Testberichte vom Berliner
Halbmarathon 2002
BERICHT VON LARS FISCHER vom Berliner Halbmarathon
2002
][
zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
Testberichte Berliner Halbmarathon 2001 ][
][ Lars Fischer ][ Steffen
Fiebrig ][ Jan Cornelissen ][ Norbert
Hax ][ Thomas Wagner ][ John
von Eitzen ][
Hallo liebe Sportsfreundinnen und Sportsfreunde,
ich bin gerade mit meiner Regeneratios-Dusche fertig und mache mich sofort
an die Arbeit, um Euch ein paar Zeilen mit meinen Eindrücken vom
heutigen Berliner Halbmarathon (mein Eröffnungslauf für die
diesjährige Wettkampfsaison ) auf´s Papier bzw. auf die Internetseite
zu bringen. Los ging es heute früh um 06.00 Uhr nach ein paar Toastbrotscheiben
und einem Glas Wasser. Leider war es heute morgen so kalt, dass ich erst
einmal meine Autoscheiben vom Frost befreien musste. Nach einem Blick
auf das Thermometer ( sage und schreibe -3 °C !!! ) dachte ich, na
dass kann ja was werden bei den Temperaturen. Nur gut, dass ich auch meine
Sporttasche mit Kleidungsstücken gepackt habe, die bei solch einem
Wetter den Körper warm halten.
In Berlin angekommen, bin ich mit der S-Bahn zum Startbereich gefahren,
da ich mir denken konnte, dass es kein rankommen an die nähere Umgebung
des Startes mit dem Auto gab ( das kann ich nur jedem empfehlen, der an
einem größeren Laufevent teilnimmt ). Im Start- und Zielbereich
war alles sofort zu finden. Sowohl die Nummernausgabe als auch der Messebereich
und die Umkleidezelte waren auf einem Platz aufgebaut, so dass man seine
Energie nicht bereits im Vorfeld für lange Wege verbraucht hat. Da
es viele Stände für die Ausgabe der Startunterlagen gab, kamen
kein Gedränge und auch keine langen Wartezeiten auf. Gleich an dem
Stand gab´s von den freundlichen Helfern die Startnummer und das
T-Shirt; seine Konsumsucht konnte man im Messebereich befriedigen ( incl.
Schnäppchen ). Denn hier gab es vom Schuh über den Energieriegel
bis zur Trinkflasche alles, was das Läuferherz begehrt.
Der Start erfolgte pünktlich um 10.00 Uhr. Der Himmel war hellblau
und es schien die Sonne. Erst wollte ich mit einem T-Shirt laufen, entschied
mich jedoch auf Grund des kalten Windes für die "lange"
Variante. Dies war auch besser so, da es zwischen den Häuserschluchten
ganz schön windig war. Am Anfang gab es natürlich das obligatorische
Start-Gedränge. Nach ca. 2 km hat sich aber dann alles eingepegelt.
Während der gesamten 21 km kam nie großes Gedränge auf
der Strecke auf, da die Straßen meist sehr breit waren. Vorbei ging´s
am Brandenburger Tor ( oder besser durch ?! ), Siegessäule und und
und ...
Nach 7, 5 km gab es die erste Getränkestation., im Abstand von 5
km folgten dann die nächsten. Die "guten Seelen" hatten
sowohl Tee als auch Isostar im Angebot. Kurz rechts ran, die Hälfte
wieder mal verschüttet und weiter ging´s im Angriff auf eine
neue Bestzeit. Ich merkte nämlich, nach dem ich ein bisschen mit
den Zeiten gerechnet habe, hier geht noch was ?!
Obwohl es "Halbmarathon" war, fanden viele Zuschauer den Weg
an die Strecke. Bei Kilometer 20 standen die meisten Leute. Die heizten
dann auch noch mal ordentlich ein, so dass ich den letzten Kilometer im
"Schlusssprint" absolvierte. Die Ziellinie passierte ich dann
bei 01:23 h, was auch ´ne neue Bestzeit für mich ist. Nach
dem Empfang der Medaille, ging es gleich zum Getränkestützpunkt,
wo ich mich über den lecker zubereiteten Tee freute ( zwei Bananen
habe ich auch noch verspeist ). Das Dehnen der müden Knochen folgte
alsbald, damit ich am Montag nicht so viel Muskelkater habe. Ich denke,
da alles gepasst hat, was die Organisation und den Ablauf betrifft, werde
ich im nächsten Jahr dort wieder an den Start gehen. Eine Teilnahme
an einem Lauf in Berlin kann ich nur jedem wärmstens empfehlen. Man
sieht was von der Stadt und für die Gesundheit tut man auch noch
etwas.
Ich möchte mich noch gern bei Running Pur und dem SCC Berlin ( incl.
Helfer ) bedanken., die mir eine Teilnahme am Bewag Halbmarathon ermöglichten.
Vielleicht sehe ich ja den einen oder die andere auf irgendeinem Lauf
in der Republik ?! Bis dahin viel Spaß beim Sport, vor allem aber
bleibt gesund........
Gruß Lars
BERICHT VON STEFFEN FIEBRIG vom Berliner Halbmarathon
2002
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Hallo liebe Testinteressierte!
Selbst ein Halbmarathon kann schon fast den Rahmen sprengen! Über
dreizehntausend Läufer bei diesem Event sind beachtlich. Dementsprechend
die Stimmung auf und neben der Strecke- einfach herrlich! Auch wenn nicht
so viele Samba- und andere Musikgruppen an der Strecke die Läufer
anfeuerten wie beim Marathon letzten Herbst, die Zuschauer brachten doch
die nötige Wärme in diesen kühlen Morgen. Das Wetter kann
man sich bekanntlich nicht aussuchen, aber ganz schlecht haben wir es
nicht getroffen. Frühmorgens war es zwar ganz schön frisch,
dafür brauchte man sich in der Hitze des Gefechts keine Sorgen um
Überhitzung machen. Dafür sorgten auch die Getränkegaben
des Veranstalters in Form von Wasser und Tee. Es wäre bei der Teilnehmeranzahl
allerdings nett gewesen auf beiden Seiten der Strecke Erfrischungsstände
aufzubauen. Es gab bis auf ein paar Bananen (im Ziel) auch nichts zu essen-
der eine oder die andere hätten vielleicht auch unterwegs einen Happen
zu sich genommen, insbesondere in den Gruppen welche nicht auf Rekordjagd
waren. Gut geklappt hat die Sache mit der Wechselbekleidung. Einige Irrläufer
konnten zwar bis kurz vor dem Start die richtige Stelle nicht finden,
ich empfand die Ablage- und Umkleidemöglichkeit in den DRK-Zelten
sehr angenehm. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle
die vielen Helfer. Ohne die wäre so eine Veranstaltung gar nicht
möglich und ich habe kein unfreundliches Wort vernehmen können!
Nachdem ich auch mein sportliches Ziel erreicht habe unter 1:45 zu laufen,
kann ich nur sagen: Eine rundum gelungene Veranstaltung!
Steffen Fiebrig
BERICHT VON JAN CORNELISSEN vom Berliner Halbmarathon
2002
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Kurzes Fazit vorab: Alles lief gut - sowohl das Organisatorische, als
auch ich selber ;-).
Für mich war dieser Halbmarathon der erste große Running Event
überhaupt (mal abgesehen von einigen Volksläufen als kleiner
Stepke), so dass eventuell mancher Leser überrascht sein wird, welche
Dinge mir auffielen.
Die Startnummernausgabe, die schon an den beiden Tagen vor dem eigentlichen
Lauf stattfand, ging schnell und problemlos über die Bühne:
Gutschein für den Zeit-Chip kaufen, Startunterlagen abholen, Chip
abholen und auf meine Startnummer "buchen" lassen.
Etwas enttäuscht war ich von der "Pasta Party", denn die
Nudeln waren ohne (die recht knappe) Soße nicht genießbar.
Nicht nur mir ist es wohl so gegangen, denn es stapelten sich die halbvollen
Nudelteller auf den Tischen. Schade fand ich auch, dass der im Programm
angekündigte Vortrag über die "Unterschiede zwischen Halb-
und ganzem Marathon" ausfiel. Weil ich im September in Berlin zum
ersten Mal einen Marathon laufen möchte, hätten mich weitere
Infos dazu sehr interessiert.
Der Start und die Vorbereitungen am Sonntag liefen reibungslos. Ein langer
Startbereich war in unterschiedliche Farb-Bereiche aufgeteilt, um die
schnellen (rot) von den nicht ganz so flotten Läufern (grün
und gelb) zu trennen. Gut gefallen hat mir die Party-Musik, die im Startbereich
gespielt wurde, denn die schnellen Beats brachten einen in Schwung an
diesem sonnigen aber kalten Morgen (5* Grad). Auch fand ich die Idee der
SFB-Laufbewegung (der SFB, Sender Freies Berlin, hat vor einiger Zeit
einen stark frequentierten Lauftreff ins Leben gerufen) gut, an die Teilnehmer
Luftballons zu verteilen, um sie nach dem Startschuss gen Himmel fliegen
zu lassen.
Die Strecke war gut gewählt und (von den ersten 500m abgesehen, als
die Massen sich stauten) geräumig genug, um das große Teilnehmerfeld
von über 11.000 Läuferinnen und Läufern aufzunehmen. Selbst
für mich als guter Berlin-Kenner war es interessant, auf dieser "Sightseeing-Tour"
durch das Berliner Zentrum einige neue Dinge zu entdecken. Getränkestände
waren dreimal vorhanden, was für diese 21-km-Distanz auf jeden Fall
ausreichte. Gestört haben mich auf dem letzten Kilometer mehrere
Male einige Zuschauer, die sich bis weit auf die Fahrbahn drängelten
und uns Läufern den Platz zum Ausweichen bzw. Überholen wegnahmen.
Ansonsten ein großes Lob an die Zehntausende von Zuschauern, die
mich durch Klatschen, Jubel-Rufen und amüsanten Schildern ("Opa
Rolf - du bist der Schnellste!") anfeuerten.
Unglücklich aufgeteilt war der Bereich hinter der Ziellinie, denn
dort drängten sich neben den vielen Läufern auch Mengen von
Zuschauern, so dass man nach dem Ziel-Sprint abrupt stoppen mußte,
um nicht in andere Personen hineinzulaufen; von einem halbwegs vernünftigen
Auslaufen ganz zu schweigen.
Die anschließende Versorgung war einwandfrei: Wasser, Iso-Getränke
und Bananen gabs genug, wer wollte, bekam eine vorläufige Schnell-Urkunde
ausgestellt, der Moderator beim Ziel sorgte für nette Atmosphäre.
Insgesamt: Die Organisation war gut, mein erster Run hat mir viel Spaß
gemacht, mit der Zeit von 1:50min war ich zufrieden, und ich freue mich
schon auf den großen Event im Herbst.
Jan Cornelissen
BERICHT VON NORBERT HAX vom Berliner Halbmarathon
2002
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Testberichte Berliner Halbmarathon 2001
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Fiebrig ][ Jan Cornelissen ][ Norbert
Hax ][ Thomas Wagner ][ John
von Eitzen ][
Ein Gruß an alle Läufer!
Der Berliner Halbmarathon am 07.04.2002 war ein tolles sportliches Erlebnis.
14.709 Teilnehmer aus 49 Nationen gingen an den Start. Eine solche Teilnehmerzahl
erfordert natürlich eine besonders gute Organisation durch den Veranstalter
- und tatsächlich kann man an der Organisation des Laufes und der
Rahmenveranstaltungen nicht meckern. Bereits am Samstag bei der Abholung
der Startnummer und des Zeitmessungschips gab es die große Pasta-Party
- nochmal Kohlenhydrate tanken vor dem Start. Doch das Wetter am Vortag
ließ mit Eiseskälte nichts Gutes für den Sonntag ahnen
und man legte sich schonmal die warmen Sachen zurecht. Am Lauftag selbst
allerdings strahlte während des gesamten Laufs die Sonne. Die Strecke
war natürlich klassisch für Berlin: Alexanderplatz, Unter den
Linden, Brandenburger Tor, Siegessäule, Schloss Charlottenburg, Ku'damm
und dann über Gendarmenmarkt wieder zum Alexanderplatz zurück.
An den zahlreichen Erfrischungspunkten an der Strecke gab es Wasser und
Tee. Das Schöne an einem so großen Lauf mit vielen Teilnehmern
ist der bunte Mix von Menschen aller Trainingsstufen. Ein buntes Völkchen
war unterwegs und der einzige - wirklich einzige - Wermutstropen waren
die zwei, wenn auch kurzen, Kopfsteinplasteretappen in Charlottenburg.
Nächstes Jahr wohl wieder. Der Berliner Halbmarathon war mein Einstieg
in das Training für den Marathon im September.
Norbert Hax
BERICHT VON THOMAS WAGNER vom Berliner Halbmarathon
2002
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Fiebrig ][ Jan Cornelissen ][ Norbert
Hax ][ Thomas Wagner ][ John
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Hallo liebe Running Pur Leser!
Tja nun will ich also Halbmarathon in Berlin laufen... Letztes Jahr am
29. Juli habe ich mit den Rauchen aufgehört und schnell einige Kilogramm
trotz Schwimmen und Fahrrad fahren zugenommen. Ende September stand ich
zufällig im Schuhladen, hab mich nach Halbschuhen umgeschaut und
nichts passendes gefunden, das heißt doch was passendes.... Joggingschuhe,
die ich eigentlich gar nicht haben wollte. So jedenfalls kam ich zum Laufen.
Anfänglich zwei Kilometer am Stück und mindestens fünf
Minuten gehen und wieder zwei Kilometer. Langsam wurde es immer besser
im Sinne von ertragbarer und weniger beschwerlich, erst 4 Kilometer ohne
Pause, dann fünf und so weiter und so fort. Dann kam der Punkt, wo
laufen keine Quälerei mehr war sondern auf einmal Spaß machte.
Ich war plötzlich nicht mehr so sehr damit beschäftigt mich
vorwärts zu treiben sondern fing an die Natur zu genießen und
hatte Spaß an der Bewegung. Nachdem ich dann bei 7 Kilometer am
Stück angekommen war habe ich mich dem örtlichen Lauftreff angeschlossen
und laufe dort regelmäßig einmal in der Woche mit. Zusätzlich
laufe und lief ich noch zweimal in der Woche anfangs kleine Strecken,
mittlerweile allerdings Strecken bis 15 km und mehr. Schuld am Halbmarathon
sind die Leute aus dem Tarmstedter Lauftreff, die haben mich regelrecht
angestachelt.
Nun war also der große Tag in Berlin. Meine Halbmarathonpremiere.
Wir waren mit insgesamt 8 Läufern und 3 Supportern am Samstag den
06.04. aus Tarmstedt im Elbe-Weser- Dreieck angereist, haben die Startunterlagen
am Nachmittag abgeholt und hinterher eine Stadtbesichtigung per Pedes
genossen.
Nach einer schlecht durchgeschlafenen Nacht war am Sonntag Morgen war
um 6:45 Uhr Wecken und anschließend Frühstück angesagt.
Danach fuhren wir mit der U- Bahn zum Veranstaltungsgelände am Alexanderplatz.
Die Anzahl der Teilnehmer hat mich fast erschlagen. 14709 vermeldete die
SCC Veranstaltungs GmbH. Trotz der Nervosität habe ich mein Umkleidezelt
gefunden und war rechtzeitig am Start.
Um 10:00 Uhr setzte sich dann der Läuferlindwurm bei herrlichem Sonnenschein
nach dem Startschuss in Richtung Brandenburger Tor und Siegessäule
Bewegung. Es war windstill und die Sonne wärmte trotz der Temperaturen
um den Gefrierpunkt. Das Starterfeld zog sich doch schon relativ schnell
etwas auseinander, so dass sich Lücken zwischen den einzelnen Läufern
ergaben. Am Brandenburger Tor angekommen, trafen wir das erste Mal auf
unsere Supporter. Weiter ging es in Richtung Goldelse (Siegessäule).
Die 5 km Marke an der Siegessäule erreichte ich nach 29:43 min mit
einem knappen 6 er Schnitt, genau wie geplant. Zwischen- Charlottenburger
Tor und Ernst-Reuter-Platz liefen wir an einem Trödelmarkt vorbei
weiter in Richtung Charlottenburger Schloss. Kilometer 5- 10 waren ebenfalls
mit 29:28 min knapp unter 6 Minuten den Kilometer. Hier wäre ich
fast an der Zeitnahmematte vorbei gelaufen, die nur noch etwa eine halbe
Straßenbreite einnahm. Dann kamen wir auf den Kurfürstendamm,
rechts und links die ganzen Geschäfte und recht viele Zuschauer,
die ordentlich Spektakel gemacht haben. An der Erfrischungsstation bei
Kilometer 12,5 habe ich zum ersten und letzten Mal einen Becher Wasser
getrunken und bin in leeren Plastikbechern rumgestolpert. Es ist doch
erstaunlich was für Müllmengen sich bei solchen Veranstaltungen
auf der Straße ansammeln. Vorbei ging es dann an der Gedächtniskirche
und am Lützowufer, Schöneberger Ufer und an den Ruinen des Anhalterbahnhofs.
Ich hatte mir vorgenommen bis km 15 in etwa einen 6 er Schnitt durchzulaufen
und zum Ende dann etwas schneller zu werden. Leider habe ich dann bei
15 Kilometern feststellen müssen, dass ich irgendwie langsamer geworden
war. Ich hatte eine Minute verloren. Also Gas geben, die Geschwindigkeit
steigern, denn ich wollte doch unter 2 Stunden bleiben. Tja und dann bin
ich gerannt und gerannt, hab noch einige andere Läufer überholt,
nebenbei noch das Außenministerium am Werderschen Markt und Checkpoint
Charly gesehen und nach 2:03:56 Stunden über die Ziellinie in der
Alexanderstraße gekommen. Anfänglich war ich etwas enttäuscht,
dass die 2 Stunden Schallmauer nicht gefallen war, aber nach kurzer Zeit
habe ich mich einfach nur noch gefreut im Ziel zu sein und mich dabei
noch gut zu fühlen. Ach so die letzen 6,1 Kilometre habe ich in 33:56
Minuten hinter mich gebracht. Am Tag zuvor haben wir beim Sightseeing
weniger von Berlin und seinen Sehenswürdigkeiten gesehen als während
des Laufs. Ein wirklich schöner und gut zu laufender Sightseeing-
Halbmarathon.
In Hannover am 05.05. werde ich erneut versuchen unter zwei Stunden zu
bleiben und diesmal soll es dann klappen.
Viele Grüße
Thomas Wagner
BERICHT VON JOHN VON EITZEN vom Berliner Halbmarathon
2002
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zu Testberichten anderer
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Testberichte Berliner Halbmarathon 2001 ][
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Hallo, liebes running-pur Team, allen LäuferInnen und Interessierten
und natürlich den Halbmarathonies !
Berlin war mal wieder `ne Wucht !
Nachdem am Samstag das Wetter sowie die Aussicht auf Sonntag gar nicht
gut aussah, wurde ich am Sonntag morgen um 06:30 Uhr doch tatsächlich
durch die Sonne geweckt. Da stieg mein Motivationspegel doch gleich wieder
ganz erheblich an, und nach einem weniger oppulenten Frühstück
ließ ich mich nach Berlin-Mitte fahren.
Das Gedränge und Gewusel von fast 15.000 (!) Teilnehmern war schon
beeindruckend, und außerdem war es mein erster Lauf, an dem ich
teilnahm.
Über den Start um 10:00 Uhr kann man nicht viel sagen, außer
daß es Verbesserungen gäbe. Sehr große Startblöcke
und eine Menge undisziplinierter Läufer machten den ersten Kilometer,
so bis zum Dom, ein wenig zur Qual. Aber dann lockerte sich das Feld so
auf, daß man das Wetter, den Lauf und natürlich auch Berlin
ein wenig genießen konnte. Durch den Tiergarten durch, die erste
Zwischenzeit bei km 5 (na ja, nicht schlecht), weiter zum Ernst Reuter
Platz, rechts die Otto-Suhr-Allee hoch, die erste Wasserausgabe.
Oh Gott, was für ein Gedränge und ein Durcheinander. Ich hatte
mir schon von anderen Läufern sagen lassen, ich solle lieber kein
Wasser trinken (Laufunterbrechung, Atmung kommt aus dem Takt, evtl. macht
der Magen nicht mit) und so nahm ich das Wasser nur, um mir das Gesicht
und meine Unterarme abzuspülen, denn trotz der doch kühlen Witterung
hatte ich mich schon reichlich aufgeheizt.
Wenn ich mich so umsah, fragte ich mich, wie es andere LäuferInnen
aushielten mit langen Lauftights und Windjacken - mir jedenfalls lief
trotz kurzem T-Shirt und 'ner kurzen Hose recht ordentlich der Schweiß
runter.
Vorbei an Schloß Charlottenburg, den Querschlag zum Ku`damm runter,
über die 10 km Marke gelaufen und nicht schlecht gestaunt über
meine Laufzeit, die sich entgegen geplanter 6:15/km auf 5:40/km einpendelte.
Na ja, Luft und Kraft war genug da und ich bog links in den Ku`damm ein.
Hier wurde man so richtig von den Zuschauern angefeuert, hier und da wurde
Musik gemacht - es war herrlich. Viele meiner Mitläufer wurden nach
und nach langsamer und ich bekam Oberwasser. Da das Läuferfeld immer
noch sehr dicht war, hatte ich aber doch meine Mühe, mich im ZickZack
durch das Feld weiter nach vorn zu kämpfen. Am Kanal entlang war
das Feld dann doch schon sehr locker und ich machte mir Gedanken, wie
und wann ich evtl. noch Tempo zulegen könnte oder ob ich es überhaupt
machen sollte. Und dann, irgedwann so kurz vor Berlin-Mitte, kam natürlich
auch der Punkt, an dem ich mich fragte, warum ich das alles mache. So
langsam hatte sich in meinen Waden eine klein bischen Erschöpfung
eingestellt und mein Puls war auch schon lange jenseits der eigentlich
anvisierten Werte. Doch auch das ging vorbei, und als sich in Mitte dann
wieder mehr begeisterte Zuschauer fanden, war auch dieser Punkt überschritten.
Vorbei am ehemaligen CheckPoint, den Gendarmenmarkt links liegen lassen
und schon langsam das nahe Ende ahnen - noch den letzten Krümel meines
mitgenommenen Traubenzuckers reinschmeissen.
Das rote Rathaus vor Augen, mußten wir leider einen Notarztwagen
passieren lassen. Rechts vorne hat es ein Läufer nicht mehr geschafft
und sitzt mit dem Rücken am Brückengeländer, umringt von
einigen Zuschauern. Der arme Tropf, und das so kurz vor dem Ziel.
Ich muß mich zurückhalten, da ich immer gerne schneller laufe
als ich wirklich kann. Vorbei am Rathaus und rein in ein Zuschauerspallier,
wie ich es noch nicht erlebt habe. Jetzt kann ich es nicht mehr aushalten.
Ich trete an, was das Zeug hält. Mein Puls rast und ich meine, jede
Faser meiner Beine zu spüren. Ich empfinde die Läufer vor mir
nur noch als Hindernis und suche mir einen Weg ganz außen, um ja
keinen anderen an- oder umzurempeln. Ich werde angefeuert und die Zuschauer
schreien, doch dafür habe ich jetzt auch keinen Blick mehr - ich
sehe nur noch die zwei großen Zeitanzeigen und freue mich, daß
ich es geschafft habe.
Ich bleibe nicht stehen, sondern versuche mich im Gedränge nach dem
Zieleinlauf weiter zu bewegen. Ein klein wenig Ärger kommt darüber
auf, daß das nicht besser gelöst ist. Die Freude überwiegt
aber - ich überschlage kurz, daß mich dieser Sprint so um die
100 Plätze weiter nach vorne gebracht hat.
Alles in allem - ein schöner und gelungener Sonntag vormittag.
Nach 12 Jahren Pause und nur 2 Monaten aktiver Vorbereitung habe ich für
meine Verhältnisse eine super Zeit hingelegt.
Ab nach Hause und duschen, dann ein kleiner Kuchen und etwas Kaffee. Am
Nachmittag schmeiße ich meinen Rechner an und rufe die Internetseite
vom Berliner-Halbmarathon auf. Wieder kommt Freude auf, als ich feststelle,
das schon alle Ergebnisse ins Internet eingestellt wurden und ich mich
von knapp 15.000 Läufern auf den 4200sten Platz gelaufen habe.
Berlin, in 2003 bin ich wieder dabei !
Gruß aus Berlin von John
Testberichte vom Berliner
Halbmarathon 2001
BERICHT VON ANTJE BELKE vom Berliner Halbmarathon
2001
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zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
Testberichte Berliner Halbmarathon 2002
][ Antje Belke
][
André Martin ][
Ralf-Peter Methling ][
7200 Halbmarathonläufer verbreiten Frühlingsstimmung
Berlin ist immer eine Reise wert ö nicht allein wegen der hervorragenden
Laufveranstaltungen des SCC Berlin. Rechtzeitig zum diesjährigen
Halbmarathon war der Frühling eingekehrt und lies die letzten Schneehäuflein
des Wintereinbruchs vom vergangen Sonntag schmelzen. Teilnehmerrekord,
damit hatte man zwar gerechnet ö die Voranmeldungen ließen dies
schon erwarten ö aber das es so viele werden würden, damit hatte
keiner gerechnet. Allein am Samstag gab es noch knapp 2000 Nachmeldungen.
Somit stand die Teilnehmerzahl am Sonntag morgen auf über 11000 Startern.
7500 Läuferinnen und Läufer erreichten schließlich das
Ziel des Halbmarathon am Alexanderplatz. Eingebettet i die Veranstaltung
waren noch der 4 km ö Fun Run , die Rollis in ihren schnellen Stühlen
und die Power ö Walker.
Organisatorisch gab es wenig zu bemängeln.
Allein am Freitag mussten die männlichen Abholer der Startunterlagen
viel Geduld beweisen. Lange Schlangen bildeten sich, Wartezeiten von zwei
Stunden waren üblich. Anstehmentalität, fast schon wieder vergessen,
kam hier im Ostteil der Stadt wieder zum Tragen. Dennoch lief alles relativ
reibungslos, alle Helfer waren freundlich und bemüht, die begleitende
Marathonmesse zwar klein, dafür aber übersichtlich. Ob eine
Pasta Party bei einem Halbmarathon überhaupt notwendig ist, darüber
kann man sicher streiten. Auch hier stimmte der Rahmen, die Nudeln hatten
noch den nötigen Biss und der Service war freundlich und schnell.
Das Start ö und Zielgelände im Bereich des
Alexanderplatzes ist für einen Lauf dieser Größenordnung
perfekt geeignet. Ausreichend Zelte zum Umkleiden waren vorhanden. Hier
konnte auch der Kleidersack deponiert werden. Alles perfekt. Besonders
pikant: die Duschen der Männer waren direkt gegenüber den Umkleidezelten
der Frauen. Gestört hat es aber niemanden, jedenfalls gab es keine
Proteste meiner Mitläuferinnen. Der Start klappte reibungslos, nach
ca. 20 Sekunden war ich mit meinem Chip über die Startmatte gehuscht
und schon ging die ³kleine Reise durch Berlin los. Meine Erwartungshaltung
war groß, schließlich war ich hier im September einen sehr
erlebnisreichen und für mich mit 3.46 Std. auch schnellen Marathon
gelaufen. Natürlich war die Begeisterung an der Strecke nicht so
groß wie beim Marathon. Das hatte aber auch niemand erwartet. Dennoch,
die zahlreichen Zuschauer gaben sich alle Mühe die Aktive tatkräftig
zu unterstützen. Auch im Ziel, das ich mit 1.49.40 Std. genau in
der geplanten Zeit erreichte war die Stimmung ganz ausgelassen.
Viele Läufer/innen wurden namentlich empfangen,
sofort hing die Medaille um den Hals und Tee, Wasser und Bananen wurden
gereicht. Die Verpflegung ist einer der wenigen Kritikpunkte. Natürlich
ist das Bedürfnis der Aktiven nach Getränken und kohlehydrathaltigen
Snacks nicht so groß wie beim Marathon. Dennoch darf für das
üppige Startgeld ruhig etwas mehr geboten werden. Gerade der Zielbereich
würde sich hier anbieten.
Horst Milde schreibt zwar in seinem Grusswort
im Programmheft, dass die hohe Teilnehmerzahl erst die Verpflichtung von
Spitzenläufern möglich macht, den meisten Volksläufern/innen
dürfte dies jedoch völlig egal sein. Und der Berliner Halbmarathon
ist ein echter Volkslauf, selbst wenn der Sieger sensationell unter der
magischen Stundengrenze blieb. Ein weiterer Verbesserungsvorschlag betrifft
die An ö und Abreise zum Start am Sonntagmorgen. Wer , wie im Programm
nahegelegt, mit der U- oder S- Bahn anreist ist schnell 8 DM zusätzlich
los. Hier sollte die Startnummer als Fahrkarte genügen. Auf Nachfrage
beim Veranstalter war sie dies allerdings nicht.
Fazit: ein schöner Lauf bei schönem
Wetter. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten unterwegs, freundliche und
entspannte Atmosphäre im Aktivenfeld und ausdauernde Unterstützung
der Zuschauer. Der Berliner Halbmarathon ist der kleine Bruder des Marathon.
Nicht mehr und nicht weniger. Das richtige Feeling für Berlin bekommt
erst wer es doppelt so lang durchhält.
Es hat mir sehr viel Spass gemacht als Testläuferin
auf Berlins Strassen unterwegs zu sein und bedanke mich beim Ausrichter
SCC Berlin und bei running ö pur für diese Möglichkeit.
Antje Belke bega.plan@t-online.de
Ergebnisse unter
www.berlin-marathon.de
BERICHT VON ANDRÉ MARTIN vom Berliner
Halbmarathon 2001
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zu Testberichten anderer
Veranstaltungen ][
Testberichte Berliner Halbmarathon 2002 ][
][ Antje Belke
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André Martin ][
Ralf-Peter Methling ][
Hallo running-pur!
Es einmal vielen Dank für die gesponsorte Teilnahme an diesem Lauf.
Ich muß mich entschuldigen, daß mein Bericht eine Woche zu
spät kommt aber ich habe eine neue Arbeitsstelle angenommen und da
gab es doch erstmal wichtige Sachen zu regeln.
Hier nun mein Bericht:
Die Berliner Läufe sind immer ein Erlebnis und eine Reise wert. Die
Organisation durch den SSC ist wirklich professionell. Ein paar Tage vor
dem Lauf habe ich die Internetseite des SSC besucht und mit doch entwas
Unruhe die schnell wachsende Teilnehmerzahl gesehen. Ich wußte von
letztenn Jahr, daß die Ausgabe der Startnummern in einem relativ
kleien Kongresszentrum stattfindet, also kein Vergleich zu der Messehalle
beim Marathon. Also stellte ich mich auf riesiges Gedränge ein. Das
Wetter am Sonntagmorgen ließ auf optimales Laufwetter schließen.
Die Fahrt nach Berlin war absolut stau- und streßfrei. Das Parken
mit dem Auto stellte überhaupt kein Problem dar und auch meine Befürchtungen
wurden nicht erfüllt. Die Startnummer konnte
ich zügig in Empfang nehmen und mich dann noch auf den Lauf vorbereiten.
Nun aber ein Kritikpunkt, den ich bei fast jedem
Berliner Lauf vorfinde, riesige Schlangen vor den Toiletten. Es praktisch
nicht möglich 20 Minuten vor dem Lauf noch einen Toilette zu besuchen.
Ich weiß nun nicht, ob das Anmieten von mehr Toiletten viel mehr
kostet, aber bei einem Startgeld von 40 und später 50 DM, sollten
doch mehr möglich sein. In diesem Jahr wurden die Läufer, nach
der gemeldeten Zeit, in Startblöcke eingeteilt. Im Vorjahr gab es
nur Schilder mit der geplanten Endzeit, was zu erheblichen Gedränge
bei unter 1:30 führte. Pünklich um 10.00 Uhr gingen es los.
Die Strecke ist bestens für eine Sightseeing-Tour geeigent. Es wird
fast nichts ausgelassen, was die Innenstadt von Berlin zu bieten hat.
Eigentlich sollte man im
gemächlichen Tempo diesen Lauf genießen. Die Verpflegungsstände
waren ausreichend. An der Strecke und auch am Ziel waren viele Zuschauer,
die immer wieder für gute Stimmung sorgten. Auch nach dem Lauf war
alles gut organisiert und es kam zu keiner Drängelei an den Ständen.
Leider konnte ich dieses Jahr nicht an der Siegerehrung teilnehmen. Wann
bekommt man schon die richtigen Cracks so nah zu sehen. Fazit: Wieder
ein schöner Lauf durch Berlin, der jedem zu empfehlen ist. Die Organisatoren
des Laufes haben wieder ordentlich gearbeitet und Glück des Tüchtigem
mit dem Wetter gehabt.
Mit freundlichen Grüßen
André Martin
BERICHT VON RALF-PETER METHLING vom Berliner
Halbmarathon 2001
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Testberichte Berliner Halbmarathon 2002 ][
][ Antje Belke
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André Martin ][
Ralf-Peter Methling ][
Spätestens beim Startgeld von 50DM und bei
der Championchip-Echtzeitnahme wird klar: Das ist hier nicht der Lauf
in den Frühling eines kleinen Lokalvereins, bei dem die Trainingsrunde
(sicherheitshalber gekennzeichnet mit Kreide und bunten Bändern)
ein paar mal zu durchlaufen ist und wo der Tee jedesmal anders schmeckt
und temperiert ist. Nein, hier entsteht ein Grossereignis, das schon kaum
anders als neudeutsch mit (Mega-) Event bezeichnet werden kann und Logistik-Manager
und hauptamtliche Organisatoren erfordert. Dafür darf beim Service
auch mal geklotzt statt gekleckert werden. Die Teilnahmebestätigung
und das Protokoll kommt per Post (Nebeneffekt ist sicherlich ein Eintrag
in die SCC-Mailingliste wie bei allen anderen Läufen- aber ehrlich,
es gibt lästigere Werbesendungen), die Startnummernausgabe ist drei
Tage lang geöffnet und bietet den Rahmen für eine Sportartikelmesse
(in der Saisonübergangszeit lukrativ für Läufer ebenso
wie für die Verkäufer, da diese noch viele Lagerbestände
loswerden), Souvenirverkauf und Pastaparty. Deren Sinn ist bei einer solch
kurzen Distanz zwar äusserst fraglich- doch irgendwie gehört
die kollektive Nudelvertilgung eben mittlerweile dazu, schliesslich ist
das hier der kleine Bruder des Berlin-Marathons. Bemerkenswerter sind
da die SCC-typischen Veranstaltungen rund um das Laufen, genannt Sportforen.
Diesmal war das Thema "Leistungssteigerung durch ausgewogene Sporternährung?
Ist Ihre Alltagsernährung ausgewogen genug?" und so ärgerte
ich mich schon, nicht dort gewesen zu sein, um vielleicht auch zu lernen,
ab welcher Streckenlänge für Normalgewichtler ein Carboloading
zu empfehlen ist. Doch ich nutzte die Möglichkeit erst früh
anzureisen und die Startnummer abzuholen. Kein Problem- ohne eine einzige
Sekunde Wartezeit erhielt ich den Briefumschlag mit der Startnummer und
sehr wenig Werbung sowie einen Kleiderbeutel und ein T-Shirt. Anmelden
konnte sich am Sonntagmorgen allerdings niemand mehr, das Teilnehmerlimit
war erreicht. Ebenso wie die Medaille nach dem Zieleinlauf ist das T-Shirt
für denjenigen, der erstmals eine solche Distanz überwindet
oder der als Tourist anreist, natürlich prima als Souvenir geeignet.
Andererseits soll es auch den einen oder anderen Läufer geben, dem
die weissen Schlabberhemden mit mehr oder weniger fantasievollen
Aufdrucken im Schrank einfach zu viel Platz wegnehmen. Vielleicht sollten
Statistiken mal die Tragehäufigkeit von Lauf-Erinnerungshemden feststellen.
Dann, so meine Hoffnung, würde eventuell manch Organisator zugunsten
eines geringeren Startgeldes darauf verzichten oder auch mehr echte Schmuckstücke
produzieren lassen.
Dass es in der Kongresshalle ein wenig unübersichtlich war ob der
vielen Stände- geschenkt. Für einen Lauf dieser Grössenordnung
ist alles sehr gut organisiert und ausgeschildert, ausserdem liegen der
Start, die Halle und die Umkleidezelte unmittelbar beieinander. Die Zeltstadt
hätte auch bei Regen die Sachen trocken gehalten und die Duschzelte
boten warmes Wasser (ohne Wartezeit). Flexibilität erwies ein Zeltwart
bei einem Läufer mit Fahrrad, der sein Schloss vergessen hatte. Da
er am Samstagabend nur noch eine der letzten (Frauen-) Startnummern erhalten
hatte, musste er einerseits ein Zelt aufsuchen, das nicht seiner Startnummer
entsprach und andererseits sein Fahrrad unterbringen. Kein Problem- das
Rad bekam sogar eine Sonderbewachung. Die Toiletten waren vor dem Start
wie immer nur mit erheblicher Wartezeit zu erreichen- da hätte die
beim grossen Bruder Berlin-Marathon erprobte Pinkelrinne gut Entlastung
sein können.
Die Startblöcke waren mehr oder weniger übersichtlich eingeteilt
und der Zugang zu ihnen praktisch geregelt durch farbige Aufkleber auf
der Startnummer. Leider wusste ich das nicht, übersah die kleinen
Tore im Begrenzungsgitter und stellte mich ganz hinten an. Dort geht es
wenigstens schön bequem zu, dank der Chipzeitmessung muss man das
Gedränge ja nicht unbedingt haben. Was aber vielen Läufern ein
Rätsel blieb: Warum folgte auf den Start in der breiten Allee gleich
eine Strassenverengung? Ohnehin nicht nachzuvollziehen war die Beschränkung
der grundsätzlich oft recht breiten, weil mehrspurigen Strassen auf
eine Strassenhälfte, obwohl ja ohnehin beide Seiten abgesperrt worden
waren. Das Brandenburger Tor nach 3km war daher trotz Baumassnahmen und
nur drei Durchgängen/Öffnungen kein Nadelöhr.
Die Strecke selbst ist nicht nur sehr schnell (neuer Streckenrekord unterhalb
einer Stunde), sondern auch
attraktiv. Eigentlich ist das gesamte Berliner Zentrum gesperrt. Neben
Alexanderplatz und Fernsehturm waren noch Unter den Linden mit den altehrwürdigen
Häusern, Opern und Botschaften, das Wrack des Palastes der Republik
und das neue mondäne Adlon-Hotel zu besichtigen, bevor es auf der
Strasse des 17.Juni ins Grüne ging. Vorbei an Goldelse, Technischer
Universität, Reuterplatz ging es zum Charlottenburger Schloss wie
auf einem
Highway. Der Übergang zum Kudamm war merkwürdigerweise durch
immer schmaler werdende Strassen mit Kopfsteinpflaster geführt. Das
Überholen ist in so grossen Läuferfeldern ohnehin schon schwer
genug. Schliesslich neigen die vor einem Laufenden scheinbar stets zur
Kettenbildung. Dass man selbst oft ebenso Teil einer solchen ist, merkt
man ja kaum. Aber neben mir konnte noch jemand telefonieren, während
er eifrig überholte. Auch mit einem Babyjogger liess es sich offensichtlich
recht gut laufen (und überholen!), wie mehrfach zu sehen war.
In der zweiten Streckenhälfte hatte sich das Feld dann ohnehin so
weit auseinandergezogen, das selbst die schmalen Strassen der letzten
Kilometer kein Problem darstellten. Wie immer schien der letzte Kilometer
weiter als gedacht, doch am Ende waren auch wieder viele Zuschauer und
für jeden gab es noch einmal den schönen Endorphinschub, für
den jeder so dankbar ist und für den viele an den Start gehen. Dank
extra ausgewiesener Brutto- und Nettozeiten "sparte" ich noch
etwas mehr als sechs der 107 Minuten und blieb so doch noch unter den
geplanten 5min/km.
Während die drei Getränkepunkte auf der Strecke recht bequem
anzulaufen waren (wenn man nicht gerade mit
Babyjogger unterwegs war), herrschte im Zielbereich etwas Gedränge.
Dafür gab es hier ausser Tee und dem Berlin-
typischen "Leitungsheimer" (finde ich prima: billig, wohltemperiert,
geschmacksneutral und CO2-frei) auch noch
Bananen. In der Kongresshalle konnte man frischen Blechkuchen für
zweifuffzich und Spaghetti für fünfnochwas bekommen; ein guter
Ort um auszuruhen, zu klönen und um sich zu überlegen, wie man
wohl den Rest dieses herrlichen Sonnentages in Berlin am besten verbringen
kann.
Ralf-Peter Methling
rm040@mail1.uni-rostock.de <mailto:
r040@physik.uni-rostock.de>
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