Testläufer berichten über den Brüder-Grimm-Lauf in Hanau vom 9. - 11. 06. 2006

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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Bericht von Testläufer Thomas Wagner über den Brüder-Grimm-Lauf

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][ Thomas Wagner ][

Alle Jahre wieder Brüder-Grimm Wetter.

Auch bei der 22. Auflage des Internationalen Brüder-Grimm-Lauf von Hanau nach Steinau über 82 Kilometer hatten wir wieder typisches Brüder-Grimm Wetter. Pünktlich zum Start der ersten Etappe von Hanau nach Niederrodenbach war das Wetter von fast herbstlicher Witterung auf hoch sommerliche Temperaturen umgeschlagen. Auf Grund der Fußballweltmeisterschaft war der Start vom Marktplatz auf die Rudi-Völler Sportanlage verleg worden. Pünktlich um 16:00 Uhr ging es auf die 14,5 km lange und flache Rotkäppchen-Etappe.Der erste Teil der Laufstrecke liegt größtenteils in der Sonne, so dass wir einen ersten Vorgeschmack auf die Strapazen der folgenden zwei Tage bekamen. Zum Glück führt aber die Strecke ab km 8 bis zum Ziel durch den Wald von Rodenbach. In diesem Streckenabschnitt besteht die Gefahr das Tempo zu überziehen und dadurch in den nächsten Tagen Probleme auf den weiteren Etappen zu bekommen. Bis zur Hälfte hatte auch ich Probleme mit der Hitze, aber auf der zweiten Hälfte im Wald konnte ich mich ein wenig erholen und mein Tempo bis zum Ziel an der Bulau-Halle halten. Die Einteilung unser Kräfte bei diesen hohen Temperaturen waren aber auch die einzigsten Gedanken die wir Läufer uns an diesem Wochenende machen mussten. Für alles weitere wie Transport und Verpflegung sorgte die perfekte Organisation mit ihren ca. 450 freiwilligen Helferinnen und Helfern.

Am Samstagmorgen ging es auf die Dornröschen-Etappe von Niederrodenbach nach Neuenhasslau. Anders als bei der ersten Etappe geht es schon nach ca. 2 km leicht ansteigend nach Oberrodenbach. Ab hier beginnt der Spessart mit seinen Steigungen. Besonders zu erwähnen ist die Rampe zwischen km 7 und 8, die in Läuferkreisen auch "Mobbydick" genannt wird. Hat man diesen Berg erst Mal geschafft geht es nur noch 2 km auf einem Höhenzug entlang um dann ab Kilometer 10 zum Ziel bergab zu laufen. Leider bin ich diese Etappe zu schnell angegangen und musste deshalb bis zum "Mobbydick" das Tempo ein wenig herausnehmen. Über den Mittag stiegen die Temperaturen noch einmal und so wurde die Schneewittchen-Etappe zu einer Hitzeschlacht. Der größte Teil der Strecke zwischen Neuenhasslau und Gelnhausen verläuft in der Sonne. Nur im Mittelteil hat man ein wenig Schatten, den man sich aber über eine längere Steigung hinauf zum " Rauen Berg "erkämpfen muss. Aus diesem Grund lief ich von Anfang an ein wenig langsamer als geplant. Aber auch meiner Konkurrenz setzte die Hitze zu, so dass ich auf dieser Etappe einige Plätze in der Gesamtwertung gutmachen konnte. Im Ziel nutzte ich den kostenlosen Massageservice der ab der dritten Etappe angeboten wird. Einfach genial und absolut zu empfehlen!

Der dritte Tag des Brüder-Grimm-Laufs beginnt schon früh um 9:00 Uhr auf dem Untermarkt in Gelnhausen. Zwischen hier und dem Zielort Wächtersbach müssen die meisten Höhenmeter erklommenen werden. Für mich ist dies die schönste Etappe mit über 90 Prozent Wald! Die Strecke lässt sich einfach beschreiben: Bis zur Hälfte den " Vier Fichten " immer Berg auf und ab dort bis zum Ziel mit leichtem bis steilen Gefälle. Kurz vor dem höchsten Punkt der Strecke habe ich meinen absoluten Tiefpunkt. Ich habe das Gefühl meine Beine sind aus Gummi und nur mein Kopf hilft mir diese Kuppe zu schaffen. Den Rest der Strecke muss ich nur noch laufen lassen, aber aufpassen nicht zu viel, sonst geht es zu stark auf die Oberschenkel- muskulatur die ich ja noch auf der letzten Etappe dringend brauche.

Nach der Dusche und Massage fahre ich mit meinen Freunden zur Mittagspause in die Schule nach Bad-Orb. Nach einer kleinen Stärkung mit Suppe und Kuchen will sich jeder nur noch ausruhen. In der Turnhalle und auf der Wiese hinter der Schule sieht es aus wie in einem Flüchtlingslager. Überall liegen Läufer mit Ihren Matratzen und Handtüchern! Pünktlich um 15:30 Uhr starten wir im Kurpark von Bad Ort quer über alle Grasflächen in Richtung Steinau. Aber schon nach 1 km werden wir von der letzten aber auch längsten Steigung des gesamten Brüder-Grimm-Laufs gebremst. Nach der Aufenauer-Höhe geht es hinunter in das Kinzigtal. Bei dieser Hitze eine riesiger Backofen in dem man auch noch kilometerweit seine Mitläufer sehen kann. Hier will jeder nur noch durch kommen und seinen Platz halten. Doch der liebe Gott hat doch ein wenig Mitleid mit uns, denn er schickt uns einen leichten Wind. Am Kinzig-Stausee gibt es ein wenig Schatten und wir haben auch nur noch wenige Kilometer bis zum Ziel. Jetzt werden die letzten Kräfte bis zum Ziel mobilisiert!

Der Zieleinlauf in Steinau ist einfach unbeschreiblich. Der Triumph es geschafft zu haben, die Zuschauer und die Kulisse der Altstadt erzeugen bei allen Läufern eine Gänsehaut. Vergessen sind all die Strapazen der letzten drei Tage und man hört schon wenige Minuten nach dem Zieleinlauf " nächstes Jahr sehen wir uns wieder "!
Ich möchte mich noch einmal bedanken bei der Organisation, dem Massageteam und den vielen freiwilligen Helfern für ihre perfekte Arbeit.

Zwei Verbesserungsvorschläge: die Beschilderung der Kilometer auf der Strecke und die Info über die tatsächliche Streckenlänge.

Thomas Wagner