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Testläufer berichten vom Halbmarathon in Berlin am 7. April 2002

Berliner Halbmarathon 2002

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen.
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Testberichte vom Berliner Halbmarathon 2002


BERICHT VON LARS FISCHER vom Berliner Halbmarathon 2002
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][ Testberichte Berliner Halbmarathon 2001 ][
][ Lars Fischer ][ Steffen Fiebrig ][ Jan Cornelissen ][ Norbert Hax ][ Thomas Wagner ][ John von Eitzen ][


Hallo liebe Sportsfreundinnen und Sportsfreunde,
ich bin gerade mit meiner Regeneratios-Dusche fertig und mache mich sofort an die Arbeit, um Euch ein paar Zeilen mit meinen Eindrücken vom heutigen Berliner Halbmarathon (mein Eröffnungslauf für die diesjährige Wettkampfsaison ) auf´s Papier bzw. auf die Internetseite zu bringen. Los ging es heute früh um 06.00 Uhr nach ein paar Toastbrotscheiben und einem Glas Wasser. Leider war es heute morgen so kalt, dass ich erst einmal meine Autoscheiben vom Frost befreien musste. Nach einem Blick auf das Thermometer ( sage und schreibe -3 °C !!! ) dachte ich, na dass kann ja was werden bei den Temperaturen. Nur gut, dass ich auch meine Sporttasche mit Kleidungsstücken gepackt habe, die bei solch einem Wetter den Körper warm halten.
In Berlin angekommen, bin ich mit der S-Bahn zum Startbereich gefahren, da ich mir denken konnte, dass es kein rankommen an die nähere Umgebung des Startes mit dem Auto gab ( das kann ich nur jedem empfehlen, der an einem größeren Laufevent teilnimmt ). Im Start- und Zielbereich war alles sofort zu finden. Sowohl die Nummernausgabe als auch der Messebereich und die Umkleidezelte waren auf einem Platz aufgebaut, so dass man seine Energie nicht bereits im Vorfeld für lange Wege verbraucht hat. Da es viele Stände für die Ausgabe der Startunterlagen gab, kamen kein Gedränge und auch keine langen Wartezeiten auf. Gleich an dem Stand gab´s von den freundlichen Helfern die Startnummer und das T-Shirt; seine Konsumsucht konnte man im Messebereich befriedigen ( incl. Schnäppchen ). Denn hier gab es vom Schuh über den Energieriegel bis zur Trinkflasche alles, was das Läuferherz begehrt.
Der Start erfolgte pünktlich um 10.00 Uhr. Der Himmel war hellblau und es schien die Sonne. Erst wollte ich mit einem T-Shirt laufen, entschied mich jedoch auf Grund des kalten Windes für die "lange" Variante. Dies war auch besser so, da es zwischen den Häuserschluchten ganz schön windig war. Am Anfang gab es natürlich das obligatorische Start-Gedränge. Nach ca. 2 km hat sich aber dann alles eingepegelt. Während der gesamten 21 km kam nie großes Gedränge auf der Strecke auf, da die Straßen meist sehr breit waren. Vorbei ging´s am Brandenburger Tor ( oder besser durch ?! ), Siegessäule und und und ...
Nach 7, 5 km gab es die erste Getränkestation., im Abstand von 5 km folgten dann die nächsten. Die "guten Seelen" hatten sowohl Tee als auch Isostar im Angebot. Kurz rechts ran, die Hälfte wieder mal verschüttet und weiter ging´s im Angriff auf eine neue Bestzeit. Ich merkte nämlich, nach dem ich ein bisschen mit den Zeiten gerechnet habe, hier geht noch was ?!
Obwohl es "Halbmarathon" war, fanden viele Zuschauer den Weg an die Strecke. Bei Kilometer 20 standen die meisten Leute. Die heizten dann auch noch mal ordentlich ein, so dass ich den letzten Kilometer im "Schlusssprint" absolvierte. Die Ziellinie passierte ich dann bei 01:23 h, was auch ´ne neue Bestzeit für mich ist. Nach dem Empfang der Medaille, ging es gleich zum Getränkestützpunkt, wo ich mich über den lecker zubereiteten Tee freute ( zwei Bananen habe ich auch noch verspeist ). Das Dehnen der müden Knochen folgte alsbald, damit ich am Montag nicht so viel Muskelkater habe. Ich denke, da alles gepasst hat, was die Organisation und den Ablauf betrifft, werde ich im nächsten Jahr dort wieder an den Start gehen. Eine Teilnahme an einem Lauf in Berlin kann ich nur jedem wärmstens empfehlen. Man sieht was von der Stadt und für die Gesundheit tut man auch noch etwas.
Ich möchte mich noch gern bei Running Pur und dem SCC Berlin ( incl. Helfer ) bedanken., die mir eine Teilnahme am Bewag Halbmarathon ermöglichten. Vielleicht sehe ich ja den einen oder die andere auf irgendeinem Lauf in der Republik ?! Bis dahin viel Spaß beim Sport, vor allem aber bleibt gesund........
Gruß Lars


BERICHT VON STEFFEN FIEBRIG vom Berliner Halbmarathon 2002
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][ Lars Fischer ][ Steffen Fiebrig ][ Jan Cornelissen ][ Norbert Hax ][ Thomas Wagner ][ John von Eitzen ][


Hallo liebe Testinteressierte!

Selbst ein Halbmarathon kann schon fast den Rahmen sprengen! Über dreizehntausend Läufer bei diesem Event sind beachtlich. Dementsprechend die Stimmung auf und neben der Strecke- einfach herrlich! Auch wenn nicht so viele Samba- und andere Musikgruppen an der Strecke die Läufer anfeuerten wie beim Marathon letzten Herbst, die Zuschauer brachten doch die nötige Wärme in diesen kühlen Morgen. Das Wetter kann man sich bekanntlich nicht aussuchen, aber ganz schlecht haben wir es nicht getroffen. Frühmorgens war es zwar ganz schön frisch, dafür brauchte man sich in der Hitze des Gefechts keine Sorgen um Überhitzung machen. Dafür sorgten auch die Getränkegaben des Veranstalters in Form von Wasser und Tee. Es wäre bei der Teilnehmeranzahl allerdings nett gewesen auf beiden Seiten der Strecke Erfrischungsstände aufzubauen. Es gab bis auf ein paar Bananen (im Ziel) auch nichts zu essen- der eine oder die andere hätten vielleicht auch unterwegs einen Happen zu sich genommen, insbesondere in den Gruppen welche nicht auf Rekordjagd waren. Gut geklappt hat die Sache mit der Wechselbekleidung. Einige Irrläufer konnten zwar bis kurz vor dem Start die richtige Stelle nicht finden, ich empfand die Ablage- und Umkleidemöglichkeit in den DRK-Zelten sehr angenehm. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle die vielen Helfer. Ohne die wäre so eine Veranstaltung gar nicht möglich und ich habe kein unfreundliches Wort vernehmen können!
Nachdem ich auch mein sportliches Ziel erreicht habe unter 1:45 zu laufen, kann ich nur sagen: Eine rundum gelungene Veranstaltung!

Steffen Fiebrig


BERICHT VON JAN CORNELISSEN vom Berliner Halbmarathon 2002
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Kurzes Fazit vorab: Alles lief gut - sowohl das Organisatorische, als auch ich selber ;-).
Für mich war dieser Halbmarathon der erste große Running Event überhaupt (mal abgesehen von einigen Volksläufen als kleiner Stepke), so dass eventuell mancher Leser überrascht sein wird, welche Dinge mir auffielen.

Die Startnummernausgabe, die schon an den beiden Tagen vor dem eigentlichen Lauf stattfand, ging schnell und problemlos über die Bühne: Gutschein für den Zeit-Chip kaufen, Startunterlagen abholen, Chip abholen und auf meine Startnummer "buchen" lassen.
Etwas enttäuscht war ich von der "Pasta Party", denn die Nudeln waren ohne (die recht knappe) Soße nicht genießbar. Nicht nur mir ist es wohl so gegangen, denn es stapelten sich die halbvollen Nudelteller auf den Tischen. Schade fand ich auch, dass der im Programm angekündigte Vortrag über die "Unterschiede zwischen Halb- und ganzem Marathon" ausfiel. Weil ich im September in Berlin zum ersten Mal einen Marathon laufen möchte, hätten mich weitere Infos dazu sehr interessiert.
Der Start und die Vorbereitungen am Sonntag liefen reibungslos. Ein langer Startbereich war in unterschiedliche Farb-Bereiche aufgeteilt, um die schnellen (rot) von den nicht ganz so flotten Läufern (grün und gelb) zu trennen. Gut gefallen hat mir die Party-Musik, die im Startbereich gespielt wurde, denn die schnellen Beats brachten einen in Schwung an diesem sonnigen aber kalten Morgen (5* Grad). Auch fand ich die Idee der SFB-Laufbewegung (der SFB, Sender Freies Berlin, hat vor einiger Zeit einen stark frequentierten Lauftreff ins Leben gerufen) gut, an die Teilnehmer Luftballons zu verteilen, um sie nach dem Startschuss gen Himmel fliegen zu lassen.
Die Strecke war gut gewählt und (von den ersten 500m abgesehen, als die Massen sich stauten) geräumig genug, um das große Teilnehmerfeld von über 11.000 Läuferinnen und Läufern aufzunehmen. Selbst für mich als guter Berlin-Kenner war es interessant, auf dieser "Sightseeing-Tour" durch das Berliner Zentrum einige neue Dinge zu entdecken. Getränkestände waren dreimal vorhanden, was für diese 21-km-Distanz auf jeden Fall ausreichte. Gestört haben mich auf dem letzten Kilometer mehrere Male einige Zuschauer, die sich bis weit auf die Fahrbahn drängelten und uns Läufern den Platz zum Ausweichen bzw. Überholen wegnahmen. Ansonsten ein großes Lob an die Zehntausende von Zuschauern, die mich durch Klatschen, Jubel-Rufen und amüsanten Schildern ("Opa Rolf - du bist der Schnellste!") anfeuerten.
Unglücklich aufgeteilt war der Bereich hinter der Ziellinie, denn dort drängten sich neben den vielen Läufern auch Mengen von Zuschauern, so dass man nach dem Ziel-Sprint abrupt stoppen mußte, um nicht in andere Personen hineinzulaufen; von einem halbwegs vernünftigen Auslaufen ganz zu schweigen.
Die anschließende Versorgung war einwandfrei: Wasser, Iso-Getränke und Bananen gabs genug, wer wollte, bekam eine vorläufige Schnell-Urkunde ausgestellt, der Moderator beim Ziel sorgte für nette Atmosphäre.
Insgesamt: Die Organisation war gut, mein erster Run hat mir viel Spaß gemacht, mit der Zeit von 1:50min war ich zufrieden, und ich freue mich schon auf den großen Event im Herbst.
Jan Cornelissen


BERICHT VON NORBERT HAX vom Berliner Halbmarathon 2002
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Ein Gruß an alle Läufer!
Der Berliner Halbmarathon am 07.04.2002 war ein tolles sportliches Erlebnis. 14.709 Teilnehmer aus 49 Nationen gingen an den Start. Eine solche Teilnehmerzahl erfordert natürlich eine besonders gute Organisation durch den Veranstalter - und tatsächlich kann man an der Organisation des Laufes und der Rahmenveranstaltungen nicht meckern. Bereits am Samstag bei der Abholung der Startnummer und des Zeitmessungschips gab es die große Pasta-Party - nochmal Kohlenhydrate tanken vor dem Start. Doch das Wetter am Vortag ließ mit Eiseskälte nichts Gutes für den Sonntag ahnen und man legte sich schonmal die warmen Sachen zurecht. Am Lauftag selbst allerdings strahlte während des gesamten Laufs die Sonne. Die Strecke war natürlich klassisch für Berlin: Alexanderplatz, Unter den Linden, Brandenburger Tor, Siegessäule, Schloss Charlottenburg, Ku'damm und dann über Gendarmenmarkt wieder zum Alexanderplatz zurück. An den zahlreichen Erfrischungspunkten an der Strecke gab es Wasser und Tee. Das Schöne an einem so großen Lauf mit vielen Teilnehmern ist der bunte Mix von Menschen aller Trainingsstufen. Ein buntes Völkchen war unterwegs und der einzige - wirklich einzige - Wermutstropen waren die zwei, wenn auch kurzen, Kopfsteinplasteretappen in Charlottenburg. Nächstes Jahr wohl wieder. Der Berliner Halbmarathon war mein Einstieg in das Training für den Marathon im September.
Norbert Hax


BERICHT VON THOMAS WAGNER vom Berliner Halbmarathon 2002
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Hallo liebe Running Pur Leser!

Tja nun will ich also Halbmarathon in Berlin laufen... Letztes Jahr am 29. Juli habe ich mit den Rauchen aufgehört und schnell einige Kilogramm trotz Schwimmen und Fahrrad fahren zugenommen. Ende September stand ich zufällig im Schuhladen, hab mich nach Halbschuhen umgeschaut und nichts passendes gefunden, das heißt doch was passendes.... Joggingschuhe, die ich eigentlich gar nicht haben wollte. So jedenfalls kam ich zum Laufen. Anfänglich zwei Kilometer am Stück und mindestens fünf Minuten gehen und wieder zwei Kilometer. Langsam wurde es immer besser im Sinne von ertragbarer und weniger beschwerlich, erst 4 Kilometer ohne Pause, dann fünf und so weiter und so fort. Dann kam der Punkt, wo laufen keine Quälerei mehr war sondern auf einmal Spaß machte. Ich war plötzlich nicht mehr so sehr damit beschäftigt mich vorwärts zu treiben sondern fing an die Natur zu genießen und hatte Spaß an der Bewegung. Nachdem ich dann bei 7 Kilometer am Stück angekommen war habe ich mich dem örtlichen Lauftreff angeschlossen und laufe dort regelmäßig einmal in der Woche mit. Zusätzlich laufe und lief ich noch zweimal in der Woche anfangs kleine Strecken, mittlerweile allerdings Strecken bis 15 km und mehr. Schuld am Halbmarathon sind die Leute aus dem Tarmstedter Lauftreff, die haben mich regelrecht angestachelt.
Nun war also der große Tag in Berlin. Meine Halbmarathonpremiere. Wir waren mit insgesamt 8 Läufern und 3 Supportern am Samstag den 06.04. aus Tarmstedt im Elbe-Weser- Dreieck angereist, haben die Startunterlagen am Nachmittag abgeholt und hinterher eine Stadtbesichtigung per Pedes genossen.
Nach einer schlecht durchgeschlafenen Nacht war am Sonntag Morgen war um 6:45 Uhr Wecken und anschließend Frühstück angesagt. Danach fuhren wir mit der U- Bahn zum Veranstaltungsgelände am Alexanderplatz. Die Anzahl der Teilnehmer hat mich fast erschlagen. 14709 vermeldete die SCC Veranstaltungs GmbH. Trotz der Nervosität habe ich mein Umkleidezelt gefunden und war rechtzeitig am Start.
Um 10:00 Uhr setzte sich dann der Läuferlindwurm bei herrlichem Sonnenschein nach dem Startschuss in Richtung Brandenburger Tor und Siegessäule Bewegung. Es war windstill und die Sonne wärmte trotz der Temperaturen um den Gefrierpunkt. Das Starterfeld zog sich doch schon relativ schnell etwas auseinander, so dass sich Lücken zwischen den einzelnen Läufern ergaben. Am Brandenburger Tor angekommen, trafen wir das erste Mal auf unsere Supporter. Weiter ging es in Richtung Goldelse (Siegessäule). Die 5 km Marke an der Siegessäule erreichte ich nach 29:43 min mit einem knappen 6 er Schnitt, genau wie geplant. Zwischen- Charlottenburger Tor und Ernst-Reuter-Platz liefen wir an einem Trödelmarkt vorbei weiter in Richtung Charlottenburger Schloss. Kilometer 5- 10 waren ebenfalls mit 29:28 min knapp unter 6 Minuten den Kilometer. Hier wäre ich fast an der Zeitnahmematte vorbei gelaufen, die nur noch etwa eine halbe Straßenbreite einnahm. Dann kamen wir auf den Kurfürstendamm, rechts und links die ganzen Geschäfte und recht viele Zuschauer, die ordentlich Spektakel gemacht haben. An der Erfrischungsstation bei Kilometer 12,5 habe ich zum ersten und letzten Mal einen Becher Wasser getrunken und bin in leeren Plastikbechern rumgestolpert. Es ist doch erstaunlich was für Müllmengen sich bei solchen Veranstaltungen auf der Straße ansammeln. Vorbei ging es dann an der Gedächtniskirche und am Lützowufer, Schöneberger Ufer und an den Ruinen des Anhalterbahnhofs. Ich hatte mir vorgenommen bis km 15 in etwa einen 6 er Schnitt durchzulaufen und zum Ende dann etwas schneller zu werden. Leider habe ich dann bei 15 Kilometern feststellen müssen, dass ich irgendwie langsamer geworden war. Ich hatte eine Minute verloren. Also Gas geben, die Geschwindigkeit steigern, denn ich wollte doch unter 2 Stunden bleiben. Tja und dann bin ich gerannt und gerannt, hab noch einige andere Läufer überholt, nebenbei noch das Außenministerium am Werderschen Markt und Checkpoint Charly gesehen und nach 2:03:56 Stunden über die Ziellinie in der Alexanderstraße gekommen. Anfänglich war ich etwas enttäuscht, dass die 2 Stunden Schallmauer nicht gefallen war, aber nach kurzer Zeit habe ich mich einfach nur noch gefreut im Ziel zu sein und mich dabei noch gut zu fühlen. Ach so die letzen 6,1 Kilometre habe ich in 33:56 Minuten hinter mich gebracht. Am Tag zuvor haben wir beim Sightseeing weniger von Berlin und seinen Sehenswürdigkeiten gesehen als während des Laufs. Ein wirklich schöner und gut zu laufender Sightseeing- Halbmarathon.
In Hannover am 05.05. werde ich erneut versuchen unter zwei Stunden zu bleiben und diesmal soll es dann klappen.

Viele Grüße

Thomas Wagner


BERICHT VON JOHN VON EITZEN vom Berliner Halbmarathon 2002
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Hallo, liebes running-pur Team, allen LäuferInnen und Interessierten und natürlich den Halbmarathonies !

Berlin war mal wieder `ne Wucht !
Nachdem am Samstag das Wetter sowie die Aussicht auf Sonntag gar nicht gut aussah, wurde ich am Sonntag morgen um 06:30 Uhr doch tatsächlich durch die Sonne geweckt. Da stieg mein Motivationspegel doch gleich wieder ganz erheblich an, und nach einem weniger oppulenten Frühstück ließ ich mich nach Berlin-Mitte fahren.
Das Gedränge und Gewusel von fast 15.000 (!) Teilnehmern war schon beeindruckend, und außerdem war es mein erster Lauf, an dem ich teilnahm.
Über den Start um 10:00 Uhr kann man nicht viel sagen, außer daß es Verbesserungen gäbe. Sehr große Startblöcke und eine Menge undisziplinierter Läufer machten den ersten Kilometer, so bis zum Dom, ein wenig zur Qual. Aber dann lockerte sich das Feld so auf, daß man das Wetter, den Lauf und natürlich auch Berlin ein wenig genießen konnte. Durch den Tiergarten durch, die erste Zwischenzeit bei km 5 (na ja, nicht schlecht), weiter zum Ernst Reuter Platz, rechts die Otto-Suhr-Allee hoch, die erste Wasserausgabe.
Oh Gott, was für ein Gedränge und ein Durcheinander. Ich hatte mir schon von anderen Läufern sagen lassen, ich solle lieber kein Wasser trinken (Laufunterbrechung, Atmung kommt aus dem Takt, evtl. macht der Magen nicht mit) und so nahm ich das Wasser nur, um mir das Gesicht und meine Unterarme abzuspülen, denn trotz der doch kühlen Witterung hatte ich mich schon reichlich aufgeheizt.
Wenn ich mich so umsah, fragte ich mich, wie es andere LäuferInnen aushielten mit langen Lauftights und Windjacken - mir jedenfalls lief trotz kurzem T-Shirt und 'ner kurzen Hose recht ordentlich der Schweiß runter.
Vorbei an Schloß Charlottenburg, den Querschlag zum Ku`damm runter, über die 10 km Marke gelaufen und nicht schlecht gestaunt über meine Laufzeit, die sich entgegen geplanter 6:15/km auf 5:40/km einpendelte. Na ja, Luft und Kraft war genug da und ich bog links in den Ku`damm ein. Hier wurde man so richtig von den Zuschauern angefeuert, hier und da wurde Musik gemacht - es war herrlich. Viele meiner Mitläufer wurden nach und nach langsamer und ich bekam Oberwasser. Da das Läuferfeld immer noch sehr dicht war, hatte ich aber doch meine Mühe, mich im ZickZack durch das Feld weiter nach vorn zu kämpfen. Am Kanal entlang war das Feld dann doch schon sehr locker und ich machte mir Gedanken, wie und wann ich evtl. noch Tempo zulegen könnte oder ob ich es überhaupt machen sollte. Und dann, irgedwann so kurz vor Berlin-Mitte, kam natürlich auch der Punkt, an dem ich mich fragte, warum ich das alles mache. So langsam hatte sich in meinen Waden eine klein bischen Erschöpfung eingestellt und mein Puls war auch schon lange jenseits der eigentlich anvisierten Werte. Doch auch das ging vorbei, und als sich in Mitte dann wieder mehr begeisterte Zuschauer fanden, war auch dieser Punkt überschritten. Vorbei am ehemaligen CheckPoint, den Gendarmenmarkt links liegen lassen und schon langsam das nahe Ende ahnen - noch den letzten Krümel meines mitgenommenen Traubenzuckers reinschmeissen.
Das rote Rathaus vor Augen, mußten wir leider einen Notarztwagen passieren lassen. Rechts vorne hat es ein Läufer nicht mehr geschafft und sitzt mit dem Rücken am Brückengeländer, umringt von einigen Zuschauern. Der arme Tropf, und das so kurz vor dem Ziel.
Ich muß mich zurückhalten, da ich immer gerne schneller laufe als ich wirklich kann. Vorbei am Rathaus und rein in ein Zuschauerspallier, wie ich es noch nicht erlebt habe. Jetzt kann ich es nicht mehr aushalten. Ich trete an, was das Zeug hält. Mein Puls rast und ich meine, jede Faser meiner Beine zu spüren. Ich empfinde die Läufer vor mir nur noch als Hindernis und suche mir einen Weg ganz außen, um ja keinen anderen an- oder umzurempeln. Ich werde angefeuert und die Zuschauer schreien, doch dafür habe ich jetzt auch keinen Blick mehr - ich sehe nur noch die zwei großen Zeitanzeigen und freue mich, daß ich es geschafft habe.

Ich bleibe nicht stehen, sondern versuche mich im Gedränge nach dem Zieleinlauf weiter zu bewegen. Ein klein wenig Ärger kommt darüber auf, daß das nicht besser gelöst ist. Die Freude überwiegt aber - ich überschlage kurz, daß mich dieser Sprint so um die 100 Plätze weiter nach vorne gebracht hat.

Alles in allem - ein schöner und gelungener Sonntag vormittag.
Nach 12 Jahren Pause und nur 2 Monaten aktiver Vorbereitung habe ich für meine Verhältnisse eine super Zeit hingelegt.
Ab nach Hause und duschen, dann ein kleiner Kuchen und etwas Kaffee. Am Nachmittag schmeiße ich meinen Rechner an und rufe die Internetseite vom Berliner-Halbmarathon auf. Wieder kommt Freude auf, als ich feststelle, das schon alle Ergebnisse ins Internet eingestellt wurden und ich mich von knapp 15.000 Läufern auf den 4200sten Platz gelaufen habe.

Berlin, in 2003 bin ich wieder dabei !

Gruß aus Berlin von John


Testberichte vom Berliner Halbmarathon 2001


BERICHT VON ANTJE BELKE vom Berliner Halbmarathon 2001
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][ Antje Belke ][ André Martin ][ Ralf-Peter Methling ][


7200 Halbmarathonläufer verbreiten Frühlingsstimmung
Berlin ist immer eine Reise wert ö nicht allein wegen der hervorragenden Laufveranstaltungen des SCC Berlin. Rechtzeitig zum diesjährigen Halbmarathon war der Frühling eingekehrt und lies die letzten Schneehäuflein des Wintereinbruchs vom vergangen Sonntag schmelzen. Teilnehmerrekord, damit hatte man zwar gerechnet ö die Voranmeldungen ließen dies schon erwarten ö aber das es so viele werden würden, damit hatte keiner gerechnet. Allein am Samstag gab es noch knapp 2000 Nachmeldungen. Somit stand die Teilnehmerzahl am Sonntag morgen auf über 11000 Startern. 7500 Läuferinnen und Läufer erreichten schließlich das Ziel des Halbmarathon am Alexanderplatz. Eingebettet i die Veranstaltung waren noch der 4 km ö Fun Run , die Rollis in ihren schnellen Stühlen und die Power ö Walker.

Organisatorisch gab es wenig zu bemängeln. Allein am Freitag mussten die männlichen Abholer der Startunterlagen viel Geduld beweisen. Lange Schlangen bildeten sich, Wartezeiten von zwei Stunden waren üblich. Anstehmentalität, fast schon wieder vergessen, kam hier im Ostteil der Stadt wieder zum Tragen. Dennoch lief alles relativ reibungslos, alle Helfer waren freundlich und bemüht, die begleitende Marathonmesse zwar klein, dafür aber übersichtlich. Ob eine Pasta Party bei einem Halbmarathon überhaupt notwendig ist, darüber kann man sicher streiten. Auch hier stimmte der Rahmen, die Nudeln hatten noch den nötigen Biss und der Service war freundlich und schnell.

Das Start ö und Zielgelände im Bereich des Alexanderplatzes ist für einen Lauf dieser Größenordnung perfekt geeignet. Ausreichend Zelte zum Umkleiden waren vorhanden. Hier konnte auch der Kleidersack deponiert werden. Alles perfekt. Besonders pikant: die Duschen der Männer waren direkt gegenüber den Umkleidezelten der Frauen. Gestört hat es aber niemanden, jedenfalls gab es keine Proteste meiner Mitläuferinnen. Der Start klappte reibungslos, nach ca. 20 Sekunden war ich mit meinem Chip über die Startmatte gehuscht und schon ging die ³kleine Reise„ durch Berlin los. Meine Erwartungshaltung war groß, schließlich war ich hier im September einen sehr erlebnisreichen und für mich mit 3.46 Std. auch schnellen Marathon gelaufen. Natürlich war die Begeisterung an der Strecke nicht so groß wie beim Marathon. Das hatte aber auch niemand erwartet. Dennoch, die zahlreichen Zuschauer gaben sich alle Mühe die Aktive tatkräftig zu unterstützen. Auch im Ziel, das ich mit 1.49.40 Std. genau in der geplanten Zeit erreichte war die Stimmung ganz ausgelassen.

Viele Läufer/innen wurden namentlich empfangen, sofort hing die Medaille um den Hals und Tee, Wasser und Bananen wurden gereicht. Die Verpflegung ist einer der wenigen Kritikpunkte. Natürlich ist das Bedürfnis der Aktiven nach Getränken und kohlehydrathaltigen Snacks nicht so groß wie beim Marathon. Dennoch darf für das üppige Startgeld ruhig etwas mehr geboten werden. Gerade der Zielbereich würde sich hier anbieten.

Horst Milde schreibt zwar in seinem Grusswort im Programmheft, dass die hohe Teilnehmerzahl erst die Verpflichtung von Spitzenläufern möglich macht, den meisten Volksläufern/innen dürfte dies jedoch völlig egal sein. Und der Berliner Halbmarathon ist ein echter Volkslauf, selbst wenn der Sieger sensationell unter der magischen Stundengrenze blieb. Ein weiterer Verbesserungsvorschlag betrifft die An ö und Abreise zum Start am Sonntagmorgen. Wer , wie im Programm nahegelegt, mit der U- oder S- Bahn anreist ist schnell 8 DM zusätzlich los. Hier sollte die Startnummer als Fahrkarte genügen. Auf Nachfrage beim Veranstalter war sie dies allerdings nicht.

Fazit: ein schöner Lauf bei schönem Wetter. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten unterwegs, freundliche und entspannte Atmosphäre im Aktivenfeld und ausdauernde Unterstützung der Zuschauer. Der Berliner Halbmarathon ist der kleine Bruder des Marathon. Nicht mehr und nicht weniger. Das richtige Feeling für Berlin bekommt erst wer es doppelt so lang durchhält.

Es hat mir sehr viel Spass gemacht als Testläuferin auf Berlins Strassen unterwegs zu sein und bedanke mich beim Ausrichter SCC Berlin und bei running ö pur für diese Möglichkeit.

Antje Belke bega.plan@t-online.de
Ergebnisse unter www.berlin-marathon.de


BERICHT VON ANDRÉ MARTIN vom Berliner Halbmarathon 2001
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][ Testberichte Berliner Halbmarathon 2002 ][
][ Antje Belke ][ André Martin ][ Ralf-Peter Methling ][

Hallo running-pur!
Es einmal vielen Dank für die gesponsorte Teilnahme an diesem Lauf. Ich muß mich entschuldigen, daß mein Bericht eine Woche zu spät kommt aber ich habe eine neue Arbeitsstelle angenommen und da gab es doch erstmal wichtige Sachen zu regeln.

Hier nun mein Bericht:
Die Berliner Läufe sind immer ein Erlebnis und eine Reise wert. Die Organisation durch den SSC ist wirklich professionell. Ein paar Tage vor dem Lauf habe ich die Internetseite des SSC besucht und mit doch entwas Unruhe die schnell wachsende Teilnehmerzahl gesehen. Ich wußte von letztenn Jahr, daß die Ausgabe der Startnummern in einem relativ kleien Kongresszentrum stattfindet, also kein Vergleich zu der Messehalle beim Marathon. Also stellte ich mich auf riesiges Gedränge ein. Das Wetter am Sonntagmorgen ließ auf optimales Laufwetter schließen. Die Fahrt nach Berlin war absolut stau- und streßfrei. Das Parken mit dem Auto stellte überhaupt kein Problem dar und auch meine Befürchtungen wurden nicht erfüllt. Die Startnummer konnte
ich zügig in Empfang nehmen und mich dann noch auf den Lauf vorbereiten.

Nun aber ein Kritikpunkt, den ich bei fast jedem Berliner Lauf vorfinde, riesige Schlangen vor den Toiletten. Es praktisch nicht möglich 20 Minuten vor dem Lauf noch einen Toilette zu besuchen. Ich weiß nun nicht, ob das Anmieten von mehr Toiletten viel mehr kostet, aber bei einem Startgeld von 40 und später 50 DM, sollten doch mehr möglich sein. In diesem Jahr wurden die Läufer, nach der gemeldeten Zeit, in Startblöcke eingeteilt. Im Vorjahr gab es nur Schilder mit der geplanten Endzeit, was zu erheblichen Gedränge bei unter 1:30 führte. Pünklich um 10.00 Uhr gingen es los. Die Strecke ist bestens für eine Sightseeing-Tour geeigent. Es wird fast nichts ausgelassen, was die Innenstadt von Berlin zu bieten hat. Eigentlich sollte man im
gemächlichen Tempo diesen Lauf genießen. Die Verpflegungsstände waren ausreichend. An der Strecke und auch am Ziel waren viele Zuschauer, die immer wieder für gute Stimmung sorgten. Auch nach dem Lauf war alles gut organisiert und es kam zu keiner Drängelei an den Ständen. Leider konnte ich dieses Jahr nicht an der Siegerehrung teilnehmen. Wann bekommt man schon die richtigen Cracks so nah zu sehen. Fazit: Wieder ein schöner Lauf durch Berlin, der jedem zu empfehlen ist. Die Organisatoren des Laufes haben wieder ordentlich gearbeitet und Glück des Tüchtigem mit dem Wetter gehabt.
Mit freundlichen Grüßen
André Martin


BERICHT VON RALF-PETER METHLING vom Berliner Halbmarathon 2001
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Spätestens beim Startgeld von 50DM und bei der Championchip-Echtzeitnahme wird klar: Das ist hier nicht der Lauf in den Frühling eines kleinen Lokalvereins, bei dem die Trainingsrunde (sicherheitshalber gekennzeichnet mit Kreide und bunten Bändern) ein paar mal zu durchlaufen ist und wo der Tee jedesmal anders schmeckt und temperiert ist. Nein, hier entsteht ein Grossereignis, das schon kaum anders als neudeutsch mit (Mega-) Event bezeichnet werden kann und Logistik-Manager und hauptamtliche Organisatoren erfordert. Dafür darf beim Service auch mal geklotzt statt gekleckert werden. Die Teilnahmebestätigung und das Protokoll kommt per Post (Nebeneffekt ist sicherlich ein Eintrag in die SCC-Mailingliste wie bei allen anderen Läufen- aber ehrlich, es gibt lästigere Werbesendungen), die Startnummernausgabe ist drei Tage lang geöffnet und bietet den Rahmen für eine Sportartikelmesse (in der Saisonübergangszeit lukrativ für Läufer ebenso wie für die Verkäufer, da diese noch viele Lagerbestände loswerden), Souvenirverkauf und Pastaparty. Deren Sinn ist bei einer solch kurzen Distanz zwar äusserst fraglich- doch irgendwie gehört die kollektive Nudelvertilgung eben mittlerweile dazu, schliesslich ist das hier der kleine Bruder des Berlin-Marathons. Bemerkenswerter sind da die SCC-typischen Veranstaltungen rund um das Laufen, genannt Sportforen. Diesmal war das Thema "Leistungssteigerung durch ausgewogene Sporternährung? Ist Ihre Alltagsernährung ausgewogen genug?" und so ärgerte ich mich schon, nicht dort gewesen zu sein, um vielleicht auch zu lernen, ab welcher Streckenlänge für Normalgewichtler ein Carboloading zu empfehlen ist. Doch ich nutzte die Möglichkeit erst früh anzureisen und die Startnummer abzuholen. Kein Problem- ohne eine einzige Sekunde Wartezeit erhielt ich den Briefumschlag mit der Startnummer und sehr wenig Werbung sowie einen Kleiderbeutel und ein T-Shirt. Anmelden konnte sich am Sonntagmorgen allerdings niemand mehr, das Teilnehmerlimit war erreicht. Ebenso wie die Medaille nach dem Zieleinlauf ist das T-Shirt für denjenigen, der erstmals eine solche Distanz überwindet oder der als Tourist anreist, natürlich prima als Souvenir geeignet. Andererseits soll es auch den einen oder anderen Läufer geben, dem die weissen Schlabberhemden mit mehr oder weniger fantasievollen
Aufdrucken im Schrank einfach zu viel Platz wegnehmen. Vielleicht sollten Statistiken mal die Tragehäufigkeit von Lauf-Erinnerungshemden feststellen. Dann, so meine Hoffnung, würde eventuell manch Organisator zugunsten eines geringeren Startgeldes darauf verzichten oder auch mehr echte Schmuckstücke produzieren lassen.
Dass es in der Kongresshalle ein wenig unübersichtlich war ob der vielen Stände- geschenkt. Für einen Lauf dieser Grössenordnung ist alles sehr gut organisiert und ausgeschildert, ausserdem liegen der Start, die Halle und die Umkleidezelte unmittelbar beieinander. Die Zeltstadt hätte auch bei Regen die Sachen trocken gehalten und die Duschzelte boten warmes Wasser (ohne Wartezeit). Flexibilität erwies ein Zeltwart bei einem Läufer mit Fahrrad, der sein Schloss vergessen hatte. Da er am Samstagabend nur noch eine der letzten (Frauen-) Startnummern erhalten hatte, musste er einerseits ein Zelt aufsuchen, das nicht seiner Startnummer entsprach und andererseits sein Fahrrad unterbringen. Kein Problem- das Rad bekam sogar eine Sonderbewachung. Die Toiletten waren vor dem Start wie immer nur mit erheblicher Wartezeit zu erreichen- da hätte die beim grossen Bruder Berlin-Marathon erprobte Pinkelrinne gut Entlastung sein können.
Die Startblöcke waren mehr oder weniger übersichtlich eingeteilt und der Zugang zu ihnen praktisch geregelt durch farbige Aufkleber auf der Startnummer. Leider wusste ich das nicht, übersah die kleinen Tore im Begrenzungsgitter und stellte mich ganz hinten an. Dort geht es wenigstens schön bequem zu, dank der Chipzeitmessung muss man das Gedränge ja nicht unbedingt haben. Was aber vielen Läufern ein Rätsel blieb: Warum folgte auf den Start in der breiten Allee gleich eine Strassenverengung? Ohnehin nicht nachzuvollziehen war die Beschränkung der grundsätzlich oft recht breiten, weil mehrspurigen Strassen auf eine Strassenhälfte, obwohl ja ohnehin beide Seiten abgesperrt worden waren. Das Brandenburger Tor nach 3km war daher trotz Baumassnahmen und nur drei Durchgängen/Öffnungen kein Nadelöhr.
Die Strecke selbst ist nicht nur sehr schnell (neuer Streckenrekord unterhalb einer Stunde), sondern auch
attraktiv. Eigentlich ist das gesamte Berliner Zentrum gesperrt. Neben Alexanderplatz und Fernsehturm waren noch Unter den Linden mit den altehrwürdigen Häusern, Opern und Botschaften, das Wrack des Palastes der Republik und das neue mondäne Adlon-Hotel zu besichtigen, bevor es auf der Strasse des 17.Juni ins Grüne ging. Vorbei an Goldelse, Technischer Universität, Reuterplatz ging es zum Charlottenburger Schloss wie auf einem
Highway. Der Übergang zum Kudamm war merkwürdigerweise durch immer schmaler werdende Strassen mit Kopfsteinpflaster geführt. Das Überholen ist in so grossen Läuferfeldern ohnehin schon schwer genug. Schliesslich neigen die vor einem Laufenden scheinbar stets zur Kettenbildung. Dass man selbst oft ebenso Teil einer solchen ist, merkt man ja kaum. Aber neben mir konnte noch jemand telefonieren, während er eifrig überholte. Auch mit einem Babyjogger liess es sich offensichtlich recht gut laufen (und überholen!), wie mehrfach zu sehen war.
In der zweiten Streckenhälfte hatte sich das Feld dann ohnehin so weit auseinandergezogen, das selbst die schmalen Strassen der letzten Kilometer kein Problem darstellten. Wie immer schien der letzte Kilometer weiter als gedacht, doch am Ende waren auch wieder viele Zuschauer und für jeden gab es noch einmal den schönen Endorphinschub, für den jeder so dankbar ist und für den viele an den Start gehen. Dank extra ausgewiesener Brutto- und Nettozeiten "sparte" ich noch etwas mehr als sechs der 107 Minuten und blieb so doch noch unter den geplanten 5min/km.
Während die drei Getränkepunkte auf der Strecke recht bequem anzulaufen waren (wenn man nicht gerade mit
Babyjogger unterwegs war), herrschte im Zielbereich etwas Gedränge. Dafür gab es hier ausser Tee und dem Berlin-
typischen "Leitungsheimer" (finde ich prima: billig, wohltemperiert, geschmacksneutral und CO2-frei) auch noch
Bananen. In der Kongresshalle konnte man frischen Blechkuchen für zweifuffzich und Spaghetti für fünfnochwas bekommen; ein guter Ort um auszuruhen, zu klönen und um sich zu überlegen, wie man wohl den Rest dieses herrlichen Sonnentages in Berlin am besten verbringen kann.
Ralf-Peter Methling
rm040@mail1.uni-rostock.de <mailto: r040@physik.uni-rostock.de>