Testläufer berichten vom 3-Länder-Marathon

3-Länder-Marathon

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen. Wollen auch Sie mit einem Freistart in der Tasche den ONLINE-Lesern Ihre Erfahrung übermitteln? Dann klicken Sie hier.

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Bericht von Sven Jahn über den 3-Länder Marathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][Sven Jahn][Michael Brigaldino][Harald Pannewitz][Wolfgang Happe][

(Feucht)fröhliche Angelegenheit !

Ordentlich ins Wasser fallen sollte der diesjährige 3-Länder-Marathon; natürlich nur im übertragenen Sinne, denn das Wetter sollte die Teilnehmer eher an eine Schwimmveranstaltung als an eine Laufveranstaltung erinnern. Doch die Organisation, Strecke und Zuschauer sorgten für eine sehr empfehlenswerte Veranstaltung.

Marathon-Messe & Nudelparty:

Die Marathonmesse und Startnummernausgabe fand in der Inselhalle in Lindau statt. Die Startnummernausgabe war gut organisiert und die Marathonmesse war für einen Marathon dieser Größe angemessen. Besonders hervorzuheben sind die vielen medizinischen Vorträge, die im Rahmen der Messe stattfanden. Die Nudelparty (im Startpreis inklusive) ist sehr empfehlenswert, denn es wurde eine große Portion wohlschmeckender Nudeln mit einer guten Soße gereicht. Als weiterer positiver Aspekt kann der im Preis enthaltene Zeitmesschip genannt werden. Entgegen der bei vielen anderen Veranstaltungen üblichen Praxis, musste der Chip hier nicht mit einer Leihgebühr gemietet werden, sondern war ebenfalls schon in der Startgebühr enthalten. Hingegen konnte der angekündigte Brunch am Sonntagmorgen nicht gefunden werden oder fand schlichtweg nicht statt.

Strecke:

Der Start für den Marathon und die Halbmarathonteilnehmer fand um 11.00 Uhr im Seehafen von Lindau statt. Vor Ort konnten bis 10.30 die Kleiderbeutel abgegeben werden, ein Info-Point stand zur Verfügung und auch genügend Möglichkeiten zum Erledigen von dringenden menschlichen Bedürfnissen waren vorhanden. Eine Starteinteilung in Blöcke war zwar vorgesehen, jedoch gab es leider keine Kontrollen. Wie in der Läuferinfo gefordert hatten sich alle Nachmelder – zu denen wir Testläufer ja gehörten – in den letzten Startblock einzuordnen. Dieses Gebot schon ziemlich frei auslegend befand ich mich zum Start im mittleren Bereich, benötigte aber fast 2 Minuten bis zur Startlinie. Im Vergleich zum Beispiel zum Londonmarathon, wo ich bei einer siebenfachen Läuferzahl bereits nach 30 Sekunden die Startlinie überquerte ist dies eine schwache Zeit. Die Organisatoren sollten sich Gedanken über eine Startortverlegung machen, zumal die Strecke immer schmaler wird und damit das Überholen sehr erschwert wird.

Die Strecke führt von der Halbinsel immer weiter entlang des Bodensees nach Bregenz. Nach 5 Kilometern befand sich die erste Getränkestation, die sehr gut organisiert war und für den Läuferansturm gut gerüstet schien. Nach 10 Kilometern entdeckte ich auch erstmals Iso-Getränke. An Bregenz vorbei führte die Strecke weiter bis zur gut markierten und durch Helfer gesicherten Trennung des Halbmarathonfeldes von den Marathonläufern nach ca. 15,5 Kilometern. Ein Falschlaufen war hier nicht möglich.

Über den weiteren Streckenverlauf des Marathons kann ich keine Aussagen machen, da ich den Halbmarathon bestritt. Auf dem „Rückweg“ begegneten sich die Läufer, auf einem relativ schmalen Weg der ein Überholen für beide Seiten schwierig machte.

Zum guten Schluss lief man in das Casino-Stadion von Bregenz ein. Die Stimmung war hier spitze und die Moderation animierte die Zuschauer sehr gut. Leider lief man im Stadion nur knappe 100 Meter. Als Teilnehmer des letztjährigen Münchenmarathons kann ich aber sagen, dass es für die Läufer und auch die Zuschauer spannender und auch emotionaler ist, wenn man im Stadion noch 300 Meter von den Zuschauern unterstützt zurücklegen kann.

Nach dem Zieleinlauf waren die Organisatoren natürlich dringend bemüht die Championchips schnellstmöglich zurückzuerhalten. Danach konnten die Läufer selbstständig Finisher-Shirt, Medaille und Verpflegung empfangen. Auch ein direktes Überreichen bzw. Umhängen der Medaillen beim Zieleinlauf gehört meiner Meinung nach zu einem großen Laufevent und bleibenden Erlebnis eines Läufers. Es ist und bleibt einfach unpersönlich, wenn man sich – wie hier geschehen – die Medaille an irgendeinem Zelt abholen muss. Hingegen bewerte ich die Möglichkeit des Empfangs einer sofortigen Vorab-Urkunde als positiv.

Im Ziel angekommen konnte man dann in einer gut organisierten Kleiderbeutelrückgabe die persönlichen Sachen wieder empfangen werden. Die aufgestellten mobilen Duschen waren bei diesem wirklich schlechtem Wetter natürlich sehr positiv und wurden von sehr vielen Läufern genutzt.

Zusammenfassung:

Im Preis enthalten:

Portion Nudeln auf der Pasta Party
Leihgebühr für Champion-Chip
Stadtpläne
Parkgebühren in Bregenz
Schiffzubringer von Bregenz nach Lindau
Finisher-Shirt
Medaille
Organisation und Verpflegung

Informationen durch die Organisatoren:

in jedem Starterbeutel befand sich eine gute und detaillierte Läuferinfo (inklusive Streckenplan)
nur das Höhenprofil fehlte
von den Helfern erhielt man teilweise widersprüchliche Informationen
im großen und Ganzen aber sehr viele und kompetente Helfer.

Attraktivität der Strecke:

aufgrund der schlechten Sicht durch den Dauerregen schwer einzuschätzen
bei schönem Wetter aber wahrscheinlich einmalig.

Verpflegung auf der Strecke:

sehr gut organisiert, allerdings gab es auf der Halbmarathonstrecke keine Energieregeln und Energiegels und die Verpflegungsstellen wurden nicht durch Vorabschilder angekündigt.

Gesamtbewertung:

· sehr gut organisierter, stimmungsvoller Marathon mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Er wird von mir uneingeschränkt empfohlen.

Mit sporlichen Grüßen

Sven Jahn


Bericht von Michael Brigaldino über den 3-Länder Marathon
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Lindau - London ein Vergleich der hinkt......

Liebes running-pur-team,

mit Interesse habe ich den Bericht Eures Testläufers gelesen. Auch wenn die Gesamtbewertung unserer Veranstaltung für uns erfreulich gut ausgefallen ist, gebe ich folgende Ergänzungen zu bedenken: Auf allen unseren Verpflegungspunkten, also schon ab KM 5, gab es isotonische Getränke unseres Hauptsponsor isostar.

Ab KM 10 wurden, ebenfalls Produkte des Hauptsponsor, Energieriegel angeboten.

Lindau - London ein Vergleich der hinkt, zumal es in Berlin, mit teilweise 12 min und mehr zwischen Startschuss und Erreichen der Startlinie, keinen so recht störte.

Das unter den finishern ein Smart im Wert von 9.500,00 € verlost wurde, der nun eine Hannoveranerin zur Arbeit begleitet, ist dem Testläufer ebenfalls entgangen.

Ein Höhenprofil halten wir für entbehrlich, da die geografische Höhe in Lindau (Start) exakt die Gleiche des Zielortes Bregenz ist.

Mit freundlichem Gruß

Michael Brigaldino


Bericht von Harald Pannewitz über den 3-Länder Marathon
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Weine nicht, wenn der Regen fällt...

Gemäss der Hymne von Drafi Deutscher kann man den 3-Länder-Marathon vom 05.Oktober 2003 bezeichnen. Gefehlt hat eigentlich nur noch, dass der Dauerregen in Schnee übergegangen wäre und Schneepflüge den Weg hätten freimachen müssen. Es hätte also noch schlimmer kommen können. Der einzige Trost war, dass vor den durchschnittlichen sieben Grad Celsius ein Plus und kein Minus stand.

Auch bei der dritten Austragung dieses Laufes hatte Petrus mit den Teilnehmern kein Einsehen. Es schüttete wie aus Kübeln; den ganzen Tag. Bereits auf dem Weg vom Parkplatz in Bregenz zum Seehafen wurde man auf das Kommende vorbereitet. Etliche Läufer, die die Strecke vom Parkplatz bis zum Hafen, welche bis zu ca. zwei Kilometer betrug, ohne Schirm zurücklegten, waren bereits völlig durchnässt. Vom Bregenzer Seehafen aus, der nicht ausgeschildert war, wurde man mit Sonderschiffen der ÖBB zum Startgelände auf die Insel Lindau gefahren. Die Überfahrt dauerte ca. 30 Minuten. Die Blicke nach draußen ließen die Seepromenade von Bregenz und Lindau nur schwer erkennen.
In Lindau angekommen hatte man noch genügend Zeit, sich auf den Marathonlauf vorzubereiten, sei es durch Warmlaufen oder einem Aufenthalt in einem der zwei Schiffe, die als schwimmende Umkleidekabinen zur Verfügung standen. In demselben wurde man übrigens auch von sehr freundlichen Helfern des DRK behandelt oder massiert.

Der Start war um 11.00 Uhr angesetzt. Bis 10.30 Uhr galt es, die Kleidersäcke abzugeben. Man stand also ab 10.30 Uhr bis zum Start im Wettkampfdress. Es war das erste Mal, dass ich mich nicht warmgelaufen habe, sondern es vorzog, mich irgendwo mit anderen Läufern unterzustellen, um so lange wie möglich einigermaßen trocken zu bleiben. Die Stimmung vor der Seepromenade war trotztdem gut. Etliche Läufer sahen in Müllsäcken ein gleichermaßen beliebtes wie effektives Mittel, um sich bis zum Start vor dem Regen zu schützen. Die Müllsackindustrie hätte ihre wahre Freude daran gehabt zu sehen, wie ihre Produkte sinnvoll zweckentfremdet werden können.

Aufgrund der doch widrigen Verhältnisse war ich von meinem Grobziel, unter 2:50 Std. zu laufen, abgekommen. Dass trotztdem im Ziel die Zeit bei 2:52 Std. stehen blieb, hat mich selbst überrascht.
Der lang ersehnte Startschuss fiel pünktlich um 11.00 Uhr. Er erfolgte für Marathon- und Halbmarathonläufer gleichzeitig. Hierbei galt es, die ersten 15 Kilometer sich nicht im Sog der Halbmarathonis mitziehen zu lassen, da diese Distanz gemeinsam absolviert wurde. Die Strecke führte wie erwähnt von der Lindau-Insel entlang des Seeufers nach Bregenz. Von den angrenzenden Allgäuer Alpen sowie dem Pfänder war leider nichts zu sehen. Der Veranstalter versprach aber für nächstes Jahr Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Oder man könne dem Regen dadurch entkommen, wenn man durch den Pfänder-Tunnel laufe.Wer allerdings für die Mautgebühren aufkommen sollte, wurde nicht erwähnt. Da man aber an der Veranstaltung festhalten will, wird ernsthaft über eine Terminverlegung nachgedacht. Zu kalt war es mich anfangs nicht, nur zu nass. Aber einmal durchnässt, war es nicht mehr so schlimm, wie ich mir das vor dem Start vorgestellt hatte. Die Strecke verlief dann teilweise auf fein geschotterten sowie asphaltierten Wegen Richtung Schweiz/St. Margarethen. Dort wurde eine Schleife gelaufen, bevor man sich auf den Rückweg machte. Ab Kilometer 10 gab es im Wechsel von 2,5 Km Verpflegungs- und Erfrischungspunkte, an denen neben den obligatorischen Bananen und Äpfeln auch Trockenfrüchte wie Datteln und Aprikosen gereicht wurden. Die aufgestellten Wannen zum Eintauchen der Schwämme wurden weniger in Anspruch genommen.
Der Marathon wird von vielen Läufern als flacher Marathon bezeichnet. Ganz flach war er aber nicht. Ab Kilometer 16 hatte man immer wieder leichte Steigungen und das dazugehörige Gefälle zu bewältigen. So auch ab KM 26. Hier stieg es leicht aber kontinuierlich bis KM 32. Nach KM 32 kam man den entgegenkommenden Marathonis beim nächsten Verpflegungspunkt in die Quere, da dieser linksseits des Weges platziert war. Ich hatte geringe Schwierigkeiten, nicht mit entgegenkommenden Läufern zu kollidieren, aber es ging gut. Vermutlich haben die TOP-Athleten hier grössere Probleme gehabt. Hier könnte duch einen gegenüberliegenden Verpflegungspunkt Abhilfe geschaffen werden. Ein dickes Lob ist auf jeden Fall den über 1000 Helfern auszusprechen, die sich ebenfalls diesen widrigen Witterungsverhältnissen zu unserem Wohle aussetzten. Ebenfalls zu erwähnen ist die Masse von Zuschauern, des es sich nicht nehmen ließen, den Läufern frenetisch zuzujubeln und anzufeuern sowie einer Guggenmusik in Fußach, die die Läufer mit "Griechischer Wein" versuchte aufzumuntern.

Dass die offiziell nach den Regeln der AIMS vermessene Strecke trotzt leichten Steigungen zu Rekordzeiten neigt, zeigt sich daran, der Streckenrekord bei den Männern um ca. 10 Minuten auf 2:19:45 Std gesteigert und bei den Frauen sogar um ca. 15 Minuten unterboten wurde. Im Ziel angekommen, hieß die Devise, so schnell wie möglich den Chip abgeben, kurz etwas Flüssigkeit bzw. das bereitgestellte alkoholfreie Weizenbier aufnehmen. Feste Energiespender wie Bananen oder ähnliches wurde nicht
angeboten.

Nun gings zum Duschen. Zuerst musste aber noch eine nicht unwesentliche Strecke zum Parkplatz zurückgelegt werden, um trockene Kleider zu besorgen. Im Stadionbereich wieder angekommen, ging`s zum Duschen. Das Gedränge war zwischenzeitlich groß. Vor den Umkleiden, die lediglich überdacht waren, konnte man sich umkleiden. Das heißt, man war weiterhin den jetzt ca. 6-7 Grad kalten Temperaturen ausgesetzt. Es war kalt. Fast alle zitterten. Vor den Umkleiden war e i n Duschzelt aufgestellt, in dem ca. 25-30 Personen Platz fanden. Das Wasser im Duschzelt stand fast Knöchelhoch. Die Bedingungen waren scheußlich. Auf dem Weg von dem Duschzelt zur Umkleide wurde man wieder nass und kalt. Schrecklich. Hier hat sich der Veranstalter ein dickes Minus verdient. Andere große Veranstalter machen dies anständig und besser.

Die Siegerehrung fand im Festzelt statt. Auch hier musste man Obacht geben, dass man nicht in einen der mehreren Rinnsaale trat, in denen sich das Regenwasser seinen Weg suchte. Sei`s drum, das Zelt war voll, die Stimmung gut. Mit der Siegerehrung des Marathons wurde um 16.00 Uhr begonnen. Hierbei wurden die Gesamtsieger mit Geldpreisen abgefunden. Anschließend wurden die Vorarlberger Meister in den einzelnen Klassen geehrt. Nach einer kurzen Pause wurde gegen 17.00 Uhr mit Verlosung eines PKW SMART im Wert von 9500 € unter allen noch anwesenden Finishern begonnen. Nachdem der PKW nach ca. 16 Ziehungen endlich eine glückliche Gewinnerin aus Hannover gefunden hatte, machte sich ein Großteil der Anwesenden daran, das Zelt zu verlassen, um die Heimreise anzutreten. Jetzt fand noch die Alterklassen-wertung, Platz 1 - 3, statt, welche, nach dem die meisten Läufer/Angehörige gegangen waren, nicht mehr so richtig ankam und entsprechend gewürdigt wurde. So sind doch auch bei den älteren Semestern noch Zeiten um die 2:36 Std. gelaufen worden. Andersrum wär`s besser. Zuerst die Gesamt-/Klassensieger ehren, dann die PKW-Verlosung, um dann die heimischen Meister zu ehren, die doch die geringsten Anfahrtswege hatten.

Als negativ hervorstellen muss man auch, dass Ergebnislisten leider nur über Internet abgerufen werden können. Ebenso gibt es laut Ausschreibung keine Urkunden. In dem mehrseitigen Läufer-Info-Blättle wird die Ausgabe einer Vorab-Urkunde erwähnt, welche im Zielbereich am Info-Stand abgeholt werden kann (wer denkt nach diesen Strapazen noch daran?). Den Info-Punkt mit denLaufresultaten habe ich nach mehreren Rückfragen gefunden. Aber eine Ausgabestelle für Urkunden konnte ich nicht ausmachen. Eine Ausschilderung war nicht vorhanden.Schließlich läuft ja nicht jeder mit dem mehrseitigen Läufer-Info-Blatt bei diesem Wetter umher, um sich einigermaßen zurecht zu finden. Selbst wenn ich den Urkundenbereich gefunden hätte, bei diesem Wetter wäre sie so nass geworden, dass sie sich von selbst aufgelöst hätte.

Fazit: Bis auf die scheußlichen Bedingungen im Duschbereich Männer und einingen Ausschilderungsmängeln ist der 3-Länder-Marathon ein abwechslungsreicher,
schöner Lauf gewesen. Die Strecke war ansprechend und nicht zu schwer. Bei schönem Wetter ist dieser Marathon bestimmt ein kontrastreicher Naturgenuss.
Das Zusammenspiel von Bodenseeflair und Bergszenerie, spürbare Frische und satte Farben sowie die dann zum Greifen nahe vor einem liegenden Alpen werden
dann sicherlich jeden Läufer begeistern.


Mit sportlichen Grüssen

Harald Pannewitz


Bericht von Wolfgang Happe über den 3-Länder Marathon
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Land unter am Bodensee...


Schon am Tag vor dem war vorauszusehen, dass auch die diesjährige Veranstaltung des 3-Ländr- Marathon nicht Petrus’ Segen finden würde. Mit dem Wetter haben die Organisatoren einfach Pech. Obwohl der Pegel des Bodensees immer noch sehr niedrig ist, hatte man teilweise den Eindruck, der See sei über die Ufer getreten. Trotz den widrigen Begleitumständen ließen sich die über 4000 Teilnehmer nicht davon abhalten, den Viertel, Halb- oder gar den ganzen Marathon in Angriff zu nehmen.
Doch zurück zum Samstag. Die Startunterlagen und die Marathonmesse gab es in der Inselhalle in Lindau. Nachdem ich diese über Umwege Nummernausgabe,Info, Trouble Desk von einer charmanten Helferin ausgehändigt bekommen hatte, nahm ich mir etwas Zeit, um gemütlich über die Messe zu spazieren.Erwähnenswertist nicht nur das umfangreiche Startpaket (Gutschein für Pasta Party, Championchip ohne weitere Zuzahlung, Strecken- und Startplan sowie Ticket für die Schifffahrt von Bregenz nach Lindau), sondern auch das tolle Rahmenprogramm mit diversen interessanten Vorträgen und für die ganz Unentwegten die La Boum Läuferdisco. Für die Pasta Party war beim neuen Casino Lindau ein Festzelt aufgebaut worden. Hier konnte man noch einmal mit einer großen Portion Nudeln seine Kohlehydratvorräte auffüllen. Die Soße dazu erinnerte zwar eher an einen
Eintopf, doch sie erfüllte ihren Zweck. Danach noch ein kurzer Bummel zur Uferpromenade, wo fleißige Helfer bereits eifrig Vorbereitungen für den Start trafen.

Am Sonntagmorgen musste erst der innere Schweinehund davon überzeugt werden, in die Laufklamotten zu steigen. Ausgerüstet mit Wintertight und langem Trikot ging es also los nach Lindau. Bis eine halbe Stunde vor dem Startschuss standen LKW bereit, die die Kleiderbeutel nach Bregenz ins Ziel transportieren sollten. Eingehüllt in Plastikfolien und zur Musik aus den Boxen hüpfend, versuchten wir uns warmzumachen bzw. zu halten. Anders als von anderen Laufveranstaltungen gewohnt, gab es zumindest keine ichtbare Kontrolle der Startblöcke. Daher ordnete ich mich, obwohl als Testläufer eigentlich in den letzten Block verbannt???, ungefähr in der Mitte des Feldes ein. Auf den ersten
zwei Kilometern ging es recht eng zu und man musste einige Läufer umkurven, die sich leider nicht entsprechend ihrer Leistungsklasse eingeordnet haben. Da es einige Zeit dauert, bis sich das Feld etwas auseinanderzieht, sollte zukünftig stärker auf die richtige Einteilung geachtet werden.
Bei Kilometer drei begegnete ich einem Läufer, der mich wegen meinem Vereinstrikot nach einem Klubkameraden fragte. Es stellte sich heraus, dass er ursprünglich aus der gleichen Stadt kommt wie ich. Knapp zwei Kilometer liefen wir zusammen, dann forcierte er etwas das Tempo. Aus Lindau heraus führt die Strecke dann am Ufer entlang Richtung Bregenz. Leider war von der schönen Umgebung fast nichts zu sehen. Ein ganz großes Kompliment den Zuschauern, die trotz Regen und Kälte die Läufer und Läuferinnen nach Kräften anfeuerten. Bei der zweiten Verpflegungsstation bei Kilometer zehn war bereits das spätere Ziel in greifbarer Nähe. Schon seit ein paar Kilometern hatte ich meinen Rhythmus gefunden. Die Kilometerangaben flogen förmlich an mir vorbei. Zwischenzeitlich hatte ich den Laufkameraden von Kilometer drei wieder überholt. Am Ende sollte ich gut drei Minuten Vorsprung haben. Weiter ging es an der reißenden Bregenzer Ach entlang. Hier war die Strecke etwas schmal, da die ersten bereits
entgegenkamen. Die in der Streckenmitte aufgestellten Pylonen erwiesen sich als eher hinderliche Stolperfallen. Durch die Enge war auch das Überholen nicht so einfach. Über die leicht federnde Brücke ging es in ein kleines Industriegebiet. Hier zweigte die Halbmarathonstrecke links ab, während die Marathonis geradeaus weiterliefen. Der Rest, also auch ich, wurde über eine kleine Schleife wieder über die Brücke geführt und begegnete dort dem langsameren Teil des Feldes.

Das Ziel rückte immer näher. An der letzten Station ergatterte ich noch einen Energieriegel. Doch diese Unterstützung hätte ich gar nicht mehr gebraucht. Noch ein paar Kurven bis zum Casino-Stadion. Die Stimme des Moderators ist bereits zu hören, die Stimmung schwappt auf die Läufer über. Auf den letzten 50 Metern werden die Sportler von den Zuschauern ins Ziel getragen. Jetzt, wo ich nicht mehr in Bewegung bin, spüre ich langsam die Kälte in den nassen Klamotten heraufziehen. Daher beeile ich mich, den Chip abzugeben und meine Medaille sowie das Finisher-Shirt abzuholen (Ebenfalls im Startgeld enthalten). Bevor ich das Stadion verlasse, gönne ich mir noch einen Schluck alkoholfreien Weißbier (soll ja nach neuesten Erkenntnissen ein optimales Sportlergetränk sein). Jetzt aber nichts wie los zu den LKWs und den Kleiderbeutel geholt. Doch hoppla, die Wagen stehen nicht der Reihenfolge nach . Nach kurzer Orientierung habe ich den richtigen gefunden. Danach kommt neben dem Zieleinlauf das schönste an so einem Tag: die warme Dusche. Das aufgestellte Duschzelt dampft richtig. Mit trockenen Sachen und einem tollen Lauferlebnis fühlt man sich wieder wie ein neuer Mensch. Dank Chauffeur steht das Auto in der Nähe des Stadions zur Abfahrt bereit. Die Verlosung des Smart, der unter allen bei der Siegerehrung Anwesenden verlost wird, lassen wir sausen, weil diese erst gegen 17:00 stattfinden soll, und machen uns auf den Heimweg.
Fazit: Trotz des Wetters eine gelungene Veranstaltung. Besonders hervorzuheben sind die umfangreichen Leistungen, die für einen mehr als fairen Preis geboten werden, ausreichend Verpflegungsstationen unterwegs und aufgeweichte aber trotzdem engagierte Helfer/Organisatoren. Zudem eine landschaftlich reizvolle Gegend, die wir sicher nächstes Jahr bei gutem Wetter und Sonnenschein erleben werden. Daher kann ich den 3-Länder-Marathon nur jedem wärmstens ans Herz legen. (Für alle Fälle aber lange Hose und langes Trikot einpacken) ;-).

Viele Grüße

Wolfgang Happe