Testläufer berichten vom 3-Länder-Marathon

3-Länder-Marathon (6. 10. 2002)

Für running-pur waren Testläufer bei dieser Veranstaltung unterwegs. Sie sammelten Eindrücke, blickten hinter die Kulissen, um Ihnen, lieber Leser, ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und der Stimmung zu verschaffen.
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Bericht von Harald Drescher über den 3-Länder Marathon
][ zu Testberichten anderer Veranstaltungen ][
][ Harald Drescher ][ Oliver Martin ][ Linus Troxler ][ Thomas Bockholt ][


Der Bahnhof war mit Läufern/Innen knallvoll, ein toller Anblick...

Vorabinformierung:
Sehr guter Stadtplan von Lindau und Bregenz. Sehr aussagekräftige Startunterlagen über den Ablauf der einzelnen Läufe. Verweise auf Übernachtungen und Anreise sind mit dabei. Besonders gut gelungen find ich die Zeitangaben, wann die Spitzenläufer welchen Streckenabschnitt passieren (gigantisch schnell). Die Unterlagen sind rechtzeitig eingetroffen, die eigentlichen Startnummer gab es am Freitag und Samstag. Eine Möglichkeit diese noch am Sonntagmorgen zu erhalten ist ebenfalls gegeben. Nachmelden konnte man sich am Freitag und Samstag. Die Organisation war gut und schnell. Die Frage warum auf der Startnummer ein Abschnitt war dem man nicht entfernen darf blieb unbeantwortet.

Messe:
Am Freitag und Samstag war die Marathon-Messe, wo man einige Schnäppchen machen konnte. Verschiedene andere Anbietern waren zusätzlich vor Ort, welche sich dem Laufthema verschrieben haben. Durch die örtlichen Gegebenheiten befand sich alles auf einer Ebene, was eine gute Stimmung machte. Auf der Bühne im Hintergrund lief der Video-Film des letzten Marathon ab. Ein guter Gimmick war die 3D-Landschaft auf welcher eine Kugel die Strecke abrollte (alles auf der sehr großen Leinwand). Nur das Wasser vom Himmel wurde nicht simuliert, aber dazu später mehr.

Läufer-Symposium:
Wurde angekündigt aber leider kurzfristig abgesagt.

Pasta-Party:
Diese fand am Samstag im Feuerwehrhaus statt (direkt unter der Inselhalle). Leider konnte ich daran nicht teilnehmen, habe mir aber von mehreren Läufern sagen lassen, dass alles bestens und schmackhaft war. Es gab nur wenig Wartezeit und alle konnten ihre Kohlenhydratspeicher auffüllen.

Zubringer Schiff:
Durch meine Zugfahrt kam ich leider nicht in den Genuß dieser sicherlich einmaligen Gelegenheit einen Marathon zu beginnen. Nach Rücksprache mit einigen Läufern konnte ich erfahren, dass der Zeitplan perfekt war und alle Läufer rechtzeitig am Start waren. Das dieser Service gut ankam wurde durch die sehr gut gefüllten Schiffe bestätigt.

Kleidertransport:
Am Start befanden sich LKW´s auf denen man einen Wäschebeutel abgeben konnte. Dieser war bereits mit der Startnummer versehen. In Bregenz konnte man seine Beutel am Ziel wieder abholen.

Verpflegung:
Auf der Strecke gab es Wasser (im schwäbischen sagt man auch "Hahnenwasser), Iso und warmen Tee. Ab km 15 Bananen zusätzlich. Eigene Getränke konnten ebenfalls abgegeben werden, diese wurden an die entsprechenden Stationen gebracht. In der Schweiz gab es noch getrocknete Datteln und Aprikosen (im Ziel dann noch in großen Mengen). Im Zielbereich Apfelschorle, grüner Tee (Erfrischungsgetränk), warmen Tee, Iso, Bananen.

Zuschauer:
Deutschland: jede Menge mit super Anfeuerung
Österreich: verteilt auf den größten Streckenteil ganz toll
Schweiz: außer bei der Zwischenzeitnahme gegen Null, mit handverlesener Anfeuerung

Ordner:
Auf der Strecke waren diese sehr gut zum sehen. Man konnte sich nicht verlaufen.

Zugaben:
Die Gabentüte mit den Startunterlagen war ausreichend mit Sponsorengaben gefüllt. Medaille für die Finisher und ein T-Shirt.

Wetter:
Einmal geregnet, den ganzen Lauf. 8 Grad leicht windig.

Stimmung:
Für das, dass es den ganzen Tag geregnet hat, echt Klasse.

Walking, HM, M:
Das Läuferfeld teilte sich in 81 Läufer Walking (10 km) - 81 im Ziel, 1929 Halbmarathonis - 1729 im Ziel ,und 1641 Marathonis -1140 im Ziel, auf (3132 Finisher). Die Anzahl der Rollstuhlfahrer ???

Duschen:
Frauen durften im Hallenbad duschen (gleich hinter dem Zieleinlauf). Die Männer in zwei Feldduschen (gegenüber vom Stadion).

Homepage/Internet:
www.3-laender-marathon.de
Informationen alle 3 Wochen per News. Die Internetseite ist wirklich gelungen. Eine gute Mischung von Berichten, ein Forum für Tratschtanten und Anfragen an Mitläufer, ein Streckenbetrachter (hat mir nicht so zugesagt, zumal es schwierig ist dies 2-dimensional darzustellen), Presseberichte vom Vorjahr usw. Der Zielbereich im Stadion mit allen Stationen (Duschen etc.) konnte ebenfalls downgeloadet werden (lagen auch den Startunterlagen bei).

Die Events wurden bereits schon dort angekündigt. Sponsoren vorgestellt und dessen Leistungen am Marathon (am besten hat mir die Lebensmittelkette-Spar mit den Bananen gefallen, die Bananen kommen aus einem Anbau der Menschen- und Umweltverträglich durchgeführt wird).

Die Internetseite ist vorzügliche gelungen und läßt kaum Wünsche offen. Außer denen, die man vielleicht vorher nicht wußte. Schaut euch die Seite mal an, so viel kann ich gar nicht schreiben.

Sonntagmorgen 6.10.2002.
Der 3-Länder-Marathon Tag ist nun endlich da. Da ich aus Wangen im Allgäu komme, nutze ich die einmalige Gelegenheit mit dem Zug zu einem Marathonstart zu fahren. Der Start befindet sich direkt am Lindauer Hafen, wo sich auch der Bahnhof ist. Über das Forum der Internetseite habe ich Kontakt mit Jürgen aus Zweibrücken bekommen. Wir wollten die 3:30 laufen.
Der Bahnhof war mit Läufern/Innen knallvoll, ein toller Anblick. Den Bahnhof habe ich noch nie so voll gesehen, wohl auch weil es ohne Pause regnete. Im Startbereich tummelten sich die Läufer in Mülltüten, Plastiksäcken und -planen oder einfach in ihren Laufklamotten. Jeder versuchte sich irgendwie warmzuhalten. Ein Anheizer thronte über allen und machte Warming-up, was dankbar angenommen wurde. Der Stimmung konnte das extrem schlechte Wetter wenig anhaben. Es regnet diesen Tag nur einmal und zwar den ganzen Tag bei 8 Grad.
Ein Kanonenschuß eröffnete den 3-Länder-Marathon 2002. Die Rollis machten den Beginn am Start. Gleich in der ersten Kurve trat mein Laufkollege Jürgen einem verlorenen Isostar-Gel das Leben aus. Es landet zielsicher mit einem lauten Knall an meiner neuen Laufhose (auf der Marathon-Messe erstanden). Na ja, es war ja naß und ich dachte bis ins Ziel dürfte dies abgewaschen sein. Die Stimmung war sagenhaft. Einige Läufer wollten gleich beim MacDonald einlaufen (dort läutete gerade die Essensglocke). In der Zwanziger-Str. konnte man auch gleich den Läuferwurm sehen. Die Lindauer Insel war schnell hinter uns gelassen. Das Publikum war von der Insel bis zur österreichischen Grenze Klasse. Ein ständiges Hopp-Hopp-Hopp, Suppperrrrr begleitete die Läufer/Innen. Wie sagt man so schön "Man wird getragen". Nach der Insel ging es am Bodensee lang. Irgendwie schien dieser aber schon übergelaufen zu sein. Wasser, Wasser oder besser Pfützen, Pfützen so weit das Auge reicht. Ich glaube es gab niemanden der nicht einen Wasserschwall in seine Schuhe bekommen hatte. Am Eichwald-Bad ging es in großen Schritten vorbei. Das Publikum feuerte die Läufer frenetisch an. Mich überraschte es schon jetzt wie viele es, trotz dieses Sauwetters, nach draußen gezogen hatte um uns nasse Läufer anzuspornen. Kurz vor der Grenze kam die erste Verpflegungsstation. Durch die Enge des Weges gab es etwas Gedrängel, hatte sich aber gleich wieder entknotet. Ohne dass man es merkte, befand man sich schon auf österreichischem Grund und Boden (keine Paßkontrolle dank Schengener Abkommen). Besonders die Kinder hatten Spaß so richtig Kravall zu machen für die Läufer. Meine beiden Söhne, Jonas und Joshua, hatten sich eine Trommel gebastelt und gaben ihr Bestes. Als wir sie passierten trommelten sie wie wild zu meiner Unterstützung. Zur rechten Seite gesellte sich jetzt der freie Blick auf den Bodensee zu uns. Ein Hubschrauber tauchte plötzlich über uns auf. Er gehörte mit zur Veranstaltung, was der ganzen Sache etwas professionelles gab. Ich glaube es wurde gefilmt oder so. Am Schiffhafen von Bregenz erwartete uns eine große Menge an Zuschauern, welche uns toll begrüßten. Ein Hund bellte tatsächlich im Rhythmus der Menge mit. Wir konnten uns ein lachen nicht verkneifen. Die Seepromenade von Bregenz war der nächste Step, wo uns wieder eine große Anzahl von Zuschauern erwartet. Wir feuerten immer wieder die Zuschauer an, welchen sicherlich kälter war wie uns. Jetzt begann das große Umkurven der Pfützen. Mit meinem Pacemaker Jürgen und Peter unterhielt ich mich währenddessen sehr angeregt. Immer wieder spritzte und ergossen sich Massen von Wasser in unsere Schuhe. Jetzt ging es auf dem Radweg weiter am Casino, übrigens einem Sponsor des Laufes mit 2 Mercedes-Smart, Yachthafen und Wochenhafen. Immer wieder Anfeuerung von den jetzt doch langsam weniger werdenden Zuschauern. Die Verpflegungsstellen konnten das Gemüt immer wieder auflockern. Die ersten Halbmarathonis kamen uns schon entgegen. Am Wendepunkt in Hard teilte eine Mann die Halbmarathonis von Marathonis. Die Markierungen am Boden und jener Mann mit dem Megaphon verhinderten, dass sich jemand verläuft. Die Stimmung innerhalb der Läufer war ganz toll. Mit einigen konnte man sich immer auf einen kurzen Plausch einlassen bis eine Pfütze einen wieder trennte. Immer wieder hörte man das Rascheln der besagten Mülltüten etc., obwohl die meisten sich dieser entledigten hatten. Durch ein Wohngebiet ging es jetzt Richtung Rheinbrücke. Die Absperrungen für den Kfz-Verkehr waren vorbildlich. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt, obwohl diesen Strecke sehr stark befahren ist. Bei km 21 sind wir bereits in Fussach. Die Strecke ist etwas eintöniger geworden, aber vielleicht liegt es auch am Wetter was kein erbarmen zeigt (ich lade Petrus mal zu einem Marathon mit Regen ein, vielleicht hat dann er etwas mehr nachsehen). Die Schweizer Berge begleiten uns bereits schon eine Weile. Jetzt kommt der Grenzübergang in die Schweiz. Die Zöllner und Zuschauer feuern uns an. Manch einer hat eine mitleidiges Lächeln auf den Lippen und verschwindet wieder in seiner warmen und trockenen Zollstation (kein Gedanke an Aufgabe). Ein weniger attraktives Gebiet gilt es abzulaufen. Die nächste Zwischenzeit in St.Margrethen erwartet uns mit Verpflegung (km 26,5). Hier ist wieder etwas Stimmung angesagt. Leider war der Streckenabschnitt in der Schweiz eine Enttäuschung. Nur ein paar zufällig anwesende Passanten erwarteten uns. Hier kommt der Begriff 3-Länder-Marathon eine Schramme. Am Einkaufscenter Migros vorbei, geht es über die Autobahn Richtung Rheinbrücke. Hier kommt jener 3 km lange Teil der kerzengerade ist und für die Psyche ein Probe darstellt. Hier verlasse ich meine Laufkollegen Jürgen und Peter. Nochmals danke für´s Mitnehmen und die Zeitinfos die Jürgen so toll vorbereitet hatte. Km 30 am Rheindamm lang, dann rechts wieder über die Rheinbrücke und zurück nach Hard. Die Zuschauern vereinzeln sich immer mehr. Nur an den Knotenpunkten sind mehr. Trotz allem echt Klasse und die Anfeuerungen kann man immer mehr gebrauchen, da km 35 bereits zurückgelegt ist und man an die Reserven geht. Auffällig waren immer wieder viele Kinder, die abgeklatscht werden wollten, was man natürlich gerne macht. In Hard wieder Verpflegung und dann über die Bregenzer Achbrücke. Km 40 erscheint auf dem Schild (die Ausschilderung der km fand ich sehr gut, ob sie immer auf den Meter stimmen kann ich nicht beurteilen, ich vertraue den Organisatoren). Die letzte Verpflegungsstation erscheint. Etwas warmer Tee tut einfach gut, welcher ab km 18 immer dabei war. Für die Verpflegungsstationen wäre es wünschenswert, dass einfach Schilder angebracht werden wo sich was befindet, dann würde etwas weniger Gerufe notwendig sein. Jetzt noch durch Yachthafen vorbei und Richtung Station. Man hört schon in der Ferne den Stadionsprecher (welcher einen tollen Job gemacht hat, seine Stimme forderte bereits seinen Tribut; großes Kompliment). Das Station erscheint und jetzt geht es ins Station. Diesmal kein Asphalt, sondern geheiligter Sportlerboden. Ich sehe bereits die Uhr über dem Zieleinlauf. Vier Läufer noch vor mir. Wie war das noch? Zielfoto - und dann vier Läufer vor mir. Das konnte ich jetzt doch nicht zulassen. Am Ende der Kurve setzte ich meinen Sprint und überhole sie alle noch. Das Ziel gehört für diesen Moment mir allein. Und wehe der Fotograf hat kein Bild von mir gemacht (nach 24 Stunden kann man die Bilder im Internet ansehen und bestellen). Sanne, meine Frau, Jonas und Joshua erwarten mich im Ziel. Schnell ein paar Bilder und dann erst mal trinken, trinken, dehnen, dehnen ... Zielzeit 3:32:56,5 Std.


Im Zielbereich waren Bänke aufgestellt für das Ausschnüren der Transponder. Eine Handvoll Jugendliche halfen fleißig mit. Der Auslauf war etwas kurz, wodurch es unnötiges Gewusel gab. Nicht so gut war, das der Zielbereich nicht gesperrt war. Die Verletzungsgefahr ist einfach zu groß durch Nichtläufer. Nach Abgabe der Transponder verließ ich den Zielbereich (dort gab es bereits zu trinken kalt und warm). Ein Zelt auf der rechten Seite war für Massage bereit gestellt und wurde intensiv genutzt. Zur Linken gab es Getränke und zu essen (Bananen, getrocknete Früchte). Weiter vorne konnte man in einem Zelt seine Medaille und T-Shirt auf Zuruf erhalten. Der Zielbereich war meiner Ansicht nach nicht gut organisiert. Dort sollte man das eine oder andere noch mal überdenken (bei dem hoffentlich wieder stattfindenden dritten 3-Länder-Marathon). Der Stadionsprecher erinnerte einen immer wieder daran das, das immer mehr der Läufer ins Ziel kamen. Jetzt nur noch in die Dusche. Die Frauen duschten im Hallenbad und die Herren in 2 Feldduschen. Eine Läuferin sagte mir, das der Hausmeister des Hallenbades noch nie so gerne seinen Job gemacht hätte, wie an diesem Tag. Bei den Herrenduschen war einfach nur stramme Haltung angesagt. Die Duschen waren fast ein Flop. Keine Bänke für die Ablage etc. Die Kleiderrückgabe lief auch etwas durcheinander ab. Ich glaube das Wetter hat einigen Anteil daran gehabt. Im Wettkampfbüro konnte man sich noch eine Voraburkunde ausdrucken lassen, was ich auch prompt tat (die eigentliche Urkunde wird per Post nachgesandt). Dann sammelte ich meine Familie ein, welche total durchnäßt waren, und Heim ging`s.
Um 18:10 Uhr bekam ich eine Mail vom 3-Länder-Marathon, indem ich mein Ergebnis und Platzierung erhielt. So eine schnelle Meldung machte mich doch sprachlos. Die Ergebnisse konnte man tadellos im Internet abrufen (dickes Lob an die EDV-Leute).

Fazit:
Eine tolle Organisation, welche sich sehr viel Mühe im Detail gegeben hat. Ein ganz fettes Kompliment an alle beteiligten. Ich bin zwar ein Greenhorn was das Marathon-Laufen angeht, aber dieser Marathon ist empfehlenswert. Die Schwächen am Ende trüben sicherlich, aber bei soviel Professionalität wird das sicherlich noch geändert beim nächsten Lauf. Für die Läufervorbereitung ist es ratsam auf Asphalt zu trainieren, da die Strecke zu 95% auf diesem verläuft. Gratulation an alle Finisher, die bei diesen miserablen Wetter das Ziel erreicht haben. Danke noch an das Running-pur-Team, dass ich über diesen Lauf berichten durfte.


Gewinner wurde bei den HM Männer Peter Schoissengeier 1:11:27,3 Std.; Frauen Marie-Luise Heilig-Duventäster 1:20:29,5 Std.; M Männer Thomas Brauckmann 2:30:51,1 Std.; Frauen Bernadette Rothmüller 3:08:05,0 Std.

runners Grüße

Harald Drescher


Bericht von Oliver Martin über den 3-Länder Marathon
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Die Stimmung war super, das Publikum auch...

Leider hatte der Wetterbericht Recht. Als ich heute aufstand goss es aus "vollen Kuebeln". Die Anfahrt zum Startplatz erfolgte mittels Schiffe der Bodenseeflotte von Bregenz nach Lindau. Nach ca. 20 Minuten erreichten wir den Hafen von Lindau und der Blick aus dem Bullauge ließ schlimmes vermuten. Die Fahnen standen senkrecht im Wind und auch der Regen war staerker geworden. Zum Glueck konnten wir die restliche Zeit bis zum Startschuss auf dem Schiff bleiben und so mussten wir nicht im Regen bzw. Sturm warten. Der Stau welcher sich dadurch bei der Kleiderabgabe bildete, da natuerlich jeder seine Sache so spaet wie moeglich abgab, wurde verhaeltnissmaeßig gut geloest. Nur bei einigen Teilnehmer war die Anspannung schon sehr zu merken. Nach einem Becher Tee vom Roten Kreuz ging es ab in den Startblock. Der Start erfolgte mittels eines Kanonenschusses. Zuerst ging es durch Lindau Richtung Bodenseeufer. In Lindau war alles super abgesperrt und Mann/Frau konnte die richtige Ausgangsposition finden. Sogar die einzige Zufahrt fuer die Insel auf welcher sich Lindau befindet wurde komplett fuer den Verkehr gesperrt und das war ein schoener Anblick auch fuer mich als Teilnehmer. Nach ca. 5 km zweigte die Strecke auf den Radweg Richtung Bregenz ab und hier koennte es in den hinteren Reihen schon zu Stauerscheinungen gekommen sein, da ich jedoch die ersten Kilometer in meinem angestrebten Tempo, 4:20 min/km, gelaufen bin, ging es ganz gut. Nach dem Passieren der gruenen Grenze nach Oesterreich sollte eigentlich der schoenere Teil der Laufstrecke folgen, am Bodenseeufer entlang. Doch leider bließ uns auf diesem Abschnitt ein stetiger Wind entgegegen. Bei KM 10 wurde die Uferpromenade der Stadt Bregenz erreicht und hier war das Zuschauerspalier das erstemal richtig dicht. Weiter ging es dem Bodenseeufer entlang Richtung Schweizer Grenze. Bei KM 16,2 erfolgte die Trennung der Strecken Halbmarathon bzw. Marathon. Nach einer kurzen Schleife im Ort Hard verlief die Streckenfuehrung parallel zum vorher gelaufenen Abschnitt. Die Breite des Weges war ausreichend und es kam zu keiner Behinderung. Bei KM 19,3 passierte ich die letzte Verpflegungsstation. Die Stationen war gut ausgeruestet mit Wasser, Iso und Tee. Auch das Deponieren der Eigenverpflegung funktionierte einwandfrei. Nun das nahe Ziel vor Augen forcierte ich nochmals das Tempo. Da jedoch vergessen wurde die KM40 Tafel anzubringen, wurde ich doch noch etwas nervoes ob ich meinen Zielsprint nicht zu frueh angezogen habe. Nach dem Erblicken der 41KM Tafel gab es dann aber kein Halten mehr und ich versuchte nochmals die letzten Kraefte aus meinem vom Regen geschwächten Koerper zu mobilisieren. So lief ich die letzten 300 Meter, welche im Bodenseestadion auf der Leichathletikbahn zu absolvieren war, mit 110% und finischte in einer Zeit von 01:35:24. Nach Abgabe des Chips fuer die Zeitnehmung, Abholung der Medaille bzw. Finischer T-Shirt wollte ich mein Gepaeck holen und hier erlebte ich eine boese Ueberraschung. Die LKWs mit den Kleiderbeuteln hatten sich mitten in einer riesigen Wasserpfuetze zu einer Wagenburg vereint und es wahr auesserst muehsam das Gepaeck zu bekommen. Auch das Duschzelt fuer die maennlichen Teilnehmer war eher fuer eine Veranstaltung mit ca. 200 Teilnehmer konzipiert als fuer eine mit dieser Groeßenordnung. Grundsaetzlich kann gesagt werden, dass die Organisation sich gegenueber dem letzten Jahr stark verbessert hat. ( Es war heuer erst die zweite Austragung dieses Rennens.) Werden die Maengel im Bereich des Kleidertransportes bzw. der Duschgelegenheit noch verbessert, kann ich diese Veranstaltung nur empfehlen. Wenn auch noch das Wetter mitspielt ist die Streckenfuehrung entlang des Bodensees traumhaft schoen.

Danke noch an das Running-pur Team das ich bei diesem Lauf Tester sein durfte.

Oliver Martin


Bericht von Linus Troxler über den 3-Länder Marathon
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Ich kann diesen Marathon wärmstens empfehlen!

Nach einer problemlosen Fahrt von Zürich über St.Margrethen habe ich schon kurz nach dem Grenzübertritt gesehen, hier findet wohl heute ein Lauf statt. Emsige Helfer waren in Höchst/A dabei Absperrbänder zu spannen. Wo sich sonst oft und regelmässig der Verkehr staut ging es zügig voran Richtung Zentrum Bregenz. Eine freundliche Mitarbeiterin vom Büro Bodensee-Alpenrhein hat mir letzte Woche erklärt, wie ich zu fahren habe, genau so war es dann auch, ohne die geringste Unsicherheit fand ich den grossen Parkplatz beim Casino. Ich brauchte dann nur den Massen zu folgen und die Schiffe im Hafen kamen kurze Zeit später in Sicht. In der Zwischenzeit hat leichter Regen eingesetzt. Am Hafen herrschte reges Treiben, das erwartungsfrohe Laufvölklein wurde mit einer Blaskapelle empfangen und schon ging es auf die Schiffe. Auf der Ueberfahrt kam der Regen stärker auf. Nach rund 20 Minuten erreichten wir Lindau/D wo der Regen dann schon richtig niederprasselte. Ich organisierte noch meine Startnummer und fand dann gottlob auf einem der Schiffe eine freie Ecke im oberen hinteren Teil (inkl. Stuhl) wo ich mich bequem vorbereiten konnte. Thema Nr. 1 rund herum war das wirklich miese Wetter. Nun ja, ich war ja freiwillig hier und habe auch schon Schlimmeres mitgemacht und unter der Schirmmütze ist man ja doch noch irgendwie "unter dem Dach".

Die Startzeit nahte langsam und ich begab mich zur Gepäckaufgabe. Dort in Lindau ist alles in unmittelbarer Nähe: Start, WC-Häuschen (grosszügig an der Anzahl), Infoschalter und Gepäckaufgabe. Überhaupt, trotz total über 3500 Läufern (inkl. Halbmarathon), es kam nie Hektik auf, alles war überschaubar. Das Einreihen in den Startsektor erfolgte ebenfalls ohne geringste Probleme - es geht nur noch wenige Sekunden bis zum Kanonenknall, der den Start freigibt. Ich laufe los und der erste Eindruck ist, Wasser von oben und von unten d.h. unzählige kleine und grosse Pfützen in der Innenstadt verursachen durch hineintretende Füsse Spritzer um Spritzer. Anfänglich versucht man noch auszuweichen, doch bald merkt man, es nützt eh nichts: heute ist und bleibt es klatschnass und da bist du eben mittendrin. Ich suche mir ein angenehmes Tempo und kann so die ersten Einrollkilomenter hinter mich bringen. An neuralgischen Punkten hat es erstaunlich viele Zuschauer, die auch mit Anfeuerungsrufen nicht sparen. Die Strecke ist flach, abwechslungsreich, gut versorgt mit Verpflegung und gut ausgeschildert. Bald schon kommt die Spitze der Halbdistanz uns auf ihrem Rückweg entgegen, eine kleine visuelle Abwechslung zwischendurch. Es geht mir immer noch gut, jeder Kilometer laufe ich praktisch gleich schnell.

Nach dem Wegfallen der Halbmarathonis lichtet sich das Feld, ganz alleine bin ich aber nie. Die Halbdistanz habe ich nach genau 1:40:10 Std. passiert und ich fühlte mich nach wie vor gut. Ueber die Schweiz passierten wir dann wieder die österreichische Grenze auf einem Fussweg auf dem Damm. Auch wenn man lange Distanzen liebt und in der Endphase Plätze gutmachen kann, irgendwann wird es immer hart und man sehnt das Ziel herbei. Dieser Punkt kam bei mir bei km 39, es rollte zwar noch recht gut aber ich konnte nicht mehr beschleunigen und wusste auch nicht, ob es noch lange so gut gehen sollte. Nun, allzu weit war es ja nicht mehr. Ich stellte mir vor, welch kleine Runde das auf meiner Trainingsstrecke sein würde und das stimmte zuversichtlich. Auch waren schon die Scheinwerfer des Stadions zu sehen und der Lautsprecher zu hören. Mit dem Mobilisieren der letzten Kräfte konnte ich sogar noch etwas zulegen und schaffte das ganze Ding dann in offiziellen 3:25:24 Std. Den Chip konnte ich mir ohne Probleme selbst entfernen und ich fühlte mich eigentlich schnell wieder recht ordentlich. Im Stadion waren dann die Verpflegungstische reich gedeckt, Medaillen- und T-Shirt-Ausgabe verliefen ohne Stau und Gedränge, überall ausreichend Platz vorhanden. Der Kleidersack war rasch gereicht, jetzt ging es ab zur Dusche in Bundeswehrduschzelten.

Wenn es an diesem Tag an einem Ort wirklich eng war, dann dort. Gebläseschläuche mit Warmluft, Taschen, Läufer, Tücher, Getränke, Laufutensilien, alles auf kleinstem Raum am Boden. Irgendwie ging es doch und man war froh, in einem beheizten Raum warm duschen zu können. Draussen regnete es immer noch und das Duschzelt stand auf einem überfluteten Fussballsandplatz. Was ziehe ich für eine Bilanz von bzw. über diesen Lauf: Eine Veranstaltung mit VIEL Herz, perfekt organisiert, ohne Schwachstellen, eine nahezu flache und sicherlich auch schnelle Strecke, die Zuschauer bzw. die Region tragen den Lauf mit, gutes Kosten-/Leistungsverhältnis. ICH KANN DIESEN MARATHON WAERMSTENS EMPFEHLEN ! Wenn es nicht unbedingt Berlin oder Köln sein muss, auch hier kann man sein Glück bzw. Genugtuung und Zufriedenheit finden. Ich möchte mich an dieser Stelle beim ganzen Organisationskomitee ganz herzlich bedanken, noch selten hat alles so perfekt funktioniert, alle waren hilfsbereit und wussten Bescheid, Hut ab ! Auch der Running-Pur-Redaktion sei gedankt, dass ich diese Veranstaltung als Testläufer besuchen durfte. Mit lieben Grüssen aus der Schweiz

Linus Troxler


Bericht von Thomas Bockholt über den 3-Länder Marathon
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Kompliment an die Veranstalter!

Der Tag hätte so schön werden können. Leider litt diese Veranstaltung doch sehr unter den widrigen Wetterbedingungen (9 Grad/Dauerregen). Fand die Schiffspassage von Bregenz nach Lindau (tolle Idee übrigens! )am frühen Morgen noch bei leichtem Nieselregen statt, so goss es bei der Ankunft in Lindau bereits mächtig. Schnell wurde von den Teilnehmern und ihren Angehörigen jede sich bietende Möglichkeit genutzt unter Bäumen oder Abdächern ein trockenes Plätzchen zu ergattern. Die besten Möglichkeiten boten sich immer noch auf den beiden Umkleideschiffen doch war hier die Kapazität auch irgendwann erschöpft. Es half also alles nichts, man musste schon durchnässt an den Start gehen der pünktlich um 10.30 Uhr erfolgte. Auf der Strecke war man doch erstaunt über viele Fans und jede Menge hochmotivierter Helfer die ihren Job wirklich ernst nahmen und sich durchweg gute Noten verdienten. Auch die Versorgung mit Getränken und Verpflegung war vorbildlich und bot nicht den geringsten Anlaß zur Kritik.Die Strecke selber war abwechslungsreich, zum Teil land schaftlich sehr schön doch ließen sich sicherlich noch einige Passagen verbessern.
Einziger wirklicher Kritikpunkt waren die Zustände im Zielbereich. Der Zieleinlauf im Stadion war schön und auch mit vielen Zuschauern gesäumt, ebenso ging die Ausgabe der Medaillien und T-Shirts rasch über die Bühne. Dann wurde es aber ungemütlich, die Lkw`s mit den Kleiderbeuteln befanden sich in einer Seenlandschaft und wären,selbst wenn man diese noch gehabt hätte, trockenen Fußes nicht zu erreichen gewesen, gleiches galt für die Umkleide- und Duschzelte in denen doch ein ziemliches Chaos herrschte. Selbst wenn es einem gelungen war zu duschen und sich in dem Durcheinander trockene Kleidung anzuziehen,gelang es einem leider nicht mit trockenen Füßen wieder in`s Stadion zu kommen.Hier herrscht sicherlich noch Verbesserungsbedarf (und seien es hier nur irgendwelche Holzpalletten o.Ä.). Trotzdem, es ist erst die 2. Veranstaltung und somit trotz allem mein Kompliment an die Veranstalter die sich viel Mühe gemacht haben und die wenigen "Kinderkrankheiten" sicherlich auch noch ausmerzen werden. Für mich wird es bestimmt nicht der letzte Besuch bei dieser Veranstaltung gewesen sein.

Thomas Bockholt