Testläufer berichten vom Rhein-Ruhr Marathon Duisburg, am 1. 6. 2003

Rhein-Ruhr Marathon Duisburg 2003

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen.
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Homepage des Rhein-Ruhr Marathons Duisburg: www.rhein-ruhr-marathon.de


Bericht von Martin Wagner über den Rhein-Ruhr Marathon Duisburg 2003
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Martin Wagner ][Thomas Schober ][Bernd Schäfer ][

Das Jubiläum war Perfekt....

Dank running-pur konnte ich an der Jubiläumsveranstaltung des 20 Rhein-Ruhr-Marathon Duisburg teilnehmen. Und es hat sich gelohnt. Immerhin ist es jetzt mein 6. Start hier in Duisburg. Nachdem ich 1996 mich das erste Mal für Duisburg entschieden hatte, habe ich Duisburg zu meiner persönlichen Hausstrecke erkoren. Nicht weil man meinen will, Duisburg wäre eine einfache Marathonstrecke. Ich glaube das hier eine der schwierigeren Stadtmarathons kreiert wurde. Doch es passt hier alles. Service am und um das Klientel Läufer wird GROSS geschrieben. Und sollte mal ein Problem auftreten, wird dieses unverzüglich erledigt. Dieses konnte ich im letzten Jahr selbst erleben(Finisher-Shirt`s waren ausgegangen und einige Läufer/innen wurden nicht erfasst). Eine e-mail und binnen kürzester Zeit kam man dem Versäumten
nach.

Aber jetzt zu der Jubiläumsveranstaltung. Schon Freitag zur Eröffnung der Marathonmesse und der Startkartenausgabe bin ich nach Duisburg gereist. Das Wedau-Sportgelände ist verkehrstechnisch sehr gut über Autobahnen, sowie mit dem ÖPNV zu erreichen. Ausreichend Parkmöglichkeiten sind um das Wedaustadion vorhanden. Die Startunterlagenausgabe und die Marathonmesse haben in Duisburg immer noch den Charakter einer familiären Veranstaltung. Die Messe ist recht klein, aber sehr überschaubar. Ich selber habe einige Tests mit den Ausstellern gemacht. Optimale Beratung ohne Druckausübung. Erst auf meine Fragen hin wurden die Aussteller aktiv, was ich sehr begrüße. Nachdem ich die Startunterlagen erhalten hatte, war ich neugierig auf den Inhalt der Jutetasche. Der Veranstalter und seine Sponsoren überraschten mich geradezu positiv. Nicht das Einerlei was so oft bei Marathonveranstaltungen angeboten wird. Nein, hier war man doch geradezu kreativ. Neben den immer geliebten wie gehassten Infomaterial zu ach so vielen Läufen fand ich hier nur zwei "Waschzettel" zu weiteren Laufveranstaltungen. Dafür fand ich Warenproben von namhaften Herstellern(Sponsoren). Die Krönung war eine Uhr, die nur in limitierter Auflage von je 2000 Stück in dieser Jutetasche war. Hier habe ich mich sofort schlau gemacht: Es gab insgesamt 8 Modelle mit je 2000 Stück. Die lfd. Seriennummer ist auf der Rückseite eingestanzt und so kann man davon wirklich ausgehen hier etwas besonderes erhalten zu haben.

Am Starttag war es dann soweit. Ich wollte eh nur den Marathon als Zwischenstation nehmen und hier nicht auf Bestzeitenkurs laufen. Das war auch gut so. Für Läufer ein eher schrecklicher Tag was die Wettersituation betraf. Schon am Start hatten wir Sonne pur und 20-22°. Die Temperaturen sollten im Laufe des Tages die 30° berühren. Also von Anfang an ein moderates Tempo wählen. Ich habe mich dann für die 4:15 Gruppe entschlossen. Richtig gelesen. Duisburg hat sogenannte Brems- und Zugläufer. In Blöcken von je 15 Minuten kann sich jeder Teilnehmer seine Gruppe zwischen 3 Stunden und 5 Stunden aussuchen. Und wer gerne in Gesellschaft läuft ist hier sehr gut aufgehoben. Alleine laufen macht ja auch nicht immer so viel Spaß, und die Zeit vergeht viel schneller. Doch bevor wir Marathonis auf die Reise geschickt wurden, waren erst noch die Inliner angesagt. Duisburg hat sich zum Jubiläum zwei Highlights gesichert. Die Inliner führten den Europa-Cup im Rahmen des 4. Inlinemarathons durch und bei uns Marathonis war es die Deutsche Meisterschaft. Was bei den Inlinern wohl ein Knaller war, denn Platz 1(1:10:31) und Platz 2 trennten nur eine Sekunde.

Was bei den DM nicht so war. Hier gewann mit beachtlichem Vorsprung Michael Fietz in 2:23:15 Stunden. Vorgenommen hatte sich unser national bester Läufer 2:15:00 Stunden, was bei den Wetterbedingungen wirklich unrealistisch war. Bei den Frauen gewann in einer auch für dieses Wetter verantwortlichen Zeit Sylvia Renz in 2:41:57 Stunden. Pünktlich schickte uns der Veranstalter dann um 8:45 auf die Reise. Gemächlich zog sich der Lindwurm aus über 2500 gemeldeten Läufern und Läuferinnen dahin. Die warnenden Worte die uns der Veranstalter mit auf den Weg gab: trinken, trinken, trinken. Wie so oft habe ich unterwegs immer mal wieder den Rettungswagen gehört oder gesehen. Ab und An auch mal erschöpfte, dehydrierte Läufer am Rande wahrgenommen. Ich selber hatte das Gefühl jenseits der 30 Kilometermarke nicht mehr zu Schwitzen. Ein Zeichen für Flüssigkeitsmangel. Und so habe ich für mich lieber mal einen Becher mehr getrunken, als zuwenig. Seit dem letzten Jahr wurde die Strecke ein wenig verändert und so ging es zwischen Kilometer 4 und 6 durch den Duisburger Innenhafen. Alte Lagerhallen wurden hier umgebaut, Gastronomie und ein kleiner Yachthafen angesiedelt. Gefiel mir recht gut und ich habe mir vorgenommen mir diesen Bereich einmal nach dem Laufen anzusehen. Weiter lief es Richtung Binnenhafen. Hier kam dann der erste und einzige negative Punkt der mir auffiel. Es gab zwischen Kilometer 5 und Kilometer 12 keine Verpflegungsstelle. Dafür wurde man dann aber wieder jenseits des 12 Kilometers entschädigt. Ab hier fing auch der Duisburger Marathon an zu leben. Anrainer und Duisburger Sportvereine versorgten Läufer und Läuferinnen mit Getränken, Obst und kalten Duschen. Das Duisburger Publikum war einfach fantastisch.

Zu meinem Bedauern musste ich mal wieder feststellen, das wieder weniger Zuschauer an der Strecke waren, als die Medien noch am frühen Morgen im Radio sendeten. Es war die Rede von mehr als 100.000 Zuschauern, ich selbst würde knapp die Hälfte schätzen. Für uns Läufer wäre es natürlich eine schöne Sache wenn wir vor mehr Publikum laufen könnten. Doch die Menschen die an der Strecke waren hatten Spaß und haben diesen auch an die Läufer/Innen weiter geben.

Der Karstadt-Ruhr-Marathon wurde als Synonym für die Vielfalt des Ruhrgebietes genommen. Ich persönlich sage hier weit gefehlt. Es gab schon vor dem 11.05.2003 den Duisburger Rhein-Ruhr-Marathon, und dieser hat eine glänzendes Jubiläum hingelegt. Duisburg ist eine Symbiose zwischen Industrie-, Landschaft- und Stadtmarathon. Duisburg zeigt den Wandel von Industriestadt zu einer modernen Dienstleistungsmetropole. Mir hat der Lauf sehr gefallen. Ein besonderes Lob möchte ich hier noch zum Schluss an Michaele Winterberg und Dieter Böckel richten, unserer Brems- und Zugläufer. Sie haben Ihre Gruppe auf den Punkt genau ins Ziel gebracht. Ein letztes Mal ins Duisburger Wedaustadion. Dieses wird in naher Zukunft abgerissen. Und dann wird ein Stück Tradition dem Duisburger Marathon fehlen.

Aber wie sagt man so schön: Mit alten Traditionen brechen um für Neues offen zu sein. Nach meinem Kenntnisstand konnten noch einmal 290 Frauen und 1712 Männer dieses Gefühl für sich mitnehmen, da sie hier gefinisht haben.

Martin Wagner


Bericht von Thomas Schober über den Rhein-Ruhr Marathon Duisburg 2003
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][Martin Wagner ][Thomas Schober ][Bernd Schäfer ][

Samba an Rhein und Ruhr...

Dieses Motto hatten die Veranstalter für das Rahmenprogramm gewählt, und allein das hätte mich stutzig machen sollen. Wer konnte denn aber auch ahnen, dass südamerikanische Temperaturen auch Teil des Programms sind, und sich der Marathonlauf zu einer wirklichen Hitzeschlacht entwickeln würde?

Doch alles der Reihe nach....
Die Anreise nach Duisburg verlief problemlos, und der Sportpark Wedau war leicht zu finden. Ich holte meine Startnummer am Samstagnachmittag ab, und der ganze Vorgang dauerte wenige Minuten. Danach habe ich mich noch ein wenig auf der Marathonmesse umgesehen, und bin zur Pasta-Party gegangen, um den running-pur-Lesern auch davon einen Eindruck zu vermitteln, obwohl ich
sonst eher ein Essen mit Bekannten in der Stadt bevorzuge. Obwohl ich mich vorher nicht angemeldet hatte, konnte ich problemlos nachbezahlen und ich war dabei. Wie gesagt, meine Erfahrungen bei Pasta-Partys sind sehr beschränkt, und das wird wohl auch so bleiben. Es war eher ein ruhiges Pasta-Essen wie in einer Betriebskantine, und dort ist teilweise mehr los.

Am nächsten Morgen konnten wir erst den Start der Inline-Skater beklatschen, bevor es 15 Minuten später ernst wurde. Die Temperaturen waren um 8.45 Uhr schon oberhalb der 20 Grad, was Schlimmes ahnen liess. Die Startaufstellung war völlig diszipliniert und unkompliziert, es gab Brems-/Zugläufer in 15-Minuten-Intervallen, beginnend mit 3 Stunden. Ich persönlich hatte mir
eine Zeit um die 3:30h vorgenommen. Eine positive Überraschung gab es gleich nach dem Start, denn obwohl eine Rekordbeteiligung vermeldet wurde, konnte man praktisch von Beginn an das geplante Tempo laufen, es gab genügend Platz, was man von anderen Veranstaltungen mit ähnlichen Teilnehmerzahlen leider nicht immer behaupten kann. Ich war das erste Mal überhaupt in Duisburg, insofern war die Strecke, die Stadt und Umgebung absolutes Neuland für mich. Im ersten Drittel der Strecke gab es relativ wenig Interesse seitens der Duisburger, von Stimmung nicht viel zu sehen. Aber es ist ja erst der Anfang, und da ist es den meisten egal, weil man noch gut bei Kräften und ohnehin motiviert ist. Die Verpflegungsstationen waren über die gesamte Strecke gut verteilt und ausreichend, es gab Wasser, Iso und Bananen. Mittlerweile stiegen die Temperaturen weiter an, und es wurde mehr Wasser über den Kopf gegossen als getrunken. Besonders auf der zweiten
Hälfte der Strecke engagierten sich viele Anwohner mit Brauseschläuchen, um den Läufern eine zusätzliche Erfrischung zu verschaffen. Jetzt war auch in den Ortsteilen, die wir durchliefen, viel mehr Stimmung als zu Beginn, und es hat richtig Spass gemacht. Ich war von der Strecke sehr angetan, es war sehr abwechslungsreich, immer wieder Ortsteile mit viel Stimmung und ruhige
Abschnitte, und sehr viel Grün. Es gab keine nennenswerten Steigungen, der Kurs ist prinzipiell einfach zu laufen, und persönliche Bestleistungen sind sicher möglich und wahrscheinlich, wenn die Temperaturen nicht so hoch sind.

Nach ca. 2,5 Stunden wünschte ich mir jedenfalls, ein 2:30h-Läufer zu sein, damit der Kampf gegen die Hitze ein Ende hat. Aber das war nur ein Wunsch, und die Quälerei ging weiter. Bei km 35 war mir klar, dass mein persönliches Ziel heute nicht zu schaffen war, und ich musste die 3:30-Zugläufer ziehen lassen. Die Temperaturen müssen dann so um die 27-28 Grad gewesen sein. Auf
den letzten Kilometern war das Publikum phantastisch, und der Einlauf in das Wedau-Stadion hat schon etwas für sich. Am Ende war ich mit ca. 3:39h im Ziel, womit ich für den heutigen Tag sehr zufrieden war. (Das ist 12 Minuten über meiner Bestzeit, die gleiche Differenz, die auch der neue Deutsche Meister Michael Fietz über seiner Bestmarke blieb.) Nach dem Zieleinlauf
setzte sich die gute Verpflegung von der Strecke fort, und jeder Finisher erhielt ein sehr schönes T-Shirt und eine Erinnerungsmedaille.

Insgesamt bin ich vom Rhein-Ruhr-Marathon sehr angetan. Die Organisation war sehr gut, 19 Jahre Erfahrung zahlen sich eben aus. Durch den getrennten Start von Halbmarathon und Marathon gab es kein Gedränge nach dem Start, kombiniert mit einer flachen Strecke sind es eigentlich optimale Bedingungen für alle Läufer. Es gab alle 5km Digitaluhren, was man sonst auch nicht allzu oft sieht. Die Publikumsunterstützung war in der zweiten Hälfte auch gut, und die zahlreichen Helfer sehr freundlich und aufmunternd. Der Lohn für die Mühen ist auch sehenswert - jeder Teilnehmer erhielt eine Uhr, ein hochwertiges T-Shirt und eine nette Medaille. Es scheint ja in Mode zu kommen, dass Veranstalter über die nicht ausreichenden Startgebühren, die ausbleibenden Sponsoren und andere finanzielle Aspekte klagen - in Duisburg war von alledem nichts zu spüren. Man fühlte sich jederzeit willkommen, und ich kann dem Rhein-Ruhr-Marathon für die folgenden Jahre nur alles Gute
wünschen - ich komme gerne wieder. (Vielleicht kann man statt Samba lieber ein Thema wählen, wo Temperaturen um die 18 Grad passend sind.)
Thomas Schober
Mainz


Bericht von Bernd Schäfer über den Rhein-Ruhr Marathon Duisburg 2003
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42 Kilometer von Duisburg: Samba-Marathon bei tropischen Temperaturen...

Warm, wärmer, Wedau: Das gleichnamige Duisburger Stadion glich einem Brutkasten als am 1. Juni 2003 die Marathonis ihre letzten Meter beim 20. Rhein-Ruhr-Marathon auf der Tartanbahn absolvierten. Ich hatte - dank running-pur - nach 3:07,20 Stunden das Vergnügen, im Stadionoval bei südamerikanischer Atmosphäre über die Ziellinie zu laufen. Fast hätte mich auf der Zielgeraden vor der Haupttribüne noch ein Wadenkrampf ereilt. Doch mit Verzicht auf den sonst obligatorischen Endspurt erreichte ich die Ziellinie mehr oder weniger wohl behalten.
Es war mein 11. Marathon. Noch nie hatte ich während eines Rennens so viel getrunken, noch nie habe ich so viel Wasser (einmal versehentlich auch Iso-Getränk) über mich geschüttet und noch nie war der Unterschied zwischen angepeilter und tatsächlich erreichter Zeit so groß wie bei diesem Wettkampf. Alles dem Wetter mit Temeperaturen über 30 Grad zuzuschreiben, wäre zu einfach. Ich war einfach nicht gut drauf, mehr war an diesem Tag nicht drin. Auch an den beiden Blasen, die ich mir dank nasser Socken bald zugezogen hatte, kann es nicht gelegen haben. Und an der Versorgung auf der Strecke und der Organisation schon gar nicht.
Die Veranstalter haben - nach meiner Wahrnehmung - ganze Arbeit geleistet und für einen reibungslosen Ablauf vor, während und nach dem Rennen gesorgt. Die an diesem Tag besonders wichtige Versorgung mit Wasser und isotonischen Getränken klappte gut. Weit häufiger als in den versprochenen 5-Kilometer-Abständen konnte ich zum Becher greifen. Ob spontanes privates Bürgerengagement oder der Veranstalter diese Verpflegungsdichte ermöglichte, mag ich nicht zu beurteilen. Ich war froh drum. Denn ob ich sonst das Wedaustadion erreicht hätte... - ich bezweifle es.
Und hätten Duisburg und seine Stadtteile nicht so viele Schatten spendende Alleen, wer weiß, welche Zeit und welcher körperliche Zustand mich ereilt hätten. Zum Glück verlief die Strecke außerdem durch einige - ebenfalls schattige - enge Straßen und Gassen und war weitgehend flach. Ein paar Unterführungen mutierten zum kühlenden Genuss. Nur die vier, fünf Brücken waren weder schattig noch eben.
Zugegeben: Viel von dem, was sich am Streckenrand abgespielt hat, fand nicht den Weg in mein Bewusstsein. Was nicht heißen soll, dass da nichts gewesen ist. Streckenabschnitte bar jeglicher Unterstützung gab es wenige. Menschenmassen, die für Ohren betäubende Anfeuerung sorgten, allerdings auch. Dem diesjährigen Motto "Samba-Marathon" folgten ein paar Musikgruppen an der Strecke und im Zielbereich. Aber mal ehrlich: Wer stellt sich bei Freibadwetter schon auf die Straße, um sich wegen ein paar Ausdauerfreaks die Kehle aus dem Hals zu schreien und dabei Gefahr zu laufen, sich einen Sonnenbrand einzuhandeln? Hut ab vor denen (und ein Dank an sie!), die freiwillig (oder vom Veranstalter freundlich dazu aufgefordert) jubelten, anfeuerten, Schwämme, Essen und Getränke reichten.
Zwei Streckenpunkte sind mir trotz Trance artigen Abspulens der Kilometer noch in Erinnerung: Kurz vor der Halbmarathonmarke ging es durch die Fußgängerzone des Duisburger Stadtteils Alt-Homberg. Es passte alles: Ich war (noch) einigermaßen in meiner Zeit, es war kühl und schattig und Passanten sowie die in den Eiscafes sitzenden Schlemmer sorgten für Stimmung. Anders bei Kilometer 33: Dort ereilten mich fiese Seitenstiche. Wieso, weshalb, warum? Ich weiß es nicht. Zu viel, zu schnell, zu gierig getrunken? Sei's drum, dank der "Drück-Drauf-Methode", von der ich in irgend einem Laufbuch gelesen hatte, verabschiedeten sich die Quälgeister nach knapp zwei Kilometern wieder. Und da waren es ja "nur" noch sieben Kilometer ins Ziel.
Der "Einmarsch" (es war tatsächlich mehr ein Gehen als ein Rennen) ins Wedau-Stadion und die letzten Meter waren nochmal ein Highlight: Viele Zuschauer, schönes Stadion und sofort viel, viel zu Trinken. Außerdem entschädigte eine Plakette (ich weiß gar nicht, wie die an meinen Hals gekommen ist...) und ein hochwertiges Funktionsshirt für die Schweiß treibende Mühsal.
Ans Aufhören dachte ich erstaunlich selten, zu sehr gehorchte ich meiner Pulsuhr: 160, mal 161, maximal 162 "beats per minute". Mit dem konsequenten Einhalten dieser Vorgabe wurde ich zwar immer langsamer, aber ich kam relativ locker, wenngleich weit hinter der angestrebten Zeit ins Ziel. Doch so ging es an diesem Tag wahrscheinlich den meisten der knapp 2500 gemeldeten Marathonis. Persönliche Bestzeit liefen vermutlich nur Debutanten, rund 500 mussten vorzeitig die Segel streichen. 1500 wagten sich auf die Halbmarathon-Strecke, 1100 Inline-Skater komplettierten das Rekord-Starterfeld. Die Jubiläumsausgabe des Rhein-Ruhr-Marathons war nicht nur wegen der hohen Temperaturen kein ganz gewöhnlicher Lauf. Die Besten der Besten ermittelten den Deutschen Meister, es gab diverse Betriebs- und Firmenwertungen, die Inliner skateten um den Titel des Europameisters.
Fazit: Schöne Strecke, gute Organisation, ordentliche Stimmung, hitzeanfällige Terminierung.
Grüße, Bernd Schäfer