Testläufer berichten vom Dresden Marathon

Dresden Marathon

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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8. Mai 2005

24. 10. 2004
Dresden-Marathon


running-pur ONLINE
Ein Beitrag von running-pur ONLINE

 


Bericht von Peter Fröhlich über den Dresden Marathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Peter Fröhlich][Henning Darowski][

Dresden ist eine Reise wert...

Am Sonntag ging es 6.30 Uhr von Leipzig nach Dresden mit dem Auto. In Dresden war durch die gute Ausschilderung der wirklich große Parkplatz Neue Messe / Flutrinne (welch sinniger Name) sofort gefunden. Dann zu Fuß zur Nummerausgabe ins ICC, auch sehr gut beschildert. Die Startnummernausgabe war um diese Zeit, 8.30 Uhr, noch nicht so stark besucht und so musste man nicht einmal anstehen. Dadurch blieb genung Zeit um die Marathonmesse mit diversen Anbietern zu erkunden und das ICC zu besichtigen. Die Gepäckaufbewahrung war in der Tiefgarage des ICC und nach Startnummern aufgeteilt. Wirklich nette Helfer nahmen den leiderbeutel in Empfang. Am Start, welcher 600 m vom ICC entfernt war, herrschte die typische Nervosität, der Sprecher stellte noch einige Läufer vor und dann gingen pünktlich 10.00 Uhr über 5000 Läufer, davon etwa 1500 Marathonis, auf die Strecke. Schon um diese Zeit war es sehr warm was sich im weiteren Verlauf noch verstärkte. Die Strecke war auf 2 Runden a 21 km ausgelegt und die 10 km, Halbmarathon und Marathon starteten zeitgleich. Das Feld zog sich doch recht schnell auseinander und die 10km Läufer waren auch bald abgebogen. Zuschauer waren immer wieder zu sehen aber doch nicht so zahlreich, dafür gab es einige Musikgruppen die eine tolle Stimmung machten und nicht zu vergessen die
Cheerleader, die mit ihren an feuerten Gesang einen vorwärts trieben. Aller 5 km gab es Verpflegungstellen mit Wasser, Tee und Iso-Drinks, in der zweiten Runde dann zugar Energieriegel und, was mir sehr gut gefiel, Cola. Da mir Iso-Drinks nicht so besonders schmecken war das eine willkommene Abwechselung. Bananen und Brot gab es auch ausreichend und die Helfer mühten sich und man kann sagen das es nie Engpässe in der der Versorgung gab. Wie gesagt waren die Temperaturen sommerlich warm, so um die 20 bis 24 Grad und das Ende Oktober. Ich habe zwar ausreichend und regelmäßig getrunken doch dann ist es doch passiert, etwa 300 m (!!!) vor dem Ziel bekam ich einen starken schmerzhaften Krampf in der Kniekehle und ich konnte mich nicht mehr fortbewegen. Sanitäter waren nicht in Sicht aber ein beherzter Läufer war meine Rettung. Er massierte mein rechtes Bein bestimmt zwei Minuten und dann ging es weiter. Vielen Dank noch mal an diesen hilfreicher Retter! Glücklich durchquerte ich das Ziel, dort gab es eine schöne Medaille. Nach diversen Getränken ging es zur Gepäckaufbewahrung in die Tiefgarage und da war auch gleich die Massage. Nicht lange gewartet und es gab eine wohltuende Regenerationseinheit. Danach zur 400 m entfernten Dusche mit herrlich warmen Wasser. Im Starterbeutel war auch ein Gutschein für einen Teller
Nudeln welchen man nicht nur zur Pastaparty am Samstag bekam sondern auch noch am Sonntag, so das ich zu guter letzt auch noch ein warmes Essen nach dem Lauf hatte. Rundherum glücklich schaute ich mir die Siegerehrung an. Der Shuttle-Bus (Doppeldecker) brachte mich zurück zum Parkplatz und ich verließ mit dem Vorsatz, nächstes Jahr wieder hier zu starten, Dresden.

Peter Fröhlich.

Einige Bilder gibt es unter http://www.peterfroehlich.de/Dresden/


Bericht von Henning Daroski über den Dresden Marathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Peter Fröhlich][Henning Darowski][

Toller Herbstlauf bei Kaiserwetter

Zum Saisonausklang bietet sich in Sachsen nunmehr zum 6. Mal ein City-Marathon an, der sich hinter den großen seiner Sparte sicher nicht zu verstecken braucht. Angeboten werden neben den klassischen 42,195 km auch die halbe sowie die 10 km-Distanz (+ 6 km Fun-Run) durch eine fürwahr sehenswerte Stadt. Dank running-pur konnte ich dieses Erlebnis kostenlos genießen und den Lauf mit einem Besuch unserer Freunde in Dresden verbinden, so dass auch meine Frau mit meinem 14 Monate alten Sohn der Idee einer Teilnehme sehr angetan war, vielen Dank an alle.

Auf der Anfahrt aus Berlin – Dresden ist wirklich recht schnell in weniger als 2 Stunden zu erreichen – mussten wir noch einige Regentropfen von der Scheibe wischen, aber es deutete sich schon an, dass wir für Ende Oktober ein ausnehmend warmes Wochenende vor uns hatten. Bereits bei der Fahrt über die Elbe konnten wir einige der Sehenswürdigkeiten bewundern, die auch an der Laufstrecke lagen, wie die wunderschöne in neuem Glanz erstrahlende Frauenkirche, Semperoper und Zwinger. Die Startnummernausgabe war im neuem Congress Center, ging schnell und problemlos vonstatten, freundliche Helfer gaben bereitwillig Auskunft. Der Nachmeldeschalter wurde ebenfalls zahlreich frequentiert –letztendlich waren insgesamt ca. 5.600 Teilnehmer angemeldet bzw. am Start – neuer Rekord. Die Messe war recht klein, bot aber dennoch die Möglichkeit, das eine oder andere Schnäppchen zu ergattern und sich mit Ausschreibungen aller namhaften Frühjahrsläufe im Osten Deutschlands zu versehen. Und als mein Sohn an der Startbeutelausgabe noch mit einer kleinen blauen Stoffmaus beschenkt wurde, war auch er glücklich.

Ein orange gefärbter Himmel am nächsten Morgen deutete einen sehr schönen Tag an. Da der Lauf erst um 10:00 Uhr gestartet wurde, konnte man sogar einigermaßen ausschlafen. Nach einem ausgedehnten Frühstück machte ich mich rechtzeitig auf den Weg und war nach gut 10 Minuten Autofahrt und dank guter Ausschilderung auf dem offiziellen Marathonparkplatz, von dem aus es schnell im Shuttle-Bus zum Kongress-Zentrum ging. Dort waren die Toiletten keineswegs ausgelastet und auch zum Umziehen gab es jede Menge Platz. In der riesigen Tiefgarage verloren sich die Abgabeplätze für das Gepäck geradezu, alles lief problemlos und ohne Gedrängel. Da es schon jetzt mit ca. 18 °C mehr als warm war, erübrigte sich die Frage nach extra Vorstart-Kleidung.
Anders als bei anderen großen Stadtmarathons wie z.B. Berlin und Hamburg gab es am Start drei Boxen, aus denen man sich später im Ziel seine Klamotten wieder herausfrischen konnte. Vielleicht nicht für die ganz großen Läufe praktikabel, aber eine nette Idee. Der Start: recht unspektakulär, aus drei Startblöcken, ich konnte sofort mein Tempo laufen, das natürlich wie meist zu schnell war. Meine sportlichen Ambitionen waren für diesen Lauf eher gering. Bereits in den Vorwochen war zu spüren, dass die Form nach dem Berlin-Marathon in neuer persönlicher Bestzeit schnurstracks auf dem Weg in den Keller war. Also mal locker loslaufen und schauen, wie es weitergeht und sich an der Umgebung erfreuen. Bereits auf den ersten drei Kilometern machten drei Bands Stimmung und nach zwei Elb-Überquerungen und dem Goldenen Reiter liefen wir auf die Frauenkirche und die historische Altstadt zu – einfach phantastisch. Vermutlich lässt sich hier Kopfsteinpflaster mitunter
nicht vermeiden. Die Strecke ist recht abwechslungsreich: nach den Denkmälern ging es entlang der Elbe gen Westen. Nach etwas langweiligeren Passagen, auf denen zahlreiche Cheerleader-Gruppen – toll vor allem, als gleichzeitig rechts und links die Rufe für einen wahren Stereo-Effekt sorgten - und ein Blasorchester für Stimmung sorgten, liefen wir Richtung Großer Garten. Der musste erst einmal außen halb umrundet werden, ehe es auf das „Palais am Teich“ zuging. Neben den farbenprächtigen Bäumen ein echtes Highlight. Richtung Süd und West machte der aufkommende Wind ganz schön zu schaffen – klar, dass man den Rückenwind nie spürt. Vorbei an der gläsernen VW-Fabrik ging es zurück Richtung Zentrum. Auf der nächsten Brücke wurde ich endlich von meiner Familie und den Freunden angefeuert, nachdem sie mich bei km 4 verpasst hatten. Es lief wunderbar. Gleich danach, unten an der Elbe, waren sie noch einmal – die Streckenführung mit ihren vielen Schleifen also rech gut geeignet für ambitionierte Zuschauer. Dann allerdings begann ein ca. 1 km langes Stück Schotter: die Basis für einen demnächst entstehenden Radweg. Spätestens in der zweiten Runde war dieser Weg arg schwer zu bewältigen – ist aber sicher nächstes Jahr kein Thema mehr. Noch einmal ein Kringel über die Augustbrücke und die Halbmarathonis durften Richtung Ziel
einschwenken, während doch überraschend viele Läufer mit auf die 2. Runde gingen. Diese führte etwas abgewandelt fast direkt am Wasser an den Elbauen entlang durch idyllische Landschaften mit Blick auf Weinhänge auf der Südseite der Elbe. Ich glaube sogar, ein Schloss gesehen zu haben. Wann hat man bei einem Stadtlauf schon einmal Gelegenheit, den Blick über eine Schafherde schweifen zu lassen? Kräftemäßig lief es bei mir nicht so gut wie erwartet. Also ließ ich das Tempo raus, und versuchte, den Lauf bei dieser Hitze halbwegs gut nach Hause zu bringen. Wie erwartet war es bei meiner folgenden Langsamkeit nicht so einfach, einen Rücken als Windschutz zu finden, also kämpfte ich mich weiter durch den Wind und die „Hitze“. Ich wurde ich ein weiteres Mal überrascht: Frau und Kind nebst Freunden und Kindern waren auch bei Kilometer 38 noch da (juhu! – der Mittagsschlaf für die Kleinen fällt aus). Ich war nebenbei bemerkt froh, den Baby-Jogger zu
Hause gelassen zu haben – laut Starter-Infos erfolgt „die Teilnahme mit solchem auf eigene Gefahr und darf andere Läufer nicht behindern“ – wird aber demzufolge toleriert. Nichts für meinen Sohn, der trotz aller Bemühungen, ihn zur Naturliebe zu erziehen, mitnichten länger als 100 Minuten ohne großes Theater ausharrt. Dann ein nochmaliges Queren der Elbe über die Augustbrücke und bei Kilometer 41 feuerte eine Band nunmehr mit Dudelsacksspieler die Läufer an – Erinnerungen werden wahr an den Jungfraumarathon. Mein persönliches Ergebnis bei diesem Dresden-Marathon ist zwar weniger großartig als der Lauf an sich – 3:35:50 nach 1:39:40 bei der Hälfte, aber ich bin zufrieden.

Die Verpflegung an der Strecke ist reichhaltig, zwar durchschnittlich nur alle 5 km, aber neben Wasser werden auch Tee, Cola, ISO-Drink, ansonsten Bananen, Brot und sogar Energieriegel gereicht. Die Zuschauer an der Strecke sind teilweise spärlich gesät, aber ich bevorzuge auch eher die Höhepunkte zwischendurch, deren es insbesondere an den Brücken und in der Altstadt einige gab. In den normalen Leistungsbreichen gibt es, glaube ich, immer genügend Mitstreiter, um nicht alleine laufen zu müssen.

Gewonnen hat bei den Männern ein Pole, Artur Blasinski, in netto 2:22:22, einer sicher nicht berauschenden Zeit. Aber bei den äußeren Bedingungen und für einen Lauf, bei dem die Startgelder nicht vordergründlich für Siegprämien ausgegeben werden, ganz ansprechend. Siegerin bei den Frauen war Sylvia Renz vom OSC Berlin in 2:42:36.

Direkt nach dem Zieleinlauf gab es zunächst eine Medaille, umgehängt von netten Asiatinnen in farbigen Gewändern, dann Erdinger Alkoholfrei – Sportlerbier, wunderbar und ich setzte mich mit einem solchen auf eine der wenigen Sitzgelegenheiten im vielleicht etwas zu kleinen, abgesperrten Bereich, um mich etwas zu erholen. Eigenartig, dass sich manche Finisher mit kleinen Stiegen bewaffneten, um leckere Äpfel und Molke-Drinks zu horten - es sind vermutlich gerade selbige, die sich über steigende Startgebühren beschweren, die ich übrigens mit 35,- € (45,- € bei Nachmeldung) als
vergleichsweise moderat empfinde - ich hoffe, dass für die später eintreffenden LäuferInnen noch hinreichend Vorräte vorhanden waren.

Der Rest ist schnell erzählt: in der Tiefgarage den Kleiderbeutel in Empfang genommen, mich schnell umgezogen, um nicht auszukühlen – für Regenwetter wäre die Tiefgarage wirklich ideal – schnell wieder raus in die Sonne, die Massage lasse ich heute mal aus, auch wenn die Wartezeit an den ca. 25 Plätzen nicht allzu lang gewesen sein dürfte, und wieder auf den Weg Richtung Parkplatz, der sich als erstaunlich lang erwies, vor allem, als mich der Shuttle-Bus überholte - und zurück zu meinen persönlichen Gastgebern, bei denen sogleich aufgetischt wurde und ich wenig später die
verdiente Dusche genieße. Danke für die Gastfreundschaft und an alle Helfer.

Nach der Fahrt nach Hause – die Ergebnisse bereits im Internet – was will man mehr?

Fazit: ein wirklich gut organisierter Lauf durch eine schöne Stadt mit abwechslungsreicher Strecke, nicht so überlaufen – für Genießer.

Gruß Henning.