Testläufer berichten vom Frankfurter City Halbmarathon

Frankfurter City Halbmarathon

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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running-pur ONLINE
Ein Beitrag von running-pur ONLINE

 


Bericht von Frank Hamel über den Frankfurter City Halbmarathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Frank Hamel][Sven Jahn][Sven Löschengruber][Stefan Noack][

3. Cityhalbmarathon Frankfurt - Eisige Temperaturen auf schneller Strecke

Heute fand die dritte Ausgabe des Frankfurt City Halbmarathons statt. Laut Webseite des Veranstalters Spiridon Frankfurt gab es 2850 Voranmeldungen und damit wieder einen neuen Melderekord. Ins Ziel gekommen sind dann letztendlich knapp über 2400 Teilnehmer, wobei der Kenianer Joseph Samoei mit 1:06:12 einen neuen Streckenrekord erzielte. Heute war ich bereits das dritte mal beim City Halbmarathon am Start. Dabei konnte ich in den beiden Vorjahren jedesmal meine Bestzeit über diese Entfernung steigern. Ich persönlich finde die Strecke zum Laufen sehr angenehm. Sie ist zwar wellig, mit einigen kleineren Anstiegen versehen, 100% asphaltiert, aber sehr schnell. Dafür leidet der Wohlfühlaspekt ein wenig, denn es gibt mit Sicherheit schönere Laufstrecken in der Umgebung.

Start des Halbmarathons war wie bereits in den letzten beiden Jahren das Nordwestzentrum, ein schickes und beliebtes Einkaufszentrum in Frankfurt. Wer die Hinweise zur Anfahrt auf den Webseiten von Spiridon gelesen hat, wusste, dass nur eine Zufahrt in den Zentrumkreisel freigegeben war. Trotzdem vernahm ich so manche kritische Stimmen der Teilnehmer, die nicht gleich den richtigen Weg zum Event gefunden hatten. Mit etwas längeren Wartezeiten vor den Einfahrtschranken in die kostenpflichtige Tiefgarage des Zentrums kann man fast immer rechnen. Für die wenigen kostenlosen Parkplätze außerhalb des Zentrums musste man schon sehr früh eintreffen. Ich kam gegen 7:50 Uhr in der Tiefgarage an. Wie immer bekam man seine Startnummer in der Sporthalle der Titusthermen ohne größere Probleme ausgehändigt. Hier waren schon jede Menge Läufer versammelt, die noch ein wenig plauderten oder sich für den Lauf umgezogen haben. Längere Schlangen gab es wieder einmal an den Toiletten in der Sporthalle. Draußen am Start gab es aber noch einige Dixis, die wegen der extremen Kälte wohl nicht so gerne angenommen werden.

Die Temperaturen an diesem Sonntagmorgen betrugen bei meiner Anfahrt -6°, dazu kam ein eisiger Wind aus Richtung Nordost. Er war zwar nicht sehr stark, durch die Kälte aber sehr unangenehm. Der Himmel war klar bis leicht bewölkt. Pünktlich um Neun erfolgte der Startschuß. Die größte Veränderung zum Vorjahr war, dass die 2. Cityschleife mit etwa 4 km Länge entfiel. Dafür führte uns die Strecke nach dem Start zuerst auf die Rosa Luxenburg Straße in Richtung Norden. Dort gab es dann nach 2 km eine Wendepunktmarke. Für diese Streckenänderung hatte ich zuerst viele
kritische Stimmen vernommen, später fand man die neue Strecke ganz passabel. Auf jeden Fall blies uns hier der Wind am meisten entgegen. Bei KM 5 kam trafen wir dann auf die alt bekannte Strecke der Rosa Luxenburg Straße in Richtung Ginnheimer Spargel. Diesen Teil der Strecke mag ich nicht besonders gerne, da sie auf einer mehrspurigen Schnellstraße verläuft und etwas langweilig wirkt. Gerade auf dem Weg zurück ins Nordwestzentrum (KM 17-20) verlangt sie den Läufern noch einmal alles ab. Schöner zum Laufen finde ich die Straßen in Frankfurts City, die etwas kurvenreicher und mit einigen wenigen Zuschauern versehen waren. Etwa an KM 9,5 und KM 15 gab es Verpflegungsstationen mit eiskalter Apfelschorle, Wasser und warmen Tee. Völlig ausreichend wie ich finde. Bei KM 10 kam mir bereits die Spitze des Feldes entgegen. Immer wieder toll zu sehen, wie schnell die Elite unterwegs ist. Der später siegreiche Kenianer hatte sich schon einen deutlichen Vorsprung gegenüber seinen Verfolgern erarbeitet. Während des Laufes sind mir die Kilometer 8 (zu lang), 16 (zu kurz) und 17 (zu lang) besonders aufgefallen. Hier könnte im nächsten Jahr noch nachgebessert
werden. Nach 1:42:23 konnte ich meinen Lauf beenden. Keine neue Bestzeit, doch bedingt durch Trainingszustand und Wetterbedingungen allemal zufrieden.


Weitere positive Veränderungen gegenüber dem letzten Jahr:

- Vorname auf Startnummer aufgedruckt
- Zielverpflegung jetzt in den Bustunnel des Zentrums (und damit näher und wärmer) verlegt
- Verkaufsoffener Sonntag in den Geschäften des Nordwestzentrums


Mein Fazit:
Der Frankfurter Cityhalbmarathon ist in meinen Augen eine gelungene Veranstaltung. Ich nehme diesen Halbmarathon immer wieder gerne als Vorbereitungswettkampf zu einen Frühjahrsmarathon mit. Das Streckenprofil ist unter normalen Umständen immer für eine neue persönliche Bestzeit zu haben. Die Kombination mit einem verkaufsoffenen Sonntag in dem Nordwestzentrum ist klasse. Etwas
störend ist eigentlich nur das kostenpflichtige Parken (sollte im Startgeld enthalten sein) und die mit etwas Wartezeiten verbunde Abfahrt von dem Zentrum. Also bis zum nächsten Jahr....

Frank Hamel, Bad Soden


Bericht von Sven Jahn über den Frankfurter City Halbmarathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
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Cooler Start ins Marathonjahr

Bei frostig kalten Temperaturen fand der 3. Frankfurter-City-Halbmarathon, organisiert und veranstaltet durch den Spiridon-Laufclub, statt. Ohne vorwegzugreifen ein großes Lob an die Ausrichter für die Organisation dieser empfehlenswerten Veranstaltung.

Die Startunterlagen konnten am Veranstaltungstag – und leider nur an diesem – ab 07:00 Uhr empfangen werden. Zunächst musste man in der Starterliste nach der Startnummer schauen, dann konnte man an den entsprechenden Tischen die Startnummer empfangen. Die Ausgabe verlief sehr zügig und geordnet. Für kleinere Probleme stand ein Infotisch/Trouble-Desk mit zwei sehr hilfsbereiten Helfern zur Verfügung. Zudem bestand die Möglichkeit sich auch am Tage der Veranstaltung noch anmelden zu können. Dann musste aber auf den Aufdruck des Vornamens auf der Startnummer verzichtet und – wie üblich – eine Nachmeldegebühr gezahlt werden. Zum Thema Startgebühr: Diese war nach Anmeldedatum gestaffelt. „Frühbucher“ zahlten bis 31.12.2005 nur 10 Euro, bis 31.01.2005 12 Euro, bis 20.02.05 waren es dann 15 Euro und Nachmelder durften für 20 Euro am Vergnügen teilnehmen. In diesem Preis war die Startnummer, die Organisation und medizinische Versorgung, vollkommen verkehrsfrei gehaltene Strecke, Messung der persönlich erzielten Zeit (per Championchip) sowie Verpflegung beinhaltet. Vergeblich suchte man leider Goodies wie Finisher-Shirt, Medaille, Marathonmesse, Pasteparty oder Sonstiges.

Der Start fand um 09.00 Uhr am Nordwest-Zentrum in Frankfurt statt. Umkleidemöglichkeiten und Ablagemöglichkeiten für die eigene Umkleidewäsche war in der Sporthalle der Titus-Thermen reichlich vorhanden. Direkt an Start und Ziel standen zudem genügend Möglichkeiten zum Erledigen von „dringenden menschlichen Bedürfnissen“ zur Verfügung. Eine Starteinteilung in Blöcke war nicht vorgesehen. Dies ist auch bei einer Läuferzahl von ca. 3000 Startern nicht notwendig, denn der Veranstalter hatte Zug-/Bremsläufer eingesetzt, die anhand ihrer markanten Luftballons – zumindest bis kurz nach dem Start – deutlich sichtbar waren. Für die Zeiten 1:25h, 1:30h, 1:40h, 1:50h und 2:00h standen diese Läufer – allen Voran der renommierte Kurt Stenzel (1:25h) zur Verfügung.

Die Strecke führte vom Nordwest-Zentrum über die Rosa-Luxenburg-Straße in die Innenstadt. Dort drehte man eine Runde, u.a. ein Stück entlang am Main, um dann bei ca. 13,5km wieder auf der gleichen Strecke den etwas schwierigeren Rückweg anzutreten. Die Strecke war – wie bei einem Citylauf nicht anders zu erwarten – durchweg asphaltiert. Die Streckenabsperrung war vorbildlich. Zwischenzeitnahmen gab es bei Kilometer 10 und 12. Verpflegung wurde bei Kilometer 9,5 und ca. 14 angeboten. Zur Verfügung standen Mineralwasser, Apfelsaftschorle und gut trinkbarer warmer Tee. Meiner Meinung nach eine gute Sache bei Temperaturen von im Schnitt minus 3 Grad Celsius. Leider wurden diese Verpflegungsstellen nicht durch Hinweisschilder vorangekündigt. Bei noch größeren Teilnehmerzahlen könnte dies zu Problemen führen. Zudem gab es weder auf der Strecke noch im Ziel feste Nahrung, wie bspw. die allseits beliebten Bananen, Äpfel oder Orangen. Die Verpflegungsausgabe war aber gut organisiert, so dass es keine Staus gab.

Insgesamt bietet der Marathon eine ganz ordentliche Strecke ohne absolute Highlights. Zuschauerunterstützung habe ich aber fast vergebens gesucht und auch die Animation im Start- und Zielbereich hielt sich in Grenzen. Der geringe Zuschauerzuspruch – vor allem in der Innenstadt hätte ich mehr erwartet – lässt sich aber unter Umständen auf den noch relativ geringen Bekanntheitsgrad des Halbmarathons (erst die 3. Version) und auf die frostigen Temperaturen und die frühe Startzeit schieben.

Mein Fazit:

Der Frankfurter City-Halbmarathon ist ein gelungenes und sehr empfehlenswertes Event, dass aber in einigen Bereichen noch Potenzial zur Verbesserung besitzt. So erhält man ausser einer sehr guten Organisation nicht viel fürs Startgeld. Da haben andere Läufe (Ingolstadt, 3-Länder-Marathon, Sport-Scheck-Stadtläufe, usw.) noch ein wenig mehr zu bieten.

Bewertung des Laufes:

Organisation: *****

Verpflegung: ****

Strecke (Sehenswürdigkeiten/Landschaft: **

Strecke (Schwierigkeitsgrad): leicht – welliger Rückweg

Startgebühr/Preis-Leistung befriedigend


Bericht von Sven Löschengruber über den Frankfurter City Halbmarathon
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Eisige Kälte in der Stadt


Zum dritten Mal möchte ich mich beim Frankfurter City-Halbmarathon versuchen. In diesem Jahr bin ich bereits einen 21er gelaufen und war mit der Zeit von unter 1 Stunde 40 Minuten doch recht zufrieden gewesen, zumal ich zur Zeit wenig zum Trainieren komme. Also freue ich mich, dass mich running-pur als Testläufer auswählt und ich in den Genuss eines Freistarts komme (obwohl die Startgebühren auch sonst zivil sind). Während ich die vergangenen Jahre stets mit der U-Bahn angereiste, enstcheide ich mich diesmal für das Auto und bekomme auch in einem benachbarten Wohngebiet etwa 500 Meter vom Start entfernt einen Parkplatz. In der Turnhalle, in der die Startunterlagen ausgegeben werden, ist alles sehr gut organisiert. Zunächst schaut man nach seiner Startnummer und wendet sich dann an den entsprechenden Tisch, wo einen sehr freundliche Helfer erwarten. Mir überrascht allerdings der Blick auf die Liste, denn ich finde meinen Namen
dort nicht. Also wende ich mich an den Infostand und dort hat man mich schon erwartet. Mein Name war falsch angekommen (ohne das "ö"). Das wird schnell geändert und meine Chipnummer registriert. Schön ist, dass alle Voranmelder die Namen auf den Startnummern haben. Währenddessen werden wir alle des Öfteren per Durchsage begrüßt und auf die zahlreichen Toiletten am Start
hingewiesen, das sich von denen in der Halle lange Schlangen gebildet haben. Also gehe ich raus und tatsächlich gibt es dort weniger Andrang. Dennoch komme ich nicht mehr ganz pünktlich zum Start, was aber nebensächlich ist, da in Frankfurt mit Chipzeitmessung gearbeitet wird. So kommen alle ca. 2500 Starter zu ihrer individuellen Zeit. Positiv ist zu vermerken, dass der Veranstalter Zugläufer einsetzt, die anfangs mit großen Luftballons gut zu erkennen sind. Die Strecke ist im Gegensatz zum letzten Jahr modifiziert worden. Zunächst geht es stadtauswärts zu einem Wendepunkt. Diesen erreiche ich trotz der breiten Straßen in ständigen Zickzacklauf nach etwa 2 Km. Von da ab geht es auf breiten Straßen, aber leider völlig unter Ausschluss der Öffentlichkeit Richtung City. Bei Km 8 steht der 2. Zuschauer, wie ein Mitläufer bemerkt. Dieser ist noch dicker eingepackt als wir, obwohl die meisten Hobbyläufer bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt Handschuhe und
Mütze tragen. Über die Miquelallee geht es rechts ab zur Hansaallee und dann am Eschenheimer Turm in die Innenstadt. Hier sind vereinzelt Menschen zu sehen, die einen zaghaft anfeuern. Nun kommt der interessanteste Teil der Strecke, eine Runde durch die City an der Hauptwache und den Schauspiel vorbei runter zum Main. Dort ist eine kleine Steigung zu bewältigen. Nun geht es über die Konstabler Wache zurück zum Eschenheimer Turm und den gesamten Rest läuft man auf dem selben Streckenabschnitt wie beim Hinweg, nur dass diesmal der Wind einem entgegenbläst. Unterwegs gibt es zwei Verpflegungsstellen mit Getränken, was zwar ausreichend ist, aber ausgebaut werden könnte. Für Irritationen sorgen allerdings die Kilometermarkierungen. Dies stimmen leider teils überhaupt nicht. So wechseln sich bei mir Kilometerzeiten von 4:30 mit (als Extrem) 5:47 ab, obwohl meine Geschwindigkeit annähernd konstant bleibt. Das sollte bei einer Veranstaltung dieser Größe nicht passieren, war aber auch letztes Jahr voon vielen angemerkt worden. Hier hat der Veranstalter leider nicht reagiert. Insgesamt läuft es bei mir passabel. Ich habe keinen Einbruch und renne
recht konstante Zeiten. Am Ende erreiche ich das Ziel in 1 Stunde 37:33 Minuten, ein wenig langsamer als bei meinem ersten Halbmarathon in diesem Jahr. Dort erwarten die Läufer ausreichend Getränke. Diese werden in Parkhaus gereicht, wo es zu einigen Engstellen kommt, weil man hindurch muss, um in die Turnhalle zu gelangen. Erfreulich ist, dass die Ergebnislisten wirklich schnell aushängen und zu loben ist auch die Homepage des Spiridon Frankfurt (www.spiridon-frankfurt.de; dort gibt es auch Urkunden zum Ausdrucken), wo der Lauf hervorragend dargestellt wird.
Insgesamt bekommt man in Frankfurt für sein Geld eine gute Gegenleistung, wenn man von den kleinen Schwächen und der recht langweiligen Streckenführung (möglicherweise wären Musik bzw. Stimmungspunkte eine Motivationssteigerung) absieht.

Ich würde mich freuen, bald wieder als Tester zum Einsatz zu kommen.
Sven Löschengruber, Lauftreff Bruchköbel


Bericht von Stefan Noack über den Frankfurter City Halbmarathon
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3. Cityhalbmarathon Frankfurt

"Ganz ehrlich, eigentlich habe ich mir geschworen, diesen City-Halbmarathon nie zu laufen. Trotzdem konnte ich der Verlockung von running-pur nicht widerstehen, einen Freistart zu ergattern. So musste ich dann doch ran.

Der Veranstalter hat keinen Einfluß auf das Wetter. Es war zum Laufen nicht ideal, saukalt, aber trocken und endlich auch schneefrei. Aber er kann an der Organisation und an der Strecke Nachbesserungen vornehmen.

Da fällt mir gleich die Anreise zum Nord-West-Centrum ein. Schon früh waren Zufahrtswege versperrt und nur schleppend ging's in die Parkgarage. Dafür fielen später 2,50 Euro an. Happig für einen Sonntag. Das Parken bereitet keine Schwierigkeiten, nur bemerke ich keine Schilder zu der Sporthalle, wo die Startunterlagen ausgegeben werden. So irren wir mit einigen anderen Läufern orientierungslos herum. Später sehe ich entsprechende Schilder, einige, die nicht den direkten Weg zur Halle weisen. Egal! Es gibt einen engen Zugang runter in die Halle. Glück gehabt, wenn man früh
kommt. Später war das Chaos pur. Da muss was geändert werden! Am Info-Stand wurde ich prompt und zuvorkommend bedient und hatte meine Startnummer in der Hand. Schon vorweg: die Helfer haben sich mächtig ins Zeug gelegt, das gibt es nur Lob von mir. Klasse!

In der Halle trifft man auch jede Menge Bekannte. Sollte man bei dem großen Starterfeld gar nicht glauben. Letztlich haben sich über 3000 Läufer angemeldet. Leider blieb aber aufgrund der Witterungsbedingungen auch ein ganzer Haufen zuhause. Übrigens kostet die Nachmeldung 20 Euro und Umschreiben der Startnummer auf einen anderen Läufer ist nicht möglich. Warum eigentlich nicht?!

Zum Start folgt man einfach der Meute. Man kann sich in der Zufahrt noch ein wenig warm halten, bevor es in die Startaufstellung geht. Spiridon Frankfurt macht durch Riesenluftballons auf die Pacemaker für verschiedene Laufendzeiten aufmerksam; fast wie bei den großen Marathons.

Dann geht's los. Ich laufe mit Manni zusammen, der mich freundlicherweise begleiten will. Und er bleibt auch an meiner Seite, als es mir nicht mehr so gut ging. Das Tempo findet man leicht, die Straßen sind über 21,1km immer sehr breit, man hat Platz ohne Ende. Dafür ist die Strecke alles andere als interessant. Es geht nur auf breiten Schnell-, Einfahrtstraßen runter in die Innenstadt und wieder zurück zum NWC.

In den ersten beiden Auflagen des Cityhalbmarathons musste man in der Innenstadt zwei Runden laufen. Das hat sich nicht direkt bewährt, kamen sich langsame und schnellere Läufer dabei in die Quere. So wurde die Strecke angepasst. Man läuft erst nordwärts und wendet nach knapp 2 Kilometern. So kann man das Läuferfeld studieren und weitere Laufkollegen für einen kleinen
Augenblick beobachten. Danach läuft es wie gehabt. Erster Angelpunkt ist der Ginnheimer Spargel, der Frankfurter Funk- und Fernsehturm. Danach folgt die Miquelallee und man läuft teilweise auf einer blauen Linie, die noch von früheren Ausgaben des Frankfurt Marathons herrührt.

Nach einem Rechtstörn runter auf die Eschersheimer Landstrasse kommt uns die Spitze der Männer entgegen. Erst die fleißigen Helfer vom T-N-S, dann die Läufer. Die Abstände der ersten drei untereinander zeigen an, dass die Entscheidung über den Sieg längst gefallen ist. Joseph Samoei aus Kenia gewinnt später in 1:06:12.

Wir müssen aber noch ein wenig weiter, haben erst 9 Kilometer geschafft. Die erste Verpflegungsstation liegt vor uns. Ich bin etwas überrascht, dass der Stand so kurz ist. Viele Helfer auf engem Raum schreien, was sie zu bieten haben, aber ich bin schon fast vorbeigelaufen. Das passt mir nicht so recht, das sollte man auch mal Obacht drauflegen, diesen Stand etwas zu entzerren.
Zumal der Stand an der engsten Laufpassage des gesamten Laufs positioniert war. Auf der anderen Seite lief die Frauenspitze an uns vorbei. Wieder ein Hingucker, die sieht man ja sonst auch nicht.

Es geht nun Richtung Eschenheimer Tor und Metropolis zu. Lieber wäre mir die Streckenführung über Bremer Straße und Alte Oper gewesen. Da hätte man einen Blick auf den Unicampus und auf ein wenig Grünes gehabt. Wahlweise wäre auch die Bockenheimer Anlage eine Alternative und dann einmal rum um die Oper gewesen. Na ja, vielleicht kommt das noch.

So passieren wir wenig später die Hauptpost, die Hauptwache und die Zeil, Frankfurts Einkaufsmeile. Als wir den tiefsten Punkt der Strecke am Mainkai erreicht haben, werde ich schlagartig müde und langsamer. Die zweite Zeitnahme steht bei Kilometer 12 bevor und ich wünschte mir die Zahlen wären vertauscht und ich bei Kilometer 21. Denn ab jetzt heißt es alles wieder hoch zu laufen. Tendenziell ging alles bisher bergab.

Versprengt bemerkt man einige Zuschauer, die auch gewollt an die Strecke gekommen sind. Sonst sieht man eigentlich keine Menschenseele. Wer will bei diesen Temperaturen auch schon raus?

Wieder hat man Berührung mit dem Frankfurt Marathon. Diesmal geht's aber entgegengesetzt die Kurt-Schumacher-Straße hinauf, immer schon auf der blauen Linie, rein in die Bleichstraße und bei Kilometer 14 ist die Innenstadtrunde geschlossen. Ab hier haben wir schon jeden Meter erlaufen. Abwechslung bereiten jetzt nur noch die Kilometerschilder, die nicht immer richtig aufgestellt worden sind (warum eigentlich nicht?) und die Fotografen vom Fotodienst Müller.

Zäh und gegen den Wind zieht sich unsere Bahn auf den letzten Kilometern. Der letzte Anstieg zur Zielkurve ist auch endlich gepackt und dann ist der Spuk vorbei. Ich schalte die Uhr aus und versorge mich mit Wasser und Apfelschorle. Davon gibt es in rauen Mengen, dem Sponsor sei Dank. Schnell beginne ich zu frieren, ausgekühlt bin ich eh schon.

Mein Urteil über diesen Lauf habe ich schnell getroffen: nie wieder auf dieser Strecke. Das hat nichts mit der Organisationsleistung von Spiridon zu tun, die liegt voll im Soll. Was mir dann endgültig den Lauf vermiest hat, war die Abfahrt. Ganze 45 Minuten haben wir im Autostau gestanden, um den einzigen Weg runter vom Ring zu nutzen. Katastrophal!!!

Ich danke - wie immer - running-pur für den Freistart und wünsche der Organisation alles Gute bei den nächsten Laufevents."

Lieben Gruß
Stefan Noack