Testläufer berichten vom 5. Bonnmarathon

5.Bonnmarathon

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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running-pur ONLINE
Ein Beitrag von running-pur ONLINE

 


Bericht von Norbert Fasel über den 5.Bonnmarathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Norbert Fasel][Sven Jahn][Stefan Noack][Lisa Schlipf][Marcel Heinig][

Routine versus Verbesserungspotenzial oder "die wahrscheinlich hässlichste Medaille der Welt"

Durch Zufall habe ich die running-pur Suche nach Testläufern für den 5. Bonnmarathon entdeckt. Nachdem ich bereits letztes Jahr beim HH-Marathon damit gute Erfahrungen gemacht habe und Bonn noch ganz gut in meine Vorbereitung für Biel passt, melde ich mich kurzentschlossen und habe tatsächlich Glück. Letztes Jahr bin ich schon einmal in Bonn gelaufen, da habe ich ja direkt eine Vergleichsmöglichkeit, ob sich seit letztem Jahr etwas verändert hat. Auf der Homepage fällt gleich die erste Änderung auf, die Inliner des letzten Jahres sind gestrichen, statt dessen gibt es, dem
Diktat des Massengeschmacks folgend, einen Halbmarathon. Die Veranstalter in Bonn, denen die Etablierung des Ruhrmarathons nur eine Woche später weh getan hat, versuchen so, die Anmelderzahlen zu stabilisieren. Letztlich melden je ungefähr 3000 für die halbe und ganze Distanz, obwohl die Gebühren nicht gerade in die Kategorie "Schnäppchen" einzuordnen sind. Als prima Idee auf der Homepage empfinde ich das Angebot einer Kinderbetreuung für laufende Eltern, meiner Meinung nach eine Idee, die andere Veranstalter übernehmen könnten. Durch die Veranstalter erfolgt kurzfristig eine Einstellung in die Teilnehmerliste, die eigene Chipnummer kann unproblematisch per Mail nachgemeldet werden. Auch die schriftliche Bestätigung erfolgt kurzfristig, diese ist außergewöhnlich gut mit Lageplänen grafisch aufgepeppt und, nächste gute Idee, gilt von Donnerstag bis Sonntag als Fahrkarte für den Bonner ÖPNV, so dass man unproblematisch ein wenig außerhalb parken und dann z.B. per Strassenbahn zur sehr zentralen Startnummernausgabe anreisen kann. Die Startnummer hole ich diesmal schon Freitag ab, da ich passenderweise an dem Tag in Bonn einen dienstlichen Termin habe. So kann ich die Marathonmesse mitnehmen, die gemeinsam mit der Startnummernausgabe in einem großen Zelt mitten in der Fußgängerzone liegt. Vorteil für die Aussteller, dass viel Laufkundschaft reinschaut.
Am Laufsonntag leide ich, wie viele andere wahrscheinlich auch, darunter, dass man Sonntags dermaßen eklig früh aufstehen muss, aber wenigstens ist die Autobahn leer, so dass man schnell von Münster nach Bonn kommt. Den offiziellen Teilnehmerparkplatz, von dem Shuttlebusse Richtung Start fahren, spare ich mir diesmal, daher weiß ich nicht, ob er dieses Jahr ab Autobahn besser ausgeschildert ist als im Vorjahr. Ich hab nicht viel Lust auf einen vollen Parkplatz zu stossen, da die Halbmarathonis früher starten und mit der Möglichkeit die Strassenbahn zu nutzen, kenne ich eh einen besseren Platz. In der Stadt angekommen schlägt man nach Verlassen der Strassenbahn dreimal lang hin und ist schon am Schwimmbad, das als Umkleide und danach als Dusche dient, alles also prima zentral. Wenn man weiß wo, gibt es auch Toiletten, vor denen man selbst eine halbe Stunde vor dem Start nicht Schlange stehen muss, aber wo das ist, sorry, das wird leider nicht verraten. So noch Umziehen aus der großen Wundertüte, denn passend vor dem Bonnmarathon hatte sich der Frühling verabschiedet und der Wetterbericht verkündete, je nach Quelle, von Regen über vereinzelte Graupelschauer bis zu Bewölkung mit Auflockerungen so ziemlich alles, was die Meteorolügen-Trickiste hergibt. Dementsprechend findet sich im Starterfeld auch alles von kuzer Hose mit Singlet bis zu lang mit Pullover und Regenjacke drüber. Allerdings muss man feststellen, dass Petrus Bonner sein muss, denn Regen gibt es nur auf dem Weg nach Bonn und nach dem Rennen bereits auf Höhe Troisdorf wieder; Bonn war von oben trocken, allerdings musste man auf die Pfützen aufpassen. Start ist auf dem Marktplatz auch nur ein paar Schritte entfernt. Das übliche Spielchen mit Musik zwecks Animation und los gehts. Als erstes auf die andere Rheinseite, wo die ersten ca. acht Km zu absolvieren sind. Und hier gibt es auch eine Änderung zum Vorjahr, die Strecke ist ein bißchen geändert, so dass man einen Wendepunkt an die T-Mobile-Zentrale gelegt hat, dass diese als Sponsor eingestiegen ist, hat hiermit bestimmt nichts zu tun. Problematisch ist, dass es hier eine 180-Grad-Kehre gibt, die sehr eng ist. Unmittelbar davor ein Getränkestand, so dass es in der Kurve verläßlich nass und rutschig ist, hier sollte man vielleich den Stand lieber hinter die Kehre legen. Nach der Rückkehr über den Rhein, wo auf der Brücke richtig Stimmung ist, gehts am Rhein entlang Richtung neuer Posttower, der den "Langen Eugen" inzwischen geradezu mickrig aussehen läßt. Bereits davor ab km 10 etwa, läuft man von hinten auf die Halbmarathonis auf, die früher gestartet sind; ob dies eine Behinderung für die Spitzenläufer ist, weiß ich nicht, störend sind jedenfalls die ganzen Becher auf dem Boden und dass einige, wie üblich in Mehrfachphalanx, nebeneinander mitten auf der Strasse laufen. Böse ist, glaube ich keiner, als sie nach 15 km rechts abbiegen, und auf der anderen Strassenseite zurück Richtung Zentrum laufen. Kur vor der HM-Weiche der dritte Getränkestand, an dem mein kleines Drama seinen Lauf nimmt. Apropos Getränkestände, diese sind gut bestückt mit Wasser, Tee, Bananen, Iso und bereits sehr früh auch schon mit Cola, aber .... Erstens werden leider auch in Bonn Plastikbecher benutzt, aus denen man im Laufen deutlich schlechter trinken kann. Zweitens befinden sie sich, was eigentlich bei Stadtläufen Standard ist, i.d.R. fünf km auseinander, Wasserstellen gibt es aber dazwischen im Gegensatz zu anderen Läufen nicht. An einzelnen Ständen stehen eine ganze Reihe Kinder, die mit Feuereifer dabei sind. Das finde ich grundsätzlich Klasse, leider ist die Begeisterung nur nicht immer so groß, wie das Geschick beim Anreichen. Einige der Kinder ziehen im letzten Moment vor dem Zugreifen den Becher weg. Kein Problem, wenn man das dadurch kompensiert, dass man noch ein paar ältere Kinder oder Erwachsene dahinter postiert, damit man als Läufer eine zweite Chance hat. Also zurück zu meinem kleinen Drama, die Kinder ziehen die Becher weg, der einzige Erwachsene ist auch nicht viel geschickter und ich erwische mit Glück gerade noch ein Stückchen Banane. Das auch vor dem nächsten Verpflegungstand kein Wasserstand kommt, wußte ich da noch nicht (ja ich weiß, Blick in die Auschreibung macht klug), aber bei Tempo unter 4:40 je km werden die Kilometer lang und der spätere Einbruch ist hier schon vorprogrammiert. Auf der weiteren Strecke wirds nach Verlassen des Rheins leider recht öde, zwar läuft man noch mal durch ein sehr schönes Altbauviertel, aber ansonsten prägen über lange Kilometer auch Gewerbegebiete u.ä. die Strecke. Bis auf Stimmungsnester ist leider auch der Zuschauerzuspruch nicht so toll, so richtig ist der Marathon in den Herzen der Bonner nicht angekommen und vielleicht machen sich auch die beiden Starterfelder gegenseitig etwas Konkurrenz. Die Stimmung steigt im Zentrum wieder unheimlich und zur Ehrenrettung der Bonner muss man auch sagen, dass die Zuschauer, die zuschauen, mit viel Elan dabei sind. Schön dann der Zieleinlauf auf dem Marktplatz, der versöhnlich trotz Einbruch noch, wenn auch nur knapp, mit pB endet. Nach dem Zieleinlauf gibt es noch einmal eine umfangreiche Zielverpflegung, Suppe, Brote mit Schmalz oder Wurst, Berliner, Schokoriegel, Obst und Getränke. Danach ab zur Massage, da die Waden arg schwer sind. Allerdings kommt hier allgemeine Verwunderung auf, nachdem man auf der Liege liegt, wird erklärt, es handele sich nicht um eine klassische Massage, sondern anstelle der Muskeln würden die darüber liegenden Nerven durch Ausstreichen entspannt. Dabei muss man dauernd vom Bauch auf den Rücken wechseln. Rechts und links übt man sich in Höflichkeit, das sei ja interessant, mal etwas ganz anderes, aber ich glaube allen wäre, mir auch, eine klassische Massage lieber gewesen. Na ja, dann muss es halt die Dusche richten, die schön heiss ist. Danach noch zur After-race-Party im Zelt, in dem die Startunterlagen ausgegeben wurden. Party ist vielleicht ein bißchen hoch gegriffen, es gibt noch ein paar Tortelloni und zwei kleine Getränke, die im Startpreis enthalten sind. Hier gibt es auch das Finisher-Shirt, dass dieses Jahr zum ersten Mal ein Funktionsshirt in recht ordentlicher Qualität anstelle des vorjährigen Baumwollshirts ist.
Außerdem gibt es hier die Medaille. Für Marathondebutanten finde ich das schade, die Übergabe nach Zieleinlauf, wie im letzten Jahr, finde ich da etwas stilvoller, macht den Moment des Zieleinlaufs zu etwas Besonderem. Mich persönlich juckt das beim 15. Marathon nicht mehr so, allerdings ist das Ding, und ich möchte betonen, dass es sich hier um eine subjektive Wertung handelt, die wahrscheinlich häßlichste Medaille der Welt. Da Bonn Beethovenstadt ist, hat sie die Form von Beethoven`s Kopf als quasi-Relief und unten drunter steht auf einem kleinen Rechteck "Finisher Bonnmarathon 2005". Urteil: Kitsch as Kitsch can.
Leider waren während des Laufes wieder viel zu oft Martinshörner zu hören und nach Rückkehr nach Hause muss ich leider lesen, dass ein 38-jähriger Halbmarathoni bei km 19 zusammengebrochen und trotz Reanimationsversuchen verstorben ist. Daneben tritt das sportliche in den Hintergrund, ein Kenianer, Peter Chemei, hat in knapp über 2:15 gewonnen, Valentina Delion aus Moldawien gewinnt in 2:36:47 bei den Frauen und Vorjahressiegerin Romy Spitzmüller, die die Qualifikationsnorm für die WM in Helsinki von 2:32 unterbieten wollte, geht in 2:39:31 ziemlich ein.
Fazit: Bonn hat einen Marathonkurs, der verhältnismäßig schnelle Zeiten erlaubt (allerdings windanfällig), einige wirklich gute Ideen gemischt mit deutlichem Verbesserungspotenzial lassen noch Veränderungen erhoffen.

Schöne Grüße ans Team und Dank für den Freistart

Norbert aus MS


Bericht von Sven Jahn über den 5.Bonnmarathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Norbert Fasel][Sven Jahn][Stefan Noack][Lisa Schlipf][Marcel Heinig][

Trauriges Ende eines klasse Events!

Trotz einer hervorragenden Organisation, einer schönen Strecke und tollem Publikum bleibt ein trauriges Ende als bitterer Beigeschmack der 5. Auflage des RheinEnergie Marathons in Bonn. Leider gab es wieder bei einem Laufevent einen Todesfall.

Wir befinden uns am zweiten Aprilwochenende des Jahres 2005. Der Rhein-Energie Marathon Bonn mit seiner 5. Auflage auf 3 verschiedenen Strecken schien zu einem herrlichen Frühjahrsevent zu werden. Auf den Strecken Marathon für Läufer und Handbiker sowie auf der erstmals ausgetragenen Halbmarathonstrecke für Läufer hatten sich bis zum Start 6325 Starter angemeldet. Das einfache Anmeldeverfahren per Post, Internet oder sogar als Nachmeldung während der Marathonmesse war unproblematisch. Alle Voranmelder er-hielten rechtzeitig einen Infobrief mit Startbestätigung. Auch die Startnummernausgabe ver-lief reibungslos. Die Marathonmesse fand in der Innenstadt und nahe dem Markt mit Start- und Zielbereich auf dem Münsterplatz statt. Schon ab Donnerstag und bis Sonntag konnten dort die Startpakete empfangen und der eine oder andere Euro in neue Laufkleidung investiert werden. In dem Kleiderbeutel befand sich allerdings neben einem Schweissband vom CO-Sponsor und einem Stadtplan nicht viel an Sponsorengeschenken. Stattdessen war die Startnummern mit reichlich Bons verziert. So gab es einen Bon für die Finisher- Medaille, einen fürs Finisher-Shirt, einen für ein Essen und zwei für Getränke. Alles einzulösen auf der Afterrun-Party im Zelt der Marathonmesse. Ebenfalls unkompliziert, wenn auch ein wenig mehr im Stress waren am Trouble Desk kompetente Ansprechpartner vor Ort.

Am Veranstaltungstag selbst schien das Event wohl ins Wasser zu fallen. Natürlich nur im übertragenen Sinne, denn es war zunächst relativ frisch und regnete bis ca. 08:30 Uhr in unregelmäßigen Abständen. Pünktlich zum Beginn der Wettkämpfe hatte Petrus jedoch ein Einsehen und es hörte auf zu regnen. In den Startunterlagen wurde unter anderem die Anreise beschrieben. Somit war gewährleistet, das jeder auf den vorgesehenen Parkplatz in Bonn Auerberg fahren und von dort kostenfrei und ohne Umwege und Zeitverzug in die Innenstadt gebracht werden konnte. Vor dem Start fand man sich in der gut ausgeschilderten Innenstadt bestens zurecht. Hier konnte am Schwimmbad auch der Kleiderbeutel (getrennt nach HM und M) abgegeben werden. Auch für das Verrichten einer letzten Notdurft gab es genügend Möglichkeiten. Am Start wurde indessen schon kräftig eingeheizt. So wurden – endlich mal mit der gebührenden Achtung – die 63 Handbiker um 08:55 Uhr auf die Reise geschickt. Pünktlich 5 Minuten später ging es dann für die Halbmarathonis los. Für die 1777 gemeldeten Herren und 780 Frauen führte der Weg über die gut besuchte Kennedybrücke Richtung Beuel und Ramersdorf. Dieser erste Streckenabschnitt war relativ unspektakulär. Noch gab es nicht viel zu sehen, wohl aber bereits kurz nach Kilometer 4 beim T-Mobile-Firmensitz die erste Verpflegung. Hier gab es Wasser und Tee bevor es dann wieder zurück Richtung Start/Ziel ging. Dieser 7km lange Ausflug war wohl ein Dankeschön an den rosa Co-Sponsor. Nach neuerlichem Überqueren der Kennedybrücke ging es dann direkt am Rhein stromaufwärts. Mit einer herrlichen Aussicht liefen wir vorbei an Villa Hammerschmidt, dem Langen Eugen, und dem Bundeshaus Bonn. Nach 10,5km gabs die nächste Verpflegungsstation und nach knapp 13km ging es für 2km leicht bergauf Richtung Plittersdorf. Nach 14,5km tauchte schon die dritte Verpflgungsstation (auch mit Äpfeln und Bananen) auf. Nach einer Wende bei Kilometer 15 ging es wieder Richtung Innenstadt vorbei an verschiedenen Bundesministerien und dem Post Tower Richtung Haus der Geschichte zum Musem Alexander. Hier bei Kilometer 19, kurz nach der letzten Verpflegungsstation der Halbmarathonis (an der es im übrigen sogar Cola gab) geschah der Vorfall, den kein Sportler, kein Veranstalter und auch kein Zuschauer sehen will. Ein 38jähriger Familienvater brach mit Herz-Kreislaufversagen zusammen. Zwei Ärzte, die als Zuschauer an der Strecke standen, leiteten sofort eine Reanimation ein und auch der Notarztwagen war schnell zur Stelle. Leider verstarb der Mann im Uni-Klinikum-Bonn (Quelle: www.general-anzeiger-bonn.de). Damit kam es bereits in diesem Jahr wiederholt zum Tod eines Läufers während einer solchen Großveranstaltung. Vielleicht sollte man sich in Deutschland stärker als bisher Gedanken zur Prävention solcher Unfälle machen. Unter Umständen ist an verstärkte Aufklärung der Teilnehmer, verpflichtende Gesundheitschecks und eine noch bessere Erste-Hilfe-Versorgung auf der Strecke zu denken. Insgesamt gab es auf der Strecke eine Reihe von Erste-Hilfe-Stationen, aber leider nur wenig Streckenüberwachung per Motorrad oder ähnlichem. Der weitere Weg ins Ziel beim Halbmarathon ist nach einer solch traurigen Botschaft natürlich Nebensache. Zieleinlauf war auf dem Markt. Hier war zu meinem Einlaufzeitpunkt (1:30:41h) noch beste Stimmung. Der Unfall ereignete sich wohl etwas später. Nach dem Zieleinlauf befanden sich die Läufer in einem abgesperrten Bereich. Damit war natürlich freies Bewegen und sehr gute Versorgung mit Tee, Wasser, Red Bull, Cola, warmer Brühe, Bananen, Äpfel, Pfannkuchen usw. ohne Drängeln und Anstehen gewährleistet. Das war wirklich Super geregelt – auch wenn die Verwandten und Bekannten nicht jeden gleich in die Arme schließen konnten. Nach dem Empfang des Kleiderbeutels bestand die Möglichkeit der Dusche im Schwimmbad, sowie die im Startpreis inbegriffene Massage zu genießen. Hier noch mal ein großes Lob an die Organisation.

Weniger gut gefallen hat mir, das Finisher-Shirt und Medaille separat auf der „After-Run-Party“ gegen Bon abgeholt werden mussten. Erstens konnte sich so jeder (egal ob gelaufen oder nicht gefinisht) diese „Auszeichnung“ in Empfang nehmen und zweitens ist es ein viel schöneres Gefühl, wenn man die Medaille direkt nach dem Zieleinlauf umgehangen bekommt und nicht nur geduscht am Stand abholt.

Ein weiterer negativer Aspekt: Der oben noch gelobte Pendelbus zum Parkplatz fuhr erst ab 13:00 Uhr wieder los. Davon war nirgends die Rede und so stand eine Horde von Halbmarathon-läufern bereits deutlich vor 12:00Uhr an der Bushaltestelle. Hier ist – wenn der Bus schon erst so spät eingesetzt wird – eine bessere Information notwendig.

Soweit zum Halbmarathon. Die Marathonläufer starteten 45 Minuten nach dem Halbmaratho-nstart. Ihre Strecke war bis Kilometer 15 gleich dem Halbmarathon. Danach ging es aber noch deutlich weiter Richtung Süden und auch die Nordstadt wurde noch durch die Marathonläufer unsicher gemacht. Da ich nur am Halbmarathonlauf teilgenommen habe, kann ich aber über die restliche Strecke nur wenig Auskünfte machen.

Fazit:

Der RheinEnergieMarathon bietet eine sehr schnelle Halbmarathonstrecke. Hier macht es wirklich Spaß zu laufen, denn auch bei weniger gutem Wetter waren hier viele Zuschauer, die mich vorangetrieben haben. Zudem war die Organisation – bis auf ganz wenige Ausnahmen – vorbildlich. Dazu gehören unter anderem auch die 4! Verpflegungsstationen. Für mich war es das erste Mal, dass ich in Bonn gelaufen bin – bestimmt aber nicht das letzte Mal. Bleibt allen Veranstaltern und den Breitensportlern nur zu wünschen, dass sie von solchen traurigen Ereignissen verschont bleiben.

Zusammenfassende Bewertung des Laufes:

Organisation: *****

Verpflegung: *****

Strecke (Sehenswürdigkeiten/Landschaft): ****

Strecke (Schwierigkeitsgrad): leicht (sehr flach)

Startgebühr/Preis-Leistung: gut

In der Startgebühr inbegriffen:

+ Startnummer, Verpflegung, Streckenservice, medizinische Betreuung

+ Medaille

+ Finisher-Funktions-Shirt

+ Massage

+ Nudelgericht

+ zwei Getränke

+ freie Fahrt mit den Verkehrsmitteln der SWB

Soweit zum 5.RheinEnergie Marathom am 10.04.2005.

Vielen Dank, dass ich für die Running Pur als Testläufer berichten durfte.

Euer Sven Jahn


Bericht von Stefan Noack über den 5.Bonnmarathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Norbert Fasel][Sven Jahn][Stefan Noack][Lisa Schlipf][Marcel Heinig][

Die Fahrt nach Bonn hat sich gelohnt

Mein letzter Halbmarathon war ein einzige Katastrophe und deswegen wollte ich schnell ein vorzeigbares Ergebnis vorweisen. Da kam mir der "neue" Halbmarathon in Bonn gerade gelegen.

Die Wetterprognose war nicht berauschend und ich war froh, nur die halbe Distanz gebucht zu haben. Am Ende waren es aber doch ideale Wetterbedingungen. Es wehte ein ganz leichter Wind, es gab nur minimalen Niederschlag bei einer Temperatur um die 6°C. Sogar die Sonne zeigte sich ein wenig.

Um 5 Uhr morgens klingelte der Wecker. Noch ganz dunkel draußen. Die Fahrt nach Bonn endete um 07:15 h. Die Vorbereitungen waren gerade erst richtig angelaufen und wir konnten das ganze entspannt beobachten.

Die Startunterlagen hatten Lisa und ich schnell in den Händen. Ein Blick in den Beutel: eine Sonderschau zum Marathon vom General-Anzeiger, einige Werbeblätter, ein Schweißband vom Co-Sponsor. Sonst nichts! An der Startnummer einige Bons fürs leibliche Wohl, die Medaille und das Finisher-Funktionsshirt.

Um 09:00 Uhr sollte der Startschuss zum Halbmarathon erfolgen. Bis dann hatten wir viel Zeit. Die Toilettenfrage war schnell geklärt. erst später in der hinteren Startaufstellung habe ich die blauen Dixis vermisst. Eigentlich gehören da welche hin.

Dann die Kleiderfrage? Kurz, lang, halblang. Genau, oben lang - unten kurz war die richtige Wahl. Es gab kein zurück.

Nachdem die Rollies gestartet sind, sind es noch 5 Minuten. Mit fast 2600 Leuten warten wir geduldig auf den Startschuss. Von den ursprünglich 3229 Gemeldeten kamen übrigens nur 2557 bis zum Ziel. Eine Ausfallrate von knapp über 20%. Bei den Marathonis lag die Rate um die 24%. Ganz schön happig. Auf das Skaterfeld hat man im Gegensatz zum letzten Jahr verzichtet. Bestimmt eine kluge Entscheidung. So früh im Jahr macht das Skaten nicht wirklich Spaß.

Der Start verlief sehr diszipliniert, soweit man das aus dem hinteren Feld beobachtet hat. Nach 3:30min geht's gemütlich auf die Strecke. Das Feld sortiert sich gut, trotzdem glauben wieder einige, sie müssten auf den ersten 300m das Rennen für sich entscheiden.

Der erste Kilometer ist nach 5:43min passiert. Lisa schickt mich weg und ich laufe meinen Stiefel runter. Ich pendele mich auf 5:15min ein und fühle mich gut dabei.

Bei km4 erreichen wir den Gebäudekomplex des Co-Sponsors. Dafür wurde eigens die Strecke geändert. Belohnt werden die Läufer mit reichlich Applaus und ein wenig Stimmung. Dann die erste Verpflegung und die Wendemarke. Lisa läuft mir entgegen. Ich liebe Wendepunkte. Links nutzen viele Männer die Natur für eine kurze Pause. Ich schließe mich ihnen an.

Den Zeitverlust werde ich bestimmt verkraften können. Die nächsten km absolviere ich bereits so zwischen 5:05min und 5:10min. Das Tempo halte ich auch während des kurzen Anstiegs hoch auf die Kennedybrücke. Bei km8 kommt mir die Spitze der Marathonläufer entgegen. Ich scanne das Läuferfeld, kann aber keine bekannte Person erspähen.

Nach der Brücke geht's rechts herum zur Beethovenhalle. Wieder rechts und der Rhein liegt vor uns. Noch mal rechts und dann heißt es 3500 Meter immer am Ufer entlang.

Ich blicke hoch zur Kennedybrücke. Viele, viele Läuferbeine zappeln in beide Richtungen. Halbmarathonis laufen nach rechts, die Marathonis nach links. Ich gerade aus weiter.

Bei km10 ebbt der Zuschauerzuspruch abrupt ab. So ist das eben wie im letzten Jahr. Ob wirklich 200.000 Zuschauer die Strecken säumten. Da wurden aber viele mehrfach - nicht nur doppelt und dreifach - gezählt.

Mein Blick gleitet über den Rhein und bleibt am Ausflugsschiff Moby Dick hängen. Gleich spüre ich wieder meine Thrombose in der linken Wade. Unweigerlich fühle ich mich wie Käpt'n Ahab. Der schwarze Stützstrumpf könnte auch Parallelen zum Holzbein aufweisen.

Zweiter Verpflegungsposten: über den Tischen prangen Schilder mit den Aufschriften "Tee", "Wasser". Ich greife nach einem Becher Tee und erhalte Wasser, noch einen, wieder Wasser. Ich besänftige mich, die machen ihren Job so gut es geht. Überhaupt kann man das ehrenamtliche Engagement nur würdigen. Anders sieht es später mit den bezahlten Security-Männern aus. Im Arbeitszeugnis würde ich schreiben: "Sie bemühen sich freundlich und hilfsbereit zu sein."

Es geht auf den "langen Eugen" zu, das ehemalige Haus der Bundestagsabgeordneten. Dahinter steht das Haus der Post und der Deutschen Welle. Letztere hausen in der ehemaligen Bauruine, im sogenannten "Schürmann-Bau". Wir erinnern uns? Da müssen wir jetzt rum. Km13, das passt ja gut. Hoch auf die Franz-Josef-Strauß-Allee. Nur eine kleine Erhebung. Die Strecke ist nahezu flach, keine Bange. Am Ende im Ziel sind es gerade insgesamt 40 Höhenmeter.

Über uns liegt die BAB 562. Da war ich heute früh schon mal gewesen. Links liegt der Freizeitpark und beglückt uns mit seinem satten Grün. Ich laufe im Trott vor mich hin und beobachte die Entgegenkommenden auf dem rechten Fahrstreifen. Die nächste Verpflegung bei km 14 lasse ich sausen, da kann ich gleich auf dem Rückweg zugreifen. Bei km 15 heißt es nämlich wieder "alles klar zur Wende". Gleicher Weg zurück.

Kurz vor km 16 kommt mir auf der anderen Seite Lisa entgegen. Sie erkennt mich spät. Meine Kilometerzeiten sind gefallen, pendeln um und unter der Fünfminuten-Marke. Ich überhole nur noch. Das beflügelt. Ich rechne mit einer Zeit um die 1:49h und freue mich, dass mir mein Bein wieder so gute Dienste leisten kann. Dabei sitzt die Thrombose noch tief und behindert mich ungemein.

Letzte Steigung ausgangs der FJS-Allee. Die Willy-Brandt-Allee ist nur teilweise verkehrsfrei. Wiederum ein wenig Sightseeing. Die Museumsmeile: auffällig das Kunstmuseum mit seiner eigenwilligen Architektur ( z. Zt. die Tutanchamun-Ausstellung) und "Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" http://www.hdg.de/. Schrecklicher Name!

Geradeaus geht's weiter auf die Adenauerallee. Rechts liegt das ehemalige Kanzleramt, Palais Schaumburg und die Villa Hammerschmidt. Nächstes Gebäude ist Bundeskartellamt, gegenüber ein weiteres Museum. Ich konzentriere mich jetzt ausschließlich auf die letzten zwei Kilometer, will nicht langsamer werden. Ich greife flugs zum Becher Cola und habe Mühe zu trinken.

Bundesrechnungshof lese ich auf einem Schild! Schnell ein hektischer Blick auf die Uhr beruhigt mich wieder, ich kann mich entspannen. Ich liege gut in der Zeit.

Ich kriege nicht mehr alles mit. Links der Hofgarten und die Uni. Dahinter ist das Ziel. Noch einmal 1000 Meter und die paar Schritte auf dem Marktplatz, dann ist es geschafft. Das Zielbanner ist gespannt und ich laufe zufrieden drunter durch. 1:48:39 handgestoppt. Noch besser als gedacht. Die Ergebnisse samt Urkunde sind bereits online, als ich wieder um 16:30h zu Hause bin.

Nach einem dickflüssigen Trinkjoghurt hole ich mir einen Becher Wasser und gehe dann rüber zur Schlosskirche. Das Angebot ist wirklich gut dort. Red Bull, Cola, Berliner Krapfen, Schmalzbrote mit Salz, Baguette mit Fleischwurst, MilkyWay und Bounty. Ich stärke mich und gehe zurück zum Marktplatz. Gleich muss Lisa reinkommen. Und da ist sie auch schon. Und gleich noch mal rüber zur Schlosskirche.

Etwas blöd finde ich, dass es im Ziel nicht gleich eine Medaille gibt. Die muss man sich wie das Finisher-Shirt im Zelt auf dem Münsterplatz abholen. Das Prozedere sollten die Organisatoren unbedingt ändern, schließlich möchte man im Ziel die Leistung anerkannt bekommen. Und am Platz kann es nicht liegen, da gibt es schließlich reichlich von auf dem Marktplatz.

Etwas fröstelnd gehen wir anschließend in die Garage, holen unsere Sachen und trotten zum Jakobibad rüber. Alles sehr kurze Wege. Die Duschen sind heiß. Die Sauberkeit liegt auch noch in der Toleranz. Im Hallenbad wärme ich mich im kleinen warmen Becken auf und schwimme anschließend noch einige Bahnen im großen Becken. Dieses tolle Angebot wird nur von wenigen Läufern genutzt. Auch bei der Massage ist wenig los. Was soll's! Nehme ich auch mit.

Noch mal geht's rüber zum Festzelt. Die After-Run-Party ist zwar keine Party, aber es gibt kostenlos was zu Essen und zu Trinken. Gut gestärkt sehen wir dann noch den Marathonis auf den letzten Metern zu. Unmöglich unsere Bekannten zu treffen, beschließen wir, zurück ins Rhein-Main-Gebiet zu fahren.

Fazit: die Fahrt nach Bonn hat sich gelohnt. Es gibt keine gravierenden Mängel. Der Zuspruch stimmt, die Teilnehmerzahlen halten sich in Grenzen, Gigantomanie ist hier noch nicht ausgebrochen. Hoffentlich bleibt das auch so. Die Strecke ist flach und schnell, die Rahmenbedingungen sind exzellent. Eine Veranstaltung zur Weiteremfehlung!

Vielen Dank running-pur für den Freistart!!!

weiterführende Links:
Bericht vom 4. Bonn-Marathon 2004 <http://www.stpn.de/modules.php?op=modload&amp;name=News&amp;file=article&amp;sid=234>
offizielle Webseite Bonn-Marathon <http://www.rheinenergie-bonn-marathon.de/>
Ergebnisse <http://results.frielingsdorf-datenservice.de/2005/bonn/>


Bericht von Lisa Schlipf über den 5.Bonnmarathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Norbert Fasel][Sven Jahn][Stefan Noack][Lisa Schlipf][Marcel Heinig][

Hallo Running-Pur,

heute ist der Dienstag nach dem Halbmarathon und ich habe immer noch Muskelkater in den Oberschenkeln - naja ist ja auch kein Wunder, da ich meine Läufe in den vergangenen Wochen nur im Bummeltempo absolviert habe und am Sonntag mal wieder ein wenig Gas gegeben habe.

Am Sonntag, den 10.4.2005 fand zum 5. mal der Rheinernergie Marathon in Bonn statt. Bis zum letzten Jahr wurde auch ein Marathon für Inline-Skater angeboten, dieses Jahr wurden die Skater durch die Halbmarathonis ersetzt. Sicherlich eine gute Idee, da das Wetter um diese Jahreszeit einfach zu unbeständig ist.

In Bonn war ich vor 3 Jahren schon mal dabei, allerdings als Supporterin, deshalb war mir die Lokation nicht unbekannt. So stellte ich fest, dass die Basisbedingungen in den letzten Jahren beibehalten wurden, ist das Herz des Marathons doch im Zentrum von Bonn, eine stimmungsvolle Örtlichkeit. Bei unserer Anreise lag Bonn noch fast im Schlaf, um 7:15 Uhr passierten wir die Zufahrt zur Tiefgarage. Bekanntermaßen sind die freien Parkplätze in Bonn rar, so steuerten wir auf Anraten von Stefan direkt die Tiefgarage an der Universität an. Eine praktische Angelegenheit, aber nicht ganz billig mit einer Endabrechnung von 5,60€ beim Verlassen der Garage nach ca. 6,5 Stunden. Der Weg zum Marathonzelt war kurz und so störte es auch nicht, wenn man was im Auto vergessen hatte. Der Himmel sah noch nach Regen aus, was das Parken in der Garage noch attraktiver machte.

Im Zelt war noch nicht allzuviel los und so hatten wir unsere Unterlagen schnell in den Händen. Der Beutel enthielt das Nötigste, was auch ausreichte, Powerbar mag ich sowieso nicht und Sebamedfläschchen habe ich auch genug. So konnten wir uns noch mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut machen und die nötigsten Geschäfte erledigen. Die Einrichtung des Halbmarathons hat sich für die Veranstalter wahrscheinlich gelohnt, ich schätze mal, dass sich die Zahl der Teilnehmer von Skatern auf HMs verdoppelt hat. Die Stimmung schien insgesamt locker, zumal sich der
angekündigte Regen nicht einstellte und angenehme Temperaturen zu erwarten waren.

Pünktlich um 9:00 Uhr ertönte der Startschuss, wir brauchten ca. 3:30 min, um zur Startlinie vorzudringen. Wir hatten ein dichtes Teilnehmerfeld um uns herum und konnten so im anfänglichen Rudel mitschwimmen, was allerdings eine gefährliche Sache ist, wenn man sich unkontrolliert mitreißen läßt. Nach wenigen hundert Metern gehts gleich über eine Brücke die ein paar Höhenmeter mit sich brachte.

Dann folgte die nächsten 20km eine relativ unaufregende Strecke. Bei KM 4 passierten wir die erste Wendemarke, hier wurde es reichlich eng, was zur Reduzierung des Temps zwang, doch es bringt immer wieder ein wenig Abwechslung, wenn man in die Gesichter der anderen Teilnehmer blicken kann.

Und an dieser Stelle muss ich meiner Empörung für eine bestimmte Angelegenheit Luft machen. Viele Männer (und auch Frauen) plagte wahrscheinlich ein Pinkelbedürfnis, es ist ja auch kein Problem dieses zu lösen, wenige Meter später folgte eine große Grünfläche, oder es bot sich auch sonst genügend Gelegenheit sich zu erleichtern. Es ist halt die Frage, ob man dieses Bedürfnis im Vorgarten eines Anwohners erledigen muss. Das muss nicht sein! Wäre ich der Anwohner gewesen, ich hätte diesen Läufer von meinem Grundstück gejagt, denn bekanntlich gibt es immer wieder Nachahmer.
Soweit sollte die Läuferignoranz doch nicht gehen.

Bei KM 8 ging es wieder ein Stück durch lebhafteres Gebiet und dann folgte im Weiteren eine endlose Gerade (ca 3,5km) den Rhein entlang. Ich mag Wasser, aber ich hasse es immer nur geradeaus zu laufen. Die erste Verpflegungsstelle war bei KM 4 eingerichtet, die nächste bei KM 11, dann wiederum bei KM14 (bzw. 16) und eine letzte bei KM19. Die Verpflegung war gut, es wurden Wasser, Tee und später noch Bananen angeboten. Der Tee war leider eiskalt und die Cola bei KM 19 ist ein wenig spät platziert, aber ich war überhaupt froh, dass es welche gab. Wie gesagt, die gesamte Strecke das HM war recht unaufregend, um nicht zu sagen langweilig, andere nennen es eine schnelle Strecke. Als ich bei KM 15 die zweite Wendemarke passierte holten uns auch bereits die ersten schnellen Marathonis ein. Ich könnte mir vorstellen, dass die schon genervt waren, dass sie in das Feld der über 2 Stunden Läufer laufen mussten.

Bei KM 18 wurde ich von einem Rettungswagen überholt, der bei KM 19 einen Verletzten reanimierte. Wir wurden relativ großräumig um die Behandlungsstelle herum geleitet. Später hörte ich, dass der Mann nicht mehr wiederbelebt werden konnte.

Kurz vor dem Zieleinlauf, die letzten 300m führhe die Straße eine leichte Anhöhe entlang, was mir psychologisch gar nicht gut bekam. Im Ziel angekommen suchte ich vergeblich nach einer Uhr, die auch an allen wichtigen KM-Markierungen fehlte. Wer ohne Stoppuhr lief, konnte sich zeitlich überhaupt nicht orientieren. Die Zielverpflegung ist einmalig, auch wenn man erstmal herausfinden muss, wo sie sich befindet. Cola, Red Bull, Schmalzbrote, Berliner, Baguette mit Fleichwurst, Milky Way und Bounty. Wer hier kein Trostpflaster für seine Wunden fand ... Die eigentliche AfterRunParty fand aber im Zelt, einige hundert Meter vom Zieleinlauf entfernt statt. Hier gab es Nudeln und Getränke auf Bon kostenlos. Zwar nicht megaviel aber durchaus ausreichend. Und die wirklich eifrigen Helfer,
räumten pausenlos den Müll von den Tischen.

Der Security Service machte sich teilweise ein wenig zu wichtig, aber das ist eine Frage des Standpunkt des Betrachters.

Anschließend konnte man kostenlos das städtische Hallenbad besuchen, wo auch die Duschen genutzt werden konnten. Ich habe den Eindruck, dass eine solche Lokation sicherstellt, dass auch noch die allerletzten LäuferInnen in den Genuss von warmen Duschen kommen, was bestimmt überaus dankbar angenommen wird. Das Hallenbad wurde nur von vereinzelten Läufern in Anspruch genommen.

Im Massagedienst hatten sich Diensttuende der Scientology Church untergemischt, die aus Düsseldorf angereist waren. Ich hätte auf den Dienst verzichtet, wenn mir das bekannt gewesen wäre.

Die Medaillenausgabe sollte im Zielbereich angesiedelt werden, denn zum Zieleinlauf gehört auch die Medaillenübergabe.

Auch wenn ich mit meiner persönlichen Leistung nicht vollständig zufrieden bin, war der Rheinenergie Halbmarathon eine angenehme Veranstaltung für mich. Wir haben uns dort insgesamt gut versorgt gefühlt in einer wirklich guten Organisation.

Vielen Dank für den Freistart der mir dieses Erlebnis ermöglichte.

Viele Grüße
Lisa Schlipf Startnummer 11096


Bericht von Lisa Schlipf über den 5.Bonnmarathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
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5. RheinEnergie Marathon Bonn erfüllt alle Erwartungen!

Der 5. RheinEnergie Marathon Bonn wurde am Sonntag, den 10. April 2005 bei bewölktem, aber trockenem und milden Wetter ausgetragen. Trotzdem ließen es sich 200.000 Zuschauer nicht nehmen die Straßen zu säumen, um die Läufer auf der Strecke anzufeuern. Man merkte sofort die rheinische Fröhlichkeit der Menschen, die einen erahnen lässt, welche Stimmung in der Karnevalszeit im Rheinland herrscht

Die Anreise erfolgte Problemlos. Die beste Anreise Alternative stellte aber die Anreise auf der Schiene da, denn der Start/Ziel-Bereich war vom Bonner Hauptbahnhof nur 5 Minuten entfernt, so dass ausreichend Zeit blieb, um die organisatorischen Tätigkeiten vor dem Lauf zu klären. Angefangen von der Startnummernausgabe, über die Umkleidemöglichkeiten und die Gepäckabgabe, bis zu den Duschen und der anschließenden Pastaparty, ließen der Veranstalter zu keiner Zeit irgendwelche Organisations-Schwächen aufkommen. Für die Teilnehmer entstanden nie Wartezeiten, was bei einer Teilnehmerzahl von fast 7.000 Sportlern nicht selbstverständlich ist. Obwohl ich mir außer Bannern in der Verpflegung noch ein wenig mehr an Obst, Kekse ect. gewünscht hätte, stellte die flüssige Energieaufnahme mit Cola, Tee und Wasser eine optimale Getränkeaufnahme da. Zudem waren die Verpflegungspunkte immer reichlich gefüllt und sehr lang. Obwohl es so aussah, wurde der Lauf nicht von Regen überschattet, so dass der Kenianer Peter Cimeli Chemei in 2:15:04 Stunden vor dem Polen Marek Jaroszewski (2:15:20 Stunden) und dem Favoriten aus Kenia, Penuel Osoro (2:15:43 Stunden) das Rennen für sich entscheiden konnte. Den Streckenrekord (2:14:43 Stunden) des dreimaligen Siegers Mikhail Minukhin aus Russland verfehlte der 29-Jährige damit um 21 Sekunden. Bester Deutscher war Benjamin Rossmann in 2:30:16 Stunden als Zehnter vom LC Mengerskirchen..

Bei den 65 Teilnehmers der Handbiker setzte sich der Athlet Johann Mayrhofer mit einer Zeit von 1:17:58, vor den Athleten Wim Decleir und dem Niederländer John Reekers mit 1:17:58 (alle gleiche Zeit) durch, so dass anhand des Finisherfotos die fehlenden Zehntel Sekunden ermittelt werden konnten. Der RheinEnergie Marathon Bonn zählt damit zu dem drittgrößten Handbiker-Veranstalter auf der Marathondistanz.

Überschattet wurde der Lauf von dem plötzlichen Tod eines Halbmarathonis, der der den erfolglosen Wiederbelebungsversuchen in einem Alter von 38 Jahren starb.

Nach dem Finishen und Duschen konnten auf der Marathonmesse, die im Stargeld enthaltenen Gutscheine für eine Medaille, ein Funktions-Finisher Shirt von Adidas, zwei Getränke und eine Portion mit überaus lecker schmeckenden Tortelinies eingelöst werden. Es war ein sehr schöner Stadt-Marathon, der sehr gut organisiert ist und ein gutes Preis/Leistungs-Verhältnis darstellt.

Alle Informationen zum RheinEnergie Marathon Bonn finden Sie im Internet unter www.rheinenergie-marathon-bonn.de <http://www.rheinenergie-marathon-bonn.de> . Ergebnisse unter: <http://www.frielingsdorf-datenservice.de> .

5. RheinEnergie Marathon Bonn => Gemeldete Teilnehmer: 6.325 / Marathon: 3.031 / Halbmarathon: 3.229 / Handbiker: 65


Vielen Dank und viele Grüße an das Team von running-pur.

Marcel Heinig