Testläufer berichten über den Frankfurt Marathon am 30 10. 2005

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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running-pur ONLINE
Ein Beitrag von running-pur ONLINE

 


Pressebericht über den 24. Frankfurt Marathon
][Pressebericht][Tom Turtle ][Michael Mauser][Oliver Rindelaub][Harald Michaelis][

Ein perfekter Tag für den Messe Frankfurt Marathon


Sieger Wilfred Kigen aus Kenia läuft Steckenrekord in 2:08:29 Stunden / Titelverteidiger Boaz Kimaiyo steigt verletzungsbedingt nach 33 Kilometern aus / Insgesamt vier Kenianer bleiben unter der bisherigen Streckenbestzeit / Alevtina Biktimirova (Rußland) gewinnt in 2:25:12 Stunden
Es war ein Marathon der Superlative: zwei neue Streckenrekorde, eine Weltbestleistung bei den Handbikern, ein rauschender Empfang in der Frankfurter Festhalle, Mehr als 200.000 Zuschauer entlang der Strecke, Sonne und perfekte Wetterbedingungen für die Athleten, ein neuer Melderekord mit insgesamt 17.195 Teilnehmern (2004: 15.241) und spannende Finisherduelle auf der Zielgeraden. Der Messe Frankfurt Marathon hat am Sonntag bei seiner 24. Auflage abermals neue Maßstäbe gesetzt und sich hinter Hamburg und Berlin als drittschnellster deutscher Kurs etabliert.
"Es war ein perfekter Tag für den Marathon und ein perfektes Rennen", sagte der Frankfurter Bürgermeister und Sportdezernent Achim Vandreike. "Ich bin hochzufrieden, denn der Marathon ist in den letzten Jahren kontinuierlich besser geworden." Der besondere Dank Vandreikes galt Organisator Jo Schindler und seinem Team. "Diese Entwicklung ist mit seinem Namen verbunden." Auch Georg-Günther Kruse, Bereichsleiter Event-Management der Messe Frankfurt GmbH, zeigte sich hoch erfreut: "Wir haben ein großartiges Wochenende mit zahlreichen Highlights erlebt. Bei der Marathon Mall hat es neue Besucher- und Ausstellerrekorde gegeben. Und die Stimmung in der Festhalle ist nicht mehr zu überbieten. Die Messe Frankfurt freut sich schon auf das nächste Mal."
17.195 Meldungen beim Messe Frankfurt Marathon- das hatte es noch nie gegeben. Insgesamt verzeichnete das sportliche Großereignis einen Zuwachs von 1954 Teilnehmern, also 12,82 Prozent. Bei den Marathonläufern gab es eine Steigerung um 586 Teilnehmern auf 10.946, den größten Zuwachs hatte der Staffelmarathon, an dem 3720 (2004: 2556) Läufer teilnahmen. Auch der Mini-Marathon (1479), das Handbiker-Rennen (87) und der Skater-Marathon (963) hatten mehr Teilnehmer als im Vorjahr.
Für Schindler, der zum vierten Mal für die Organisation verantwortlich war, hätte es nicht besser laufen können. "Wir haben heute ein phantastisches Rennen erlebt. Dafür möchte ich meinem Team ebenso danken wie den vielen Helfern, die im Einsatz waren. Und an der Strecke hatten wir auch aufgrund des Wetters soviele Zuschauer wie nie zuvor." Von der Marathon-Stimmung ließen sich auch Nicht-Läufer anstecken. "Gestern Sportpresseball, heute Marathon. Das war eine unglaubliche Atmosphäre", so Peter Fischer, Präsident des Fußball-Bundesligaklubs Eintracht Frankfurt.
Der Zieleinlauf bei den Männern wurde zu einer kenianischen Angelegenheit. Mit 2:08:29 Stunden, der schnellsten Zeit, die jemals in Frankfurt gelaufen wurde, enttrohnte Wilfred Kigen seinen Landsmann Boaz Kimaiyo, der die beiden Jahre zuvor gewonnen hatte, aber wegen einer Oberschenkelverletzung nach 33 Kilometern aussteigen mußte. Dennoch hat Kimaiyo schon angekündigt, im Jubiläumsjahr 2006 wiederzukommen. Daß alle vier Erstplatzierten unter dem alten Streckenrekord von Kimaiyo (2:09:10) blieben, dokumentierte die hohe Qualität des Starterfeldes. "Daß wir zum dritten Mal nacheinander neue Streckenrekorde haben, ist ein wichtiges sportliches Zeichen für die 25. Auflage im nächsten Jahr", sagte Renndirektor Christoph Kopp. "Man weiß nun, daß es möglich ist, in Frankfurt sehr schnell zu laufen. Mit den Siegerzeiten von heute hat der Messe Frankfurt Marathon eine internationale Top-Plazierung erreicht."
Angeführt von Tempomacher Carsten Eich, mehrfacher deutscher Meister und früherer Europarekordhalter über die Halbmarathondistanz, blieb das Elitefeld bis zur Halbzeit mit 64:37 Minuten genau im Plan, um auf der zweiten Teilstrecke enorm zuzulegen. "Die Bedingungen sind optimal, eine Zeit unter 2:10 Stunden ist bestimmt drin", hatte auch der diesjährige Sieger des Ironman auf Hawaii, Faris Al-Sultan, prophezeit und damit richtig gelegen. Dem hohen Tempo mußte als erster der Favoriten Boaz Kimaiyo Tribut zollen. "Bis Kilometer 25 war alles völlig in Ordnung, doch dann brach meine alte Verletzung am Oberschenkel wieder auf", sagte der Kenianer. Auch der Russe Leonid Shvetsov, vor zwei Jahren von Kimaiyo knapp geschlagen, konnte ab Kilometer 35 nicht mehr mitgehen. Er wurde Fünfter in 2:10:05 Stunden.
Glücklich und ein wenig überrascht von sich selbst zeigte sich die Russin Alevtina Biktimirova im Ziel. Nach langer Führung von Favoritin Marleen Renders hatte sie die Belgierin sieben Kilometer vor dem Ziel überholt. Offenbar waren der 23jährigen Russin, die erst ihren fünften Marathon bestritt, "Flügel gewachsen", wie der Sportliche Leiter Kopp formulierte. "Mit der neuen Bestzeit von 2:25:12 Stunden hatte ich nicht gerechnet ", sagte die Siegerin. "Ich wollte unter 2:30 Stunden laufen und hatte einen Sieg für möglich gehalten. Aber an den Streckenrekord dachte ich nie." Ihre vorherige Bestzeit stand bei 2:31:39 Stunden. Marleen Renders feierte in Frankfurt ein gelungenes Comeback. Nach mehreren Operationen am Oberschenkel hatte die 36jährige Belgierin zuvor zwei Jahre lang keinen Marathon mehr bestritten. "Auch wenn sie nicht gewonnen hat, hat sie sich eindeutig in der Weltspitze zurückgemeldet", sagte Kopp. Und dies mit Rang zwei in ausgezeichneten 2:26:26 Stunden. Dritte wurde Tola Roba aus Äthiopien (2.29:30), die noch der Jugendklasse angehört.
Ebenfalls überrascht war der neue Hessenmeister Tobias van Ghemen vom ASC Darmstadt. Der 33 Jahre alte Hobbyläufer, der erst vor vier Jahren mit dem Laufen begann und einem Fulltimejob nachgeht, konnte bei seinem vierten Marathon abermals persönliche Bestzeit laufen (2:26:47 Stunden) und wurde auch bester Deutscher im Feld. Als Hessenmeister hat er sich dieses Jahr eine besondere Prämie verdient und darf im nächsten April mit seiner Freundin eine Reise zum Boston Marathon im Wert von 5000 Euro antreten. "Soviel habe ich noch nie gewonnen. Das ist der Wahnsinn", sagte van Ghemen.
Abgerundet wurde der Tag der Rekorde von der neuen Weltbestzeit im Handbiken. Andrea Eskau aus dem thüringischen Apolda gewann in 1:13:15 Stunden mit mehr als vier Minuten Vorsprung vor ihrer Konkurrentin Monique van der Vorst aus den Niederlanden. Andrea Eskau blieb zwei Minuten unter dem bisherigen Weltrekord. "Das waren optimale Bedingungen", so Andrea Eskau. Für die Handbiker war Frankfurt wieder Abschlußveranstaltung der "City Marathon-Trophy" und damit auch das Highlight ihrer Saison. "Diese Veranstaltung war rekord-phantastisch", sagte Organisator Uwe Hermann. "Das Wetter, die Organisation, alles hat gestimmt."


Bericht von Testläufer Tom Turtle über den 24. Frankfurt Marathon
][Pressebericht][Tom Turtle ][Michael Mauser][Oliver Rindelaub][Harald Michaelis][

Es hätte nicht schöner sein können!!!

Für die 10.946 Läufer des 24. Messe Frankfurt Marathons fiel der Startschuss pünktlich um 11.00 Uhr bei idealen Wetterbedingungen. Die grauen Wolken verzogen sich und der blaue Himmel und der Sonnenschein haben nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Stimmung steigen lassen. Im Tagesverlauf ist das Thermometer bis auf 20 Grad angestiegen und ich empfand die Temperaturen als sehr angenehm, vielleicht etwas zu warm zum laufen, aber für die Zuschauer und die Stimmung an der Strecke perfekt.

Schon die Organisation vor dem Start war sehr gut und so war die Wartezeit an der Kleiderabgabe relativ kurz, lediglich der Massenandrang vor den Toiletten forderte etwas mehr Zeit. Auch die Aufstellung im zugewiesenen Startblock verlief Reibungslos und jeder hatte ausreichend Platz. Ich hatte mir vorgenommen nach einer vorgegebenen Herzfrequenz zu laufen und habe mich für eine Zielzeit von 4.15 h aufgestellt. In den letzten Monaten habe ich mich mit dem Marathonprojekt der Messe Frankfurt unter der Leitung von Dieter Bremer und Petra Wassiluk vorbereitet und wollte die neuen Erkenntnisse auch so umsetzen. Meine Intention zur Teilnahme an diesem Programm war eine Reduzierung der Herzfrequenz und gute Marathonvorbereitung unter professioneller Anleitung.

Dann fiel der Startschuss und das Feld setzte sich in Bewegung. Die ersten 10 Kilometer führten durch die Frankfurter Innenstadt und die Stimmung war einfach sensationell. Ich musste aufpassen, dass ich die von mir gesetzte Herzfrequenz einhalte und mich nicht von der tollen Stimmung mitreißen lasse. Nach der Innenstadt ging es dann über den Main durch Sachsenhausen in Richtung Rennbahn. Das schöne Wetter hat viele Zuschauer an die Strecke getrieben und so war auch auf der sonst eher Zuschauerarmen Kennedyallee eine erfreulich gute Stimmung. Weiter ging es dann durch Niederrad bis nach Goldstein, wo die Hälfte des Weges geschafft war. Ich lag gut in der Zeit und war sehr zufrieden mit meiner Herzfrequenz, aber ich wusste natürlich auch, dass die 2. Hälfte nicht so locker sein würde. Weiter ging es dann über Schwanheim und bei KM 26 dann zurück über den Main in Richtung Nied. Als ich die Brücke überqueren wollte habe ich auf der egenüberliegenden Fahrbahnhälfte einen Notarztwagen und einen Leichenwagen gesehen und war schockiert als sie jemanden zugedeckt auf der Trage hatten. Schon im nächsten Moment erinnerte ich mich daran, dass der Hessische Rundfunk einen Tatort dreht und auf der gesamten Strecke Aufnahmen stattfinden würden. Insgesamt war keine Behinderung durch die Dreharbeiten beim Start oder auf der Strecke – Kompliment an diese Leistung. Nach Nied kam dann Höchst mit dem entferntesten Punkt von der Ziellinie und der Marke von 30 KM. Neben der Tatsache, dass langsam die Beine schwerer wurden, lag nun noch die Mainzer Landstraße vor mir. Diese Teilstrecke bis zum Platz der Republik (38 KM) ist für mich jedes Mal das schwierigste Stück – gerade und langweilige Teilstrecke. Überraschend in diesem Jahr war jedoch, dass auch hier das schöne Wetter die Zuschauer auf die Straße getrieben hat und somit zumindest die Stimmung besser war als in den letzten Jahren. Nachdem ich die 38 KM Marke hinter mir lag, waren die verbleibenden 4 KM durch die Innenstadt ein reines Vergnügen. Vorbei an der Hauptwache, durch die Goethestraße und über den Platz vor der alten Oper ging es dann auf die letzten Meter bis zum Zieleinlauf in der Frankfurter Festhalle….auf einem roten Teppich. Die Stimmung in der Halle war super und die Strapazen der 42 KM schon fast vergessen. Direkt nach dem Zieleinlauf (4.07 h) haben freundliche Helfer mir die Medaille um den Hals gehängt und eine Decke gegeben. Einige Meter weiter waren die Verpflegungsstellen aufgebaut. Neben Getränken aller Art waren auch Suppen und Obst ausreichend verfügbar. Insgesamt muss man sagen, dass die Versorgung auf der Strecke und im Zielbereich absolut super war, ein dickes Lob an die Organisatoren und die Sponsoren. Nach kurzer Regeneration ging es dann wieder in die Messehalle um den Kleiderbeutel abzuholen. Mit kurzer Wartezeit war auch dies geschafft und wer jetzt noch duschen wollte, konnte dies ebenfalls hier tun. Ich fuhr zufrieden nach Hause und hatte einen der schönsten Marathonläufe, was natürlich auch an dem tollen Wetter lag.

Fazit: Super Organisation und Verpflegung, alles was sich Läufer wünschen !Frankfurt ist vielleicht nicht die schönste Stadt, aber als Marathonereignis ein echtes Erlebnis….besonders wenn das Wetter mitspielt!



Bericht von Testläufer Michael Mauser über den 24. Frankfurt Marathon
][Pressebericht][Tom Turtle ][Michael Mauser][Oliver Rindelaub][Harald Michaelis][

Top Wetter - Top Organisation - Top Stimmung - Etwas Teuer

Die Veranstalter des Klassikers, wissen wie es geht. Die Organisation ist in nahezu jeder Hinsicht einwandfrei. Dieser Eindruck zieht sich vom Webauftritt über die Anreisehinweise, Parkplatzangebot, Shuttlebusverkehr, Startnummernausgabe, nicht zu vergessen der Lauf mit den zahlreichen Verpflegungsstellen, Zielbereich, Soforturkundendruck, Rücktransport zum Parkhaus und wieder der Webauftritt. Alles quasi ohne nennenswerte Wartezeiten. Zu erwähnen ist noch die Marathonmesse, die diesen Namen wirklich verdient. Wenn dann auch noch das Wetter so prima mitspielt, gefällt es auch den wirklich überall präsenten Zuschauern - und wir Läufer profitieren davon ebenso. Leider ist die Veranstaltung relativ teuer, um den Preis sollte doch ein "Finisher-Shirt" drin sein.

Die Strecke verläuft direkt durch die Bankenmetropole. Es ist beeindruckend, wenn man sich ab und zu einen Blick nach oben auf die Bankentürme gönnt. Es ist eine ganz besondere Stimmung, sehr viele Zuschauer links und rechts, der Nebel, der gerade gegen die Sonne verliert. Gute Vorzeichen für einen Marathon. Nach rund 11 Kilometern geht es dann über den Main. Von da an Richtung Frankfurt Höchst (um KM 29/30) immer in der Nähe des Mains und noch mal zurück. Dabei geht es durch Wohnsiedlungen und die Eindrücke ändern sich. Überall trifft man begeisterte Zuschauer. Kaum zu glauben, wo kommen all diese Leute her? Einige Anwohner nutzen diesen Sportevent für ihre eigene Gartenparty. Da werden in der Einfahrt Bierbänke aufgestellt, die Lautsprecher aus dem Wohnzimmer auf das Garagendach gestellt, etwas Bier und Wein. Party fertig - mit Marathon. Klasse Idee. Das Ende des Marathons nähert sich. Zuvor geht es noch einmal für eine kleine Runde durch das Bankenviertel. Weiter geht es dann zum Zieleinlauf in die Festhalle. Spätestens da trifft man garantiert, den Mann mit dem Hammer - zumindest als überdimensioniertes Kunstwerk.
Die letzten Kilometer wird man von den Zuschauern getragen, das hilft schon sehr. Um die Atmosphäre in der Festhalle auf dem roten Teppich zum Ziel zu genießen, wird man gerne einige Sekunden opfern.

Zur Streckenverpflegung: Bevor Verpflegungsstellen kommen, sind 200 Meter zuvor deutliche Hinweise angebracht. Auch diese Verpflegungsstellen sind sehr gut organisiert und groß genung für die vielen Teilnehmer. Ich habe mich jedoch gefragt, wieso bleiben Läufer, die zuvor noch recht zügig unterwegs waren, einfach mit Ihrem Becher stehen - direkt am Verpflegungsstand? Das ist teilweise schon gefährlich.

Geärgert habe ich mich über die langsamen Staffelläufer. Die können nichts dafür, dass der Veranstalter die Staffeln in einen vorderen Startblock stellt. Es wäre für viele Staffelläufer jedoch besser, weiter hinten zu starten um in einem Geschwindigkeitsbereich laufen zu können, ohne dass sie tausende andere Läufer behindern. Dies gilt gerade ab dem Start. Natürlich gibt es auch sehr viele Marathonläufer, die viel zu weit vorne standen oder sich halt sehr kurzfristig überlegt haben, doch deutlich langsamer zu laufen. Eigentlich sind die Startblöcke gut geeignet um das Gedränge auf den
ersten 5 Kilometern zu entschärfen, wenn sich alle daran halten würden.

Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung und ein klasse Tag. Vielen Dank dafür an den Veranstalter und natürlich an running pur für diesen Freistart. Das kommt davon, wenn man etwas im Internet rumklickt - ein Marathon in persönlicher Bestzeit (3:41:50), mit nur vier Wochen spezifischer Vorbereitung.

Michael Mauser


Bericht von Testläufer Oliver Rindelaubüber den 24. Frankfurt Marathon
][Pressebericht][Tom Turtle ][Michael Mauser][Oliver Rindelaub][Harald Michaelis][

Goldener Herbst in Mainhattan

Das gab es in Frankfurt wohl noch nie: 20 Grad und Sonnenschein am Ende des Oktobers. Von Dauerregen hatte ich in Vorjahresberichten gelesen, von Schneeschauern und Eiseskälte. Aber anscheinend sollte ich meinen ersten Frankfurt-Marathon bei sommerlichen Temperaturen erleben.

Das einzige, was an Herbst erinnerte, war der dichte Nebel auf der A3 bei meiner Anreise am Sonntagmorgen. Die Messe Frankfurt als Veranstaltungsort ist zentral gelegen und bequem mit dem Auto zu erreichen. Die acht Euro Gebühr für das Parkhaus am Rebstock kann man sich übrigens sparen, wenn man direkt am Rebstockbad parkt und die restlichen 200 Meter zu Fuß geht. Sozusagen als erstes Warmmachen. Der Transport vom Rebstock zur Messe wurde mit reichlich Pendelbussen durchgeführt und so dauerte es keine zehn Minuten, bis ich vor einer Vielzahl von Eingängen und Durchgängen zu den Messehallen stand.

Die gute Beschilderung half nichts bei dem Engpass vor der Rolltreppe, die zur Startnummernausgabe und zur Marathonmesse führte. Diese Rolltreppen in Halle 1 haben schon in vielen Laufberichten Erwähnung gefunden und auch mir werden sie später noch einmal begegnen. Die Abholung der Startunterlagen gestaltete sich fix und problemlos, die Helferin war ausgesprochen freundlich. Da ich mich auf jeden Marathon freue, bin ich immer glücklich, wenn Helferinnen und Helfer trotz aller Massenabfertigung ein Lächeln oder ein freundliches Wort übrig haben. Noch glücklicher bin ich allerdings, wenn sie auch ein paar Sicherheitsnadeln übrig haben. Aber in den Tiefen meines Rucksackes fand ich noch welche.

Etwas chaotischer ging es dann bei der Abgabe der Kleiderbeutel zu. Drei Helfer für jeweils 1000 Taschen sind nicht zu wenig, aber wenn die drei die Beutel nach einem geheimnisvollen System auf dem Boden ablegen, dann dauert das einfach zu lange. Ich hoffte nur, dass die drei dasselbe System verwendeten. Aber mit zehn Minuten hielt sich die Wartezeit noch in Grenzen. Inzwischen war es auch 10.15 Uhr und so fiel der Rundgang über die Marathon Messe extrem kurz aus.

In den Läuferinformationen hieß es "Bitte benutzen Sie auch die Toiletten in der Messe Frankfurt", was viel verlockender als Dixie-Klo klang. Dieser Meinung schienen aber auch hunderte andere Läufer zu sein. Mein Tipp: Die Klos im Keller der Festhalle sind sehr sauber und wenig frequentiert. Aber das sollte ich erst nach dem Lauf herausfinden. Also doch Dixie-Klos. Die gab es im Startbereich, aber äußerst spärlich. Alle hundert Meter zwei oder drei Stück, insgesamt kaum zwanzig. Kein Wunder, dass die Männer reihenweise den Grünstreifen bewässerten.


Jetzt ging es aber los! Hunderte von roten Luftballons stiegen in den strahlend blauen Himmel. Ich startete im dritten Block, direkt hinter dem Zugläufer für 3:29 Std. Das wäre auch meine Wunschzeit, aber ich will nichts erzwingen. Der Zugläufer wieselte derart schnell durch das Gedränge, dass ich ihn schon nach zwei Kilometern verloren hatte. Überhaupt war es ziemlich eng auf der Strecke. Gerade auf dem ersten Kilometer waren einige Hindernisse wie Kamerapodeste regelrecht in den Laufweg gesetzt. So richtig frei Laufen ist erst ab Kilometer fünf möglich gewesen.

Nach dem Start in der City ging es in einer größeren Schleife an Grünanlagen vorbei zum Kilometer 1 zurück. Etwas verwirrend war die Streckenführung schon, zumal wir diesen Punkt später noch zwei Mal passierten. Aber jetzt führte der Weg in die Hochhaus-Schluchten von Mainhattan. Bei keinem Marathon hatte ich bisher so viele Aussetzer meines Forerunners wie in Frankfurt. Auch mein Pulsmesser war selten so beschäftigt mit dem Aufzeichnen von Signalen. Einige davon gehören auch mir.

In der Innenstadt war die Stimmung übrigens prächtig. Der Radiosender hr1 hatte hellblaue Tröten verteilt und die Zuschauer machten einen Höllenlärm damit. Frankfurt ist auch sicherlich der Marathon mit den meisten Samba-Bands. Mittlerweile sind es aber so viele, dass man sich über mitreißende Rockmusik wie bei km 10 fast noch mehr freut. Auch die Zuschauer sangen mit und feuerten an.

Erst auf der anderen Mainseite ab km 14 wurde es etwas ruhiger. Es folgten eher kleinere Straßen mit Einfamilienhäusern, sehr beschaulich. Nachdem bisher die Zeit wie im Flug verging, konnte man sich jetzt wieder mehr aufs Laufen konzentrieren. Da ich das erste Drittel betont langsam angegangen war, wollte ich die Zeit jetzt eigentlich wieder reinholen. Klappte aber nicht recht, da ich auch nicht auf meine Pausen an den Getränkeständen verzichten wollte. Die Verpflegungsstände waren mustergültig organisiert, alles klappte reibungslos. Die Auswahl war mit Wasser, Sprudel, Apfelsaft, Tee, z,T, Isodrink, später Cola. hervorragend. Ab km 15 gab es auch feste Nahrung.

Zwischen km23 und 26 wurden wir dann von den verschiedensten Gerüchen heimgesucht. Die Einfamilienhäusler grillten Würstchen und wenig später betäubte die Abwasser-Reinigungs-Anlage ARA die Sinne mit Gülle-Gestank. Am Ende des Ausflugs auf die südliche Mainseite stand der Weg über die Brücke der B40, die einzig nennenswerte Steigung des gesamten Marathons.
Zwei Kilometer später war wieder Party angesagt. In Höchst, dem westlichsten Punkt der Strecke, standen Menschenmassen, die begeistert jeden anfeuerten. Das tat gut, endlich wieder Stimmung. Und das war auch nötig, denn danach kam der lange, lange Weg zurück in die City. Aber so öde, wie oft beschrieben, kam mir die Strecke nicht vor. Es gab schon noch Zuschauer. Und auch bei anderen Marathons wie Köln oder Hamburg gibt es einsamere Abschnitte. Sechs Kilometer fast nur geradeaus, das ist schon eine Herausforderung. Was hilft da? Laut Veranstalterinfo "dass von km 30 bis km 40 der Frankfurter Westwind Sie ins Ziel trägt". Schade nur, dass der heute gerade aus dem Osten blies. Aber immerhin nur sehr schwach. Und ab der Hälfte dieser Durststrecke sah man schon wieder die Skyline der City und hatte so das Ende (der Mainzer Landstraße) vor Augen.

Meine Kilometerzeiten wurden nicht besser und so verabschiede ich mich bei km 35 und fünf Minuten Rückstand von meinem Zeitziel. Ich beschloss, den restlichen Lauf zu genießen und in der Innenstadt noch viel Marathon-Atmosphäre aufzusaugen. Anscheinend waren die Zuschauer auch schon müde geworden. Es waren zwar noch viele da, aber einige konnten oder wollten nicht mehr anfeuern. Na, denen werd ich helfen! Mit Sprüche wie "Haltet durch!", "Ich hab's nicht mehr weit!" und "Lach mal!", mit Klatschen und aufmunternden Gesten bekam ich den einen oder anderen wieder flott. Bei meinem Jogging-Tempo konnte ich jetzt auch ein strahlendes Lachen aufsetzen.

Bei km 39 kündigte mich ein Moderator als "Olaf" an. Pah! Olaf hat Husten, ich aber nicht. Und so brüllte ich aus voller Kehle ein "oLi!!!" zurück. Beim dritten Mal hatte er es verstanden und ich war beruhigt.

Merkwürdig war die Goethestraße bei km 40: Eine Einkaufszone mit einem Edelgeschäft neben den nächsten - aber menschenleer. Auf einmal war Mainhattan eine Geisterstadt und nur wir Läufer durchquerten sie so schnell es noch geht. Aber dann, zum letzten Mal, kamen wir wieder auf die Mainzer Landstraße und auf den letzten zwei Kilometern gaben die Zuschauer noch mal alles. Nicht schlecht, das kann sich zumindest mit Köln messen, mit Hamburg noch nicht ganz. Aber das gute Wetter hat bestimmt auch mit dazu beigetragen. Für uns Läufer kam jetzt noch das absolute Highlight: der Einlauf in die Frankfurter Festhalle. Schon vor dem Start hatte ich dort hineingelugt und mich auf den Zieleinlauf gefreut.

Das ist einzigartig, das ist klasse, allein dafür lauf ich den Frankfurt-Marathon gerne wieder. Der Saal ist dunkel, nur einige Scheinwerfer erzeugen bunte Lichtspots. Du läufst auf dem roten Teppich Richtung Zieltor und siehst dich auf der Großbildleinwand. Dein Name erscheint auf den rieseigen Bildschirmen links und rechts der Leinwand und du bist im Ziel! Bei mir blieb die Uhr übrigens bei 3:39 Std. stehen. Aber das war unwichtig. Direkt am Ausgang schloss sich die Fressmeile an. Nicht ganz so abwechslungsreich wie in Köln, aber es gab von allem reichlich und die Helfer der Sponsoren waren freigiebig. Überhaupt habe ich noch nie so viele Werbegeschenke und Kostproben erhalten wie bei diesem Marathon.


Ab jetzt gab es wieder Gedränge. Am Ausgang des Verpflegungsbereiches zwängten sich die Läufer durch einen engen Ausgang, dahinter standen die wartenden Angehörigen und versperrten zusätzlich den Weg.

Und wieder die berüchtigten Rolltreppen. Anscheinend aus Sicherheitsgründen war die Rolltreppe aufwärts abgestellt und die Läufer waren am Stöhnen. Die ganz Kernigen versuchten, die Rolltreppe abwärts in Gegenrichtung hoch zu laufen. Erschreckenderweise stürzten die meisten auf den obersten Stufen. Nee, das musste nicht sein, da wartete ich lieber die fünf Minuten. Auf Wartezeit war ich auch bei der Kleiderabholung gefasst, aber - oh Wunder - mein Beutel wird sofort gebracht. Irgendeins der Ablagesysteme hat funktioniert.

Zum Schluss noch der unappetitliche Teil: die Duschen. Im Erdgeschoss der Halle 1, auf nacktem Steinboden, stehen Dutzende nackter Männer auf nackten Füßen. Die Beleuchtung ist spärlich, dafür gibt es umso mehr frische Luft. So wird aus der Open Window-Gefahr ganz schnell ein Open Air-Desaster. Außerdem hat die Szenerie den Charme einer Tiefgarage oder eines Zuchthauses. Vermutlich gibt es im Zuchthaus warmes Wasser - hier nicht.

Das war aber auch schon der größte Minuspunkt dieses Marathons. Nicht so geglückt waren außerdem die Wechselpunkte der Staffelläufer. Die Wechsel fanden mitten auf der Laufstrecke statt, was zu Verengungen, Spurwechseln und Rempeleien führte. Das ist in Köln viel besser gelöst, dort finden die Staffelwechsel in Seiten- oder Parallelstraßen statt. Außerdem kündigt ein 100 Meter vor der Wechselzone postierter Sprecher die als nächstes eintreffenden Läufer an.

Ansonsten hat der Frankfurt-Marathon aber nur Bestnoten verdient. Reibungsloser Ablauf bei Ankunft, Abfahrt, Startunterlagen, Kleideraufbewahrung Verpflegung auf der Strecke und danach. Gutes Publikum in der gesamten City, viele Stimmungsnester auf der restlichen Strecke, viele Bands am Straßenrand. Einfache Laufstrecke, absolut Marathon-Debüt- und Bestzeiten-tauglich und mit dem schönsten Zieleinlauf, den ich bisher erlebt habe. Dazu kamen noch optimale Bedingungen an einem sonnigen und warmen Tag wie heute.

Kurz: Frankfurt-Marathon, ich komme gerne wieder!


Oliver "oLi" Rindelaub


Bericht von Testläufer Harald Michaelis über den 24. Frankfurt Marathon
][Pressebericht][Tom Turtle ][Michael Mauser][Oliver Rindelaub][Harald Michaelis][

Marathon im goldenen Oktober in Frankfurt


Was für ein Tag: zu meinem 5-jährigen Marathonjubiläum (vor 5 Jahren bin ich genau hier meinen ersten gelaufen!) ein Freistart von running-pur beim Heim-Marathon vor der Haustür und dann die Gelegenheit, meinen Neffen auf seiner Marathon-Premiere zu begleiten, und das bei dem genialsten Oktober-Wetter, das man sich vorstellen kann. Vor dem Start zeigen sich die Frankfurter Türme noch in Nebelwolken verhüllt und die Läufer zittern sich ein wenig warm, gut verhüllt in den überall verteilten Plastikfolien. (Anm.: Die gab’s auch schon auf der gut bestückten Marathonmesse, auf der man
schnell seine Startunterlagen bekam, auf der es am Samstag-Nachmittag ansonsten aber schon recht eng wurde und man deswegen nur mit viel Geduld seine Schnäppchen machen konnte!). Pünktlich zum Startschuss kamen die ersten blauen Löcher in den Nebel und schon nach dem ersten Kilometer knallte die Oktober-Sonne in ihrer vollen Pracht (knappe 20 ° waren aber nicht wirklich zu viel, auch wenn vielleicht nicht alle genug getrunken haben, auch wenn es an der Strecke immer genug davon gab – zumindest wurden unterwegs einige Läufer entsprechend ärztlich versorgt!). Entsprechend gut besucht waren die diversen Streckenfeste – besonders hervorzuheben die (Zuschauer-) Gasse an der Konstablerwache, vor der Alten Oper und am Platz der Republik sowie natürlich der geile Zieleinlauf in der Festhalle – und die Stimmung war überall gigantisch. Da macht Laufen Spaß, auch wenn es meinem Neffen auf seiner Marathon-Premiere nicht immer so gut ging... Aber er hatte ja mich dabei ... und gerade auch über schwierige Phasen helfen frenetische Zuschauer oder Samba-Trommler oder einfach das Winken der Messeturmspitze (dort ist das Ziel!!) im gleißenden Sonnenlicht hinweg! Besonders gut und motivierend: der für die Zuschauer gut zu lesende Vorname auf der Startnummer, der ein persönliches Anfeuern erlaubt! Solche otivation tat besonders gut, wenn die einsameren Streckenabschnitte (an der Kläranlage in Niederrad – echt dufte! Und die lange Gerade auf der Mainzer Landstraße – echt öde!) doch besonders lang wurden. Gut für die timmung
waren aber die Staffel-Wechselpunkte, auch wenn es da besonders an der Konstablerwache eng wurde. Kurzum eine gelungene Veranstaltung, die uns trotz Zieleinlauf erst im hinteren Teil der Veranstaltung noch eine reichhaltige Zielverpflegung bescherte (während vorher manche Musikgruppe in Höchst z.B. schon eingepackt hatte, schade!!). Die Kleiderbeutelabholung war etwas langwierig und bei der Massage schreckte das Anstellen an einer Endlos-Schlange. Auch die Abgabe der Beutel am Morgen dürfte verbesserungsfähig sein: der Gang ist für die Massen ungeeignet. nd
schließlich war die WC Situation am Start auch eher unbefriedigend...

Ansonsten aber eine rundum gelungene Veranstaltung, zu der ich jederzeit gerne wieder komme, auch um mal wieder selbst Bestzeiten zu laufen (zu der es viele, nicht nur die Spitzenläufer, bei den Ideal-Bedingungen gebracht haben!!); aber manchmal gibt es andere Aufgaben und Ziele: und mein Neffe kommt sicher auch wieder mal nach FFM zum Marathon, zumal er seine Premiere erfolgreich hinter sich gebracht hat, was (wie bei allen) Lust auf mehr macht!


Bericht von Testläufer Peter Schneider über den 24. Frankfurt Marathon
][Pressebericht][Tom Turtle ][Michael Mauser][Oliver Rindelaub][Harald Michaelis][Peter Schneider][

"Frankfurt - Marathon der kurzen Wege"

Nein, auch in Frankfurt ist der Marathon 42,195km lang, aber in Frankfurt befindet sich alles unmittelbar am selben Ort: Start, Ziel, Startunterlagenausgabe, Marathonmesse, U-Bahnanschluß,
Kleiderbeutelabgabe, Pastaparty, Duschen, Massage,Soforturkunden etc.. Keine Rennerei, Sucherei oder anderweitige leistungsabträgliche Aktivitäten vor dem Start nötig. Mein erster Marathon nach 4 Jahren: persönlich war ich nicht sehr zufrieden, eine ziemlich traurige Leistung - aber der Marathon an sich mit Wetter, Stimmung, Organisation war schon gigantisch und ich bin schon froh, dass ich da mitlaufen durfte. Vorm Start stand ich im asics-Block für die Läufer bis 3h, im Vorjahr waren nur noch knapp 400 Läufer unter 3h - das Leistungsniveau ist halt nicht nur dadurch, dass inzwischen fast jedes Dorf seinen eigenen Marathon veranstaltet, gesunken, dennoch ist Frankfurt noch einer der bestbesetzten Marathons. Vor mir ein Läufer, der noch verzweifelt versucht, seinen Hf-Messer
anzuschalten, ein hoffnungsloses Unterfangen bei vermutlich 10 weiteren Polarsendern im Empfangsbereich. Rechts neben mir das sebamed-Päckchen, wer davon ein Foto gesehen hat, kann vielleicht einschätzen, was der Mann gelitten hat. Null Bewegungsfreiheit für die Arme, absolute Schwerstarbeit, aber er ist mit einer 39er-Durchgangszeit über 10km mit genau 3h ins Ziel gerannt, Respekt!
Und dann war da noch der Hobbyfotograf vor mir mit Zielzeit 3:25h (lt. seines Armbändchens), der mit seiner Digitalkamera minutenlang die Massen ablichtete. Steht der hier richtig? Beim Anblick solch eines Sportsmannes mit dem unvermeidlichen Trinkflaschengürtel für schwere Zeiten ist dann auch der eher zurückhaltende Läufer neben mir mit einer angepeilten 2:35h auf meinen Rat noch ein paar Meter weiter nach vorn gegangen, soweit's in der Masse überhaupt möglich war. Apropos Masse, nach dem Startschuß konzentrierte ich mich etwas auf die Zuschauer, um meine Familie darunter auszumachen, aber irgendwann gab ich das auf, ich kann mich gar nicht erinnern, dass auf den ersten 10km mal irgendwo nicht gewaltig viele Zuschauer waren. Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii, und auch nicht in Hamburg oder in Berlin und habe deswegen keinen Vergleich, aber es war immerhin mein 6. Marathon in Frankfurt und so ein Spektakel hat's in früheren Jahren nicht annähernd gegeben. Da will man eigentlich niemand besonders hervorheben, aber mir in Erinnerung blieb besonders der Trompeter zwischen den Hochhäusern, der bei etwa km38 "So ein Tag..." zum Besten gab und diese Gruppe, eine Kleingartensiedlung mit durchweg älteren Semestern, ich glaube es war in Niederrad, vielleicht so bei km18. Als ich vorbeilief stieg die Party da noch bei so einer Art Techno, aber später soll die Stimmung bei "...und dann die Hände zum Himmel" auf dem Siedepunkt gewesen sein. Das Wetter war für Ende Oktober sensationell, aber irgendwie gilt auch: jede Veranstaltung bekommt das Wetter, dass sie verdient.
Bei mir selbst ging's also nicht gut, so zwischen km6 und 8 hatte ich mal kurzzeitig das Gefühl, dass die Beine noch locker werden und der Stoffwechsel richtig laufen wird, aber schon bei km 9 rechnete ich mir aus, dass ich eigentlich nur eine Chance hab, die Endzeit unter 3h zu realisieren, wenn der Brems-und Zugläufer erst bei km35 an mich heranläuft. Der kam dann allerdings schon bei km 27, bei km 29 verabschiedete sich dann schon der linke Oberschenkel. Auch die letzte Hoffnung, die angebotene Cola ab km30, vermochte nicht, den momentan etwas übergewichtigen Sportler noch aufzubauen. D.h. bei km32 verabschiedete sich dann auch noch der Wille und ich trampelte das Ding nur noch ins Ziel.

Vielleicht hätte ich meine Asics racer nicht in die Waschmaschine stecken sollen - so etwas hatte ich noch nie gemacht, weil dadurch die EVA-Zwischensohle etwas von ihren Fähigkeiten einbüßen soll. Aber dadurch sah ich wenigstens am Start mit meinen zwar schon etwas löchrigen, aber enorm sauberen Tretern, noch gut aus. Vielleicht hätte ich auch auf der Marathonmesse am Freitag nicht so gierig auf ein ausgelobtes Craft-Hemd sein sollen und mich nicht mit völlig kalter und durchgestandener Muskulatur auf ein an einer Rolle montiertes Rad schwingen und eine 2-minütige Ausbelastung im hochlaktaziden Bereich eingehen sollen. Die Idee kam mir dann auch schon eine halbe Stunde danach, als ich muskulär und kreislauftechnisch am Ende und mehr oder weniger dampfend und um Luft ringend den Vereinskollegen gerade noch den Hinweis geben konnte, eine lange Marathonvorbereitung nicht durch irgendwelche Spielereien auf der Messe aufs Spiel zu setzen.
Vielleicht hätte ich Anfang Oktober auch nicht noch diesen Triathlon über 4-120-30km wagen sollen. Vielleicht hätte ich den längsten Lauf mit 36km nicht nur 7 Tage vorm Marathon machen sollen oder vielleicht hätte ich dieses Jahr auch mal einen höheren Trainingsumfang als 97km im Schnitt (und zwar im Monat) realisieren sollen. Aber im Endeffekt ist klar, dass Training ohnehin nur einen Teil ausmacht.Aber zurück zum Rennen, auf der kilometerlangen Mainzer Landstraße zwischen km30 und 35 war ich dann sogar mal froh, dass es mal etwas ruhiger war, keine Menschen, die versuchen, den willenlosen Sportler nochmal schneller zu machen (hätte eh' nicht geklappt). Nur ab und zu eine U-Bahn, die an einem vorbeifuhr, das war auch mal schön. Eine knappe 3:09h bei einer 1:29h bei Halbmarathon ist's dann geworden, der Zieleinlauf in der Festhalle ist natürlich auch gigantisch, auch wenn dadurch nach dem Lauf ein Ort fehlt, an dem man sich nochmal gemütlich treffen könnte.
Im HR-Fernsehen haben sie erzählt, dass Frankfurt unter den Eliteläufern als einer der bestorganisertesten Marathons weltweit gehandelt wird und so wird's wohl auch sein. Auch das Zielbuffet war sehr gut, mir fällt nicht viel ein, was noch zu verbessern wäre. Für die Frauen gibt's inzwischen einen abgetrennten Duschbereich, als ich sehr spät unter der Dusche war, war das Wasser sogar auch noch relativ warm. Bei der Massage war zu dem Zeitpunkt eine sehr lange Schlange, aber bei 17000 Teilnehmern gesamt völlig verständlich.
Verärgert war ich dann allein über meine Sorte Mensch, nämlich die Triathleten. Bei meiner Freundin lief's auch nicht so rund und nach Umknicken und daraus resultierender Bänderdehnung mußte sie sich dann von einem Zuschauer anhören: "Lauf Diana, da bin ich ja beim Ironman hintendrauf noch schneller." Und von 2 anderen, auf dem Rad nebenherfahrenden und von weitem schon als Ironmantriathleten erkennbaren Gestalten: " Die sollte man disqualifizieren, schließlich heißt es Marathonlauf und nicht Marathongehen". Logisch, der Herr am Straßenrand wollte nur der Umgebung kundtun selbst schon einen Eiermann absolviert zu haben und die Jungs auf dem Rad haben sicherlich null Ahnung, dass Frauen genetisch erheblich im Nachteil sind und ein Marathonfinish einer Frau schon mal von vornherein höher einzuschätzen ist - und aus dem Grund bekommt in Frankfurt jede Frau im Ziel von einem Herrn völlig zu Recht eine Rose. Klar, selbst sehe ich das auch
kritisch, wenn sich Leute nach völlig unzureichender Vorbereitung mt Gewalt an den Marathonstart stellen und es eher zu einem langen Walkingwettbewerb kommt. Aber im Bereich von 4-4:30h kann man davon sicherlich nicht sprechen. Und ausserdem: Ausdauersport macht die Leute ausgeglichener, entlastet den Gesundheitsapparat, etc.. D.h. je mehr Leute sporteln, desto angenehmer ist das Leben für alle und allein von daher schon zu unterstützen, also warum die Menschen noch auf der Strecke beleidigen? Irgendwann ist dieser Spuk mit dem Eiermann dann vielleicht auch vorbei und man weiß, dass nicht jeder (oder eigentlich kein) Ironmanfinisher ein Weltwunder ist, sondern, dass ein 32min-Läufer über 10km sportlich alle mal mehr drauf hat als der Großteil der Ironmanhelden.

Ja, und dann war da noch der Tatort-Dreh während des Marathons. Am Renntag selbst hab' ich davon nicht viel mitbekommen, bis auf den Kommissar, der so bei knapp unter 4h x-mal durch den Zielbereich rannte. Aber am Tag vorher überlegte ich dann schon, wieviele Stunden die Schauspieler denn schon am Nudeln essen waren. 3h Dreharbeit auf der Nudelparty, wovon am Ende vermutlich 1 min im Film auftaucht - auch eine Art Marathon!

Soweit der Bericht, hoffe, er ist lang genug, auf der anderen Seite hab' ich mir überlegt, dass man sich gerade im Internet auch eher kurz fassen sollte, da sonst schnell weggeklickst wird. Wußte jetzt nicht so genau, wie das mit den Absätzen gemeint war, hoffe, es ist so okay. Nochmal 'tschuldigung für die Verspätung und Vielen Dank für den Freistart!

Schöne Grüße

Peter Schneider