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Marathon du Cahore et le gastronomie

Neuer Weinmarathon entdeckt
oder im Ziel ein Kilo schwerer

Eine kleine Gruppe von Läufern des USV Jena machte sich
Anfang September auf die weite Fahrt nach Cahore, welches unweit von
Toulouse liegt, zu einem Schlemmermarathon der...............

Von Dr. H. Kremer

Neuer Wein-Marathon entdeckt oder Im Ziel ein Kilo schwerer
Aus Frankreich sind inzwischen mehrere Wein-Marathons bekannt. Viele Läufer
und Läuferinnen aus Deutschland kennen bereits aus persönlichem Erleben den
Medoc-Marathon. Mit über 7000 Teilnehmern gehört er zu den bekanntesten
dieser besonderen Erlebnisläufe. Bisher völlig unbekannt ist der
Cahore-Marathon. Den Hinweis zu diesem Marathon hatten wir im Internet
gefunden und bereits die Bezeichnung "Marathon du Cahore et le gastronomie
versprach etwas Besonderes.
Schon im Vorfeld zeigte sich, daß hinter den Veranstaltern
organisationserfahrene Funktionäre standen. Erst gab es eine
Meldebestätigung und dann ein umfangreiches Prospekt mit der Startnummer,
der Strecke, dem Höhenprofil und allen Weinsorten, die unterwegs zu
verkosten waren. Dazu noch eine Aufstellung von Spezialitäten der Region.
In der Stadt Cahore selber fanden sich dann aber nur sehr wenig Hinweise auf
den Marathon und auch bei der Anreise zum Meldebüro auf einem Weingut bei
der kleinen Stadt Prayssac, etwa 30km von Cahore, dachte man noch, daß man
sich im Datum geirrt habe. Kein Plakat oder Hinweisschild war zu finden. Je
näher man der Domaine du Theron (einem Weingut) kam, desto mehr Autos fuhren
offensichtlich in die gleiche Richtung. Auf einer Anhöhe liegend sah man
eine alte Burg, ein neues Weingut und ein Riesenzelt und hunderte Läufer und
Läuferinnen, Organisatoren und Soldaten (die wir am nächsten Tag als
Streckenposten wiederfanden). Bereits die Anmeldung war mit einer
Weinverkostung verbunden, bei der anschließenden Nudelparty schafften es die
etwa 400 Partygäste nicht, das große Weinfaß zu leeren, welches mitten im
Festzelt zur Selbstbedienung bereit stand.
Der Start zum Marathon erfolgte dann in dem kleinen Dorf Sauzet in den
östlichen Pyrenäen in etwa 300m Höhe. Das gesamte Dorf war abgesperrt. Mit
Troß, Organisatoren usw. waren mehr Menschen im Dorf als Einwohner. Hier
begann das Ungewöhnliche, selbst für Wein-Marathon Kenner. Schon am Start
konnte man Rotwein und Spezialitäten der Region, in dem Falle Schinken und
Wurst probieren. Wie üblich bei solchen Läufen waren viele Teilnehmer
kostümiert.
Bei relativ kühler Witterung und leichtem Regen, der allerdings nach 30
Minuten aufhörte erfolgte der Startschuß. Bereits nach 4 Kilometern war die
erste Verpflegungsstation. Außer dem obligatorischen Wein gab es
Weißbrotscheiben mit einer Trüffelpastete bestrichen. Weitere Spezialitäten
an den nächsten Weingütern waren Wallnüsse in allen Verarbeitungsformen,
Käse, Trockenpflaumen, Gänseleberpastete, Kuchen, Honig, Likör, Weinbrand,
Kuchen und als Höhepunkt Schneckenpastete. Dazu aber immer ein
läufergerechtes Verpflegungssortiment mit Wasser, Coca-Cola, Kuchen,
Weintrauben, Backobst und anderem.
Die Strecke selber war anspruchsvoll und für Bestzeiten nicht unbedingt
geeignet, Siegerzeiten über 2h 38.33 zeigten dies. Anfangs auf den Höhen der
Berge mit weiten Aussichten laufend, ging es dann allmählich bergab ins Tal
der Lot, einem großen Fluß, der die Weinregion Cahore durchzieht. Etwa bei
20 km folgte ein längerer Anstieg von über 100 Höhenmetern. Ab da führte die
Strecke ganz ins Tal. Immer auf relativ guten Wirtschaftswegen und kleinen
Straßen geht es dann landschaftlich reizvoll bis nach Prayssac. Auf den
letzten Kilometer durch den Ort passiert man selbst nach 6 Stunden noch
einmal eine stark applaudierende Zuschauerkulisse bis zum Ziel. Nach dem
Zieleinlauf stellte Eugen Hainlein aus Jena, mit 73 Jahren ältester
Teilnehmer fest, daß er mindestens ein Kilo zugenommen habe.
Eine Flasche Rotwein, ein Glas Gänseleberpastete und eine Medaille gab es
für alle. Kurz nach Zielschluß gab es ein stimmungsvolle Siegerehrung an der
fast alle 430 Teilnehmer anwesend waren, da in einer Tombola für alle
wertvolle Cartier-Uhren verlost wurden.
Maik Masuhr, Delegationsleiter der Jenaer Gruppe war mit 4 Stunden und 28
Minuten schnellster und belegte damit einen Platz im vorderen Mittelfeld. Er
nutzte den Lauf vor allem um Erfahrungen für den Thüringer Wein Marathon zu
sammeln, der am 30. März 2000 seine zweite Auflage haben wird.
Schnellster Deutscher war der Münchner Hans-Joachim Lotz-Iwen, der für
Toulouse startete und mit 2h 54.06 insgesamt Neunter und in der Altersklasse
Sieger wurde.
Gesamtsieger
Männer
1.Jacques le Priol 2h 38.33
1.Pascval Bidaux gleiche Zeit da gemeinsamer Zieleinlauf
2.Jose Clement 2h 41.54 Spanien
1.Caterine Bertone 3h 06.07
Insgesamt 369 Zieleinläufe.

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