Testläufer berichten vom Brockenlauf

Brockenlauf (8. 9. 2002)

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen.
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Bericht von Udo Möller über den Brockenlauf
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Udo Möller ][ Frank Vahldiek ][ Jutta R. Eis ][ Alexander Stefan Albrecht ][


Sonne und klare Sicht. Das erlaubte nicht nur Blicke vom Gipfel auf den herrlichen Harz, sondern...


Als Tester sollte man ja eigentlich neutral sein. Aber ich gebe schon vorab zu: Der Brockenlauf zählt zu meinen absoluten Lieblingsläufen und ich bin ihn bereits sieben mal gelaufen, bevor ich jetzt als Running-Pur Tester das achte mal dabei war. Es ist also der Blick des Kenners und des Liebhabers der Veranstaltung, die diesen Bericht prägt. "Blick" ist dabei ein gutes Stichwort. Selten war der Blick auf den Brocken-Gipfel beim Lauf so frei wie in diesem Jahr. Mehr als 300 Tage im Jahr hüllt sich der 1.142 Meter hohe Berg nämlich in Wolken oder Nebel und bei vergangenen Brockenläufen gab es Tage, da sah man unmittelbar im Gipfelbereich kaum die Hand vor Augen. Ganz zu schweigen von einer Fernsicht. Doch in diesem Jahr, zum 75-jährigen Jubiläum des Laufes, spielte auch das Wetter mit: Sonne und klare Sicht. Das erlaubte nicht nur Blicke vom Gipfel auf den herrlichen Harz, sondern auch von unten konnten die Läufer sehen, wohin hoch oben sie noch laufen mußten.....
Aber nicht nur hinauf, sondern auch wieder hinunter. Das ist das Besondere am Brockenlauf. Von Ilsenburg aus geht es praktisch 12 Kilometer nur bergauf, dann ist die Brockenkuppe erreicht. Wo klassische Bergläufe zu Ende sind, auf dem Gipfel, wartet hier nur die Brockenhexe. Denn auf der anderen Seite geht es wieder bergab. 26 Kilometer sind insgesamt zu bewältigen, es summieren sich 890 Höhenmeter. Ganz klar, dieser Lauf ist im wahrsten Sinne des Wortes ein schwerer Brocken. Heftige Steigungen und ebenso heftige Abstiege stellen weit höhere Anforderungen als gewöhnliche Läufe. Aber das ist ein Teil des Reizes dieser Veranstaltung. Den Gipfel stürmen und gleich wieder zurück zu kehren, in 2 oder 3 Stunden das zu schaffen, wozu Wanderer halbe und gar ganze Tage brauchen, was Moutain-Biker aus dem Sattel treibt und was auch die alte Dampflock der Harzer Schmalspurbahn nur träge schafft. Zudem ist der Brocken ja nicht irgend ein Berg. Symbol der deutschen Teilung, jahrelang völlig unzugänglich, sagenumwobener Hexentanzplatz, von Heine und Goethe besucht und besungen, mit besonderem Klima ausgestatteter Teil des Nationalparkes Hochharz. Viel gibt es über den Berg zu sagen. Und auch der Brockenlauf selbst ist sicher schon ein Teil Historie. Er wurde nämlich bereits 1927 zum ersten Mal ausgetragen und ist damit die älteste deutsche Laufveranstaltung. Allerdings konnte der Lauf in diesen 75 Jahren nur 32 mal durchgeführt werden. Er ruhte nicht nur während des Krieges, sondern auch lange Jahre während der DDR-Zeit. Allein die Geschichte macht den Lauf einzigartig und man spürt bei der Teilnahme, dass hier vieles anders ist. Die Bevölkerung von Ilsenburg geht begeistert mit und viele im Ort können noch aus alten Brockenlauftagen aus den 50er Jahren berichten. Und Teilnehmer von damals kommen heute wieder: So ging der inzwischen über 70-jährige Sieger von 1960, Eugen Fuhrmann, 2002 wieder an den Start und beendete den Lauf erfolgreich. Wo gibt es so etwas sonst?
Die Organisation des Laufes ist sattelfest und herzlich. Sattelfest, weil es an der gesamten Durchführung keinerlei Beanstandung gibt. Herzlich deswegen, weil hier trotz hunderter Teilnehmer noch jede Läuferin und jeder Läufer namentlich im Ziel begrüßt werden. Und weil es erfreuliche Details gibt:
So etwa, dass nicht abgeholte Urkunden aus allen Vorjahren noch ausgegeben werden, dass die Zielverpflegung üppig ist und die Preise der übrigen Getränke-und Speisestände absolut in Ordnung. Einziger Kritikpunkt ist vielleicht die Anzahl der Verpflegungspunkte auf der Strecke: Drei auf 26 schweren Kilometer erscheinen etwas wenig. Da die Veranstaltung aber überwiegend auf Nationalparkgelände stattfindet, gelten auch besondere Auflagen. Wer also viel Getränke braucht, sollte vorsorgen und einen Trinkgurt mitnehmen. Es ist die besondere Atmosphäre, die diesen Lauf auszeichnet. Durch die schwere Streckenführung kommt dem Umstand den Lauf geschafft zu haben, auch weit mehr Bedeutung bei, als der erzielten Zeit.
Der Brockenwirt wirbt mit dem Slogan " Im Norden ganz oben". Das gilt sicher auch für den Brockenlauf. Den muß man einfach mal erlebt haben. Man wird ihn entweder lieben und immer wieder kommen, oder die Finger oder besser die Füße davon lassen. Wer lange Steigungen nicht mag, oder starkes Gefälle, der sollte vielleicht doch nur die 10 km laufen. Wer es noch härter mag, kann am 13.Oktober vom benachbarten Wernigerode aus sogar einen Brocken-Marathon absolvieren. Der Kurs ist in weiten Teilen identisch mit dem Ilsenburger Brockenlauf. Ich bin für den 6.Septemeber 2003 schon fest verplant, dann startet der
nächste Brockenlauf. Ich hoffe, ich habe mit diesem kleinen Bericht, der schon ein bißchen eine Liebeserklärung ist, Appetit auf einen besonderen Lauf gemacht. Auch wenn diejenigen, die sich aufgrund dieser Zeilen zur Teilnahme entschließen ganz bestimmt mehr als einmal auf mich fluchen werden. Am Steilanstieg, wenns schmerzt und der Gipfel einfach nicht näher rückt. Aber unten, da ist wieder alles vergessen. Ganz bestimmt.

Udo Möller


Bericht von Frank Vahldiek über den Brockenlauf
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Frank Vahldiek ][ Jutta R. Eis ][ Alexander Stefan Albrecht ][


Nach 100 m und der ersten Linkskurve wird der Laufschritt zum Gehen...


Einmal Gipfel und zurück -- Brockenlauf in Ilsenburg/Harz Am ersten Samstag im September findet seit vielen Jahren der schon
traditionelle Brockenlauf statt. So fanden am 07. September 2002 zum ersten großen "Pflicht"-Termin nach den eher veranstaltungsarmen Sommermonaten wieder viele Hundert Läufer den Weg in die kleine Stadt am Rande des Nordharzes. Ilsenburg im Kreis Wernigerode lud im Jubiläumsjahr (75 Jahre Brockenlauf) zum 32.Brockenlauf ein. Vor 75 Jahren ging es zum erstenmal mit 17 Teilnehmern auf den
höchsten Harzgipfel und zurück zum Marktplatz vor dem Rathaus. Die Diskrepanz zwischen 32 Läufen in 75 Jahren erklärt sich durch die
geschichtlichen Ereignisse (40er und 50er Jahre). Später versperrte der "Eiserne Vorhang" den Athleten den Weg zum Brocken. Nach der Wende wurde der traditionelle Gebirgslauf 1990 wieder aufgenommen und konnte seine Popularität und Anziehungskraft ständig ausbauen.
Die nackten Fakten unserer Brockentour: Streckenlänge: 26 km -- Höhenunterschied: 890 m -- Gipfel: 1.142 m üNN Pünktlich um 09:45 starteten knapp 450 Läufer - verabschiedet von einer sehr großen Zuschauer-Kulisse - vor dem Ilsenburger Rathaus. Presse und Fernsehen waren ebenfalls dabei, um über dieses Ereignis zu berichten. Das Wetter meinte es auch gut mit uns. An diesem sonnigen Spätsommertag lag
die Temperatur bereits bei 19°. Die Hoffnung auf eine freie Sicht vom Gipfel sollte sich später bestätigen, da wir bereits bei der Anfahrt zum Harz die Brockenkuppe aus Salzgitter (ca. 40 Kilometer Entfernung) sehen konnten. Nach dem Start im Stadtzentrum ging es zunächst vier km recht moderat ansteigend das schöne Ilsetal entlang. Auf dem ersten Abschnitt konnte sogar ein neuer Fußweg genutzt werden, der das Laufen auf dem ungewohnten Kopfsteinpflaster der Straße ersparte. Kurz bevor wir nach zwei Kilometern die letzten Häuser der Stadt hinter uns ließen, passierten wir noch eine aufmunternde Open-Air-Läufer-Disco am Wegesrand. Im Tal des Flüßchens Ilse hatten die starken Regenfälle vom Juli/August deutliche Spuren hinterlassen. Teilweise waren große Randbereiche der Straße durch die Wassermassen
fortgespült. Durch entsprechende Sicherungen bestand aber keine Gefahr für die Teilnehmer.
Ab Kilometer vier - nach einer Linkskurve begann dann der erste leichte Anstieg. Wir begleiteten neben uns die unteren Ilsefälle. Bis
hierhin hatten wir die Ilse bereits mehrfach überquert. Bei Kilometer fünf wird es dann erstmals richtig ernst. Der erste steile Anstieg bringt uns rund 100 Höhenmeter voran. Nachdem diese Passage laufend und ohne große Schwierigkeiten geschafft wurde stellt sich erstmals ein gutes Gefühl ein. Danach folgt zur "Belohnung" der einzige (ca. 500 m lange) ebene Teil der Strecke.
Die kurze Erholung tut uns jetzt ganz gut. Der Wald hört kurz auf und rechts oben sind bereits die Gebäude auf der Brockenkuppe deutlich zu sehen. Der Gipfel sieht zum Greifen nah aus. Doch trotzdem sind es noch 600 Höhenmeter, die uns vom Brocken trennen. Immerhin ist das erste Drittel der Höhe und die Hälfte des Aufstiegs geschafft. Am Ende der ebenen Etappe lassen wir den Verpflegungspunkt links liegen und
uns erwartet der zweite steile Anstieg. Diese Passage wird Leibstoß genannt und über sehr rauhen, felsigen Grund müssen auf ca. 1.000 m die nächsten 100 Höhenmeter erklommen werden. Es geht besser als erwartet. Laufend erreichen wir die Hermannschaussee. Zwischendurch haben wir auch den letzten Hochwald hinter uns gelassen. Noch ein letzter Blick nach rechts unten: Wie auf einer Ameisenstraße sehen wir die nachfolgenden Läufer, die gerade oberhalb der Ilsefälle aus dem Wald kommen. Die vor uns liegende Hermannschaussee ist an windigen Tagen das erste ungeschützte Wegstück, das bei Westwind schon sehr viel Kraft kosten kann. Beim heutigen Wetter sind die Strapazen früherer Jahre dagegen fast vergessen. Im Gegenteil: Die Schäden durch die starken Regenfälle im Sommer wurden hervorragend ausgebessert. Einen besonderen Dank an die Verantwortlichen, die die Wege mit Schotter und Hartgestein super präpariert haben. Der Abschnitt ist jetzt besser zu laufen als in den Vorjahren. Bei Kilometer 9 hat der Spaß dann ein Ende. Unterhalb der Hermannsklippen folgt ein scharfer Schwenk nach links und damit haben wir den Kolonnenweg erreicht. Immerhin sind schon 500 Höhenmeter geschafft. Der Kolonnenweg ist eine Fahrzeugstraße auf Betonplatten entlang der ehemaligen Grenze. Früher fuhren hier Fahrzeuge von Militär und Grenztruppen. Heute steht auf dem Wanderschild "Heinrich-Heine-Weg". An dieser Stelle werden immer Erinnerungen an den Lauf im denkwürdigen Jahr 1991 wach: Hier stand damals ein Polizeiwagen mit Besatzung. Offiziell führte die Strecke ab hier bereits rechts hinab zurück nach Ilsenburg. Erstaunlich viele Läufer haben sich hier aber nach links "verlaufen". Insider kennen diese Geschichte. Für uns heißt es heute aber ganz offiziell nach links hinauf zum Gipfel zu kommen. Ein letzter Blick zurück ins nördliche Harzvorland. Bei klarer Sicht lassen sich in ca. 40 km
Entfernung Salzgitter, Wolfenbüttel und Halberstadt erahnen. Auf dem sehr stark ansteigenden Plattenweg kommen wir allerdings laufend nicht sehr weit. Nach 100 m und der ersten Linkskurve wird der Laufschritt zum Gehen. Die 55. Minute seit dem Start läuft und wir sind wie fast alle anderen zum Wanderer geworden. Der Berg hat damit zunächst erst einmal gewonnen! Steigungen von bis zu 25% fordern von Flachländern eben ihren Tribut. Hochachtung an alle, die hier noch im Laufschritt vorankommen! Eigentlich passiert das jedes Jahr
in diesem Bereich. Teil 1 des Laufes ist damit jetzt beendet! Nette und unerwartete Abwechslung unterwegs am Wegesrand: Ein
Gesangsduo (mit Geige und Akkordeon) unterhält die vorbeiziehenden Läufer. Harzer Liedgut hier an dieser Stelle ist einfach sensationell!. Rechts "unten" sehen wir Torfhaus im Westharz. Dann eine große weiße Wegmarkierung: 1.000 Meter über NN. Das heißt, dass 1.000 m unter uns Meereshöhe ist. Zum Beispiel in Westerland, wo wir letzte Woche noch im Urlaub waren. "Trainingsläufe auf Sylt für den Brockenlauf sind eigentlich auch eine sehr ungewöhnliche Vorbereitung" geht uns jetzt so durch den Kopf. Weiter, weiter, immer weiter! 1:10 sind gelaufen/gewandert und der Gipfel liegt direkt vor uns. Der 12. Kilometer (und damit letzte vor der Kuppe) wird wieder gelaufen. Der Weg ist ab dem Kleinen Brocken etwas flacher, die Gleise der Brockenbahn werden passiert und dann ist es geschafft: Wir sind oben! 1.142 Meter! Ein super Gefühl stellt sich ein. 1:21 sind seit Ilsenburg vergangen. Eigentlich eine ganz ordentliche Zeit. Besser auf jeden Fall als in den Vorjahren. Die Sicht vom Gipfel ist grandios. Bei (einschließlich heute) elf Läufen hatten wir nur dreimal wolkenlosen Himmel. Heute ist erstmals sogar der Blick auf das Vorland des Südharzes frei. Später erfahren wir, dass oben 14° gemessen wurde. Schön für die Streckenposten und die (männliche!) Brockenhexe. Früher hat sie die Gipfelstürmer begrüßt und abgeklatscht. Heute werden wir mit einem großen Reisigbesen wieder nach unter "gejagt". Viel Zeit zum Schauen haben wir nicht, aber für ein paar Blicke sollte das Panorama schon genutzt werden. Schließlich wollten wir ja wieder schnell hinunter.
Jetzt beginnt der Teil 2 des Laufes: 14 Kilometer downhill bis zum Marktplatz zurück. Die ersten vier Kilometer auf der Asphaltstraße.
Erstaunlich viele Wanderer kommen entgegen und sparen nicht mit aufmunternden Zurufen. Dann ein scharfer Knick nach links und wir sind nach der Fahrstraße wieder auf einem Waldweg. Die folgenden drei Kilometer sind im Laufe der Jahre zur persönlichen Lieblings-Passage geworden: Ein konstant abfallender Weg, und ohne Kurven, sorgt für ein gutes Tempo. Nur die Zahl der entgegenkommenden Montain-Biker steigt von Jahr zu Jahr. Bei Kilometer 19,5 kommen wir erneut an der uns bereits bekannten Versorgungsstelle vorbei. Nun geht es den gleichen Weg zurück zum Ziel. Im geraden Abschnitt oberhalb der Ilsefälle hat der Schreiber dieser Zeilen 1994 seinen bis dahin schwersten Sturz erlebt. Durch eine kleine Unachtsamkeit sind wir schwer gestürzt. Mit tiefen blutenden Wunden an Händen, Armen, Ellenbogen und Knien wurde damals noch das Ziel erreicht. Für die Sanitäter muß das ein "beeindruckendes" Bild gewesen sein. Dieses sollte nicht wieder passieren. "Deshalb auch an ebenen/geraden Abschnitten immer aufmerksam laufen", denken wir uns besonders an diesem Abschnitt. Dann geht es mit großen Schritten neben den Ilsefällen talwärts. Kein Vergleich mit den Anstrengungen bei Aufstieg. Die letzten vier Kilometer im Ilsetal lassen sich leicht laufen. Bei der bereits erwähnten Disco werden alle Rückkehrer namentlich begrüßt. Nur noch 1,5 Kilometer. Die Zuschauer am Straßenrand werden immer zahlreicher. Die Aufmunterungsrufe lauter. Die Moderatoren vom Zielbereich bereits zu hören. Die letzte Linkskurve.
Das Ziel! Geschafft! Super!
Die Uhr bleibt bei 2:19:23 stehen. Eine klasse Zeit, die wir seit einigen Jahren hier nicht mehr gelaufen sind. Rundum eine gelungene
Veranstaltung. Das Thermometer zeigt mittlerweile mehr als 22° an. Das sonnige Wetter an diesem Spätsommertag lädt noch zum Verweilen auf dem Marktplatz ein. Obst ( Äpfel, Bananen) und Getränke (Wasser, Tee, Iso, Bier) sind reichlich zur Sportlerverpflegung vorhanden. Das erste Hasseröder schmeckt super. Es ist heute wirklich verdient! Interessant, abwechslungsreich und schmackhaft ist auch das französische Frühstück das an einem kleinen Stand angeboten wird. Der Marktplatz hat sich zwischenzeitlich in ein kleines Volksfest verwandelt. Schon traditionell gibt es den leckeren Erbseneintopf. Die Duschen sind warm und die Wege in der Stadt kurz. Kurzum eine wie immer gelungene Veranstaltung. An dieser Stelle noch ein wenig Statistik: Sieger bei den Männern wurde Ralph Koritz (1:42:18) mit knappem Vorsprung vor Ulf Kersten. Frauensiegerin (bereits zum fünften Mal) Sabine Willberg aus Magdeburg in 2:04:56. Abgerundet wurde der Lauf noch durch den Ilsesteinlauf (10 km) und den Nachwuchslauf über 1,8 km. Zum Schluß noch ein Tipp: Der nächste Wettkampf über den Brocken wird am 12. Oktober der Harzgebirgslauf (Marathon) in Wernigerode sein. Wir werden jedenfalls im September 2003 zum 33. Brockenlauf wieder in Ilsenburg starten. Dann liegt sie wieder vor uns, die Brocken-Tour: 26 km -- 890 m -- 1.142 üNN.

Keep on Running. Frank Vahldiek


Bericht von Jutta R. Eis über den Brockenlauf
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Vor dem Touristikprogramm galt es aber noch einen "kleinen" Lauf zu absolvieren...

Testbericht vom Brockenlauf am 07.09.2002 für Running pur
Ich war am Samstag zum ersten Mal überhaupt im Harz, einer landschaftlich reizvollen Gegend mit liebevoll restaurierten Fachwerkstädtchen. Es lohnt sich wirklich den Besuch noch über das Wochenende auszudehnen. Vor dem Touristikprogramm galt es aber noch einen "kleinen" Lauf zu absolvieren. "Kleiner" Lauf? Nein, es war ein ganz schöner Brocken zu bewältigen beim 75. und meinem ersten Brockenlauf. 12 Km zum Teil steil bergauf und ebenso steil bergab forderten viel von den über 400 Teilnehmern. Ich persönlich fand allerdings die letzten, fast flachen, der insgesamt 26 Kilometer am schwierigsten. Nach dem flotten Bergablaufen hatte ich das Gefühl, dass die
Beine so gar nicht mehr hochwollten und ich kaum vorwärts kam. Natürlich war das im Ziel vergessen. Der Lauf hat richtig viel Spaß gemacht. Zum einen hatte ich das seltene Glück, eine tolle Fernsicht von der Brockenspitze, die gut 300 Tage im Jahr im Nebel liegt, zu haben und dann war da noch die besondere Stimmung zwischen den Läufern. Das mag auch beim Brockenlauf an der Spitze anders sein, aber im hinteren Starterfeld motivierte man sich gegenseitig, wenn der Anstieg gar kein Ende zu nehmen schien, und die "alten Hasen" gaben Tipps für den ( für mich) schwierigeren Bergablauf.
Auffallend war wirklich, dass die meisten Läufer richtige Brockenlaufveteranen waren, teilweise mit 20 und mehr Teilnahmen. Es ist bei
dem besonderen Flair dieses Laufes gut zu verstehen. Ein ganz großes Lob an die Veranstalter für die Mühe beim Präparieren der Strecke, die reibungslose Organisation, gute Betreuung und die zivilen Preise der Getränke und Speisen im Zielbereich. Allerdings hätte ich mir auf dem Gipfel noch eine weitere Verpflegungsstation gewünscht. Doch wenn man sich als Läufer insgesamt so rundum wohlgefühlt hat, kommt man gerne wieder. Auch wenn es nach der ersten Teilnahme vielleicht ein wenig vermessen ist, möchte ich mich doch als neuen Brockenlauf - Fan bezeichnen. Der nächste Termin am 03. September ist schon im meiner Laufplanung 2003 notiert.

Jutta R. Eis


Bericht von Alexander Stefan Albrecht über den Brockenlauf
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Auf dem Gipfel Begrüßung durch eine männliche Hexe...


Herrliches Wetter und gute Sicht zeichnen sich schon früh am Morgen ab. Es scheint ein schöner Lauf zu werden. Parkplätze gibt es gleich neben dem Start (Marktplatz von Ilsenburg) für 1 Euro pro Tag. Die Startnummerabhohlung im Rathaus ist völlig problemlos und die Turnhalle zum Umziehen ist in 100m Entfernung. Ab 8.30 Uhr geht der Trubel richtig los. Um 9.00 Uhr laufen die Minis um die Wette. Nach zahlreichen guten Worten durch das Organisationskomitee, welches das 75jährige Jubiläum des Laufes zelebriert, geht es um 9.45 los. Etwa 400 Läufer sind angetreten. Die ersten 5 km geht es nur unwesentlich bergauf. Man läuft durch den Ort ins Ilsetal hinein. Hier stehen noch viele Leute am Wegesrand. Die Hochwasserschäden vom Juli wurden gerade beseitigt. An den Ilsefällen wird es das erste Mal steil, einige gehen schon. Nach einem flacherem Stück wieder deutliche Prozente bergauf. Bei KM 9 beginnt der ehemalige Grenzkolonnenweg zum Gipfel. Wer hier durchläuft, ist wirklich gut. Ich schaffe es mit einigen Gehpausen. Auf dem Gipfel Begrüßung durch eine männliche Hexe, hier sind auch wieder Zuschauer anzutreffen. Die Sicht ist herrlich. Ab KM 13 geht es nur noch bergab, bei KM 19 schwenkt der Weg wieder zu den Ilsefällen wie beim Aufstieg. Tosende Begrüßung am Ziel in Ilseburg. Die ganze Stadt ist auf den Beinen. Bier, Wasser und Limo gibt es frei, die Erbsesuppe zur Stärkung für 2,50 Euro. Warme Duschen und Siegerehrung zum krönenden Abschluß.
Insgesamt ein toller Lauf in genialer Landschaft. Das Aufstiegsstück ist auch ein Abschnitt vom Harzgebirgslauf, der im Oktober stattfindet. Nur hat man dann schon 10 km von Wernigerode aus in den Beinen. Beide Läufe sind wärmstens zu empfehlen
Viel Spaß beim nächstenmal
Euer Alex