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Vorbericht Berglauf-Weltmeisterschaften

10.9. 2000, Zwei Domspitzmilch-Athletinnen in Bergen/Chiemgau (in Bayern)

VonKurt Ring


Alexandra Olarte und Ellen Schöner am Hochfelln mit guten Erfolgsaussichten/ Birgit Sonntag Favoritin

Der Hochfelln bei Bergen/Chiemgau ist in diesem Jahr das Ziel der gesamten Berglauf-Weltelite. Dort finden am Sonntag die Berglauf-Weltmeisterschaften statt. Ohne Medaillenchance nehmen die Herren des Gastgeberlandes den Kampf gegen 1235 Höhenmeter auf einer Laufdistanz von 12, 4 km auf. Im Gegensatz dazu rechnet Bundestrainer Münzel beim "schwachen Geschlecht" mit einem starken Auftreten, hat er doch mit Birgit Sonntag (OSC Berlin) die Geheimfavoritin in seinen Reihen. Mit im Team ist auch die Regensburgerin Ellen Schöner (LG Domspitzmilch Regensburg/Jahn), die schon im letzten Jahr bei der World-Trophy in Indonesien als beste Deutsche überzeugen konnte. Zum Favoritenkreis zählt außerdem die für Kolumbien an den Start gehende Weltcupzweite Alexandra Olarte (LG Domspitzmilch/Jahn), der das steile Gelände in den bayerischen Bergen besonders gut liegen sollte.
Für die Verantwortlichen des Flachland-Clubs LG Domspitzmilch Regensburg ist dies natürlich ein stolzer Moment. Nach dem Mehrkampftriumph von Schönbeck und co. der letzten Woche ist das rührige Team mit seinen beiden Bergspezialistinnen schon wieder voll in den Schlagzeilen. Obwohl natürlich ein Sieg von Geheimfavoritin Birgit Sonntag die Chancen für die deutsche Mannschaft und damit auch für Ellen Schöner deutlich erhöhen würde, drückt man natürlich in der Domstadt Alexandra Olarte die Daumen. Mit der Mannschaftsmedaille für ihre Teamkollegin könnte es vielleicht auch so etwas werden und dann wäre die Sache perfekt gelaufen.
Die quirrliche Kolumbianerin gilt für die äußerst steilen 8,9 km mit sage und schreibe 1074 Höhenmetern besonders geeignet, hat in solchem Geläuf auch schon alles geschlagen, was zur Weltspitze gehört, einschließlich der Ex-Weltmeisterinnen Olivia Molinari (Italien), Angela Mudge (Schottland) und Izabela Zathorska (Polen), nur eben die Berlinerin Birgit Sonntag nicht. Diese erschien heuer in der Berglaufszene wie Phönix aus der Asche und düpierte die erfahrene Weltelite ein ums andere Mal. So wäre auch der Titelgewinn der Berlinerin keineswegs mehr eine Sensation. Mit gesundem Selbstbewusstsein hat sie sich zudem selbst in die Favoritenrolle geredet.
Alexandra Olarte wäre da schon mit jedem Edelmetall zufrieden, gleich welcher Farbe.
Für Ellen Schöner war die Qualifikation fürs deutsche Team bereits ein toller Erfolg, gilt sie doch mehr als Spezialistin für flacheres Gelände und dem alternativ ausgetragenen Bergauf-bergab-Modus, bei dem sie im Vorjahr in Indonesien als Dreizehnte (WM-Mannschafts-Vierte) und heuer bei der Euro-Trophy mit Teamsilber besonders erfolgreich war. Trotzdem hat sie sich auch im Steilen enorm verbessert und wird am Hochfelln alles geben.
Selbstredend, dass die Fangemeinde der LG Domspitzmilch Regensburg ihren beiden "Bergziegen" im Oberbayerischen lautstark Unterstützung geben wird.


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