Testläufer berichten über den ebm-Papst Marathon in Niedernhall am 17. 09. 2006

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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running-pur ONLINE
Ein Beitrag von running-pur ONLINE

 


Bericht von Testläufer Bernd Steiner über den ebm-Papst Marathon

][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Bernd Steiner ][ ][ Oliver Frowerk ][ ][ Werner Pluschke ][

Dem Veranstalter ein großes Kompliment.

Der ebmpapst-Marathon steht schon seit einigen Jahren auf meiner Liste, nun hat es dank running-pur endlich geklappt. Da der Marathon schon um 08.30Uhr beginnt habe ich mich entschlossen schon am Vortag anzureisen. So konnte ich auch gleich meine Startunterlagen abholen. In nur zwei Minuten war alles erledigt. Jetzt blieb mir noch genügend Zeit mich auf der Messe umzusehen. Das Angebot war zwar eher spärlich, aber für einen kleinen Plausch mal hier und mal da war es genau richtig. Da mich die Anreise doch etwas hungrig gemacht hatte entschloss ich mich an der Pasta Party teilzunehmen. Für 5.-Euro Nudeln bis zum abwinken. Und dazu gab es Lifemusik vom feinsten. Zwei Gitaristen brachten Hits der 60er und 70er Jahre. Da wäre Bohlen vor Neid erblasst. Nach einem schönen Abend ging es dann ins Quartier.

Am nächsten Morgen kam ich gegen 07.30Uhr in Niedernhall an. Es waren genügend Parkplätze vorhanden und einen Busshuttle gab es auch. Die Umkleiden und die Gepäckaufbewahrung waren in Zelten untergebracht. Auch hier wieder reibungsloser Ablauf.

Pünktlich um 08.30Uhr gab es dann den Startschuss zum 11.ebmpapst-Marathon. Ein wenig enttäuscht war ich schon, liefen gerade mal ca.180 Teilnehmer den Marathon. Aber gut, nach einer kleinen Stadtrunde ging es auf die Kochertalstrasse, die diese Jahr zum ersten mal für den Verkehr gesperrt wurde. Ich blieb eine Weile beim 03:30Std. Zugläufer ehe ich dann das Tempo etwas anzog. Die Strecke ist überwiegend flach und mit ein paar klitzekleinen Anstiegen versehen. Hier sollte man gute Zeiten laufen können. Entlang der Strecke gab es immer wieder einmal kleinere Aktionen wie zum Beispiel Cheerleader oder Musik. Die Zuschauerzahlen bei dieser Veranstaltung halten sich dafür eher in Grenzen.

Nach ungefähr 16 Kilometern traf ich dann auf die Halbmarathonläufer. Dies hatte Vor - und Nachteile. Zum einen war man nicht mehr so allein aber zum anderen, nachdem sich nun schon vieles im Kopf abspielt, wurde man von vielen Halbmarathonis überholt. Wer selbst Marathon läuft weis, wie es ist wenn man ständig überholt wird. Aber gut, die Halbmarathonläufer hatten ja nicht mehr so weit und man war wieder allein. In Niedernhall überquerte ich dann im Start – und Zielbereich die 27km Marke. Für mich war an diesem Wochenende hier schon kämpfen angesagt. Mich quälten Magenprobleme und Krämpfe. Immer öfters musste ich ein Stück gehen, wurde aber von den vielen Einsatzkräften des Roten Kreuzes entlang der Strecke, was auch sehr lobenswert war, immer wieder aufgemuntert und angefeuert. Es waren ja „ nur „ noch 15 Kilometer. Die Verpflegungsstationen waren sehr gut besetzt und man bekam alles nötige. In Künzelsau war dann die 35km Marke erreicht und man musste um zwei Wendepunkte herumlaufen. Übrigens eine sehr schöne Altstadt. Lohnt für einen Ausflug.

So, nun noch 7 Kilometer. Man waren die hart. Nachdem meine Marathonzeit sonst bei ca. 03:20Std. liegt, hatte ich heute nicht die Spur einer Chance an diesen Bereich heran zu laufen. Nun war es nur noch wichtig unter vier Stunden zu bleiben. Bei km 41 hörte ich schon den Sprecher im Ziel und schaute fortan nur noch auf die Uhr. Auf den letzten Metern wurde ich von jungen Cheerleadern förmlich ins Ziel getragen und vom Sprecher recht herzlich empfangen. 03:58Std. Gott sei Dank !

Im Ziel gab es dann auch wieder ausreichend Getränke und Obst. Was hier vielleicht noch fehlt ist wie bei vielen anderen Marathons ein alkoholfreies Bier oder Weizen. Nachdem man schon auf der Strecke die ganze Zeit Iso, Wasser oder Schorle trinkt, tut es im Ziel ganz gut etwas anderes zu bekommen. Nun führte mich mein Weg zur Gepäckaufbewahrung und zu den Zelten mit den Duschen die vom THW bereitgestellt wurden. Wieder alles perfekt. Nachdem ich mich ausreichend geduscht hatte und wieder einigermaßen kultiviert war, sah ich mich noch etwas auf der Veranstaltungswiese um. Hier gab es reichlich Programm für Groß und Klein. Nach einem kleinen Imbiss trat ich die Heimreise an. Zusammenfassend möchte ich noch sagen, das dieser Marathon ein Preis-Leistungsverhältnis hat das seinesgleichen sucht. Zahlt man doch bei vielen Veranstaltungen mehr als das doppelte ( was langsam nicht mehr drin ist ), und bekommt nur die Hälfte der Leistungen wie hier. Die Strecke mag nicht jedermann Sache sein, aber mir hat sie gefallen. Ich hoffe für den Veranstalter das er 2007 etwas mehr Marathonläufer an Land ziehen kann und möchte Ihm noch einmal mein großes Kompliment aussprechen für so eine gelungene Veranstaltung. Das nächste mal hoffe ich dann das Ziel etwas früher zu sehen.

Mit sportlichen Grüßen
Bernd Steiner aus Hilpoltstein


Bericht von Testläufer Oliver Frowerk über den ebm-Papst Marathon

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Auf neuer Strecke durch das Kochertal!

Auf neuer Strecke durch das Kochertal!
Am Sonntag morgen machte ich mich früh um 7.00 Uhr auf ins schöne Kochertal. Der Himmel war bedeckt und trübe, doch zum Glück regnete es (noch) nicht.
Von der A5 BAB Ausfahrt Neuenstein, fuhrt ich noch ca. 12km über Land, bis ich den kleinen Ort Niedernhall erreichte.
Hier erkannte ich am Ortseingang schon die ersten Streckenmarkierungen und Absperrbänder. Die Pakkplatzsuche gestaltete sich recht einfach. Im Industriegebiet Niedernhall, welches direkt am am anderen Flußufer des Start/Zielgebietes lag, fand sich genügend Platz für alle Teilnehmer. Über die Flußbrücke gelangte man dann auch schnell ins Zentrum des Geschehens. Stadthalle, Freibad und ein großes Freigelände waren in die Orga mit eingebunden. Große Zelte waren für die Kleiderabgabe aufgebaut.
Da ich meine Chip-Nummer nicht übermittelt wurde, hatte man mir einen Leihchip zugeteilt. Die Änderung war am Trouble-Desk schnell und unkompliziert gelöst worden. Man merkte, alle Beteiligten waren um einen sehr reibungslosen Ablauf bemüht - mit Erfolg!
Der Marathon wurde um 8.30 Uhr gestartet. Leider war hier die Beteiligung mit 142 Läufern eher gering ausgefallen. Die Marathonis wurden dafür aber vom Puplikum mit extra Applaus bedacht.
Um 8.55 Uhr war es dann soweit. Ich begab mich in den Startkanal. Der Hablmarathon wurde planmäßig gestartet. Da es für mich ein Trainingslauf war, stellte ich mich ganz hinten an das Ende des Feldes. Unter rythmischen Klatschen und Anfeuerungsrufen gingen wir auf die Strecke. Zuerst liefen wir einmal durch Niedernhall und bogen dann auf die Kochertalstrasse ab. Die Strasse wurde dieses Jahr das erste Mal für uns Läufer gesperrt, da der alte Streckenverlauf der Teilnehmerzahl nicht mehr gewachsen war. Nach 3km streiften wir den Ort Weißbach wo bereits der erste Getränkestand aufgebaut war. Hier gab es auch die ersten Anfeuerungen und wir folgten der Strasse durch Forchtenberg, wo eine bunte Musikkapelle für Stimmung sorgte , bis wir Ernsbach und damit den Wendepunkt der Strecke erreichten. Hier waren die meisten Leute an der Strecke und feuerten uns mit allen verfügbaren "Lärmmachern" an. Ab hier liefen wir auf einem asphaltierten Feldweg zurück nach Forchtenberg. Da sich das Feld schon sehr weit entzerrt hatte, waren die 2 Meter Wegbreite auch kein Problem und es gab genug Platz für alle.
In Forchtenberg überquerten wir dann die Kochertalstrasse und liefen zunächst ein Stück zurück bis wir eine Brücke erreichten und den Fluß Kocher überquerten. Auf diesem schönen Weg, immer an der rechten Flußseite entlang erreichten wir dann nach 20km wieder Niedernhall. Auf dem letzten Killomete bis zum Sportgelände hört man schon den Zielsprecher der ordentlich Party macht und so fallen die letzten Meter auch nicht sehr schwer.
Im Ziel finden sich viele Getränkestände mit allem was das Herz begehrt.
Fazit: Die Strecke des Halbmarathon ist als durchgehend flach zu bezeichnen. Von wirklichen Anstiegen kann man eigentlich nicht reden
Die Organisation ist klasse, und würde locker für die doppelte Teilnehmerzahl ausreichen.
Das Rahmenprogramm für Kinder, Hubschrauberflüge,ect. ist toll.
Ohne die ansässige Firma emb Papst als Sponsor und Initiator wäre ein Event in so einer Größenordnung nicht denkbar und für eine so kleine Stadt wie Niedernhall nicht zu stemmen.
Motto: Weiter so!
Oliver Frowerk


Bericht von Testläufer Werner Pluschke über den ebm-Papst Marathon

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Man spürt das große Engagemant der Veranstalter.

Niedernhall ist eine Stadt am Kocher, einem rechten Nebenfluss des Neckars. Im Mittelalter ist es durch Salzgewinnung zu Bedeutung gekommen, wie man dem Namen “Hall” entnehmen kann. Es gibt einige sehenswerte Straßenzüge aus dieser Zeit. Aber inzwischen ist es mit der Salzgewinnung vorbei.
Vor genau 200 Jahren hat Napoleon die Stadt Württemberg einverleibt. Die Mundart ist noch immer ganz anders als in Stuttgart. Aber der Fleiß der Bevölkerung hat auch in dieser Region bedeutende Industrieunternehmen hervorgebracht. Eines davon stellt Turbinen her und organisiert alljährlich am letzten Ferienwochenende eine Laufveranstaltung. Die Medaille für die erfolgreichen Teilnehmer hat die Gestalt einer Turbine. Offizieller Ausrichter der Laufveranstaltung ist der Polizeisportverein Hohenlohekreis. Das stellt eine Verbindung zu den Sportverbänden her, und da die Stecken gemäß den Richtlinien vermessen sind, können auch anerkannte Bestzeiten erzielt werden.
Es war das dritte Mal, dass ich mich Anfang September nach Niedernhall aufmachte. Im Jahre 2004 lief ich die Marathondistanz. Dieses Jahr begnügte ich mich, wie 2005, mit der Halbdistanz, weil ich für den Marathon in Köln in 3 Wochen gemeldet bin. Über die Homepage erfuhr ich die Neuerungen der Niedernhaller Halbmarathonstrecke. Schon im Vorjahr hatte es eine Streckenänderung gegeben; eine Extra-Schleife in Niedernhall vor dem Zieleinlauf war durch eine Verlängerung am Wendepunkt in Künzelsau ersetzt worden, unbequemerweise hatte man diese aber über einen Berg geführt. Dieses Jahr legte man die Halbmarathonstrecke in die andere Talrichtung – kocherabwärts nach Ernsbach; eine Schleife oder einen Berg schien es nicht zu geben. Folglich wurde das kocheraufwärts liegende Künzelsau nur noch von den Marathonläufern tangiert; mir wurde von diesen bestätigt, dass sie deshalb auf ihren letzten 10 km nur wenig Publikum hatten.

(II)
Aber nun der Reihe nach.
Dieses Jahr war die Veranstaltung am Sonntag; bisher war es immer der Samstag. Das hatte es wohl möglich gemacht, mehr Parkplätze im Gewerbegebiet zu nutzen. Als ich von Süden auf Niedernhall zufuhr, waren nirgends mehr Parkplätze mit Buszubringerdienst ausgeschildert; sie waren nicht mehr nötig. Zu den entfernteren Parkplätzen im Norden soll ein Shuttlebus zum Fußgängersteg verkehrt haben. Ich parkte meinen Wagen, wie immer, am anderen Flussufer nahe der Straßenbrücke und hängte als erstes nahe dem Haupteingang der Halle Plakate für den von meinem Verein, dem TSV Hildrizhausen, am 15.10. veranstalteten Schönbuchlauf auf und legte Prospekte aus. Nur wenige sich bedienten sich an diesen. Der Grund war eine Verbesserung des Veranstalters: er öffnete das Seitentor, so dass es am Haupteingang kein Gedränge mehr gab. Ich trug meine Prospekte zu einem besseren Platz.
Die Halle diente ausschließlich der Organisation und einer kleinen Messe, weil Verpflegung auf einer benachbarten Wiese in der Form eines kleine Volksfestes angeboten wurde, in das viele Vereine der Region eingebunden waren und bei dem auch Kinder sportlich auf ihre Kosten kommen konnten. Der originale Hallenboden war sorgfältig mit einer Folie abgedeckt. Zentral waren ein Informationsstand, ein Depot für auszubringende Eigenverpflegung und einige Ständer für die Ergebnislisten angeordnet. Auf der einen Seite der Halle war der Anmeldebereich, auf der anderen die Messe. Ferner gab es Stände für die T-Shirt-Ausgabe. Eine große 11 prangte auf der Rückseite des T-Shirts. Vor 2 Jahren war es, eines Mittelstürmers würdig, eine klobige 9 gewesen. Sponsorenwerbung wäre da schöner (vielleicht die Darstellung von 11 Turbinen?). Das Funktionshemd des Vorjahres (damals 5 Euro Aufpreis) konnte weiterhin käuflich erworben werden.
Ich erhielt meine Startunterlagen, ohne anstehen zu müssen; in dem Beutel befand sich neben dem T-Shirt-Gutschein und gewissen cremigen Beilagen auch eine Mini-Armbanduhr (ohne Gebrauchsanweisung).
Zum Einlaufen nutzte ich die Bahnen des Sportplatzes hinter der Halle, auf die das Gras der umliegenden Wiesen bereits eingedrungen war. Es gab, über das Areal verteilt, ausreichend viele sanitäre Anlagen. Die Taschen wurden während des Laufes in 10 Zelten aufbewahrt; maßgebend für das richtige Zelt war die Endziffer (!) der Startnummer. Ein Wertsachendepot soll sich im angrenzenden Freibad befunden haben.

(III)
In diesem Jahr dröhnten keine Schüsse der Standschützen durch das Kochertal. Vielmehr spielten Bläser des Jugendsinfonieorchesters Künzelsau vor dem ersten Start auf der (eigens für den Lauf 100 m vor der Start- und Ziellinie errichteten) Fußgängerbrücke. Es gab kein Gedränge, als um 8.30 h und 8.55 h der Startschuss für den Marathon bzw. den Halbmarathon ertönte; der Zeitmess-Chip erlaubte schließlich, die Nettozeit zu erfassen. Hinter dem Start wurden wir nach links hinauf in die Stadt geschickt. Dann zwei Rechtskurven, und nach genau einem Kilometer überquerten wir den Kocher auf der Niedernhaller Straßenbrücke. Eine Neuerung: wir konnten auf der Kochertalstraße laufen. Ich weiss nicht, ob sie viel flacher ist als die alte Strecke, doch man läuft gleichmäßiger. Ich hörte, die Strecke sei auch deshalb besser, weil sie jetzt keine Wendepunktstrecke mehr ist. Diese Neuerung war wohl nur wegen des Wechsels auf einen Sonntag möglich.
Entlang der Strecker gab es mehr oder weniger organisiertes Anfeuern (sogenannte Cheerleader bzw. private Aktionen). An den Verpflegungsstellen wurden aufopferungsvoll (d.h. persönlich, nicht etwa wasserscheu hinter Tischen versteckt) Getränke gereicht, dazu auch feste Verpflegung, welche mich aber als Läufer einer kürzeren Distanz nicht interessiert hatte. Noch zahlreicher waren die Rotkreuzposten; für das Wohl der Läufer war bestens gesorgt.
Nach 7 km überquerten wir erneut den Kocher. Neben dem recht wilden Wasser leuchteten die Blüten des Topinambur.
Vor Ernsbach verließen wir die Hauptstraße und erreichten auf einer Straße mit 13 Prozent Gefälle den Ort. Wegen einiger Schlaglöcher war ein Warnschild aufgestellt. Im Ort, nach einer weiteren Kocherbrücke, trennte sich mein Weg von dem der Marathonläufer; diese mussten noch einen Abstecher nach Sindringen machen, während wir sofort Richtung Niedernhall zurückeilten. Hinter dem Ort säumten Apfelbäume den Weg. Aber es war keineswegs die ganze Strecke idyllisch; wir liefen auch durch Gewerbegebiete.
In Forchtenberg überquerten wir die Kochertalstraße, und es ging nochmal ein Stück kocherabwärts, bis wir schließlich, nach der vierten Kocherüberquerung, den Radweg, der früher eine Bahnlinie war, erreichten. Die Kilometersteine hatte man stehengelassen. Sie wechselten sich ab mit den Kilometertafeln der Marathon- und der Halbmarathonstrecke. Die hätten eigentlich 97,5 m Abstand voneinander haben müssen, weil die Strecken sich nicht mehr teilten. Es waren aber höchstens 60 m. Die Halbmarathonkilometer standen falsch.
Knapp 4 km vor dem Ziel stießen die 10 km-Läufer dazu. Die Differenz der Startzeit war gerade so, dass ich auf fast gleich schnelle 10 km-Läufer traf. Ich versuchte, das als Ansporn zu nutzen.
Der letzte Kilometer führte uns um die Altstadt herum. Hier trennten nur Pylonen die Läufer von den Autos (heute keines, vor zwei Jahren -samstags – waren es viele). Als ich das Ziel erreichte, sagte der professionelle Sprecher gerade die erste Frau des 10 km-Laufes an. Fotografen standen an der Ziellinie (jeder Teilnehmer bekommt mit der Urkunde ein Photo zugeschickt). Dahinter wurden die Turbinenmedaillen umgehängt.

(IV)
Ich ging in den für Läufer durch Zäune abgegrenzten Zielbereich, wo Iso, Wasser, Apfelschorle, Bananen, Brot und Apfelschnitze gereicht wurden. Ich war mit meinem Ergebnis nicht ganz zufrieden; eigentlich wollte ich die Kilometer in jeweils vier Minuten bewältigen, doch es war 1:26:47 herausgekommen - zweieinhalb Minuten mehr als erhofft. Für einen Start in Köln muss ich daraus noch die richtigen Schlüsse ziehen. Sieger des Laufes wurden Tobias van Gehmen, der letztes Jahr in Frankfurt bester Deutscher war, und Nicole Leder. Schnellster Marathonläufer war Hauke Dutschak, nicht zum ersten Mal.
Es hatte in diesem Jahr auch wieder Zugläufer gegeben. Es ist bemerkenswert, dass eine doch verhältnismäßig kleine Marathonveranstaltung für 3:00 eine Zugläufer bietet. Es überrascht aber auch nicht, dass dieser die meisten seiner Begleiter verlor und als 7. das Ziel erreichte.
Ich duschte nach dem Auslaufen (es gab Duschzelte) und konnte dann im Hauptzelt die Siegerehrung (der ersten sechs jeden Geschlechtes) mitverfolgen. Später nahm auf einer anderen Bühne das Personal eines Radiosenders die Ehrung der jeweils ersten drei der Altersklassen vor. Nur wenige waren da und holten sich die Urkunde und ein kleines Päckchen ab. Mit der Siegerehrung der Altersklassen haben viele Veranstalter Probleme, weil kam noch jemand da ist, wenn die Urkunden gedruckt sind. Aber hier waren die Bänke noch voll besetzt, und es standen auch noch weitere Wettbewerbe an (z.B. für Skater). Den Altersklassensiegern könnte da mehr geboten werden.
Bevor ich mich auf den Heimweg begab, schaute ich noch einmal in die Halle. Während ich schon kurz nach dem Zieleinlauf meinen 48. Platz auf der Ergebnisliste des Halbmarathons ablesen konnte, hatte es für die Marathonläufer fünf Stunden gedauert, bis für sie die erste Liste vorgelegen hatte.
Mein Eindruck bestätigte sich, dass es in diesem Jahr einen erheblichen Teilnehmerrückgang gegeben hatte. Woran das wohl lag? An vermehrter Veranstaltungskonkurrenz wegen des späteren Termins? Am Wechsel auf den Sonntag? An der 10 km-Panne des Vorjahrs?
Der Veranstalter muss sich darüber im klaren sein, dass die Streckenänderung des Halbmarathons den Marathon gefährden kann, weil Künzelsau als Hauptort der Region nur noch von wenigen Läufern erreicht wird.

(V)
Ich kann den Lauf weiterempfehlen, besonders den Marathon. Die Welligkeit stört da wegen des geringfügig niedrigeren Tempos weniger. Er ist eine mit großem Engagement aufgezogene Laufveranstaltung. Das Startgeld ist niedrig, doch der Organisationsaufwand ist eines Stadtmarathons würdig. Aber Niedernhall ist ja eine Stadt.