Testläufer berichten vom Bienwald-Marathon

Bienwald-Marathon

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

Unsere Empfehlung

7. 3. 2004
Nordwestzentrum

4. 4. 2004
Deutsche Weinstraßen Marathon

10. 4. 2004
Paderborner Osterlauf

10. 4. 2004
Öpfinger Osterlauf

15. 4. 2004
Marathon Ingolstadt

25. 4. 2004
Halbmarathon Meran-Algund

9. 5. 2004
Mainz-Marathon

15. 5. 2004
Rennsteiglauf

16. 5. 2004

16. Mai 2004
Trollinger Marathon Heilbronn

23. 5. 2004

20. 6. 2004
Stuttgarter Zeitung Lauf

27. Juni 2004

18. 7. 2004
Füssen i. Allgäu
König Ludwig Marathon Füssen

29. August 2004

Dort, wo die einst die
Dampflok schnaufte

4. 9. 2004

5. 9. 2004
Münster Marathon

5. 9. 2004
Fränkische Schweiz Marathon

11. 9. 2004
ebm-Marathon

10. 10. 2004:
Marathon & Halbm.
09. 10. 2004:
10km & NordicWalk
Schwarzwald Marathon


running-pur ONLINE
Ein Beitrag von running-pur ONLINE

 


Bericht von Karsten Köhlerüber den Bienwald-Marathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Karsten Köhler][

Eine Veranstaltung wo noch das Laufen im Vordergrund steht

Der Bienwald-Marathon ist der einer der ersten Marathons des Jahres in Süddeutschland. Der frühe Termin Anfang März ist, was das Wetter betrifft, daher etwas riskant, zumal es drei Tage zuvor, nicht weit von Kandel entfernt, noch stark geschneit und am Tag davor anhaltend geregnet hatte. Aber pünktlich zum Marathon klarte sich das Wetter auf, die Sonne zeigte sich und offenbar begann der Frühling. Die Temperaturen betrugen etwa 7-14 Grad, es war sonnig und schwacher Wind. Also ideale Bedingungen für einen Marathon.

Dieses Jahr wurde der Bienwald-Marathon das 29. Mal durchgeführt, und zählt somit zu den Veranstaltungen, die der Laufwelle der 70er entsprungen sind. Und von diesem altmodischen, puristischen Charakter ist noch etwas übriggeblieben, im positiven Sinne. Es handelt sich hier also nicht um ein Event, sondern um eine Veranstaltung, bei der das Laufen das Wichtigste ist. Dementsprechend ist das Startgeld mäßig, und eine Nachmeldung ist kostengünstig möglich. Dafür kriegt man zwar keine Medaille, dafür aber ein ansehnliches Funktionsshirt und eine ca. 1 Stunde nach dem Zieleinlauf ausdruckbare Urkunde, sowie Verpflegung (alle 5 km Wasser und Elektrolyt-Getränk, auf der zweiten Hälfte der Strecke auch Bananen- und Orangen-Stücke). Die Anmeldung und die Siegerehrung finden in einer Turnhalle nahe des Bienwald-Stadions statt, die ausreichend Platz bietet. Kandel ist ein kleinerer Ort unweit von Karlsruhe, aber mit der Bahn (fährt halbstündlich) von dort aus sehr gut erreichbar.

Obwohl die meisten Läufer aus der weiteren Region stammen (es fanden auch Pfalz- und Bezirksmeisterschaften statt), ist das Laufpublikum (ca. 600 Marathon, und ca. 1000 Halbmarathon) recht bunt, wenn man sich die T-Shirts näher ansieht (Marathon des Sables, Comrades, Swiss Alpine etc., von Berlin und New York nicht zu reden). Die hier startenden Läufer laufen also vermutlich mehr als einen Marathon im Jahr, und sind oft auch auf höheren Strecken erfahren. Offenbar laufen hier die Läufer, die schon den Winter durchtrainiert haben. Das zeigt auch das hohe Durchschnittstempo (der Median beim Marathon liegt bei unter 3:40 Stunden).

Der Start fand um 10 Uhr statt. Die Zeit wurde manuell gemessen. Hierfür sollten sich die Marathon-und Halbmarathon-Läufer 10 Minuten vor dem je nach ihrer Zielzeit in verschiedenen Blöcken aufstellen. Die Blöcke waren an sich gut ausgeschildert, aber ich hatte den Eindruck, dass sich viele Läufer nicht an die Vorgaben hielten, was ein Nach-Vorn-Rutschen der anderen Läufer (die ja nicht durch einen zu weit hinten gelegenen Startplatz benachteiligt sein wollten) zur Folge hatte, und das schön gedachte Start-System dadurch unbrauchbar wurde. Vermutlich dauerte es jedoch nicht wesentlich länger als 1-2 Minuten, bis auch die hinteren Starter die Startlinie passierten.

Die ersten Kilometer führte die Strecke aus dem Dorf (vorbei an Weinstuben, und Häusern, wo offenbar der Sonntagsbraten vorbereitet wurde) heraus. Es nicht viele Zuschauer an der Strecke (im Wald sowieso kaum) diese gingen aber gut mit. Nach etwa 5 km kam die Bebauung außer sicht, und es ging zunächst durch eine hübsche parkartige Landschaft mit Schafherden, und wenig später in den Bienwald, in dem der Großteil des Laufes stattfindet. Der Bienwald ist nicht besonders abwechslungsreich, aber bei diesem Wetter schöner als viele Stadtstrecken und schützt die Läufer vor dem Wind. Die Strecke verläuft auch in den Waldabschnitten fast vollständig über recht ebenen Asphalt (verkehrsfrei, offenbar wurde ein ganzer Landstraßenabschnitt für den Lauf gesperrt), was für einen flüssigen Lauf sorgt, zumal die Strecke flach ist. Die Marathon-Strecke hat zwei Wendepunkte, der Halbmarathon einen (bis etwa 13 km laufen beide gemeinsam). Der erste Marathon-Wendepunkt liegt außerhalb des Wendepunktes in dem Dorf Scheidt, wo eine Blaskapelle spielt, der zweite tief im Bienwald. Die Wendepunktstrecke bietet den Vorteil, daß man sich seinen Ranglistenplatz schon frühzeitig am Gegenverkehr abschätzen kann, kann aber auch eine Gefahrenquelle sein, besonders wenn Verpflegungspunkte in Kurven aufgestellt sind, und Läufer diese aus verschiedenen Richtungen ansteuern. Erst auf den letzten Kilometern läuft man wieder durch dörfliches Gebiet, ehe das Bienwald-Stadion wieder in Sicht kommt, wo man dann noch eine Ehrenrunde drehen darf. Ich persönlich finde einen Zieleinlauf in ein Stadion immer besonders gemütlich, da sich die Läufer dann nicht so schnell aus den Augen verlieren (es müssen ja nicht unbedingt viele Zuschauer da sein). Die Strecke des Bienwald-Marathons, und mit Glück auch das Klima sind geeignet, um eine Bestzeit zu laufen.

Der Weg zu den (Herren-) Duschen war etwas schwierig zu finden. Nach dem Lauf fand noch eine kleine Tombola statt. Insgesamt ist der Bienwald-Marathon eine gut organisierte, puristische Veranstaltung, wo noch das Laufen selbst im Vordergrund steht, und wo man sicherlich die Gelegenheit hat, Bekannte von anderen Läufen wiederzutreffen.