Bericht von Martin Zerenner über den
Biberttal Marathon
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Testberichten anderer Veranstaltungen
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Schulz][
Supersympathisches Biberttal
Hallo running-pur-Team, zuerst nochmal schönen Dank, daß
ihr euch dahintergeklemmt habt und es mit meinem Start im Biberttal noch
geklappt hat. Hab mich am Nachmeldestand gemeldet und die ganze Anmeldeprozedur
war dann auch schon in fünf Minuten über die Bühne. Womit
wir eigentlich schon beim Thema wären.
Marathon Im Biberttal. Des hab ich erst mal ganz lange auf der Landkarte
suchen müssen. Genauso wie den Startplatz Ammersdorf. Da war ich
schon ein bißchen gespannt was mich da in der tiefsten fränkischen
Provinz erwartet. Die Wegbeschreibung aus dem Internet war dabei sehr
und gut. In Ammerndorf ist dann alles sehr dicht beieinander. Ob Parkplatz,
Anmeldung, Umkleideräume, Massageräume oder Duschen, alles ist
max. 50 Meter auseinander. Wer jetzt denkt hier ist dann viel Gedränge
und Durcheinander der muß sich eines Besseren belehren lassen. Alles
ist entspannt und relaxt und sehr familiär. Man hat fast den Eindruck
es kennt Jeder jeden. Das relativ überschaubere Starterfeld für
die Marathondistanz, sage und schreibe 55 Starter, tut sein übriges
dazu. Den größeren Anteil an Teilnehmern stellen die Halbmarathonis
und die 10 km Läufer. Vor dem Start wird die Menge noch mal mit lauter
Musik in Stimmung gebracht und manchmal glaubt man, daß der Sprecher
jeden Einzelnen begrüßen möchte. Mit kostenlosen, warmen
Tee, der in einem großen Kessel über offenem Feuer gekocht
wurde, konnte man seinen Flüssigkeitshaushalt noch mal etwas Gutes
tun. Dann ging es pünktlich um 9.00 Uhr los. Vom Start weg und bis
zum Ortsrand von Ammerndorf wird man noch etwas von den wenigen Zuschauern
angefeuert. Der Rest der Strecke ist ziemlich still. Nur hie und da stehen
einige kleinere Gruppen von Fans am Weg und spenden Applaus. Die 10,5
km-Pendelstrecke ist ein Thema für sich. Zum einen ist es ziemlich
eintönig die selbe Strecke zweimal hin und zweimal zurück abzulaufen.
Zum anderen hat das aber auch seinen Reize. Zum Beispiel hat der Veranstalter
mit relativ wenigen Verpflegungsstellen, die ja immer wieder angelaufen
werden, ein sehr umfangreiches Versorgungsnetz geschaffen.
Spätestens nach 3 km war man wieder an einem Versorgungspunkt. Diese
waren mit Wasser, Isogetränken, Cola, Äpfeln Bananen und Müsliriegeln
hervorragend bestückt. Sogar für die hintersten Läufer
war immer genug da. Die freiwilligen Helfer waren allesamt supernett,
gut vorbereitet und gut gelaunt. Der Weg selber bestand überwiegend
aus befestigten Schotterwegen auf denen man sehr gut laufen konnte. Die
gesamte Strecke war sehr flach, ohne größere Steigungen.Bis
zum ersten Wendepunkt war es recht einsam auf der Strecken. Dann kamen
den Marathonis die Halbmarathonläufer entgegen und sorgten für
ein bißchen Abwechslung. Auf den letzten 5 km wurde es dann aber
richtig ruhig auf der Strecke. Da war dann jeder mit sich und der sengenden
Mittagssonne alleine. Aber auch hierfür hatte man eine typische Biberttallösung
gefunden. Eine freiwillige Helferin hatte ihren Fahrradkorb mit Wasser,
Obst und Erfrischungsgetränken bestückt und fuhr die Strecke
ab. Manchmal hatte ich fast den Eindruck das hier jeder persönlich
betreut wird. Dies hielt auch im Zielbereich an. Man wurde sofort in Empfang
genommen und an die Erfrischungsstände weitergeleitet. Hier gab es
wieder alle möglichen Sorten von Getränken, Obst und selbstgebackenen
Kuchen. Gegen ein Entgeld von 5,- EUR konnte man sich sogar massieren
lassen. Und auch im Zielbereich setzte sich die familiäre Atmosphäre
fort. Wer schon gefinisht hatte wartete im Ziel auch noch mit auf die
letzten Läufer. Als dann nach dem Marathonlauf noch diverse Kinderläufe
gestartet wurden war endgültig klar was im Biberttal den Reiz ausmacht.
Das ganze ist eine tolle Veranstaltung für die ganze Familie und
die tolle Organisation tut ihr übriges dazu. Wer seinen ersten Marathon
laufen will und auf das Gedränge eines großen Stadtmarathons
keinen Wert legt, dem lege ich das Biberttal ganz dringend ans Herz. Besser
kann man keine Lauferfahrungen sammeln, egal ob beim Marathon, Halbmarathon
oder 10 km-Lauf.
Und ein bißchen Weltklasseluft durften die Teilnehmer des Biberttalmarathon
dann doch noch schnuppern.
Unter die Starter hatte sich der Ultraläufer Achim Heukemes gemischt.
Der Extremsportler und Halter von zahlreichen Weltrekorden präsentierte
sich hier als Sportidol zum anfassen. Ich hatte das große Glück
die erste Hälfte der Marathonstrecke mit ihm gemeinsam laufen zu
können. Sympathisch und ohne Berührungsängst erzählte
er von seinen zahlreichen Laufveranstaltungen. Dabei erzählte er
auch, daß er schon früher im Biberttal gestartet ist und immer
wieder gerne kommt. Und so geht es wahrscheinlich Jedem der an diesem
kleinen aber feine Lauf teilgenommen hat.
Abschließend möchte ich mich bei running-pur bedanken, daß
ich mal wieder als Tester für euch an den Start gehen durfte. War
mir wie immer ein Vergnügen.
Martin Zerenner
Bericht von Markus Süße über
den Biberttal Marathon
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Organisation: Super, mein größtes Lob an alle Helfer
Durch ein bisschen Zufall habe ich über Running-Pur gesehen, das
noch 3 Startplätze für den Biberttal-Marathon zu vergeben sind.
So habe ich gleich meine Laufkollegen angerufen und den Termin gecheckt.
E-Mail an Running-Pur und es hat geklappt. Axel, Michael und ich sind
Testläufer für den Marathon.
Mittwoch vor dem Start telefoniere ich noch mal mit Cadion, dem Sponsor
des Laufes, ob alles klar geht. Eine sehr nette freundliche Dame bestätigt
mir die Daten und klärt noch offene Fragen.
Sonntag Morgen will ich um 6.00 Uhr aufstehen und meine Kollegen abholen.
Es passiert nicht oft, aber heute verschlafe ich. Meine Frau weckt mich
um 6.04 Uhr, oje, schnell auf, geduscht, ein Schluck Wasser und ab ins
Auto. Glücklicherweise habe ich am Samstag Abend das Auto eingeräumt.
Axel und Michael stehen schon an der Straße und warten auf mich.
Ammerndorf ein kleines Dorf im Landkreis Fürth erreichen wir nach
1 ¸ Stunden. Uns erwartet bereits um 8.00 Uhr ein freundliches, gut organisiertes
Team, das den Ablauf des Marathons gut im Griff hat. Bereits jetzt sind
es 16 Grad und es wird kostenlos Tee aus einem großem Kessel ausgeschenkt.
Die Startunterlagen in Empfang genommen, zurück zum Auto und langsam
angefangen sich für den Lauf vorzubereiten. Umziehen, eincremen,
Chip an den Schuh etc..
Achim Heukemes, der Australien-Durchquerer, ist auch am Start. Er hat
ja wieder mal einen Weltrekord gelaufen und will nur einfach mal einen
Marathon laufen, echt vorbildlich.
Die Temperatur steigt laufend und auch der Start rückt immer näher.
So bewegen wir uns mal in den Start-/Zielbereich. Michael und ich sind
erstaunt, das im Starterfeld der Marathonläufer eine sehr geringe
Teilnehmerzahl vorliegt. Dafür sind aus den anderen Startfeldern,
ob Halbmarathonläufer, Nordic Walker, 10 KM-Läufer und Kids-Weiherlauf,
die meisten Teilnehmer am Start, welche Zeitversetzt von uns laufen. 10,
9, 8, ·.,1 und los geht es, die Stimmung steigt und das Feld trabt los.
Es geht aus dem malerisch gelegenen Ort auf dem Biberttal-Radweg Richtung
Großhadersdorf. Leider gehen die ersten 5 KM in der prallen Sonne
auf einer sehr monotonen Strecke an der Straße entlang. Der Veranstalter
hat alle 3 KM einen Verpflegungspunkt mit sehr netten, hilfsbereiten Hellfern,
die ihren Job super gemacht haben, eingerichtet. Nach den ersten 5 KM
habe ich aufgrund der Hitze und dem Untergrund die ersten Probleme. Es
wird immer wärmer, aber endlich kommen wir auf Forstwege, die im
Schatten liegen. Nach ca. 8 KM hören wir von hinten langsam schnelle
Schritte und lautes Schnaufen. Die ersten Läufer vom Halbmarathon,
die 15 Minuten hinter uns gestartet sind, überholen uns. Kurze Zeit
später kommen uns auch schon die ersten Marathonläufer entgegen.
Wahnsinn, wie sie bei diesem Wetter rennen. Jetzt ist es auch nicht mehr
so langweilig auf der Strecke. Nun merkt man, das es sich um eine Pendelstrecke
handelt. Der Halbmarathonläufer darf diese Wendepunktstrecke einmal
laufen, wir haben den Wendepunkt zweimal zu umrunden.
An den Gesichtern der Läufer/-innen ist sehr oft ein verbissener
Gesichtsausdruck zu erkennen, sie kriegen nicht einmal ein Lächeln
über die Lippen. Nein, wenn ich mal soweit bin, dann habe ich keinen
Spaß mehr am Laufen, aber Michael und ich haben viel Fun. Wir lachen
mit Helfern, Läufern und Zuschauern, die uns auf der ersten Runde
sehr zahlreich unterstützen. Den Wendepunkt das erste mal erreicht
und es geht die Strecke wieder nach Ammendorf zurück. Mein Ziel ist
es, in 4:30 Stunden im Ziel zu sein. Bis jetzt liege ich gut im Limit,
tue mir aber schwer. Nach ca. 2 Std. laufen wir in Ammendorf durch den
Start-/Zielbereich und gehen das zweite Mal auf die Strecke. Die Sonne
brennt immer mehr, auch sieht man immer weniger Läufer und Zuschauer
auf der Strecke. Es ist schön, das Michael mich so unterstützt,
er zieht und motiviert mich, KM für KM. Bis KM 30 komme ich gut zurecht,
aber dann geht der Kampf los. Ich versuche Michael nicht zu bremsen und
bitte ihn los zu laufen, aber er wartet immer wieder und will mich nicht
alleine lassen. Ein echter Laufkollege.
Ich hatte nicht daran geglaubt, der Wendepunkt liegt das zweite Mal vor
mir und ich bin noch nicht der Letzte. Jetzt muss ich auch ab und zu gehen
um die Muskeln zu lockern. Die Strafe, das ich zu wenig trainiert habe.
Der oder die anderen überholen mich, aber es geht nicht mehr schneller.
Die Strecke wird immer einsamer, teilweise keiner vor uns und hinter uns
zu sehen. Ab und zu doch mal ein Zuschauer eines Mitläufers, der
uns anfeuert. Endlich, die letzten 5 KM werden eingeläutet und das
Ziel in erreichbarer Nähe. Trotzdem macht mir es die Sonneneinstrahlung,
mein Körper und die Fitness nicht einfach. Da war der Rennsteig vor
4 Wochen trotz Höhenmeter einfacher zu laufen. Aber mein Michael
lässt mich nicht im Stich und führt mich ins Ziel und das noch
in 4 :27 Stunden bei ca. 30 Grad. Danke Michael.
Fazit meines Laufes:
Organisation: Super, mein größtes Lob an alle Helfer, ob vor,
während oder nach dem Lauf.
Strecke: Pendelstrecke, die jeweils in der Nähe von 5 KM von Ammendorf
sehr monoton ist. Es sind kurze Strecken Teer, 90 % sind auf Schotter-
und Forstwegen zu laufen.
Verpflegung: Alle 3 KM gut geplant, mit Wasser, Cola, Iso, Bananen, Apfel,
Riegel. Man muss auch bei 30 Grad keine Getränke mitnehmen (zumindest
in meiner Gewichtsklasse).
Das Umfeld: Sehr familiärer Lauf, man wird auch als Oberfranke gut
aufgenommen. Auch nach dem Lauf wird man als hinterer Läufer von
den Zuschauern und Teilnehmern mit Freude aufgenommen und empfangen.
Mein Dank an die Sponsoren und Running-Pur für die Möglichkeit
die Strecke zu testen.
Markus Süße
Bericht von Michael Schulz über den
Biberttal Marathon
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Natürlich, fränkisch, romantisch
6. Biberttal-Marathon bei strahlendem Sonnenschein und in familiärer
AtmosphäreBiberttal-Marathon. Wo ist denn das eigentlich, das Biberttal?
Ein Blick auf die Karte gab mir Aufschluss. Start und Ziel ist in Ammerndorf,
einem kleinen fränkischen Dörfchen. In der Nähe von Fürth
bei Nürnberg. Gar nicht so weit von Coburg entfernt, dem Ort, in
dem ich wohne. Also warum nicht mal beim Biberttal-Marathon mitmachen?
Einfach so, ganz locker, als langsamen ultralangen Trainingslauf.
Gemeinsam mit meinen Freunden Markus und Axel machten wir uns also am
Sonntag (19.06.2005) in aller Frühe auf den Weg nach Ammerndorf.
Nach gut 1 ? Stunden Autofahrt erreichten wir den kleinen Ort. Er war
wirklich klein, total beschaulich. Fachwerkhäuser, eine kleine Straße,
ein kleiner Fluss und mittendrin der Start- und Zielbereich des Marathons.
Das Umfeld dieser Veranstaltung war geprägt von kleinen Zelten, Bierbänken
und Essensständen. Wenn da nicht ein großes Schild mit der
Aufschrift 6. Biberttal-Marathon gewesen wäre, hätte
es sich genauso gut um ein Dorffest handeln können. Auch der Zielkanal
war kaum größer als ein Radweg. Gar kein Vergleich mit den
großen Marathonevents. Keine Wartezeit bei der Startnummernausgabe,
der Parkplatz gleich gegenüber und nebenan die Turnhalle zum Umziehen
und Duschen. Ein Marathon der kurzen Wege. Das es sich hierbei nicht um
eine Massenveranstaltung handelte, wurde mir spätestens beim Start
des Marathons bewusst. So ca. 100 Läuferinnen und Läufer fanden
sich ein, als der Startschuss für die 42,195 km fiel. Wenig später
wurden dann der Halb-Marathon und danach der 10 km-Lauf gestartet. Ingesamt
waren es ca. 300 Laufbegeisterte, die sich auf die verschiedenen Strecken
machten.
Eine weitere Besonderheit des Biberttal-Marathons ist die Laufstrecke.
Es handelt sich dabei um eine flache Strecke, die allerdings beim Marathon
4-mal zu laufen ist. Also hin, zurück, dann durch den Start-, Zielbereich
und dann noch mal hin und wieder zurück. Eine Pendelstrecke sozusagen.
Nachdem wir die ersten Kilometer durch Ammerndorf zurückgelegt hatten,
ging es hinaus in die weite Flur. Na gut, nicht ganz, denn die Strecke
führte zunächst über Radwege an der Hauptstraße entlang,
später dann über Forst- und Waldwege. Im lockeren Laufschritt
bin ich mit Markus angegangen. Unser Ziel war eine Zeit so um die 4:30
h. Schließlich sollte es ja ein Trainingslauf sein. Andere waren
da ambitionierter, denn das Läuferfeld zog sich relativ schnell auseinander.
Obwohl es nur eine beschauliche Laufveranstaltung war, waren doch (regionale)
Größen am Start. So zum Beispiel Robert Wimmer, der den Trans-Europa-Lauf
gewann oder auch Achim Heukemes, der im Frühjahr diesen Jahres 4.300
km in 43 Tagen durch Australien für die Opfer der Flutkatastrophe
in Asien gelaufen ist. Und nicht zu vergessen mein Freund Erwin Bittel,
der den Biberttal-Marathon vor einigen Jahren gewonnen hatte. Weit weg
waren sie bereits, als wir den 1. Versorgungspunkt nach ca. 3 km erreichten.
Erstmal was trinken. Viel trinken, denn die Sonne brannte bereits auf
uns herab. Auf dem ersten Teilstück der Strecke war kaum Schatten.
Erst nach 7 km ging es dann in auf den Waldweg und wir konnten uns ein
bisschen vor der Sonne verstecken. Die Versorgungspunkte waren reichlich
bestückt. Es gab Wasser, Iso-Getränke, Cola, Äpfel und
Bananen und sogar noch ein paar Schwämme zur Abkühlung. In der
2. Runde haben uns Feuerwehr und die fleißigen Helfer Läuferduschen
eingerichtet. Diese Erfrischungen nahmen wir dankend an, denn das Thermometer
kletterte bis auf 31 Grad.
Kurz vor dem 1. Wendepunkt kamen uns schon die ersten entgegen. Schnell
sausten sie an uns vorbei. Trotz des hohen Tempos sahen sie noch frisch
aus. Im Gegensatz zu mir. Denn irgendwie hatte ich meinen Rhythmus nicht
so gefunden. Mein Knie schmerzte ein bisschen und auch der Kopf spielte
ein bisschen verrückt. Vielleicht laufe ich ja nur die 21 km, dachte
ich mir. Na mal schauen. Erstmal laufe ich weiter. Mein Freund Erwin kommt
mir entgegen. Auch er ist schnell unterwegs. Wohl noch unter den ersten
10, glaube ich. Endlich erreichen auch wir den 1. Wendepunkt und es geht
wieder zurück in Richtung Ziel. Ich versuche, mich mehr auf mich
zu konzentrieren, meine Schmerzen zu vergessen. Ich beobachte die Läuferinnen
und Läufer, die uns entgegen kommen. Dann geht es wieder in die pralle
Sonne und in der Ferne ist auch schon der Kirchturm von Ammerndorf zu
erkennen. Ich mag die Hitze. Ich laufe gerne, wenn die Sonne auf mich
herunterbrennt und mit der Umgebung zerschmelze. Langsam finde ich auch
meinen Rhythmus. Auch die Schmerzen im Knie sind weg.
Mit Applaus und Musik werden wir in Ammerndorf erwartet. Der Sprecher
ruft unsere Namen und wünscht uns viel Glück für die 2.
Runde. Wieder geht es hinaus. Am Ortsende nehmen wir die letzten Anfeuerungen
der Zuschauer mit, dann geht es wieder hinaus in die Einsamkeit der Strecke.
Es läuft gut. Und obwohl wir diese Pendelstrecke schon zweimal gelaufen
sind spielt auch mein Kopf mit. Vor dem Rennen hatte ich die Befürchtung,
dass es meine Gedanken sind, die mich ein bisschen lähmen könnten.
Schließlich ist mir ja jetzt alles bekannt. Die Ortsnamen, die Tankstelle,
die irgendwann zu unserer Rechten liegt und die Überquerung der Hauptstraße.
Aber nichts dergleichen. Ich laufe einfach. Und schaue mich um. Komisch,
auf der 1. Runde habe ich das alles gar nicht so wahrgenommen. Vor allem
die Strecke durch den Wald, durch den wir wie durch einen großen,
grünen Tunnel laufen, ist doch sehr attraktiv. Eine Landschaft, wie
sie für Franken kaum typischer sein könnte. Hügelland,
dicht bewaldet. Ab und zu schlängelt sich ein Flüsschen durch
die Wiesen, hier und da ein einsames Gehöft. Umrahmt wird das ganze
von einem satten Grün in den verschiedensten Tönen. Auch landschaftlich
hat der Marathon etwas zu bieten, obwohl das am Anfang gar nicht so ausgesehen
hat.
Die Führungsgruppe ist schon lange vorbei, als wir den Wendepunkt
erreichen. Viele entgegenkommende Läufer feuern uns an. Wir klatschen
zurück und wünschen ihnen alles Gute. Wieder ein Verpflegungspunkt.
Wir halten kurz an, trinken ein, zwei Becher Cola. Auch die Helfer, die
ja auch schon einige Stunden auf den Beinen sind, haben noch ein Lächeln
und aufmunternde Worte für uns parat. Langsam kommen auch wir in
Zielnähe. Ammerndorf liegt vor uns und wir gut in der Zeit. Noch
einmal stoppt die Feuerwehr die Autos für uns, als wir über
die Bundesstraße laufen. Dann geht es hinein in den Ort. Die ersten
Zuschauer erwarten uns schon, freuen sich mit uns, klatschen. Noch einmal
durch die Feuerwehrschlauchdusche und dann gehts leicht bergab ins
Ziel. Nach 4:30 h erreiche ich gemeinsam mit Markus die Ziellinie. Unser
Freund Axel, der kurz vor uns angekommen ist, macht ein paar Fotos. Erwin,
der insgesamt 6. wurde, erwartet uns. Wieder ein Marathon geschafft. Eine
Hitzeschlacht war es, aber doch schön.
Fazit:
Der Biberttal-Marathon ist eine Veranstaltung der besonderen Art. Ein
fast familiärer Marathon, ein Marathon der kurzen Wege und kurzen
Wartezeiten. Die Pendelstrecke, die auf dem ersten Blick ein bisschen
langweilig erscheinen mag, hat doch seine Vorteile. Zum einen ist sie
eine Strecke der Begegnungen. Ständig sieht man Läufer, kann
sich gegenseitig unterstützen. Zum anderen ist sie auch ein Training
für die mentale Stärke. Denn spätestens nach dem 2. Wendepunkt
kennt man sie fast auswendig. Und obwohl es anfangs lange parallel einer
Bundesstraße geht, hat die Strecke auf dem 2. Abschnitt auch landschaftlich
etwas zu bieten. Die Versorgung auf unterwegs wurde von zahlreichen freundlichen
Helfern optimal sichergestellt. Trotz der hohen Temperaturen musste niemand
an Durst leiden. Und hinterher gibt es ein gemütliches Beisammensein
bei Musik, Kaffee und Kuchen. Fast familiär eben.
Michael Schulz
P.S. Vielen, vielen Dank an Running Pur, dass ich mal wieder einen Marathon
für Euch testen durfte. Es war wieder sehr schön. Immer wieder
gerne.
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