Testläufer berichten über
den Bienwaldmarathon in Kandel am 11. 03. 2007
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Breisach
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Bericht von Testläufer Werner Steffens über
den Bienwaldmarathon in Kandel
][ zu
Testberichten anderer Veranstaltungen
][
][ Werner Steffens ][
Frühlingsbeginn zum Bienwald-Marathon.
Der Tag begann morgens um 7.00 Uhr als der Wecker klingelte. Als erstes
erfolgte ein verschlafener Blick aus dem Fenster. Blauer Himmel und Sonnenschein,
was will das Läuferherz mehr. Es gab keinen Grund liegen zubleiben.
Also aufstehen, frühstücken, schnell die Laufsachen packen und
danach los auf die Autobahn.
Wo liegt eigentlich Kandel? Irgendwo in der Pfalz, aber wo genau. Bei
genauerer Betrachtung der Autokarte wurde mir klar, dass Kandel doch weiter
von Bensheim entfernt liegt als gedacht. Und nun begannen die erste Zeitrechnung.
Wenn ich bis Ludwigshafen 30 min. benötige, benötige ich bis
Neustadt 40 min, bis Landau 50 min. und komme nach 60 min. in Kandel an.
Das würde reichen. So geschehen passierte ich 40 min vor dem Start
das Ortseinfahrtsschild.
Aber wo muss ich genau hin? Hätte ich mich doch nur vorher informiert.
Ich hatte zwar die Homepage angeschaut übrigens sehr informativ
und sachlich aufgebaut- aber den Lageplan nicht ausgedruckt. Aber fast
wie bei jedem Lauf ist die Startnummernausgabe in einer Turnhalle. Also
Hinweisschilder beachten! Schnell merkte ich, dass ich mitten in einer
Schlange war. Also entschloss ich mich einfach der Schlange zu folgen.
Und siehe da, sie führte mich bis zum Veranstaltungsort.
Nachdem ich das Auto abgestellt hatte, ging es zur Startnummernausgabe.
Und wieder nach dem Motto: Immer der Masse hinterher. Und
so erreichte ich 30 min vor dem Start eine doch etwas überfüllte
Halle. Hoffentlich nicht lange anstehen bei der Startnummernausgabe! Und
hier ein besonderes Lob an den Veranstalter: Es gab keine langen
Schlangen und keine genervte Helfer bei der Ausgabe!. Freundlich
bekam ich meine Startunterlagen mit dem Hinweis mein Läufershirt
nebenan in der Halle abzuholen. Auf dem Weg zur Läufershirtausgabe
kam dann der große Schreck! Eine lange, um nicht zu sagen zu lange,
Schlage vor den Toiletten. Egal ob Frau oder Mann hier war erst einmal
warten angesagt. Ich entschied mich meine Sachen zum Auto zu bringen und
mein kleines Geschäft später im Wald zu erledigen.
Am Start reihte ich mich in den Block der Läufer zwischen 3.30 und
4 Stunden ein. Endlich angekommen konnte ich zu ersten Mal das Frühlingswetter
in vollen Zügen genießen. Um mich herum warteten um die 2000
Läuferinnen und Läufer auf den Startschuss. Übrigens nach
Aussage des Veranstalters ein neuer Teilnehmerrekord. Es erfolgte der
Startschuss und endlich ging es los.
Zu Beginn liefen wir dicht gedrängt durch Kandel, um dann auf der
B 427 Richtung Minfeld weiterzulaufen. So allmählich zog sich das
Läuferfeld auseinander. Ab Minfeld ging es auf einer Nebenstraße
zunächst über freies Gelände und dann auf einem schmalen
Teerweg durch den Wald zum Naturfreundehaus. Allmählich wurde mir
klar, dass Zuschauer als Motivationshilfe wohl Mangelware bleiben werden.
Vom Naturfreundehaus ging es noch zweimal rechts bis wir auf eine abgesperrte
Bundesstraße kamen. Von hier an erfolgten viele gerade Steckenverläufe,
die sich auf mich nicht gerade motivierend auswirkten. Und obwohl wir
größtenteils durch Wald liefen, war der Untergrund immer ein
harter Straßenbelag. Aber was will das LäuferInnen-Herz mehr:
Sonneschein und umgeben von vielen Gleichgesinnten. So verliefen die ersten
neun Kilometer wie im Flug und plötzlich tauchte, in entgegengesetzter
Richtung, der Führenden des Halbmarathons auf. Nun konnte es nicht
mehr weit sein bis zur Wendemarkte des Halbmarathons. Von nun an kamen
zuerst vereinzelt und dann immer häufiger Läufer entgegen. Mir
stellte sich die Frage: Laufe ich nach dem Wendepunkt des Halbmarathons
alleine weiter? Zum Glück traten meine Befürchtungen nicht
ein. Auf der weiteren Stecke hatte ich nie das Gefühl alleine zu
laufen. Verstärkt wurde dieses Gefühl durch entgegenkommende
LäuferInnen. Die Verpflegungspunkte auf der Strecke waren optimal
verteilt und die HelferInnen an ihnen voll motiviert. Ohne größere
Probleme war es Möglich die gewünschte Flüssigkeit entgegen
zunehmen. Leider waren Energieriegel nicht erhältlich.
Ach ja, die zweite Zeitrechnung. Geplant war eine Endzeit zwischen 3.30
und 4 Stunden. Ein Trainingslauf nicht mehr und nicht weniger sollte es
werden. Angefangen mit einem Schnitt von etwa fünf Minuten pro Kilometer
steigerte ich ungewollt meine Kilometerzeit von Kilometer zu Kilometer.
Meine 10km-Zeit lag bei 48 min und ich merkte, dass es lief.
Die Halbmarathonmarke erreichte ich in 1.40h. Erschrocken merkte ich,
dass ich heute, eine für mich, gute Endzeit erreichen könnte.
Nun versuchte ich bewusst nochmals das Tempo leicht zu erhöhen. Dadurch,
dass ich ziemlich weit hinten im Block gestartet war überholte ich
bis zum Schluss immer mal wieder einen Läufer, was sehr motivierend
wirkte. Getragen von der Euphorie kam ich nach genau 3.15h ins Ziel. Ich
ließ mich hinter dem Ziel nieder und genoss den Augenblick für
mich. Zu diesem Zeitpunkt stand fest: Der Bienwald-Marathon ist
empfehlenswert und ich komme nächstes Jahr wieder.
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