400 (gefinishte) Marathonis 2mal zu durchlaufen hatten, während die Halbmarathonläufer/innen die sage und schreibe 42 Musikbands (rechnerisch also alle 500 Meter) vom SWR engagiert, nur einmal erleben durften. Von Ska bis Guggemusik, von Blues bis A Capella war wirklich alles vertreten. Eine wirklich super Idee um fast alle Streckenabschnitte mit Leben und Zuschauern zu füllen. Diese waren in erstaunlich großen Scharen an der Strecke und feuerten uns nach Kräften an. Besonders gefiel mir der junge Kerl der Läufern mit Tissue zum Naseputzen aushalf und mir dafür sogar etliche Meter hinterherlief. Köstlich ! Ebenso spitze waren die durchgängig sehr engagierten und freundlichen Helfer aller Art. Die großen, weithin lesbaren Kilometerschilder an den richtigen Stellen und mit netten Zusatzsprüchen wie „über 7 Brücken musst du gehen“ oder „my local hero“ bei KM 38 fand ich sehr nett. Auf der ersten Runde lief ich ca. 17 KM dem für mich falschen Pacemaker hinterher. Als ich den Luftballon in Sichtweite hatte und die 2:59 entziffern konnte, drosselte ich mein Tempo erleichtert, da ich schon dachte mit einem 5er Schnitt Schwierigkeiten zu haben. So ging ich mit flotten 1:37 über die Halbmarathon-Zeitmatte auf die nun etwas ruhigere und läuferärmere 2. Runde. Diese konnte ich nun wesentlich ruhiger angehen, nicht so die 42 Bands und verbliebenen Zuschauer. Hier bekam ich von einer A Capella-Gruppe auf Zuruf ein: „Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert sich für mich“ hinterher geschmettert. Was ebenso wie mein vorm Händeabklatschen, sammeln des Haupthaarschweißes, zur Belustigung der Zuschauer führte.

Die Guggemusik bei KM 30 führte bei mir zum höchsten Temperamentsausschlag, die zuvor überquerten Kopfsteinpflaster zu leichten Dysbalancen im Fußgewölbe. Noch einmal Gegenverkehr und doppelte Dreisam-Überquerung und schon ging’s wieder Richtung Ziel. KM 33/34 nochmal eine lange Gerade dann Gegenverkehr auf der Zähringer Straße und schon konnte man das Messegelände erahnen. Der letzte Anstieg auf eine Brücke und die lange Zielgerade sind schnell geschafft, die begeisternden Zuschauer tragen mich nach 3:27 Std. förmlich ins Ziel. Den etwas unordentlich angeordneten Verpflegungsbereich verlasse ich gestärkt mit Buttermilch und Kuchen bald wieder, da die Sonne hinter Wolken verschwindet. (Relativ) Schnell suche ich meine Familie und warme Kleidung. Da Morgen die Schule wieder beginnt und wir noch einige Stunden Heimfahrt vor uns hatten, begaben wir uns auf die staufreie Rückreise nach Butzbach. Diesen perfekt organisierten Marathon mit super Publikum kann ich nur rundum empfehlen.

Thomas Härtel am 10. April 2005 um 23:44 Uhr (etwaige Rechtschreib- und andere Fehler bitte ich zu entschuldigen :-) )



Bericht von Michi über den 2. Freiburger Marathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Thomas Härtel][Michi][Johannes Winkler][Martin Linek][

War ein Maga supi Ifent.

Ok ! Ich hab mal eben kurz gespickt was denn die Badische Presse so über den Freiburg Marathon geschrieben hat.

Und ich muss sagen abschreiben derma net aus dem pubertierenden Vorschulzeitalter sind wir doch schon lange draußen, also lassma doch die Siegerzeiten und Co. mal weg. Wens doch interessiert, der kann sich ja über die Website vom Freiburg Marathon informieren. „ Wird wahrscheinlich eh schon fast jeder gelesen haben „.

Gut fangma an. Dazu muß ich allerings etwas weiter ausholen.

Samstag den 9.04.05, hatte ich leider/ Gott sei Dank etwas verpennt. Das „leider“ steht für den dadurch entstandenen Zeitmangel, das „Gott sei Dank“für „Ich konnt mal etwas ausschlafen“. Was bei mir nicht immer so der Fall ist, im Schnitt 6.45 Std Schlaf pro Tag ist einfach zu wenig für mich, 8 Stunden wären optimal. 9.15 aufgestanden, denn unser morgendlicher Wecker ist normalerweise etwas pünktlicher, meist so um 6.45 Uhr. Er trägt den Namen Kirsti Maria Eifflaender . Sie ist etwa 74 cm. gross und 10 Monate jung. „Ich Liebe Sie Über Alles, Genauso wie Ihre Mama Sinikka“

Wir haben uns dann Startklar gemacht mit den Mädels (unsere 2 Hündinnen „ Finnenspitzmischlinge „).Also, zuerst war ich mit den Mädels, “jetzt kommt s“ 4.km laufen. Anschließend 45. Min mit Babyjogger laufen dann beim Einkaufen, für Sonntag Freiburg. An der Kasse geht mir die EC Karte kaputt. Super .Kassiererin hat es mir ausgelegt, 20. Euro! ( Wir kannten uns vom Sport her)
Auf was ich eigentlich hinauswollte war, dass ich an diesem Tag um 15.15 mit meiner Freundin bei einem 10,6 km-Lauf an den Start ging. Ich absolvierte die Strecke in 33.48 und Sinikka in 1:02.38 Std. Kalt wars mit viel Regen und so. Durchgefroren kamen wir gegen 18 Uhr wieder daheim an, nun noch schnell paar Sachen Packen dann konnte es ja losgehen… Aber denkste, wo liegt denn eigentlich Freiburg. Nah an der Französischen Grenze, ja gut und wie fahr ich da ? Direkte Autobahnverbindung nicht vorhanden, klasse, soll ich etwa über Die Bundesstrassen fahren Ortschaft um Ortschaft?? Nach einer halben Stunde überlegen entschied ich mich für die Autobahn. Was mit Sicherheit das klügere war, nämlich von Neuburg nach Augsburg B 13, der Autobahn über Ulm-Stuttgart-Karlsruhe- Freiburg. Fahrzeit 3.45 Std. So um 24.00 kam ich dann an der Messe in Freiburg an, die problemlos zu finden war. Hab dann gleich in etwa auf der Höhe von Halle 1. geparkt. Schlafsack und Matte, mein geliebtes Kopfkissen (ohne das geh ich net aus dem Haus) hatte ich auch schon unterm Arm und suchte mir eine Schlafbleibe im Freien auf dem Messegelände. Kurz darauf empfing mich auch schon der muss ich sagen sehr freundliche („nicht ironisch gemeint“ waren wirklich sehr freundlich) Security Dienst ob sie mir helfen können. „Schon klar, nachts um 12. wer ist das was macht der da.“ Nach einer unruhigen, kurzen und kalten Nacht wärmte ich mich erst mal mit teurem Kaffee aus der Messehalle auf und hatte dann noch reichlich Zeit. Allmählich kam ich dann wieder in Gang und bereitete mich in aller Ruhe auf die bevorstehende Herausforderung vor. Wie viele anderen zog ich mich auf der Toilette um, später wollte ich noch mal aufs Klo gehen aber die Warteschlangen waren ewig lang, hier kann man bis nächstes Jahr sicher etwas verbessern.
Kurz vorm Start wusste ich allerdings nicht, wie ich in die vorderen Startreihen kommen sollte. Da half nur der kürzeste Weg, also schnell noch über Geländer gehüpft und in die erste Reihe gestellt. Um Punkt 11.05 fiel der Startschuß. Schon bekomm ich einen Rempler von hinten „Danke schön“ war wohl im Weg gestanden. Nah ja, wahrscheinlich lag einfach zu viel Testosteron in der Luft da kann dann bei dem einen oder anderen der Gaul schon mal durchgehen. Für mich stand fest „geh`s gleichmäßig an“, was zur Folge hatte, dass ich fast die ganze Strecke alleine lief (Gähn). In der Gruppe wärs schöner gewesen. Es waren Gute Bedingungen, leicht bewölkt, mal Sonne und Wind, dieser Mix war auf der 2.Runde mal 21, km langen Strecke zu verzeichnen. Als ich dann so bei Km.5. ankam sah ich an einem Geschäft eine Uhr, rechne mir meine Geschwindigkeit aus und lauf alles „aus dem Bauch `raus“. Ganz ohne Zeiteisen war ich bei einem km- Schnitt von etwa 4. Min angelangt, was aber nicht stimmen konnte, denn nach der ersten Zeitmessung mit der Uhr hatte ich bei Kilometer neun eine Zeit von 32.min und paar zerquetschten: also so um die 35-36. min auf 10 km. Ich war sehr zufrieden, die Trinkstellen waren Spitze wegen denn Pappbechern. Am meisten Feedback gab`s meiner Meinung nach als die Gegengerade kam, wo die entgegenkommenden
Sportlerinnen und Sportler einen wirklich bis zum Schluß anfeuerten. Im übrigen hatte man eh das Gefühl die halbe Stadt wäre auf den Beinen. Sehr viele Zuschauer. Man kann sagen „Standing ovations“. Bei Kilometer 14. fing ich an, diejenigen wieder „einzusammeln“, die mich überholt hatten, habe das Tempo etwas gesteigert. Km.21,1 lief ich dann bei 1:15:05 Std durch und da wurde es dann wirklich sehr ruhig. Ich wusste nicht, auf welchem Platz ich mich gerade befinde. Bei Kilometer 22 fragte ich dann mal einen Zuschauer mit Stoppuhr, er rief mir zu, so auf dem 5.-6. Platz. Gut. Km.23 in Sichtweite. Super, dachte ich mir, da ist noch was drin, verschärfte noch mal das Tempo und sammelte nach und nach einen nach dem anderen ein. Dann bei km.25: „Mist, Trinkbecher nicht erwischt vorige Stelle ausgelassen.“ Oh jeh, dachte ich mir, was nun? Km.27: Ein Familien- Auto mit Diesel, nach dem Ruß zu urteilen, fuhr einen Kilometer vor mir her- na super. Durst ohne Ende und nun zur Erschwernis auch noch keine Luft mehr zu Atmen. Na ja. Mir half dann freundlicherweise ein Streckenposten von Illingen oder so aus .Danke hiermit noch mal. Gut, hatte mich nun an denn 2.Platz vorgekämpft, erhöhte meine Geschwindigkeit noch mal, merkte aber sehr schnell das ich nur sehr schleppend näher kam. Ich hörte auch immer wieder Kommentare wie „den kriegst du schon noch ,denn schaffst du schon noch. Doch spätestens bei Kilometer 32 wusste ich, hier handelt es sich um einen Lokalmatador. Eine etwa 4-5 Mann/Frau starke Gruppe rief mir lautstark zu „den kriegst du“ doch nach 20 Metern hörte ich dann das etwas zaghaftere „Nie“ Das passierte mir dann noch so das eine oder andere mal. Die meissten aber feuerten uns Läufer richtig toll an, das gab unheimlich Kraft. Bei Kilometer 36 hatte mich nun schon auf 150Meter herangekämpft, doch ab da war dann Fight Club angesagt, Slalom ab durch die Mitte, sehr viel Körpereinsatz um durch den Gegenstrom der anderen Läufer zu gelangen, bis etwa km.39,5, denn ab da hat mir ein Pressesprecher einen Fahradfahrer mit Klingel besorgt. Hier noch mal besten Dank ich hab`s bitter nötig gehabt. Dann endlich im Ziel, das Zeiteisen blieb bei 2:28,19 Std stehen. Neue persönliche Bestzeit. (Im Ziel gab`s dann noch mit der Zeitnahme ein kleinen Problem was sich aber im Wohlgefallen auflöste) Nach der Siegerehrung und der Pressekonferenz, bei der ich sogar Herrn Baumann persönlich traf, fuhr ich dann wieder heim ins Bayernland, wo ich meine kleine Familie wieder in die Arme schliessen konnte. Um endlich mal wieder zu schlafen…

Fazit. War ein Maga supi Ifent.

Eure qualmende Laufsocke michi


Bericht von Johannes Winkler über den 2. Freiburger Marathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Thomas Härtel][Michi][Johannes Winkler][Martin Linek][

Fast 12.000 Teilnehmer in Freiburg im Ziel

Der erst zum zweiten Mal veranstaltete Marathon in Freiburg war ein riesiger Erfolg. Mit insgesamt 11.960 Finishern (2.399 Männer und 513 Frauen beim Marathon, 6.136 Männer und 2.661 Frauen beim HM und 167 Männer und 84 Frauen beim SWR-Vorbereitungslauf) wurden wohl auch die kühnsten Erwartungen der Organisatoren bei weitem übertroffen. Die Teilnehmerzahl fast verdoppelt, welche große Laufveranstaltung kann das von sich behaupten? Es hat aber auch wirklich alles gepasst. Angefangen von der Organisation, über die tolle Beteiligung der über 70.000 Zuschauer auf dem Freiburger Messegelände und an der Strecke, die 42 Bands alle 500m, bis zum idealen Laufwetter.

Den Marathon gewann Lokalmatador Max Frei von der USC Freiburg in 2:27:41, gefolgt von Michael Saier und dem Vorjahressieger Ulrich Benz. Bei den Frauen überquerte Birgit Bartels (SV Kirchzarten) in 2:59:35 als erste die Ziellinie vor ihrer Vereinkameradin Annette Götz und Ute Philippi.

Sieger auf der Halbmarathondistanz wurden bei den Männern Martin Beckmann von der LG Leinfelden-Echterdingen in 1:06:38. Bei den Frauen lag Jeannette Vrga vom ASC Darmstadt vorne.

Am Samstag sah es wettermäßig wirklich ganz traurig aus. Wir kamen mit dem Zug aus dem Schwarzwald angereist, dort oben lag morgens Schnee (bei minus 5 Grad) und auch in Freiburg selbst war es sehr windig und kalt. Wir haben nur ganz schnell meine Startunterlagen abgeholt, sind noch durch die Halle 1, in der die Läufermesse stattgefunden hat, und dann wieder zurück mit der S-Bahn Richtung Innenstadt zum Bummeln und aufwärmen. Die Ausgabe der Startunterlagen hat wunderbar geklappt, Fragen wurden kompetent und schnell beantwortet.

Sonntags waren wir wieder ab Titisee mit dem Zug Richtung Freiburg unterwegs. Bis wir am Hauptbahnhof ankamen, war der Zug schon mit vielen Läufern gefüllt. Einmal umsteigen in die S-Bahn (diese fuhr im 15-Minuten-Takt) Richtung Neue Messe und wir waren schon fast am Start- und Zielgelände angelangt. Von der Haltestelle zur Neuen Messe waren es noch ca. 5 Minuten zu laufen. Die Startnummer galt als Fahrkarte in der ganzen Regio Freiburg. Wie ich das übersehen konnte gab es aber auch rund um die Neue Messe genügend Parkplätze für die Läufer, die mit dem PKW angereist sind.

Da ich meine Unterlagen ja schon am Samstag in Empfang genommen hatte, musste ich lediglich noch meinen Rucksack abgeben. War absolut kein Problem, kein Schlange stehen war notwendig.

Jetzt waren es nur noch eine halbe Stunde bis zum Start. Der Startbereich war da schon sehr gut gefüllt, wurde zum warmlaufen und dehnen genutzt.

Für viele Läufer war vor dem Start die entscheidende Frage: Kurz oder lang laufen? Bis 5 Minuten vor dem Start war es bewölkt und doch recht frisch (ich denke so um die 10 Grad). Dann aber kam plötzlich die Sonne raus und es gab noch hektische Umziehaktionen im Startbereich. Und auch später auf der Strecke haben sich viele noch ihrer Pullis entledigt. Während dem Lauf haben sich Sonne und Wolken immer wieder abgewechselt, die Temperaturen insgesamt aber waren ideal. Für die vielen Zuschauer hätte es vielleicht etwas wärmer sein können, aber an der Strecke gab es genügend Möglichkeiten sich zu verpflegen.

Pünktlich um 11:05 fiel dann der Startschuss, die Menge setzte sich ganz langsam in Bewegung. Obwohl ich relativ weit vorne stand, habe ich die Startlinie erst nach 2 Minuten erreicht. Zuerst gilt es noch ein kurzes Stück auf dem Messegelände zu laufen, danach geht es aber sofort auf die Berliner Allee Richtung Innenstadt. Die Berliner Allee ist vierspurig, so dass sich das Feld schon sehr schnell lichtet und jeder sein Tempo laufen konnte. Es werden die Stadteile Haslach, dann die Altstadt, Neuburg, Herdern und Zähringen Richtung Messegelände durchlaufen. Diese Strecke mit einem fast nicht erwähnenswerten Höhenunterschied von 52 Metern müssen die Marathonis zweimal laufen. Von Anfang an säumen viele Zuschauer die Strecke, nur auf einigen wenigen Teilstücken werden wir nicht frenetisch angefeuert. So fällt es mir schwer bestimmte Abschnitte besonders hervorzuheben. Dazu kommen natürlich noch die 42 Bands (viele verschiedene Stilrichtungen waren vertreten), die die Stimmung zusätzlich anheizten.

Bei mir selbst lief es bei meinem ersten Marathon bis ca. km 35 sehr gut. Ich hatte Marschtabellen für 3:05 und 3:10 an meinen Armen. Von Anfang war ich sehr schnell unterwegs, Durchgangszeit bei 10 km war 42:16 und beim HM 1:28:06. Sogar bis 30 km konnte ich das Tempo halten, lag noch bei einer Endzeit unter 3 Stunden. Aber ab km 35 hatte ich große Probleme mit meinen Waden. Die letzten Kilometer waren sehr anstrengend und ich sehnte das Ziel herbei. Nach 3:04:14 war es dann soweit, ich bekam die Finishermedaille umgehängt. Frisches Obst, Hefezopf und verschiedene Getränke wurden uns sofort im Zielbereich angeboten. Auch auf der Strecke waren ausreichend Verpflegungsstationen aufgebaut. Schön wäre es gewesen, wenn die S-Bahn direkt im Zielbereich abgefahren wäre, war aber leider nicht so, so dass die kurze Strecke zur S-Bahn-Haltestelle für mich fast zu einem zweiten Marathon wurde.

Vielen Dank an Running Pur für den Startplatz. Vielen Dank an meine Familie, die mich in der Vorbereitungszeit und am Wettkampftag ganz toll unterstützt hat.

Gratulation auch an meinen Mitläufer vom LT Mössingen, Peter Schlegel, der wie ich in Freiburg seinen ersten Marathon gelaufen ist, und eine klasse Zeit erreicht hat.

Mit vielen Läufergrüssen

Johannes Winkler


Bericht von Martin Linek über den 2. Freiburger Marathon
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Mit Freiburg fängt der Frühling an

Gernot Weigel, Veranstalter des Münchner und des Freiburger Marathons hat es wieder mal geschafft. Pünktlich zum Start sind alle Schlechtwetterwolken verzogen. Die Diskussion über Verbandsabgaben mit dem Badischen Leichtathletikverband endete damit, dass es dem Verband nicht gelang die über 14000 gemeldeten Teilnehmer zu verunsichern. Lediglich zwei Voranmelder zogen es vor, aufgrund des angedrohten Startverbotes nicht in Freiburg zu laufen. Der spätere Sieger des Halbmarathons der nachgemeldete Martin Beckmann aus Leinfelden-Echterdingen, eine der Nachwuchshoffnungen im Langstreckenbereich, hatte sich zuvor noch die Unbedenklichkeit seines Startes von der Verbandsleitung zusichern lassen, wie Gernot Weigel im Interview bestätigte. Schade, dass es der Verband versäumte, alle Starter entsprechend zu informieren. Bei der Verunsicherung im Vorfeld war man weniger kleinlich. Rein Wettertechnisch sah es auch sehr gut aus. Hatte es am Vortag noch Schlechtwettermeldungen gegeben, war am Sonntag außer Temperaturen um die 0 Grad in den frühen Morgenstunden der Frühling nicht mehr aufzuhalten und ein wunderschöner Laufereignis in Feiburg begann. Die Startkanäle waren mit den über 14000 doch an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt, und so konnten die letzten erst nach fast einer halben Stunde Wartezeit die zwei Runden durch Freiburg in Angriff nehmen. Und Freiburg war aus dem Häuschen. Ein Mammutaufgebot von 42 Bands und Musikgruppen sorgte für ausgezeichnete Stimmung, dass einige Musikgruppen in der zweiten Runde eine Pause einlegten, sei ihnen gegönnt. Die Strecke wurde gegenüber dem Vorjahr leicht modifiziert, so lief man dieses Jahr durch das Martinstor und an den Freiburgtypischen Bächen durch die kopfsteingepflasterte Altstadt und Fußgängerzone. Internationale Laufstarts sucht man in Freiburg vergeblich. Hier laufen die „local heroes“ nur um die Ehre und um Trophäen mit Zusatznutzen, dieses Jahr gibt’s das Freiburger Läuferlogo in Form einer Lampe. Das Konzept geht auf, so lassen sich Teilnehmer und Zuschauer gewinnen und so waren auch die Helden des letzten Jahres wieder am Start. Max Frei, Vorjahreszweiter gewinnt in 2,27.44, Ulrich Benz, Sieger des Vorjahres wird dritter, und auf Platz 2 findet sich der Sieger von Bad Füssing, der aus Neuburg/Donau stammende Michael Sailer, dem running-pur Testläufer Anton Lautner schon in Bad Füssing ein starkes Laufjahr prophezeite. Bei den Frauen gelingt es Birigt Bartels in einer starken zweiten Runde noch die lange führende Anette Götz abzufangen, und dies obwohl sie erst am Sonntag zuvor von einem Extremlauf aus Südamerika zurückkam. Freiburg begeisterte wieder mal auf ganzer Linie. Bernhard Hartinger aus Losburg, nach Achilessehnenverletzung wieder genesen, monierte lediglich die von den Halbmarathonis leergeräumten Verpflegungstellen nach dem Lauf, Thomas Schechinger aus dem Glottertal (Schwarzwaldklink), der auch schon bei der Premiere mit dabei war sprach von einer Megageilen Stimmung. Das wurde auch von den Spitzenläufern bestätigt, ist halt auch für die etwas anders als einsam an endlosen Baumalleen entlang zu laufen. Die von manchen befürchtete Störung durch die Kamerateams der SDR-Aktion von 0 auf 42 blieb aus (einige Hundert Teilnehmer absolvierten in Freiburg einen 30km Lauf mit Zeitmessung) Stimmungsmäßig kommt Freiburg schon bei der zweiten Auflage ganz stark an Berlin, Köln und Hamburg ran. Und auch wenn wieder ein paar Schlechtwetterwolken aufziehen: Nächstes Jahr wird’s wieder klasse.