Bericht von Harald Drescher über den
3-Länder Marathon
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Bockholt ][
Der Bahnhof war mit Läufern/Innen knallvoll, ein toller Anblick...
Vorabinformierung:
Sehr guter Stadtplan von Lindau und Bregenz. Sehr aussagekräftige
Startunterlagen über den Ablauf der einzelnen Läufe. Verweise
auf Übernachtungen und Anreise sind mit dabei. Besonders gut gelungen
find ich die Zeitangaben, wann die Spitzenläufer welchen Streckenabschnitt
passieren (gigantisch schnell). Die Unterlagen sind rechtzeitig eingetroffen,
die eigentlichen Startnummer gab es am Freitag und Samstag. Eine Möglichkeit
diese noch am Sonntagmorgen zu erhalten ist ebenfalls gegeben. Nachmelden
konnte man sich am Freitag und Samstag. Die Organisation war gut und schnell.
Die Frage warum auf der Startnummer ein Abschnitt war dem man nicht entfernen
darf blieb unbeantwortet.
Messe:
Am Freitag und Samstag war die Marathon-Messe, wo man einige Schnäppchen
machen konnte. Verschiedene andere Anbietern waren zusätzlich vor
Ort, welche sich dem Laufthema verschrieben haben. Durch die örtlichen
Gegebenheiten befand sich alles auf einer Ebene, was eine gute Stimmung
machte. Auf der Bühne im Hintergrund lief der Video-Film des letzten
Marathon ab. Ein guter Gimmick war die 3D-Landschaft auf welcher eine
Kugel die Strecke abrollte (alles auf der sehr großen Leinwand).
Nur das Wasser vom Himmel wurde nicht simuliert, aber dazu später
mehr.
Läufer-Symposium:
Wurde angekündigt aber leider kurzfristig abgesagt.
Pasta-Party:
Diese fand am Samstag im Feuerwehrhaus statt (direkt unter der Inselhalle).
Leider konnte ich daran nicht teilnehmen, habe mir aber von mehreren Läufern
sagen lassen, dass alles bestens und schmackhaft war. Es gab nur wenig
Wartezeit und alle konnten ihre Kohlenhydratspeicher auffüllen.
Zubringer Schiff:
Durch meine Zugfahrt kam ich leider nicht in den Genuß dieser sicherlich
einmaligen Gelegenheit einen Marathon zu beginnen. Nach Rücksprache
mit einigen Läufern konnte ich erfahren, dass der Zeitplan perfekt
war und alle Läufer rechtzeitig am Start waren. Das dieser Service
gut ankam wurde durch die sehr gut gefüllten Schiffe bestätigt.
Kleidertransport:
Am Start befanden sich LKW´s auf denen man einen Wäschebeutel
abgeben konnte. Dieser war bereits mit der Startnummer versehen. In Bregenz
konnte man seine Beutel am Ziel wieder abholen.
Verpflegung:
Auf der Strecke gab es Wasser (im schwäbischen sagt man auch "Hahnenwasser),
Iso und warmen Tee. Ab km 15 Bananen zusätzlich. Eigene Getränke
konnten ebenfalls abgegeben werden, diese wurden an die entsprechenden
Stationen gebracht. In der Schweiz gab es noch getrocknete Datteln und
Aprikosen (im Ziel dann noch in großen Mengen). Im Zielbereich Apfelschorle,
grüner Tee (Erfrischungsgetränk), warmen Tee, Iso, Bananen.
Zuschauer:
Deutschland: jede Menge mit super Anfeuerung
Österreich: verteilt auf den größten Streckenteil ganz
toll
Schweiz: außer bei der Zwischenzeitnahme gegen Null, mit handverlesener
Anfeuerung
Ordner:
Auf der Strecke waren diese sehr gut zum sehen. Man konnte sich nicht
verlaufen.
Zugaben:
Die Gabentüte mit den Startunterlagen war ausreichend mit Sponsorengaben
gefüllt. Medaille für die Finisher und ein T-Shirt.
Wetter:
Einmal geregnet, den ganzen Lauf. 8 Grad leicht windig.
Stimmung:
Für das, dass es den ganzen Tag geregnet hat, echt Klasse.
Walking, HM, M:
Das Läuferfeld teilte sich in 81 Läufer Walking (10 km) - 81
im Ziel, 1929 Halbmarathonis - 1729 im Ziel ,und 1641 Marathonis -1140
im Ziel, auf (3132 Finisher). Die Anzahl der Rollstuhlfahrer ???
Duschen:
Frauen durften im Hallenbad duschen (gleich hinter dem Zieleinlauf). Die
Männer in zwei Feldduschen (gegenüber vom Stadion).
Homepage/Internet:
www.3-laender-marathon.de
Informationen alle 3 Wochen per News. Die Internetseite ist wirklich gelungen.
Eine gute Mischung von Berichten, ein Forum für Tratschtanten und
Anfragen an Mitläufer, ein Streckenbetrachter (hat mir nicht so zugesagt,
zumal es schwierig ist dies 2-dimensional darzustellen), Presseberichte
vom Vorjahr usw. Der Zielbereich im Stadion mit allen Stationen (Duschen
etc.) konnte ebenfalls downgeloadet werden (lagen auch den Startunterlagen
bei).
Die Events wurden bereits schon dort angekündigt. Sponsoren vorgestellt
und dessen Leistungen am Marathon (am besten hat mir die Lebensmittelkette-Spar
mit den Bananen gefallen, die Bananen kommen aus einem Anbau der Menschen-
und Umweltverträglich durchgeführt wird).
Die Internetseite ist vorzügliche gelungen und läßt
kaum Wünsche offen. Außer denen, die man vielleicht vorher
nicht wußte. Schaut euch die Seite mal an, so viel kann ich gar
nicht schreiben.
Sonntagmorgen 6.10.2002.
Der 3-Länder-Marathon Tag ist nun endlich da. Da ich aus Wangen im
Allgäu komme, nutze ich die einmalige Gelegenheit mit dem Zug zu
einem Marathonstart zu fahren. Der Start befindet sich direkt am Lindauer
Hafen, wo sich auch der Bahnhof ist. Über das Forum der Internetseite
habe ich Kontakt mit Jürgen aus Zweibrücken bekommen. Wir wollten
die 3:30 laufen.
Der Bahnhof war mit Läufern/Innen knallvoll, ein toller Anblick.
Den Bahnhof habe ich noch nie so voll gesehen, wohl auch weil es ohne
Pause regnete. Im Startbereich tummelten sich die Läufer in Mülltüten,
Plastiksäcken und -planen oder einfach in ihren Laufklamotten. Jeder
versuchte sich irgendwie warmzuhalten. Ein Anheizer thronte über
allen und machte Warming-up, was dankbar angenommen wurde. Der Stimmung
konnte das extrem schlechte Wetter wenig anhaben. Es regnet diesen Tag
nur einmal und zwar den ganzen Tag bei 8 Grad.
Ein Kanonenschuß eröffnete den 3-Länder-Marathon 2002.
Die Rollis machten den Beginn am Start. Gleich in der ersten Kurve trat
mein Laufkollege Jürgen einem verlorenen Isostar-Gel das Leben aus.
Es landet zielsicher mit einem lauten Knall an meiner neuen Laufhose (auf
der Marathon-Messe erstanden). Na ja, es war ja naß und ich dachte
bis ins Ziel dürfte dies abgewaschen sein. Die Stimmung war sagenhaft.
Einige Läufer wollten gleich beim MacDonald einlaufen (dort läutete
gerade die Essensglocke). In der Zwanziger-Str. konnte man auch gleich
den Läuferwurm sehen. Die Lindauer Insel war schnell hinter uns gelassen.
Das Publikum war von der Insel bis zur österreichischen Grenze Klasse.
Ein ständiges Hopp-Hopp-Hopp, Suppperrrrr begleitete die Läufer/Innen.
Wie sagt man so schön "Man wird getragen". Nach der Insel
ging es am Bodensee lang. Irgendwie schien dieser aber schon übergelaufen
zu sein. Wasser, Wasser oder besser Pfützen, Pfützen so weit
das Auge reicht. Ich glaube es gab niemanden der nicht einen Wasserschwall
in seine Schuhe bekommen hatte. Am Eichwald-Bad ging es in großen
Schritten vorbei. Das Publikum feuerte die Läufer frenetisch an.
Mich überraschte es schon jetzt wie viele es, trotz dieses Sauwetters,
nach draußen gezogen hatte um uns nasse Läufer anzuspornen.
Kurz vor der Grenze kam die erste Verpflegungsstation. Durch die Enge
des Weges gab es etwas Gedrängel, hatte sich aber gleich wieder entknotet.
Ohne dass man es merkte, befand man sich schon auf österreichischem
Grund und Boden (keine Paßkontrolle dank Schengener Abkommen). Besonders
die Kinder hatten Spaß so richtig Kravall zu machen für die
Läufer. Meine beiden Söhne, Jonas und Joshua, hatten sich eine
Trommel gebastelt und gaben ihr Bestes. Als wir sie passierten trommelten
sie wie wild zu meiner Unterstützung. Zur rechten Seite gesellte
sich jetzt der freie Blick auf den Bodensee zu uns. Ein Hubschrauber tauchte
plötzlich über uns auf. Er gehörte mit zur Veranstaltung,
was der ganzen Sache etwas professionelles gab. Ich glaube es wurde gefilmt
oder so. Am Schiffhafen von Bregenz erwartete uns eine große Menge
an Zuschauern, welche uns toll begrüßten. Ein Hund bellte tatsächlich
im Rhythmus der Menge mit. Wir konnten uns ein lachen nicht verkneifen.
Die Seepromenade von Bregenz war der nächste Step, wo uns wieder
eine große Anzahl von Zuschauern erwartet. Wir feuerten immer wieder
die Zuschauer an, welchen sicherlich kälter war wie uns. Jetzt begann
das große Umkurven der Pfützen. Mit meinem Pacemaker Jürgen
und Peter unterhielt ich mich währenddessen sehr angeregt. Immer
wieder spritzte und ergossen sich Massen von Wasser in unsere Schuhe.
Jetzt ging es auf dem Radweg weiter am Casino, übrigens einem Sponsor
des Laufes mit 2 Mercedes-Smart, Yachthafen und Wochenhafen. Immer wieder
Anfeuerung von den jetzt doch langsam weniger werdenden Zuschauern. Die
Verpflegungsstellen konnten das Gemüt immer wieder auflockern. Die
ersten Halbmarathonis kamen uns schon entgegen. Am Wendepunkt in Hard
teilte eine Mann die Halbmarathonis von Marathonis. Die Markierungen am
Boden und jener Mann mit dem Megaphon verhinderten, dass sich jemand verläuft.
Die Stimmung innerhalb der Läufer war ganz toll. Mit einigen konnte
man sich immer auf einen kurzen Plausch einlassen bis eine Pfütze
einen wieder trennte. Immer wieder hörte man das Rascheln der besagten
Mülltüten etc., obwohl die meisten sich dieser entledigten hatten.
Durch ein Wohngebiet ging es jetzt Richtung Rheinbrücke. Die Absperrungen
für den Kfz-Verkehr waren vorbildlich. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt
unsicher gefühlt, obwohl diesen Strecke sehr stark befahren ist.
Bei km 21 sind wir bereits in Fussach. Die Strecke ist etwas eintöniger
geworden, aber vielleicht liegt es auch am Wetter was kein erbarmen zeigt
(ich lade Petrus mal zu einem Marathon mit Regen ein, vielleicht hat dann
er etwas mehr nachsehen). Die Schweizer Berge begleiten uns bereits schon
eine Weile. Jetzt kommt der Grenzübergang in die Schweiz. Die Zöllner
und Zuschauer feuern uns an. Manch einer hat eine mitleidiges Lächeln
auf den Lippen und verschwindet wieder in seiner warmen und trockenen
Zollstation (kein Gedanke an Aufgabe). Ein weniger attraktives Gebiet
gilt es abzulaufen. Die nächste Zwischenzeit in St.Margrethen erwartet
uns mit Verpflegung (km 26,5). Hier ist wieder etwas Stimmung angesagt.
Leider war der Streckenabschnitt in der Schweiz eine Enttäuschung.
Nur ein paar zufällig anwesende Passanten erwarteten uns. Hier kommt
der Begriff 3-Länder-Marathon eine Schramme. Am Einkaufscenter Migros
vorbei, geht es über die Autobahn Richtung Rheinbrücke. Hier
kommt jener 3 km lange Teil der kerzengerade ist und für die Psyche
ein Probe darstellt. Hier verlasse ich meine Laufkollegen Jürgen
und Peter. Nochmals danke für´s Mitnehmen und die Zeitinfos
die Jürgen so toll vorbereitet hatte. Km 30 am Rheindamm lang, dann
rechts wieder über die Rheinbrücke und zurück nach Hard.
Die Zuschauern vereinzeln sich immer mehr. Nur an den Knotenpunkten sind
mehr. Trotz allem echt Klasse und die Anfeuerungen kann man immer mehr
gebrauchen, da km 35 bereits zurückgelegt ist und man an die Reserven
geht. Auffällig waren immer wieder viele Kinder, die abgeklatscht
werden wollten, was man natürlich gerne macht. In Hard wieder Verpflegung
und dann über die Bregenzer Achbrücke. Km 40 erscheint auf dem
Schild (die Ausschilderung der km fand ich sehr gut, ob sie immer auf
den Meter stimmen kann ich nicht beurteilen, ich vertraue den Organisatoren).
Die letzte Verpflegungsstation erscheint. Etwas warmer Tee tut einfach
gut, welcher ab km 18 immer dabei war. Für die Verpflegungsstationen
wäre es wünschenswert, dass einfach Schilder angebracht werden
wo sich was befindet, dann würde etwas weniger Gerufe notwendig sein.
Jetzt noch durch Yachthafen vorbei und Richtung Station. Man hört
schon in der Ferne den Stadionsprecher (welcher einen tollen Job gemacht
hat, seine Stimme forderte bereits seinen Tribut; großes Kompliment).
Das Station erscheint und jetzt geht es ins Station. Diesmal kein Asphalt,
sondern geheiligter Sportlerboden. Ich sehe bereits die Uhr über
dem Zieleinlauf. Vier Läufer noch vor mir. Wie war das noch? Zielfoto
- und dann vier Läufer vor mir. Das konnte ich jetzt doch nicht zulassen.
Am Ende der Kurve setzte ich meinen Sprint und überhole sie alle
noch. Das Ziel gehört für diesen Moment mir allein. Und wehe
der Fotograf hat kein Bild von mir gemacht (nach 24 Stunden kann man die
Bilder im Internet ansehen und bestellen). Sanne, meine Frau, Jonas und
Joshua erwarten mich im Ziel. Schnell ein paar Bilder und dann erst mal
trinken, trinken, dehnen, dehnen ... Zielzeit 3:32:56,5 Std.
Im Zielbereich waren Bänke aufgestellt für das Ausschnüren
der Transponder. Eine Handvoll Jugendliche halfen fleißig mit. Der
Auslauf war etwas kurz, wodurch es unnötiges Gewusel gab. Nicht so
gut war, das der Zielbereich nicht gesperrt war. Die Verletzungsgefahr
ist einfach zu groß durch Nichtläufer. Nach Abgabe der Transponder
verließ ich den Zielbereich (dort gab es bereits zu trinken kalt
und warm). Ein Zelt auf der rechten Seite war für Massage bereit
gestellt und wurde intensiv genutzt. Zur Linken gab es Getränke und
zu essen (Bananen, getrocknete Früchte). Weiter vorne konnte man
in einem Zelt seine Medaille und T-Shirt auf Zuruf erhalten. Der Zielbereich
war meiner Ansicht nach nicht gut organisiert. Dort sollte man das eine
oder andere noch mal überdenken (bei dem hoffentlich wieder stattfindenden
dritten 3-Länder-Marathon). Der Stadionsprecher erinnerte einen immer
wieder daran das, das immer mehr der Läufer ins Ziel kamen. Jetzt
nur noch in die Dusche. Die Frauen duschten im Hallenbad und die Herren
in 2 Feldduschen. Eine Läuferin sagte mir, das der Hausmeister des
Hallenbades noch nie so gerne seinen Job gemacht hätte, wie an diesem
Tag. Bei den Herrenduschen war einfach nur stramme Haltung angesagt. Die
Duschen waren fast ein Flop. Keine Bänke für die Ablage etc.
Die Kleiderrückgabe lief auch etwas durcheinander ab. Ich glaube
das Wetter hat einigen Anteil daran gehabt. Im Wettkampfbüro konnte
man sich noch eine Voraburkunde ausdrucken lassen, was ich auch prompt
tat (die eigentliche Urkunde wird per Post nachgesandt). Dann sammelte
ich meine Familie ein, welche total durchnäßt waren, und Heim
ging`s.
Um 18:10 Uhr bekam ich eine Mail vom 3-Länder-Marathon, indem ich
mein Ergebnis und Platzierung erhielt. So eine schnelle Meldung machte
mich doch sprachlos. Die Ergebnisse konnte man tadellos im Internet abrufen
(dickes Lob an die EDV-Leute).
Fazit:
Eine tolle Organisation, welche sich sehr viel Mühe im Detail gegeben
hat. Ein ganz fettes Kompliment an alle beteiligten. Ich bin zwar ein
Greenhorn was das Marathon-Laufen angeht, aber dieser Marathon ist empfehlenswert.
Die Schwächen am Ende trüben sicherlich, aber bei soviel Professionalität
wird das sicherlich noch geändert beim nächsten Lauf. Für
die Läufervorbereitung ist es ratsam auf Asphalt zu trainieren, da
die Strecke zu 95% auf diesem verläuft. Gratulation an alle Finisher,
die bei diesen miserablen Wetter das Ziel erreicht haben. Danke noch an
das Running-pur-Team, dass ich über diesen Lauf berichten durfte.
Gewinner wurde bei den HM Männer Peter Schoissengeier 1:11:27,3 Std.;
Frauen Marie-Luise Heilig-Duventäster 1:20:29,5 Std.; M Männer
Thomas Brauckmann 2:30:51,1 Std.; Frauen Bernadette Rothmüller 3:08:05,0
Std.
runners Grüße
Harald Drescher
Bericht von Oliver Martin über den
3-Länder Marathon
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Die Stimmung war super, das Publikum auch...
Leider hatte der Wetterbericht Recht. Als ich heute aufstand goss es
aus "vollen Kuebeln". Die Anfahrt zum Startplatz erfolgte mittels
Schiffe der Bodenseeflotte von Bregenz nach Lindau. Nach ca. 20 Minuten
erreichten wir den Hafen von Lindau und der Blick aus dem Bullauge ließ
schlimmes vermuten. Die Fahnen standen senkrecht im Wind und auch der
Regen war staerker geworden. Zum Glueck konnten wir die restliche Zeit
bis zum Startschuss auf dem Schiff bleiben und so mussten wir nicht im
Regen bzw. Sturm warten. Der Stau welcher sich dadurch bei der Kleiderabgabe
bildete, da natuerlich jeder seine Sache so spaet wie moeglich abgab,
wurde verhaeltnissmaeßig gut geloest. Nur bei einigen Teilnehmer
war die Anspannung schon sehr zu merken. Nach einem Becher Tee vom Roten
Kreuz ging es ab in den Startblock. Der Start erfolgte mittels eines Kanonenschusses.
Zuerst ging es durch Lindau Richtung Bodenseeufer. In Lindau war alles
super abgesperrt und Mann/Frau konnte die richtige Ausgangsposition finden.
Sogar die einzige Zufahrt fuer die Insel auf welcher sich Lindau befindet
wurde komplett fuer den Verkehr gesperrt und das war ein schoener Anblick
auch fuer mich als Teilnehmer. Nach ca. 5 km zweigte die Strecke auf den
Radweg Richtung Bregenz ab und hier koennte es in den hinteren Reihen
schon zu Stauerscheinungen gekommen sein, da ich jedoch die ersten Kilometer
in meinem angestrebten Tempo, 4:20 min/km, gelaufen bin, ging es ganz
gut. Nach dem Passieren der gruenen Grenze nach Oesterreich sollte eigentlich
der schoenere Teil der Laufstrecke folgen, am Bodenseeufer entlang. Doch
leider bließ uns auf diesem Abschnitt ein stetiger Wind entgegegen.
Bei KM 10 wurde die Uferpromenade der Stadt Bregenz erreicht und hier
war das Zuschauerspalier das erstemal richtig dicht. Weiter ging es dem
Bodenseeufer entlang Richtung Schweizer Grenze. Bei KM 16,2 erfolgte die
Trennung der Strecken Halbmarathon bzw. Marathon. Nach einer kurzen Schleife
im Ort Hard verlief die Streckenfuehrung parallel zum vorher gelaufenen
Abschnitt. Die Breite des Weges war ausreichend und es kam zu keiner Behinderung.
Bei KM 19,3 passierte ich die letzte Verpflegungsstation. Die Stationen
war gut ausgeruestet mit Wasser, Iso und Tee. Auch das Deponieren der
Eigenverpflegung funktionierte einwandfrei. Nun das nahe Ziel vor Augen
forcierte ich nochmals das Tempo. Da jedoch vergessen wurde die KM40 Tafel
anzubringen, wurde ich doch noch etwas nervoes ob ich meinen Zielsprint
nicht zu frueh angezogen habe. Nach dem Erblicken der 41KM Tafel gab es
dann aber kein Halten mehr und ich versuchte nochmals die letzten Kraefte
aus meinem vom Regen geschwächten Koerper zu mobilisieren. So lief
ich die letzten 300 Meter, welche im Bodenseestadion auf der Leichathletikbahn
zu absolvieren war, mit 110% und finischte in einer Zeit von 01:35:24.
Nach Abgabe des Chips fuer die Zeitnehmung, Abholung der Medaille bzw.
Finischer T-Shirt wollte ich mein Gepaeck holen und hier erlebte ich eine
boese Ueberraschung. Die LKWs mit den Kleiderbeuteln hatten sich mitten
in einer riesigen Wasserpfuetze zu einer Wagenburg vereint und es wahr
auesserst muehsam das Gepaeck zu bekommen. Auch das Duschzelt fuer die
maennlichen Teilnehmer war eher fuer eine Veranstaltung mit ca. 200 Teilnehmer
konzipiert als fuer eine mit dieser Groeßenordnung. Grundsaetzlich
kann gesagt werden, dass die Organisation sich gegenueber dem letzten
Jahr stark verbessert hat. ( Es war heuer erst die zweite Austragung dieses
Rennens.) Werden die Maengel im Bereich des Kleidertransportes bzw. der
Duschgelegenheit noch verbessert, kann ich diese Veranstaltung nur empfehlen.
Wenn auch noch das Wetter mitspielt ist die Streckenfuehrung entlang des
Bodensees traumhaft schoen.
Danke noch an das Running-pur Team das ich bei diesem Lauf Tester sein
durfte.
Oliver Martin
Bericht von Linus Troxler über den
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Ich kann diesen Marathon wärmstens empfehlen!
Nach einer problemlosen Fahrt von Zürich über St.Margrethen
habe ich schon kurz nach dem Grenzübertritt gesehen, hier findet
wohl heute ein Lauf statt. Emsige Helfer waren in Höchst/A dabei
Absperrbänder zu spannen. Wo sich sonst oft und regelmässig
der Verkehr staut ging es zügig voran Richtung Zentrum Bregenz. Eine
freundliche Mitarbeiterin vom Büro Bodensee-Alpenrhein hat mir letzte
Woche erklärt, wie ich zu fahren habe, genau so war es dann auch,
ohne die geringste Unsicherheit fand ich den grossen Parkplatz beim Casino.
Ich brauchte dann nur den Massen zu folgen und die Schiffe im Hafen kamen
kurze Zeit später in Sicht. In der Zwischenzeit hat leichter Regen
eingesetzt. Am Hafen herrschte reges Treiben, das erwartungsfrohe Laufvölklein
wurde mit einer Blaskapelle empfangen und schon ging es auf die Schiffe.
Auf der Ueberfahrt kam der Regen stärker auf. Nach rund 20 Minuten
erreichten wir Lindau/D wo der Regen dann schon richtig niederprasselte.
Ich organisierte noch meine Startnummer und fand dann gottlob auf einem
der Schiffe eine freie Ecke im oberen hinteren Teil (inkl. Stuhl) wo ich
mich bequem vorbereiten konnte. Thema Nr. 1 rund herum war das wirklich
miese Wetter. Nun ja, ich war ja freiwillig hier und habe auch schon Schlimmeres
mitgemacht und unter der Schirmmütze ist man ja doch noch irgendwie
"unter dem Dach".
Die Startzeit nahte langsam und ich begab mich zur Gepäckaufgabe.
Dort in Lindau ist alles in unmittelbarer Nähe: Start, WC-Häuschen
(grosszügig an der Anzahl), Infoschalter und Gepäckaufgabe.
Überhaupt, trotz total über 3500 Läufern (inkl. Halbmarathon),
es kam nie Hektik auf, alles war überschaubar. Das Einreihen in den
Startsektor erfolgte ebenfalls ohne geringste Probleme - es geht nur noch
wenige Sekunden bis zum Kanonenknall, der den Start freigibt. Ich laufe
los und der erste Eindruck ist, Wasser von oben und von unten d.h. unzählige
kleine und grosse Pfützen in der Innenstadt verursachen durch hineintretende
Füsse Spritzer um Spritzer. Anfänglich versucht man noch auszuweichen,
doch bald merkt man, es nützt eh nichts: heute ist und bleibt es
klatschnass und da bist du eben mittendrin. Ich suche mir ein angenehmes
Tempo und kann so die ersten Einrollkilomenter hinter mich bringen. An
neuralgischen Punkten hat es erstaunlich viele Zuschauer, die auch mit
Anfeuerungsrufen nicht sparen. Die Strecke ist flach, abwechslungsreich,
gut versorgt mit Verpflegung und gut ausgeschildert. Bald schon kommt
die Spitze der Halbdistanz uns auf ihrem Rückweg entgegen, eine kleine
visuelle Abwechslung zwischendurch. Es geht mir immer noch gut, jeder
Kilometer laufe ich praktisch gleich schnell.
Nach dem Wegfallen der Halbmarathonis lichtet sich das Feld, ganz alleine
bin ich aber nie. Die Halbdistanz habe ich nach genau 1:40:10 Std. passiert
und ich fühlte mich nach wie vor gut. Ueber die Schweiz passierten
wir dann wieder die österreichische Grenze auf einem Fussweg auf
dem Damm. Auch wenn man lange Distanzen liebt und in der Endphase Plätze
gutmachen kann, irgendwann wird es immer hart und man sehnt das Ziel herbei.
Dieser Punkt kam bei mir bei km 39, es rollte zwar noch recht gut aber
ich konnte nicht mehr beschleunigen und wusste auch nicht, ob es noch
lange so gut gehen sollte. Nun, allzu weit war es ja nicht mehr. Ich stellte
mir vor, welch kleine Runde das auf meiner Trainingsstrecke sein würde
und das stimmte zuversichtlich. Auch waren schon die Scheinwerfer des
Stadions zu sehen und der Lautsprecher zu hören. Mit dem Mobilisieren
der letzten Kräfte konnte ich sogar noch etwas zulegen und schaffte
das ganze Ding dann in offiziellen 3:25:24 Std. Den Chip konnte ich mir
ohne Probleme selbst entfernen und ich fühlte mich eigentlich schnell
wieder recht ordentlich. Im Stadion waren dann die Verpflegungstische
reich gedeckt, Medaillen- und T-Shirt-Ausgabe verliefen ohne Stau und
Gedränge, überall ausreichend Platz vorhanden. Der Kleidersack
war rasch gereicht, jetzt ging es ab zur Dusche in Bundeswehrduschzelten.
Wenn es an diesem Tag an einem Ort wirklich eng war, dann dort. Gebläseschläuche
mit Warmluft, Taschen, Läufer, Tücher, Getränke, Laufutensilien,
alles auf kleinstem Raum am Boden. Irgendwie ging es doch und man war
froh, in einem beheizten Raum warm duschen zu können. Draussen regnete
es immer noch und das Duschzelt stand auf einem überfluteten Fussballsandplatz.
Was ziehe ich für eine Bilanz von bzw. über diesen Lauf: Eine
Veranstaltung mit VIEL Herz, perfekt organisiert, ohne Schwachstellen,
eine nahezu flache und sicherlich auch schnelle Strecke, die Zuschauer
bzw. die Region tragen den Lauf mit, gutes Kosten-/Leistungsverhältnis.
ICH KANN DIESEN MARATHON WAERMSTENS EMPFEHLEN ! Wenn es nicht unbedingt
Berlin oder Köln sein muss, auch hier kann man sein Glück bzw.
Genugtuung und Zufriedenheit finden. Ich möchte mich an dieser Stelle
beim ganzen Organisationskomitee ganz herzlich bedanken, noch selten hat
alles so perfekt funktioniert, alle waren hilfsbereit und wussten Bescheid,
Hut ab ! Auch der Running-Pur-Redaktion sei gedankt, dass ich diese Veranstaltung
als Testläufer besuchen durfte. Mit lieben Grüssen aus der Schweiz
Linus Troxler
Bericht von Thomas Bockholt über den
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Kompliment an die Veranstalter!
Der Tag hätte so schön werden können. Leider litt diese
Veranstaltung doch sehr unter den widrigen Wetterbedingungen (9 Grad/Dauerregen).
Fand die Schiffspassage von Bregenz nach Lindau (tolle Idee übrigens!
)am frühen Morgen noch bei leichtem Nieselregen statt, so goss es
bei der Ankunft in Lindau bereits mächtig. Schnell wurde von den
Teilnehmern und ihren Angehörigen jede sich bietende Möglichkeit
genutzt unter Bäumen oder Abdächern ein trockenes Plätzchen
zu ergattern. Die besten Möglichkeiten boten sich immer noch auf
den beiden Umkleideschiffen doch war hier die Kapazität auch irgendwann
erschöpft. Es half also alles nichts, man musste schon durchnässt
an den Start gehen der pünktlich um 10.30 Uhr erfolgte. Auf der Strecke
war man doch erstaunt über viele Fans und jede Menge hochmotivierter
Helfer die ihren Job wirklich ernst nahmen und sich durchweg gute Noten
verdienten. Auch die Versorgung mit Getränken und Verpflegung war
vorbildlich und bot nicht den geringsten Anlaß zur Kritik.Die Strecke
selber war abwechslungsreich, zum Teil land schaftlich sehr schön
doch ließen sich sicherlich noch einige Passagen verbessern.
Einziger wirklicher Kritikpunkt waren die Zustände im Zielbereich.
Der Zieleinlauf im Stadion war schön und auch mit vielen Zuschauern
gesäumt, ebenso ging die Ausgabe der Medaillien und T-Shirts rasch
über die Bühne. Dann wurde es aber ungemütlich, die Lkw`s
mit den Kleiderbeuteln befanden sich in einer Seenlandschaft und wären,selbst
wenn man diese noch gehabt hätte, trockenen Fußes nicht zu
erreichen gewesen, gleiches galt für die Umkleide- und Duschzelte
in denen doch ein ziemliches Chaos herrschte. Selbst wenn es einem gelungen
war zu duschen und sich in dem Durcheinander trockene Kleidung anzuziehen,gelang
es einem leider nicht mit trockenen Füßen wieder in`s Stadion
zu kommen.Hier herrscht sicherlich noch Verbesserungsbedarf (und seien
es hier nur irgendwelche Holzpalletten o.Ä.). Trotzdem, es ist erst
die 2. Veranstaltung und somit trotz allem mein Kompliment an die Veranstalter
die sich viel Mühe gemacht haben und die wenigen "Kinderkrankheiten"
sicherlich auch noch ausmerzen werden. Für mich wird es bestimmt
nicht der letzte Besuch bei dieser Veranstaltung gewesen sein.
Thomas Bockholt
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