Testläufer berichten vom Essen-Marathon

Essen-Marathon

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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running-pur ONLINE
Ein Beitrag von running-pur ONLINE

 


Bericht von Benjamin Schmidt über den Essen-Marathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Benjamin Schmidt][[Erik Tomkötter][Stefan Noack][Sven Löschengruber][Frank Hamel][

Rund-um-den-Baldeney-See

Einen wunderbaren Lauf konnte am Sonntag rund 3.000 Marathonis in Essen beim Lauf rund um den Baldeneysee erleben, zumindest fällt mein Fazit sehr positiv aus, obwohl ich am Samstag an meinem Anreisetag noch gar nicht begeistert war. In der Stadt Essen selbst konnte ich kein einziges Plakat erblicken, welches auf den Marathonlauf hinwies. Gut, der Essen-Marathon ist mehr Natur- als Stadtlauf, aber aufmerksam darf man 586.750 Einwohner denn doch, zumal der Lauf nach eigener Anpreisung der älteste Marathon Deutschlands mit nunmehr der 42. Veranstaltung ist. Unsere empfohlene Unterkunft im Handball-Leistungszentrum war preiswert (18 Euro pro Person mit Frühstück), sauber und spartanisch, dafür doch weiter Weg vom Start-Ziel Bereich als gedacht, so dass man auf das Auto angewiesen war.

Die Organisation des Laufes war gut, doch leider war am Samstag Nachmittag von einer Messe oder einen echten Pasta-Party mangels Resonanz nicht viel zu sehen. Der Odlo-Verkaufswagen stand ungeöffnet herum, nervige laute Musik ließ die Nudel-Freunde nicht im Pasta-Zelt verweilen. Dabei konnte sich jeder für nur zwei Euros aus verschiedenen Nudelgerichten vom Buffet etwas selbst auf den Teller löffeln. Sogar eine leckere Lasagne gab es, und nicht die sonst üblichen weich gekochten Nudeln mit wässriges Tomatensoße wie bei anderen Läufen. Da hätte der Veranstalter mehr Resonanz verdient gehabt. Ein paar mehr Sportartikel Anbieter dürften es auch sein.

Der Sonntag morgen sorgte zwar für ein kleines Verkehrschaos bei der Anreise, weil doch keiner bei den lausig kalten Temperaturen mit der S-Bahn anreisen wollte, aber schließlich hat noch jeder seinen Platz gefunden, wenn denn auch der Weg zum Start-Ziel-Bereich etwas länger war.

Die Laufstrecke selbst ist keine Mogelpackung, es geht zum größten Teil ganz nah am See entlang, und pünktlich zum Start um zehn Uhr kam auch die Sonne hervor, die Temperaturen wurden richtig angenehm, perfektes Laufwetter!! Wer sich wie ich ein bisschen Zeit ließ beim Laufen, konnte den übrigen Sportlern auf dem See ein wenig zugucken, denn die Segler und Kanuten hatten bei reichlich Wind offensichtlich viel Spaß. Manche Segler lagen im 45 Grad Winkel zum Wasser und machten richtig Tempo. Die Laufstrecke war nicht von vielen Zuschauern gesäumt, die für Stimmung sorgten, aber das war bei diesem schönen Lauf auch gar nicht nötig, man konnte den Lauf richtig genießen. Im Ziel-Bereich hingegen war eher Tour-de-France Stimmung. So dicht waren die Menschen gedrängt und standen Spalier, und die Tribünen, die sonst für die Zuschauer von Ruder-Regatten zur Verfügung stehen, waren prall gefüllt und jubelten uns Läufern unaufhörlich zu. Erstaunlicherweise war der relativ kleine abgesperrte Zielbereich nicht überfüllt und die Versorgung einwandfrei. Umkleiden standen genug zur Verfügung, und selbst die Duschen (zumindest die bei der ETUF-Essen) waren noch heiß, was sehr angenehm war, denn viel mehr als 12 Grad herrschten nicht unterwegs.
Für alle durstigen stand Freibier mit und ohne Alkohol zur Verfügung wovon reichlich Gebrauch gemacht wurde. Insgesamt ist der Lauf zu empfehlen, vor allem für alle die, die genug von den Massen-Veranstaltungen àla Berlin haben. Zwar ist auch in Essen ein neuer Teilnehmer-Rekord aufgestellt worden, aber das übliche Gedränge am Start ist schnell entzerrt, der Lauf hat doch eher den Charakter eines großen Familienfestes als gedacht. Die Strecke ist nicht schwer, die Verpflegung alle fünf Kilometer etwa war auch für weiter hinten Laufenden ausreichend, es wurden neben Wasser und Iso-Getränken Cola und Tee sowie Bananen und Äpfel gereicht. Und gerade hier zeigt sich, dass Essen als gute alte Veranstaltung genug Erfahrung besitzt, um auch den Hobbyläufern es recht zu machen, und nicht nur den Stars ganz vorne.

B. Schmidt



Bericht von Erik Tomkötter über den Essen-Marathon
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DIESER MARATHON HAT LUST AUF MEHR GEMACHT !!!

der Lauf Rund-um-den-Baldeney-See war für mich als Marathonfrischling ein Rund-um-cooles Erlebnis. Bedanke mich noch mal, dass ich durch Euch in den Genuss eines Startplatzes als Testläufer gekommen bin. Zum Lauf. Ich habe natürlich als Anfänger keine großen Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Events. Aber ich glaube man kann es bei seinem Ersten Marathon nicht besser erwischen. Mit ca. 3000 Mitmarathonis ging es, bei perfektem Laufwetter ­ Sonne pur, zu fast 100 % direkt am schönen Baldeney-See entlang, was zu einer Vielzahl von schönen Eindrücken ( Segler, Surfer die mit dem Wind spielten ) führte, und mir als eher Naturläufer sehr entgegen kam. Bedingt durch das Streckenprofil waren natürlich relativ wenig Zuschauer entlang der Strecke aber dafür waren im Start,- Zielbereich ( wurde 2x durchlaufen) tolle Zuschauer die mit Ihren Trommeln und Rasseln für eine super Stimmung sorgten und mir einen zusätzlichen Kick bereiteten. Die Versorgung an der Strecke würde ich als perfekt beschreiben. Es gab an allen Versorgungspunkten ( alle 5 km ) ausreichend Getränke, Obst und Schwämme von lieben Menschen, und ein großes Gedränge hierum blieb völlig aus. Die Betreuung im Ziel war gut, man hatte das Gefühl das sich um alle Läufer gekümmert wurde egal ob körperliche Probleme oder nicht ­ und dann gab es da ja noch die Medaille ­ super Gefühl ­ meine Erste ­ aber nicht die Letzte !!!!!!!!

MEIN FAZIT: EIN NATURLAUF MIT SEHR PERSÖNLICHEM CHARAKTER UND RUNDUM GUTER ORGANISATION.


Bericht von Stefan Noack über den Essen-Marathon
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][Benjamin Schmidt][[Erik Tomkötter][Stefan Noack][Sven Löschengruber][Frank Hamel][

Mein Essenbericht als "Nicht-Läufer"

Es ist 10 Uhr und ich stehe hundert Meter hinter der Startlinie, eine optimale Position, um das startende Feld zu beobachten.

Ich habe mich so auf den Marathon gefreut und dann ziehe ich mir eine eklige und schmerzhafte Verletzung an der linken Wade zu. Ergebnis: Sportverbot, P-E-C-H. So kann es kommen. Nach dem ich die Mitteilung von running-pur erhalten habe, wieder einmal vom Marathon zu berichten, habe ich sofort den Organisator angeschrieben, meine wichtigsten Daten übermittelt und mich nach einer Woche auch in den Startlisten wiedergefunden. Nachdem ich einen Sportskameraden gefragt habe, ob er für mich in Essen laufen wollte, hat es mit der Ummeldung (übrigens in Essen kostenlos liebe Veranstalter anderer Marathonevents!!!) ebenfalls reibungslos geklappt.

Am Samstag bin ich mit Lisa nach Essen, meine alte Heimat gefahren. Schon an der Autobahnausfahrt war ein Wegweiser zum Baldeneysee zu finden. Gut so, nur ein wenig auffälliger könnten die Schilder für die vielen ortsunkundigen Starter schon sein. Am See selbst herrschte Hochkonjunktur, welch freudige Botschaft. Aber hauptsächlich weil Kaiserwetter herrschte und tausend von Luftschnappern zum See gepilgert waren. Damit waren auch alle Parkplätze restlos belegt.

Die Sporthalle ist schnell erreicht, die Formalitäten schnell abgehandelt, meine eMail fand sich auch wieder. Das übliche Krimskrams fand sich im in die Mode geratenen Schuhbeutel wieder, aber auch eine hochwertige Trinkflasche der Firm emsa aus Emsdetten. T-Shirt von 10 Euro und Pasta habe ich den anderen Teilnehmern überlassen. Ich hatte es eilig, ich wollte meine Freunde besuchen, gleich nebenan im Feuerwehrhaus.

Sonntagmorgen: 07:45 Uhr gehts aus den Federn. Ein reichhaltiges Frühstück und bei 6°C besteigen wir den Voyager und düsen zum ETuF runter. Ein Exklusivparkplatz zahlt sich aus, denn um diese Zeit ist Parken eine Qual, es ist wirklich alles restlos belegt. Fast 3000 Starter sollten für einen Teilnehmerrekord sorgen und die waren jetzt wohl auch schon alle da. Vor den reichlich aufgestellten Dixies waren nur kleine Schlangen, so konnte jede/r sein letztes Geschäft verrichten, bevor es auf die flache Strecke um den See ging.

Aus unzähligen Runden um den See hätte ich jede Unebenheit auf der Strecke gekannt. Ich spiele stattdessen den humpelnden Zuschauer und sehe mir ein wenig die Segelregatta an und beobachte den Aufbau der Zielpassage. Dort ist es schon ohne Zuschauer recht eng. Ein echter Kritikpunkt an diesem Marathon. Später wird es völlig unübersichtlich. Das Gedränge schreckt ab, nur schmale Wege, verstopft mit Marathonis, die ihre Lieben zu treffen hoffen, Kinderwagen und Hunde an der Leine. Als Läufer ist man versucht heraus zu finden, wo das Ziel ist. Doch vergeblich, er erspäht es nicht, denn es liegt versteckt hinter dem Wall und den Zuschauerrängen am Regattaturm. Eng und eckig gehts dann auf die letzten 100 Meter. Schon vor zwei Jahren habe ich mich über diese Passage geärgert.

Um kurz nach 11:00 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Kilometerpunkt 25. Die Kilometertafeln stehen genau dort, wo sie hingehören. Damit hat der Läufer die Chance, sein Tempo ordentlich zu bestimmen. Klasse! Leider ist das nicht bei jedem Marathon so (siehe meinen Bericht über den Brombachsee-Marathon).

Die Versorgungsstation an dieser Stelle ist bestens ausgerüstet. Ich erschrecke, als ich die zwei Tische mit der Eigenverpflegung sehe. Beide sind voll mit bunten, verzierten, fotobehängten, glitzernden Flaschen. Wie soll man da in der Eile zugreifen können, ohne allzu viel Zeit zu verlieren? Dabei gibt es alles, was man braucht: Wasser, Iso vom Sponsor, Bananen (schon von Anfang an). Natürlich fehlt an den Stationen auch die Cola nicht. Lisa erzählt mir, dass sie sich besonders über die angewärmten Getränke (Tee und Iso) gefreut hat, eine echte Wohltat bei der Kälte. Die Höchsttemperatur
betrug am Tag höchstens 13°C.

Das Führungsfahrzeug nähert sich, dahinter die Nachwuchshoffnung Stefan Koch, der dem führenden Deckung und Geschwindigkeit gibt. Eine Endzeit von 2:17 h wird angekündigt, also ein fixes Rennen. Vom Drama im Zieleinlauf erfahre ich erst viel später und auch von der enttäuschenden Siegerzeit.

Ich suche mir ein gutes Plätzchen zum Fotografieren (Bilder: http://www.stoppelhopser.de) und find ihn auch trotz schwieriger Lichtverhältnisse. Die Sonne strahlt zwischen den Bäumen aus allen Knopflöchern und wirft ungewollten Schatten. Einige Läufer sehen nach 25 Kilometer schon recht fertig aus. Kein Wunder, denn die Kälte und der Wind (teilweise 5 Windstärken sind ideal zum Segeln) zehren an den Kräften. Die einzelnen Pacemakergruppen ziehen an mir vorbei. Sie liegen alle gut in der Zeit. Immer wieder sehe ich in vertraute Gesichter und kann ein wenig anfeuern.

Zuschauerfreundlich ist das Wehr am Sonntag noch von der Sperrung zur Renovierung befreit, so kann ich schnell hinüber zum Ufer und meine Supportaufgaben wahrnehmen. Dort gibt es auch einen richtigen Anheizer, allerdings nur wenige Zuschauer, die stehen bleiben. Immer wieder begleiten Radfahrer die Läufer, obwohl verboten, dann doch geduldet. Für die hinten spielt das auch keine Rolle, die wollen nur anständig durchkommen. Hier im Schatten ist es nicht sehr einladend, drum begebe ich mich zum Ziel und damit in die Sonne.

Die 3-Stundenläufer haben bereits gefinisht. Der Wind ist böig, schiebt aber kräftig von hinten. Der gesamte Weg am Regattahaus ist mit Zuschauern gefüllt, ebenso die Tribünen. Für die Läufer bedeutet das eine Art Spießrutenlauf. Die Ordner weisen höflich und bestimmt darauf hin, Platz zu lassen, vergeblich. Der große Pulk der 4-Stundenläufer kommt noch, auweia. Die Zielverpflegung bietet nichts außergewöhnliches. Freibier und Bananen satt, nichts Warmes. Zu den Duschen weisen eindeutige Schilder, nicht zur Kleiderbeutelausgabe. Auch ein Punkt der verbessert werden kann!

Aber an diesem Marathon ist nicht wirklich was auszusetzen. Die weitgehend flache und damit schnelle Strecke, kleine Höhendifferenzen inklusive, erlaubt es, seine Bestzeit aufzustellen, und davon sind viele gefallen. Die Versorgung ist anständig, das Startgeld mehr als fair. Hoffentlich bleibt es so, denn nächstes Jahr will ich wieder nach Essen zum ältesten deutschen Marathon.


Bericht von Sven Löschengruber über den Essen-Marathon
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Eine gelungene Kombination

Nach drei Stunden flüssiger und stressfreier Fahrt komme ich in Essen an.
Glücklicherweise ist der Baldeneysee ausgeschildert, denn auf eine Beschilderung des Events hofft man vergebens. Nach kurzer Parkplatzsuche gehe ich Richtung Startnummerausgabe, die nicht irklich gut ausgewiesen ist. Innen schaue ich auf die aktuelle Starterliste und finde mich wieder nicht. Dennoch ist die Nummernausgabe alphabetisch und zügig organisiert. Als ich dann wegen der Registrierung des eigenen Chips nachfrage (bin mir nicht sicher, ob dieser meiner Startnummer zugewiesen ist), kann mir der Herr an der Information nicht weiterhelfen. Anschließend gehe ich zur Nudelparty. Die 2 Euro sind gut investiert, denn ich kann zwischen drei verschiedenen Nudelsorten wählen und schöpfe mir den Teller voll, um mir einen Speicher für morgen anzulegen. Auch geschmacklich sind die Nudeln nicht übel und ich gehe gesättigt ins nahe gelegene Etap- Hotel in Ratingen. Am nächsten Morgen ist das Wetter herrlich. Ich kann mich kaum an einen Lauf erinnern, bei dem ähnliche Topbedingungen herrschten. Gegen 9 Uhr will ich einen der angeblich fast 1000 kostenlosen Parkplätze ansteuern und erlbe eine böse Überraschung, denn die Zufahrt zum See ist gesperrt und auch keine direkte Umleitung für Ortsunkundige vorhanden. So lande ich oberhalb des Sees in einer Seitenstraße und frage mich genauso wie ein anwesender belgischer Läufer, wie es denn nun zum Start gehe. Mit etwas Glück finde ich einen Waldweg und komme pünktlich zur Umkleide. Diese ist sehr großzügig bemessen (später gibt es dort sogar warme Duschen) und mit verschließbaren Spinden bestückt. Auch Toiletten sind insgesamt ausreichend vorhanden. Nach einem kurzen Sprint zum etwa 800 Meter entfernten Start kann es los gehen. Sehr gut sind die Zug- und Bremsläufer aus Steinfurt zu erkennen und ich entschließe mich, zunächst (so lange ich Kraft habe) dem 3:30 Stunden- Zug zu folgen. Am Start gibt es kein Gedränge, doch das ändert sich schon frühzeitig. Auf den relativ schmalen Wegen, die landschaftlich herrlich eingebettet und zumeist schattig sind, ist es nicht einfach, dass die größere Gruppe zusammen bleiben kann, so dass ich immer mal wieder kleinere Spurts einlege, um die drei Chefs der Gruppe nicht aus den Augen zu verlieren. Auf die Killometerschilder kann man nicht so gut achten, zumal diese flach und nicht immer auf der gleichen Seite angebracht sind. Während mir die erste Verpflegung noch gut gelingt, habe ich bei der zweiten Verpflegungsstelle das Problem, dass das Wasser nicht rechtzeitig in die Becher gefüllt wurde und somit ein Stau entsteht, was den Rhythmus stört. Auf der Strecke, die fast ausschließlich am Baldeneysee entlang führt (Ausnahmen: ein kurzer Abschnitt in Werden und die Wendepunktstrecke in der ersten Runde auf der Wuppertaler Straße), trifft man nur sehr vereinzelt auf Zuschauer. Diese sind aber recht begeisterungfähig und auch die organisierten Stimmungspunkte sind wohltuend. Die Halbmarathondistanz erreiche ich mit der Zuggruppe in knapp 1 Stunde 44 Minuten. Das ist dann aber doch etwas schnell für mich und bei etwa Kilometer 30 muss ich abreißen und mich von etlichen Läufern überholen lassen. Die nächsten zehn Kilomter geht es mehr schlecht als recht, aber drei Kilometer vor dem Ziel läuft die Zuggruppe für 3:45 Stunden auf mich auf und ich schaffe es, mich in dieser zu halten. Am Ende gelingt mir sogar noch eine Temposteigerung, die Zuschauer auf der Rudertribüne feuern einen an und so komme ich doch ziemlich zufrieden nach 3 Stunden 44:24 Minuten ins Ziel. Dort erhalte ich meine schöne Finishermedaille, wärmende Folie und kann ein alkoholfreies Bier zu mir nehmen.
Sicherlich gibt es einige Kritikpunkte, besonders was die Beschilderung der Veranstaltung (Anreise, Parkplätze, Kilomtermarkierungen) betrifft, denn nicht alle Läufer kennen sich in Essen gut aus, doch landschaftlich und von der Streckenführung sind die zwei Runden um den schönen Baldeneysee ein gutes Terrain, eine gelungene Kombination aus flachem Landschafts- und Massenlauf zu genießen.
Ich möchte mich nochmals bei running-pur für die Möglichkiet des Testens bedanken und würde mich freuen, bald mal wieder einen schönen Lauf in Angriff nehmen zu können.
Sven Löschengruber,
Lauftreff Bruchköbel


Bericht von Frank Hamel über den Essen-Marathon
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Baldeneysee Marathon - Ein Muss für jeden Marathonkalender...

Sehr spät habe ich mich für die Teilnahme am "Rund um den Baldeneysee Marathon" in Essen entschlossen. Drei Wochen zuvor absolvierte ich bereits den 2. Brombachseemarathon im wunderschönen Fränkischen Seenland. Allerdings mit einem sportlich sehr entäuschenden Ergebnis für mich und so wollte ich in Essen erneut einen Angriff auf meine bisherige Bestzeit wagen. Zwei Marathonläufe innerhalb von nur 21 Tagen waren abolutes Neuland für mich und ich war ganz gespannt darüber, wie sich diese Doppelbelastung auswirken wird. Die Zeit nach dem Brombachseelauf nutze ich überwiegend zur Regeneration und reduzierte meine wöchentliche Laufumfänge auf ca. 35 - 40 km. Ein "langer" Lauf über 17 km und zwei kleinere Tempoeinheiten rundenten die regenerativen
Läufe ab. Trotzdem verspürte ich ein wenig Laufmüdigkeit und war sehr skeptisch mit einer neuen Laufbestleistung.

Ich beschloss, erst am Sonntagmorgen die Reise nach Essen anzutreten. Durch meinen 220 km langen Anfahrtsweg hieß das, Aufstehen um 5.00 und Abfahrt um 6.00 Uhr. Die Autobahn A3 aus Frankfurt kommend war um diese Uhrzeit kaum befahren und ich kam gegen 8.10 Uhr ohne Verkehrschaos am Parkplatz am Baldeneysee an. Sehr viel später sollte man auch nicht am Startort eintreffen, da die Parkpätze eine halbe Stunde dannach nur noch recht spärlich vorhanden waren. Ein kleiner Fußmarsch in die Sporthalle zum Abholen der Startunterlagen lockerten die von der Fahrt
ermüdeten Knochen etwas auf. Die Startnummernausgabe war sogleich erledigt, schnell noch die Abgabe der Eigenverpflegung in die vorbereiteten Sammelboxen (bis eine Stunde vor Start möglich) und anschließend der Genuß eines kleinen Kaffees für nur 50 Cents inklusive eines frischen leckeren Müslibrötchens. So verlief die Startvorbereitung optimal für mich. Es war noch recht kühl (ca. 11°), als pünktlich um 10.00 Uhr der Startschuss für den Marathonlauf erfolgte. Es kam kaum Gedränge auf, als die etwa 3.000 Läufer und Läuferinnen auf die Strecke geschickt wurden. Die Straße war zum Laufen breit genug und es dauerte etwa 4,5 km, bis der eigentliche Seenweg erreicht wurde. Bis dahin hatte sich das Feld schon weit genug auseinander gezogen und zu keinerlei Staus geführt. Bereits nach den ersten Kilometern in Essen/Werden hatten sich schon viele Zuschauer auf den Weg an die Strecke gemacht, um uns Marathonis lautstark zu unterstützen. Natürlich kann man keine Zuschauerresonanz á la Hamburg oder Köln erwarten, dafür wird man aber mit dem herrlichen Panorama des Balderneysees belohnt. Trotzdem war die Stimmung an der Strecke super und beflügelten die Läufer sehr. Besonders klasse fand ich eine größere Gruppe von Schülern, jeder nicht älter als 10, die in einer Reihe aufsitzend euphorisch auf ihren Sambatrommeln schlugen und gehörig Stimmung machten.

Der zweimal zu durchlaufende Rundkurs um den See herum ließ sich prima laufen. Einzig der zusätzlich etwa 7 km lange Wendepunktabschnitt in Runde 1 war etwas unschön, da er zum Teil auf einer 2-spurigen Schnellstraße verlief. Hier waren auch die größten Geländeunebenheiten zu verspüren. Alle 5 km gab es Verpflegungsstationen mit Wasser, Iso-Getränken, Coca Cola, Apfel- und Bananenstückchen und natürlich der Eigenverpflegung. Der Baldeneysee Marathon hat den Ruf, eine recht flotte Strecke zu besitzen. Das kann ich absolut bestätigen. Die vereinzelt auftretenden Geländewellen sind problemlos zu meistern und bieten den Marathonis eine willkommene Abwechslung zu der sonst topfebenen Strecke. Einzig der an diesem Morgen herrschende frische und kräftige Ostwind bremste die Läufer etwas. Ansonsten waren die Laufbedingungen ziemlich ideal. Strahlender Sonnenschein und für Läufer angenehme 15° bescherten Vielen eine neue Laufbestzeit. So auch mir, denn mit knapp 3:55 Std. konnte ich das erste mal unter der magischen 4 Stunden Grenze finishen. Die Zielankunft im Regatta Stadion wurde hervorragend gelöst. Vor den gut besetzten Zuschauertribünen kam sogar ein wenig Alpe D'Huez Stimmung auf, denn die etwa 300 m lange Schlußgerade wurde durch zahlreich jubelnde Fans ziemlich verengt. Zwei weitere Kurven am Ende der Geraden und endlich konnte das Zieltor durchlaufen werden. Die Zielverpflegung war vorbildlich und auch für 4 Stunden Läufer floss noch reichlich Freibier.

Insgesamt gesehen merkte man der Veranstaltung die 42-jährige Marathonerfahrung an. Es hat uns wirklich an nichts gefehlt. Der Lauf war trotz der knapp 3000 Teilnehmer recht familiär und übersichtlich. Die vielen freundlichen und sehr motivierten Helfer trugen Ihren Teil dazu bei, dass sich die Läufer in Essen sehr wohlfühlten. Baldeneysee Marathon - eigentlich ein Muss für jeden Marathonkalender und Naturliebhaber.....Bravo Essen!

Frank Hamel, Bad Soden