Testläufer berichten über den Dresden Marathon am 22.10. 2006

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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14/15. 10. 2006

19. 5. 2007

 


running-pur ONLINE
Ein Beitrag von running-pur ONLINE

 


Bericht von Testläufer Volker Schmid über den Dresden Marathon

][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Volker Schmid ][ ][ Jürgen Reinert ][

Insgesamt professionell organisiert und entspannter als andere Marathons.

Die Anreise mit der Bahn von München war zwar von längerer Dauer, aber der Ausflug nach Sachsen hat mir trotzdem gut gefallen. Nicht besonders weit vom Bahnhof Dresden-Neustadt konnte man die Startunterlagen in einem Zelt mit Messeständen abholen. Hier war zwar alles ein bisschen beengt, aber nicht weiter störend, zumal es weder Wartezeiten noch ungemütliche Hektik gab. Ungünstig fand ich, dass die Abholung der Unterlagen wie auch das Pastaessen am Samstag nur bis 18 Uhr möglich war. Letzteres sollte gemäß eines Aushanges vor Ort gar nur bis 16 Uhr angeboten werden, was sich schließlich aber als nicht zutreffend herausstellte.

Für die Übernachtung auf Sonntag wählte ich die zwar etwas in die Jahre gekommene, aber ihren Zweck hinreichend erfüllende Sporthalle, in der außer mir hauptsächlich osteuropäische Teilnehmer für jeweils EUR 4,- im Schlafsack nächtigten. Der Zugang zur Halle hätte etwas besser ausgeschildert werden sollen, eventuell könnte auch ein Transfer zum Startbereich hiflreich sein. Da am Sonntag morgen keine öffentlichen Verkehrsmittel in Richtung des Start-Ziel-Bereiches fuhren, musste ich die Strecke dorthin wie schon am Vorabend in die andere Richtung mitsamt schwerem Gepäck zu Fuß zurücklegen.

Dieses konnte man direkt am Ziel in der Tiefgarage des Messezentrums abgeben. Der Start befand sich nur wenige Meter hiervon entfernt und erfolgte aus meiner Sicht leider erst um 10 Uhr. Ich hätte eine Stunde früher favorisiert, da ich genug Zeit hatte sowie außerdem pünktlich zum Start strahlender Sonnenschein und in der Folge für die Jahreszeit sehr hohe Temperaturen herrschten. Gottseidank ging teilweise ein leichter Wind und es gab viele und ausreichend bestückte Verpflegungsstellen.

Sollte es künftig steigende Teilnehmerzahlen geben, empfehlen sich getrennte Startzeiten. Zu Beginn war es für die gemeinsam beginnenden 10 km-, Halbmarathon- und Marathonläufer doch sehr eng. Da viele Kurven gelaufen wurden und der Straßenbelag eigentlich an der gesamten Strecke in schlechtem Zustand war, was auch für das teilweise zu belaufende Kopfsteinpflaster galt, werden hierdurch sicherlich Verletzungen provoziert.

Erfreulicher als der Untergrund waren die Ausblicke auf das historische Dresdner Panorama, welches sich einem mehrmals bot, da die Strecke häufig entlang der Elbe führte, wo außerdem wohl auch aufgrund des schönen Wetters viele Sonntagsausflügler die Läufer bestaunten und anfeuerten. Allerdings waren auch mehrmals Brücken zu überqueren, was jeweils mit leichten Anstiegen verbunden war. Außerdem gab es natürlich auch weniger attraktive Streckenabschnitte durch ziemlich verlassene Wohngebiete und auf nur in eine Richtung gesperrten Straßen mit sonntäglichem Autoverkehr. Äußerst ermunternd waren die vielen Bands entlang der Strecke. Kurz vor der Zielankunft an der Semperoper war bereits die beste Stimmung, bevor man allerdings noch ein paar hundert Meter ohne Unterstützung zurücklegen musste.
Unweit des Ziels gab es eine Duschmöglichkeit in einer Sportanlage ohne Wartezeiten. Angeblich konnte man auch ein etwas weiter entferntes Schwimmbad kostenlos nutzen.

Waren mir zu Beginn des Laufes zu viele Teilnehmer gleichzeitig auf der Strecke, fand ich es auf der zweiten Runde eher etwas leer, was sicherlich damit zusammenhing, dass wohl die meisten einen Halbmarathon liefen. Insgesamt handelt es sich aber um eine professionell organisierte Veranstaltung, bei der alles etwas überschaubarer und entspannter zugeht wie in Berlin oder Köln und an der ich gerne teilgenommen habe.

Viele Grüße
Volker Schmid


Bericht von Testläufer Jürgen Reinert über den Dresden Marathon

][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Volker Schmid ][ ][ Jürgen Reinert ][

Selten passte die Kombination "Wetter - Verpflegung - Sehenswürdigkeiten" so perfekt.

In der Nacht vom Samstag auf Sonntag hing über Dresden noch ein Nebelschleier. Der Wetterbericht hat für den Marathontag zwar kein kaltes; aber zumindest durchwachsendes Wetter prognostiziert. Soviel kann schon vorweg gesagt werden: der Wettergott muss ein Dresdner gewesen sein. Am Nachmittag (bereits auf dem Heimweg) habe ich im Radio gehört, dass in Dresden die höchste Temperatur in Sachsen gemessen wurde – um 15.00 h waren es stolze 20,6 °.Nun zurück zum Samstag.

Schon ziemlich früh angereist konnte ich mir entspannt die Stadt und die Marathonmesse (dort erfolgte auch die Ausgabe der Startunterlagen) anschauen. In mehreren Zelten – direkt neben der MARITIM-Hotel – unweit der Elbe hat sich das ganze Geschehen abgespielt. Der eigentliche Start des Marathons erfolgte dann in der Ostra-Allee ca. 500 m von den Zelten entfernt. Den Startunterlagen lag auch ein Gutschein für ein Nudelgericht bei. Dieser konnte entweder am Samstag von 12.00 h -16.00 h oder am Sonntag nach dem Marathon im MARITIM eingelöst werden. Selten habe ich so leckere Nudeln gegessen! Die Marathonmesse bot reichlich Gelegenheit, sein läuferisches Outfit noch zu verändern – teilweise zu erheblich reduzierten Preisen oder Energieriegel etc. zu kaufen. Außerdem lagen unzählige Prospekte aus, die schon Geschmack auf das kommende Jahr machten.

Der Startschuss am Sonntag fiel pünktlich um 10.00 h. Der Veranstalter hat nach meinen Informationen zwei Ziele vor Augen gehabt (über 7.000 Teilnehmer und ein neuer Streckenrekord bei den Männern). Beide Wünsche wurden erfüllt. Da über 7000 Teilnehmern starteten wurde nicht nur ein neuer Rekord aufgestellt, sondern zusätzlich eine
magische Grenze geknackt. Joseph Talam aus Kenia legte ein gutes Tempo vor und überquerte nach 2:15:26 Stunden die Ziellinie. Für alle sonstigen Teilnehmer/innen, die dieses hohe Tempo nicht mitgehen konnten/wollten bot sich reichlich Gelegenheit auf zwei Schleifen die eindrucksvolle Kulisse von Dresden (Frauenkirche, Zwinger…..)aufzusaugen und im Gedächtnis zu speichern. Gerade kurz vor Ende der ersten Schleife bzw. dem späteren Einlauf ins Ziel bot sich den Augen ein gigantischer Blick auf die Dresdner Altstadt, den man sicher nicht so schnell wieder vergisst. Zusätzlich trübte fast kein Wölkchen den Blick und so konnte die Sonne mit den Teilnehmern um die Wette strahlen. Die restliche Laufstrecke wurde so gewählt, dass fast alle Sehenswürdigkeiten im näheren Bereich der Altstadt passiert wurden. Ein besonderes Highlight wurde später noch geboten, als die gläserne Manufaktur von VW passiert wurde. Die Verpflegungsstellen waren in ausreichender Anzahl und ziemlich gut bestückt vorhanden. Schon am ersten Verpflegungspunkt lagen Energieriegel- und gels aus. Die erlebt man selten. Im Innenstadtbereich motivierten unzählige Zuschauer die Läufer/innen. Je weiter man sich von diesem Bereich entfernte, umso weniger Menschen standen am Straßenrand. In manchen Gegenden wurde scheinbar überhaupt keine Notiz von dieser Veranstaltung genommen. Motivierend waren zusätzlich etliche Bands, die sich an der Strecke postiert hatten sowie mehrere Tanzgruppen mit jungen Mädchen.

Die erste Schleife des Marathons verlief im dicht gedrängten Feld, weil da die 10-km Läufer/innen und Halbmarathonis noch dabei waren. Läuferisch war der Marathon nicht einfach, da doch etliche Kopfsteinpflasterpassagen sowie einige Brückenüberquerungen und mehrere leichte Anstiege dabei waren. Jedoch - ein Blick zum Himmel oder Richtung Altstadt (sofern es die Sicht zuließ) - und schon ging es neu motiviert weiter. Selten bin ich einen Marathon gelaufen, bei dem die Kombination „Wetter, Verpflegung, Sehenswürdigkeiten) so gepasst hat wie beim in Dresden. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Veranstalter für die nächsten Jahre die „10.000“- Marke anpeilt. Zumindest mit mir kann er 2007 rechnen. Schade ist eigentlich nur, dass wahrscheinlich das Wetter vom Sonntag nicht mehr zu toppen ist. Nach knapp 3.39 h habe ich es geschafft - die Ziellinie ist überlaufen. Behangen mit einer Erinnerungsmedaille habe ich noch an den zahlreichen Ständen die verloren gegangene Energie aufgetankt. Anschließend noch der Weg zu den Zelten, wo die Ausgabe der Soforturkunden erfolgte. Fazit: eine rundum gelungene Veranstaltung, die außer geringen Mängeln mit keine Schwachstellen aufgewartet hat. Diese Veranstaltung kann nur empfohlen werden, wobei - wie schon erwähnt - das Traumwetter natürlich das ohnehin positive Erscheinungsbild nachdrücklich positiv stimuliert hat. Es war mein erster Besuch in Dresden, aber die Stadt hat neben dem Marathon noch so viel zu bieten, dass es sich auf jeden Fall lohnt, öfters hierher einen Abstecher zu machen. Für mich ist das Frühjahr 2007 die Zielvorgabe, da nehme ich am Oberelbemarathon (findet ebenfalls in Dresden statt) teil.

Bei „running-pur“ bedanke ich mich, dass ich als Testläufer mitmachen konnte.

Freundliche Grüße

Jürgen Reinert